Das liest sich hier zusehends wie der Club der unglücklich Verliebten. Wollt ihr wirklich solche Spiele? Das tägliche Beziehungskleinklein in digitaler Form als Höchstform von Liebe im Spiel? Wirklich? Also richtig ganz dolle ernst?
Kürzlich gab es eine ähnliche Diskussion zum Thema Handlung und Klischees. Da wurden dann auch wieder Stimmen laut, man müsse den Märchenwelten ihr Eigentliches austreiben und sie mehr grau-trist-alltäglich ausrichten, und der Held habe ein gebrochenes Anti-Etwas mit jeder Menge Problemen zu sein. Hartz-IV-Man in Martzahn, jetzt nicht nur pleite und kaputt, sondern auch noch mit krakeelendem Weib und pisablöden Kindern, der das Konzept Liebe als sentimentales Falschheitskonstrukt der Unterdrückergesellschaft entlarvt. Toll, genau das ist es, das mich an den Monitor bannt.
Wenn schon Liebe, dann bittesehr auch als rosarotes Plüschideal, so wie in den ersten Wochen. Alles, was danach an Gefühlen zwischen Held und Frauchen so allmählich abflaut, darf als Vorgang gerne nach dem Abspann stattfinden. Denn Helden, die mir Spielzeit rauben, indem sie über Beziehungsprobleme klagen, gehen gehörig an dem vorbei, was ich noch bei größtmöglicher Toleranz als Einzugsbereich meines Geschmacks definieren könnte.