Ich auch! Aber auch er ist nur ein alter stinkender Säufer - mit dem Unterschied, dass man Einblick in seine Gedankenwelt erhält und ihn dadurch menschlich nachvollziehen kann. Mit dem stinkenden Typen im Bus ist das nicht möglich und da kümmere ich mich auch nicht darum.
Depressionen und eine Hand voll anderer affektiver Störungen können zu einem Zustand führen, in dem die Leute sich selbst nur noch als Essenz betrachten, ihre Existenz ausgelöscht und in einen Zustand der völligen Stille umgeschlagen ist (die haben dann nicht mal mehr das Verlangen, ihr Leben zu beenden).Zitat
Aber ich meine, gut, wenn der Charakter hier eher experimentell als Ausdrucksgegenstand gereichen soll, dann ist das vielleicht sogar etwas anderes. Dann würde ich ihn aber prinzipiell entfernen (beispielsweise könnte man ihn durch das unpersönliche "Man" ersetzen), denn der personale Erzähler lässt den Leser grundsätzlich nach einer Identifikationsfigur lechzen.
Ich schlage gar nix vor, ich war nur der Auffassung, dass der Ausdruck an stilistischen Mitteln gescheitert ist, die auf die und die Weise vermutlich ihre Wirkung nicht verfehlt hätten.Zitat
Hat es auch nicht, ich wollte nur meine reichlich weit hergeholte Assoziation irgendwie obsedant erklären. Und die Leute können von mir aus soviel Spaß daran haben, wie sie wollen, ich verwehre mich mittlerweile auch nicht mehr gegen einen reichlich plakativen Hollywoodstreifen, aber die Gesellschaft wird an dieser stoischen Kunstform kaum wachsen; bloßer Unterhaltungswert ist zwar auch nicht verkehrt, vor allem, wenn man damit ein paar Millionen machen kann, aber an Bonnie & Clyde wird man wohl nicht anknüpfen können, was für den amerikanischen Film sehr schade ist. Hinzugenommen kann man dem Zuschauer (oder dem Leser, was weiß ich) aber auch mehr als nur irgendwelche halbgaren Abklatsche von Menschen präsentieren, ohne sich vorwerfen zu müssen, den Fabrikarbeiter, der abends nur noch unterhalten werden will, überfordert zu haben.Zitat