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Thema: Keine andere Seite

Baum-Darstellung

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  1. #7
    Sehr, sehr schön.
    Zitat Zitat von La Cipolla aus dem Now Watching Thread
    Die Welle
    Bin aber positiv überrascht! Der Film ist ausreichend vielschichtig und abgesehen von den teilweise etwas gekünstelten Gesprächszeilen der Schüler auch absolut nachvollziehbar (im Gegensatz zu dem uralten Ami-Film, der war einfach nur lächerlich). Die Veränderungen sind allesamt sinnvoll - vor allem, weil hier auch der Einfluss der Macht auf den Machthaber thematisiert wird. Und zwar, wie der Rest des Films auch, ohne Holzhammer und allen voran mehr oder minder glaubwürdig. Das ist eine große Leistung, denn das hinterlässt eine bessere Wirkung im Zuschauer als jedes kluge Zitat. Grandioses Ende.
    9/10, Würde ich später definitiv Schülern zeigen.
    ... xD


    Zitat Zitat
    (das ist wie der stinkende Typ im Bus: man kennt ihn nicht, weiß nicht, ob er sich für seinen Gestank schämt und letztendlich ist das einem auch egal, weil er einfach stört - in einem Buch ist der Typ ein desillusionierter Säufer à la Harry Haller).
    Ich halte Harry Haller für einen einwandfreien Charakter. Aber gut, das ist wohl Ansichtssache.
    Allgemein versteh ich den Vergleich nicht. Wenn alles erklärt und hinterlegt ist, trägt das auch nicht zur Glaubwürdigkeit bei.

    Zitat Zitat
    Diese Entfremdung kann sogar gut sein, sie kann sogar etwas ausdrücken, aber dann musst du das deinem Leser näherbringen, bspw. zeigen, wie es dazu gekommen ist oder was eigentlich das Besondere an der Fremde ist.
    Das Besondere daran ist gerade, dass es nix besonderes mehr ist, wie erwähnt. Siehe unten, zur Identifizierung.

    Zitat Zitat
    In Europa (wohlgemerkt dort, wo man nicht versucht, die Amis nachzuahmen) ist ein Charakter schonmal grundsätzlich psychisch gestört, immerhin sind wir die Erben Freuds und einer Menge verschrobener Leute (Rilke, Buñuel, Napoleon), da hat jeder noch so normale Mensch psychische Konflikte - selbst Harry Potter ist nach dem Schema aufgezogen.
    Mal so am Rand: Es gibt irgendeine Strömung, die ausdrücklich froh darüber ist, dass wir diese "frühpubertäre Aufmerksamkeitsphase" hinter uns gelassen haben und uns nun endlich wieder richtiger Unterhaltung widmen können. Aber gut, wenn du Hollywood nicht magst, wird das nicht deiner Meinung entsprechen.

    Davon abgesehen kann ich die übliche Antwort bringen, die in diesem Fall nicht mal eine Ausrede ist: Ich spiele mit diesem Konzept. Wie gesagt, der Charakter ist völlig bewusst ein Archetyp "innerer Ruhe", also irgendwo auch ein merkmalsloser Archetyp der Perfektion.
    Und mein Gott, du schreibst Massen, aber missdeutest meine drei Sätze. Oô Ich hab nirgendwo gesagt, dass sich der Leser dieser Geschichte mit dem Charakter identifizieren soll, das gilt für meine "Normalo-Charaktere", die sich durch irgendetwas auszeichnen, in anderen Texten. Der hier ist eher außerhalb jeglicher Identifikation, in der Geschichte geht es um das Fühlen einer Atmosphäre, er ist nur der, der diese Atmosphäre ausstrahlen soll, wie ein Gegenstand, weniger wie eine Person.
    Wenn ich ihn jetzt glaubwürdig, liebenswürdig, oder was auch immer machen würde, könnten sich die Leute vielleicht mit ihm identifizieren und wunderbar in der Geschichte ruminterpretieren, aber die Atmosphäre wäre zerstört, denn ein realistischer Mensch ist nicht ruhig. Der hier sitzt einfach da, saugt die Ruhe in sich ein und strahlt sie aus, seine Vergangenheit ist nicht mehr von Belang, und mehr nicht.

    Was nicht heißt, dass die Geschichte gut ist (!!!111elf). Wie gesagt, wenn die Atmosphäre nicht funktioniert, well, dann funktioniert sie nunmal leider nicht. Das ist mir völlig bewusst. Aber du schlägst Sachen vor, die aus meinem Apfel eine Birne machen würden, weil du gern eine Birne haben würdest. Und ich wollte aber nunmal einen Apfel! >_<

    Dass der Apfel scheiße schmeckt, zum dritten Mal, tut nichts zur Sache.


    Off Topic:
    Zitat Zitat
    obwohl es immer das selbe Geleier um die selben langweiligen Charakter ist, die dann auch noch in einem verqueren Rollensystem, das aller paar Jahre mal wechselt, verhaftet sind.
    Du ignorierst ziemlich dreist, dass die Leute an dieser "Leier" und an diesen "langweiligen" Charakteren (wieso, weil sie nicht realistisch sind oder schon tausend mal da waren - das macht sie langweilig? Oo) offenbar ihren Spaß haben, und das liegt ganz sicher nicht nur an Kameraführung, Hollywoodherkunft (lol..) und Co, sondern auch daran, dass diese Leier und diese Charaktere unterhaltsam sind, simpel und einfach. Das kann man jetzt so oder so bewerten (Untergang des Abendlandes!) und mit tausend Sätzen psychologisch erklären, aber es ist erstmal ein Fakt.
    Das hat mit der Geschichte hier aber nix zu tun. Wollte es nurmal erwähnt haben.

    Geändert von La Cipolla (12.05.2009 um 08:02 Uhr)

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