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Veteran
Das Problem bei den meisten Gedichten junger Autoren ist -- nicht nur bei dir, ich zähle mich ebenfalls dazu =) --, dass sie ihre Werke zu selten bearbeiten. Wenn ich mir meine Sachen anschaue, dann gefallen mir immer die am besten, die "stundenlang" bearbeitet wurden (nicht an einem Tag, sondern über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg). Bevor du ein Gedicht wergschmeißt -- was man btw niemals tun sollte ;-) -- überarbeite es lieber, füge vielleicht sogar eine andere Intention ein oder setze es gar komplett in einen andere Kontext. Ich find's gut, dass du weiter arbeitest, und deine Sachen nicht beleidigt in die Tonne haust. ^^
Dazu fällt mir immer ein Bukowski-Gedicht ein, welches nicht ganz ohne Sarkasmus ist:
Graue Theorie
Sieh zu, daß du immer ein
Notizbuch dabei hast. Und
trink nicht so viel. Trinken
ruiniert deine Sensibilität.
Geh zu Lesungen. Achte darauf,
an welchen Stellen sie Luft
holen. Und wenn du liest,
bring es mit Understatement,
spiel es immer herunter. Das
Publikum ist smarter, als du
denkst. Und wenn du etwas
geschrieben hast, schick es
nicht sofort raus. Leg es
erst mal zwei Wochen in die
Schublade, dann hol es heraus
und sieh dir's an und über-
arbeite es, ÜBERARBEITE ES
immer und immer wieder.
Straffe die Zeilen, zieh die
Schrauben an, als wären es
Drahtseile, die eine Brücke
mit 5 Meilen Spannweite
tragen müssen. Und leg dich
nie ohne dein Notizbuch ins
Bett. In der Nacht werden dir
Einfälle kommen, und wenn du
sie nicht sofort aufschreibst,
sind sie für immer weg. Und
trink nicht. Trinken kann
jeder Idiot. Wir sind
Literaten.
Das meiste davon weißt du ohnehin schon bzw. hälst es schon ein. ^^
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