Ich war heute morgen mit meiner Hand in der Ambulanz hier im Krankenhaus. Ich war noch nie vorher in einer Ambulanz, aber ich hatte das Gefühl, daß man da sein Hirn an der Rezeption abgeben muß. Echt, das war der Hammer … o_O
Zuerst mal sitzen da rund 30 Leute, die wirklich nichts haben und waren auf den Arzt. Das ist die chirurgische Ambulanz gewesen, also Knochenbrüche und so Kram. Und da saßen zu 90% irgendwelche Omas. Um 9 Uhr morgens! Ich habe echt die Krise gekriegt. Ich mußte eine Stunde warten, bis ich überhaupt mal an der Anmeldung dran war. Und nur irgendwelche abartigen Proleten vor mir. Der Hammer war ein Kerl im Jogginganzug, der irgendwann durch den ganzen Saal gebrüllt hat: "Is' ja wie bein Arbeitsamt hier! Fehlt nur noch, daste Nummer zieh'n mußt!"
Boah …
Als ich dann dran war, hat mich die Umfreundlichkeit dieser Rezeptzionistin kalt erwischt. Kein Guten Morgen, nicht mal ein Setzen Sie sich. Nur "Was hamse?" … ich sage, daß ich mir eventuell die Hand gebrochen habe und das gerne mal durchleuchten lassen würde.
"Tut's weh?"
"Geht so."
"Dann isset auch kein Notfall! Hinten anstellen."
Nachdem ich mir dann über zwei Stunden Wartezeit habe bescheinigen lassen, die ich, weil ich zur Uni mußte, leider nicht aufbringen konnte, habe ich gefragt, ob ich denn die Praxisgebühr wiederkriege, wenn ich doch nicht mehr drankomme.
"Nee, gibbet nich'!"
Mir war bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal klar, daß ich die als Privatpatient überhaupt zahlen muß! Aber offenbar ist das im Krankenhaus oder zumindest in der Ambulanz anders.
Diese Frau war so unfreundlich, daß ich mich echt frage, ob die den richtigen Job gewählt hat. Auf der anderen Seite wäre ich bei dem Haufen von Omas, die nur da sind, weil sie nichts anderes zu tun haben und dem Proletenpack, das da bildzeitunglesend über den Flur schreit, vermutlich auch angefressen.
Die Frage, ob ich Schmerzmittel und einen Druckverband bekommen könnte, wurde dann auch unhöflich aber bestimmt mit dem Argument "Det kann nur der Doktor machen!" verneint. Letztendlich bin ich dann einfach so da raus, in die nächstbeste Apotheke, wo ich mir Schmerzgel und 'ne Großpackung Ibuprofen gekauft habe und ab in die Uni. Und die Apothekerin war freundlich, hat mir alles erklärt und mir verschiedene Gels empfohlen! Das war dann echt eine angenehme Abwechslung nach diesem Trip im Krankenhaus.
Ehrlich …
Und ich glaube, gerade beim Tanzkurs hat sich meine Hand repariert. Nachdem ich sie in der Uni gar nicht benutzen konnte, weil ich nicht einmal einen Stift halten konnte, kann ich nun, nachdem wir beim Tanzen grandioserweise Drehungen aus der rechten Hand heute geübt haben (Murphy komm raus!), unter leichten Schmerzen relativ zügig tippen und Stift halten geht auch einigermaßen. Sie ist zwar immer noch angeschwollen, aber das Hämatom scheint weg zu sein — ich hatte die Hand allerdings auch heute Nacht und den ganzen Tag über hoch gelagert.
Mal sehen, wenn's morgen nicht besser ist, versuche ich's noch mal im Krankenhaus. Ansonsten muß das halt von allein heilen. >_>
Und jetzt erstmal unter die Dusche.