Wir hatten ja schon die eine oder andere nette Diskussion über Holy Lands und ähnliche Spiele. Religion ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, jemandem gegens Knie zu treten (die soll hier aber gewiss nicht ausgeschlossen werden!).
Nur als Diskussionsansatz ein paar wild durcheinander geworfene Fakten.
- Spiele mit sozialkritischem Hintergrund, wie auch immer der definiert ist, gibt es schon seit Minimum 25 Jahren. Sei es relativ hintergründig wie im Cyberpunk oder ziemlich direkt wie in 3:16 Carnage among the stars, wo man als Space-Kriminelleneinheit der Erd-Armee zuerst andere Planeten - und am Ende die Erde selbst ausrottet.
- Remember: Ein ganzer Schwall an Spielen über einzelne Länder, natürlich größtenteils mit sehr einseitigen Beschreibungen. Ich denke bspw an "Berlin by Night" für Vampire the Maskerade, wo die Hälfte aller NPCs irgendwelche Nazis waren. Oder eines der tausend Asiaspiele, in denen Samurai und Ninjas ebenso alltäglich sind wie Instantnudelsuppe.
- Wo wir einmal dabei sind, mit Maskerade kam auch der ideele Konflikt als Grundelement ins Rollenspiel. Da waren es die Bünde, bei den damaligen D&D Auflagen kurz darauf die Götter, in Planescape die Fraktionen, in Mage die Frage nach Magie oder Technik, usw..
- Zitat aus WoD Inferno (Einem Buch über Dämonenbeschwörung usw.)
Is sowas wirklich noch nötig?Zitat
Und die Disclaimer sind weit verbreitet.
- Aber nicht überall. Ich erinnere mich an Serials, ein Spiel über Massenmörder, inklusive einer eigenen "Kultur" und entsprechenden Quests. Das ganze war angeblich sarkastisch gemeint, der einzige Hinweis darauf war allerdings der Spiegel auf der Rückseite des Buches, in dem man "sich als Massenmörder von Goblins und Co." erkennen sollte.
Sonst war das Spiel todernst und hat natürlich eine nette Kontroverse ausgelöst.
Ideale, Moral, Philosophie - Wie gehört das in ein Rollenspiel? Als grundlegender Baustein, als Konfliktursache, als unterschwellige Manipulation oder am liebsten gar nicht?