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Thema: Der goldene Deiji - 1. Wahlrunde

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  1. #1
    Und deswegen extra Kategorien aussuchen in denen das Spiel nicht gewinnt? Das wäre aber etwas viel Mühe. Außerdem will ich Spiele die ich scharf kritisiere noch lange nicht von Wettbewerben ausschließen. Es ist natürlich offensichtlich, dass du Alone meinst, aber weniger offensichtlich ist wieso das Spiel große Probleme haben sollte. Man könnte es beim "Besten Action-Adventure" und beim "Besten Horrorspiel" nominieren. Die "Atmosphäre" hat vielen damals gefallen und bei "Grafik", "Mapdesign" (alles individuelle Maps) und "Musik" könnte jemand das Spiel auch nominieren. Nicht zu vergessen das Shoot-KS, das jemand ohne weiteres beim "Besten Action-Kampfsystem" nominieren könnte. Ich finde es schade, dass du mir eine so unlautere Einflussnahme vorwirfst, zumal wir im internen Forum zusammen die Kategorien besprochen haben.

  2. #2
    @ Kelven
    Finsterer Machenschaften wollte ich Dich nun auch nicht bezichtigen. Mir erschien die Zusammenstellung nur sehr auf einen bestimmten Spielgeschmack zugeschnitten zu sein, der andere Vorlieben nur umständlich zum Ausdruck kommen lässt. Das kann genauso gut unbewusst ablaufen und kommt dann ohne Verschwörungstheorie aus.
    Aber da die eigentliche Wahl bislang recht uniform ausfällt, was ich als einer der Nutznießer nicht einmal beklagen mag, wenngleich ich auch nicht gerade durch ein besonders originelles Abstimmverhalten glänze, will ich wenigstens hier so etwas wie eine Diskussion abhalten. Warum sind es immer wieder dieselben Titel, die genannt werden?

    A: Ist der Geschmack gleichgeschaltet?
    B: Sind andere Spiele aus irgendwelchen prinzipiellen Erwägungen per se doof?
    C: Kennen wir einfach zu wenig Spiele?
    D: Haben die Herdentriebtheoretiker mal wieder Recht?
    E: Existieren vorgeschaltete Auswahlpräferenzen, die bestimmte Spielzuschnitte bevorzugen?
    F: Sind einige Spiele im Besitz dessen, was einst dem preußischen Generalstab zugedichtet wurde - der Siegformel?
    G: Ist die Ateliermeinung Ergebnis einer spezifischen Forenkultur oder vertritt sie zugleich die repräsentative Auffassung aller deutschen Makeranhänger?
    H: Blankofeld, falls mir mehr Fragen durch den Kopf schießen.

    Falls F zuträfe, wäre das für mich als Bastler natürlich besonders interessant.

  3. #3
    Gleichgeschaltet ist der Geschmack ganz sicher nicht, obwohl der Herdentrieb bzw. auf Neudeutsch Hype bei den jüngeren Semestern sicher auch Ausschlag geben kann. Punkt E spielt auf jeden Fall eine Rolle, das sieht man schon an den Diskussionen West vs. Ost, obwohl der Sieger nicht eindeutig feststeht. Einen großen Einfluss übt Punkt C aus, denn ich bin mir sicher, dass das Gros unserer Mitglieder nur eine handvoll Spiele kennt und die meisten davon sind schon recht alt. Was nicht bedeutet, dass die Spiele deswegen immer veraltet sind; bevor jemand sich beschwert. Punkt G kann man eher vernachlässigen, es gibt einige Spiele die nur in bestimmten Foren beliebt sind, aber die Blockbuster unter den Spielen sind vermutlich überall gleichermaßen beliebt.

    Richtig interessant wird es bei Punkt F. Ich glaube, dass es so was wie eine Siegformel wirklich gibt. Selbst wenn der Besitzer damit nicht das beste Spiel aller Zeiten entwickelt; es ist zumindest überdurchschnittlich und bleibt den Spielern im Gedächtnis. Die Popularität von UiD kommt sicher nicht daher, dass Grandy damals die Werbung besonders gut beherrschte, sondern weil das Spiel eben sehr gut entworfen wurde. Das gilt auch für deine Allreise und aktuell für die Sternenkind-Saga. The_Burrito hat glaube ich mal gesagt, dass ein Entwickler mit einem Konzept an sein Spiel herangehen muss und wenn ein Spiel unter dieser Voraussetzung entwickelt wird, dann merkt man es ihm auch an.

  4. #4
    Hm, wenn es tatsächlich so sei, dass die meisten hier nur eine Handvoll älterer Spiele und sonst gar keine kennten, frage ich mich, warum dieses Forum noch existiert. Das hieße doch, der Großteil hätte im Jahr 200X aufgehört, neue Makerprojekte auszuprobieren und guckt hier noch vorbei, um ... ja um was eigentlich zu machen? Der Punkt ließe sich recht betrachtet nur aufrecht erhalten, wenn Forenmitglieder willenlose Gewohnheitstiere wären. Aktuell zeigt zudem die Sternenkind-Saga, wie stark neues Material wahrgenommen wird - es sei denn, man stellt sich nun auf den etwas kruden Standpunkt, diese Demo würde nur beachtet, weil sie auf einem Vorgänger aufbaute, der alt genug sei, um noch aus der Zeit des Interesses bekannt zu sein. Bestimmte Spiele ziehen Aufmerksamkeit an, das Alter der Projekte scheint kein Ausschlussfaktor zu sein.
    Also doch die Siegformel? Reicht irgendein Konzept? Jedes Spiel, das bis zur Vollversion reift, kann von sich behaupten, geplant statt zufällig entstanden zu sein. Eigentlich gilt das in dieser allgemeinen Form auch für jede längere Demo. Nur sind längst nicht alle diese Spiele dem Lager der Popularitätsgranaten zuortbar. Muss es also ein bestimmtes Konzept sein? Die drei letzten Sieger der Wahl zum Spiel des Jahres (2006-2008, ich ziehe mal nur die Spielerwahl heran, die ist hier aussagekräftiger) hat drei so unterschiedliche Projekte ausgezeichnet, dass ich kaum noch an überwölbende Gemeinsamkeiten der erfolgsverwöhnten Spiele glauben mag.
    Vielleicht kam jedes dieser Spiele einfach nur zur rechten Zeit und bediente den Bedarf des Augenblicks. Und weil die Spiele nicht so schnell ihre Freunde verloren, diese auch später noch angenehm an die unterhaltsamen Stunden zurückdachten und weiterhin sagen, dies sei ein gutes Spiel, entsteht so der verzerrte Eindruck eines irgendwie überzeitlich Gültigen.

  5. #5
    Es gibt viele ältere Mitglieder, die nur noch wegen der Community hier sind, aber selbst die jüngeren Mitglieder sind anscheinend sehr wählerisch. In einer Umfrage über das Spielverhalten kam doch mal heraus, dass eine recht große Menge kaum Spiele spielt. Dann gibt es noch die, die Spiele sehr schnell abbrechen. Du hast zwar Recht; es gibt immer wieder Spiele, die für Wirbel sorgen, aber das sind Ausnahmeerscheinungen und meistens sind die Spiele dann auch besonders gut. Der Durchschnitt wird nur von einem harten Kern gespielt.

    So einfach ist es mit der Siegformel nämlich nicht und The_Burrito meinte wohl auch etwas anderes, als dass es ausreicht ein Konzept zu haben. Falls ich ihn nicht sowieso missverstanden habe. Die meisten Maker-Spielstories sehen aus wie ein Flickenteppich und zeigen, dass der Entwickler von Szene zu Szene gehüpft ist, ohne sich über einen roten Faden Gedanken zu machen. Das Gleiche gilt für das Gameplay, nur fehlt hier die nötige Balance und Abwechslung. Erst wenn Geschichte und Gameplay auf eine ganz besondere Art und Weise miteinander harmonieren kommt ein absoluter Kracher heraus. Sehr vereinfacht ausgedrückt, natürlich können auch andere Mittel ein Spiel schnell populär machen - aufwändige Grafik, spektakuläre Animationen usw. Ob diese Spiele alleine deswegen aber für alle Zeit in den Köpfen der Spieler bleiben ist fraglich. Bei den von dir genannten Gewinnern des Spiel-des-Jahres-Award sind genug Spiele dabei, die schon lange in Vergessenheit geraten sind. Oder sagen wir mal so, sie werden heute nicht mehr so gefeiert wie damals. Es gibt viele Spiele, die treue Fans haben, aber insgesamt umstritten sind und es gibt Spiele, die von einer sehr großen Mehrheit geliebt werden. Deren Entwickler müssen die Siegformel besitzen. Oder sie stecken mit dem Teufel unter einer Decke.

  6. #6
    @ Kelven
    Na, wenn die Allreise in 2 Jahren immer noch einigermaßen beliebt sein sollte, werde ich mir rückblickend eine Art Siegformel aus den Fingern saugen. Bis dahin sehe ich ihre Existenz eher skeptisch; schon allein beim Vergleich von VD und UiD springen mich die Unterschiede förmlich an. Du hattest zwar geschrieben, das optimale Spiel existiere nicht, aber wenn eine Siegformel nur ausdrückt, jedes populäre Spiel sei auf jeweils seine Weise stimmig und mit sich selbst im Einklang, klingt mir das mehr nach Esoterik denn nach einer praktischen Handreichung. Auch wenn man "Siegformel" nicht zu wörtlich nimmt, also kein strenges mathematisches Gesetz sucht, anhand dessen sich unterhaltsame Spiele konstruieren lassen könnten, müsste der Begriff zumindest mit etwas beweisbarem Fleisch angereichert werden, um mehr als ein dürres, knöchernes Theorem zu bleiben. Vielleicht findet sich wenigstens eine Art von Muster?

  7. #7
    Real Troll, was mir immer wieder auffällt, ist deine stellenweise doch arg überkandidelte Ausdrucksweise, die sich auch in deinen Spielen wiederspiegelt. Einige Spielergruppen finden vielleicht gerade das besonders reizvoll, jedoch glaube ich, dass den "simpleren" Gamer und somit die Mehrheit eher der schlichtere Sprachgebrauch in einem Spiel zusagt, einfach deshalb weil es sich dadurch viel entspannter liest und kein besonders hohes Niveau beim Spieler voraussetzt, alles zu verstehen und sich trotzdem beim Spielen noch entspannen zu können. Du fragst dich öfters was in deinem Spiel noch fehlte, damit es die ewigen Champions VD und UID hätte überholen können. Wenn du mich fragst, könnte das sogar die fehlende Unbekannte in deiner "Siegesformel" sein. Denn an Qualität, Abwechslung und Umfang fehlte es deinem Spiel sicherlich nicht, es ist sogar eines der ganz wenigen Spiele, das alles drei zu vereinen wusste.

    Dazu auffordern, das Sprachniveau in deinen Spielen zu reduzieren möchte ich nicht, denn jeder fährt mit dem Stil, den er am besten repräsentieren kann, am besten. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass es vielen Spielern wahrscheinlich schwer fällt ein "außerirdisches Spiel" einem vertrauteren Spiel vorzuziehen, wenn es um die #1 geht.

    Geändert von DarkNanaki (24.04.2009 um 01:15 Uhr)

  8. #8
    @ DarkNanaki
    Über "überkandidelt" habe ich mich gefreut. Es gehört zu den schönen Worten, auf die man eben nur dann stößt, sofern man auf Chat-Deutsch verzichtet. In einem gebe ich Dir auch sofort Recht: Das Textniveau in Spielen sollte eingängig genug gestaltet sein, um die Texte überhaupt auch verstehen zu können; also weder Plumpsgestammel noch dadaistisch-codierte Poesie. Da bleibt natürlich ein weiter Spielraum übrig und es ist schließlich wohl nur der eigene Geschmack, der die persönliche Verortung bestimmt. Ich sehe es streng und meine, auch Spieltexte haben sich den gängigen Anforderungen des Schriftlichen zu fügen. Der Referenzwert ist das Buch.
    Und welches? Wir können ja einen Germanisten engagieren, der die Stilebenen der Fantasy-Bestseller mit denen beliebter Makerspiele vergleicht und dann eine Rangliste veröffentlicht, welchen Platz beispielsweise VD auf der Hennen-Nicholls-Skala erreicht. Mag doof klingen, könnte aber dennoch erhellend sein.

  9. #9
    @real Troll
    Wenn die Siegformel so einfach zu fassen wäre, dann gäbe es ja einen Blockbuster nach dem anderen. Und bleiben wir doch bei den Filmen, auch dort gibt es kein Patentrezept für den großen Erfolg, aber wenn es mal einen gibt der seine Konkurrenz um Längen schlägt, kann man mit den nötigen Fachkenntnissen vermutlich benennen warum. Lassen wir bei den Makerspielen das Gefühl mal außer Acht, das ist völlig subjektiv und lässt sich auf andere nicht übertragen. Es gibt aber auch handwerkliche Faktoren, die man heranziehen kann. Drehen wir dazu mal die Perspektive um und schauen was den weniger populären Spielen fehlt.

    Sie sind erzählerisch einfach nicht so gut. Punkt. Den Entwicklern fehlt es am sprachlichen Niveau und an der Fähigkeit ihre Geschichte überhaupt zu erzählen. Und weiter geht's mit der Inszenierung; eine mit einfachsten Mitteln runtergeratterte Szene steht einer gegenüber, in der mit allen Mitteln der Filmkunst gearbeitet wurde. DarkNanaki hat unrecht, es ist gerade die Ausdrucksweise von Grandy, dir und dem Team der Sternkind-Saga, die eure Spiele so gut macht.

    Nun folgt das Gameplay. Die weniger populären Spiele haben oft eines gemein - größere Gameplay-Schnitzer. Manchmal sind es "Durchlauf-Dungeons", die nur aus Gegnern und vereinzelten Schatztruhen bestehen. Noch viel öfter ist es öde Monotonie und besonders negativ wirkt sich eine schlechte Balance aus. Ich würde sagen, dass die wirklich guten Spiele keine dieser großen Schnitzer besitzen.

    Gerade VD darfst du nicht zum Vergleich heranziehen, denn bei dem Spiel verlieren viele vor lauter Nostalgie die Neutralität. Als das Spiel damals erschien, war es viel komplexer als seine Kollegen und wurde dafür zurecht gelobt. Das machte das Spiel aber so zum Vorzeigesymbol, das praktisch jedem Neuling in die Wiege gelegt wird, dass VD ein Meisterwerk sei. Ich denke schon, dass in diesem Fall das Wort Herdentrieb nicht ganz unangebracht ist. Denn wenn man neutral an das Spiel herangeht, dann muss man sich eingestehen, dass das erzählerische Niveau selbst hinter durchschnittlichen aktuellen Makerspielen hinterherhinkt und die kapitalen Gameplay-Schnitzer (Zufallskämpfe, schlecht ausbalancierte Gegner, monotone Dungeons) würden heutzutage sicherlich zu Verrissen führen. Insofern gibt es bei den Makerspielen Parallelen zum Filmgeschäft, in dem ja auch manchmal ein Film nur deswegen Kult ist, weil irgendjemand mal gesagt hat er sei Kult.

  10. #10
    @ Kelven
    Von Herdentrieb kann, was meinen Geschmack angeht, aber gar nicht die Rede sein. Dem zufolge müsste ich ja auch Miracle on RTP Street abgeneigt sein. Vampires Dawn hat für mich neben den kategorischen Kriterien, mit denen versucht wird, das Spiel objektiv zu bewerten, dieses gewisse Etwas was sich so schwer beschreiben lässt und manche doch so stark in seinen Bann zieht. Versteh mich nicht falsch, selbst mein eigener "Dunstkreis" findet VD bescheiden und ich stehe mit meiner Meinung da eher als Außenseiter da. Mag ja sein, dass ich es vor lauter nostalgischen Gefühlen überhaupt nicht mehr neutral bewerten kann, jedoch finde ich es nicht unbedingt negativ, wenn sogar ein Makerspiel das geschafft hat, wo man im kommerziellen Bereich bei mir Franchises wie Final Fantasy und Tomb Raider auffahren musste.

  11. #11
    @2364.
    Du siehst mehr als gemeint ist.

  12. #12
    Wie sieht's bei der Wahl zum goldenen Deiji eigentlich mit "Fehlnominierungen" aus?
    Ich habe grad gelesen, dass jemand Sorata, den Helden von Charon - Dawn of Hero als Gegenspieler nominierte, was ja irgendwie nicht so ganz der Fall ist...O_ò

  13. #13
    Fehlnominierungen werden nicht aufgenommen.

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