Stimmt schon. Die Geschichten in diesen Spielen sind ja auch meistens bis oben hin voll von Klischees und Kitsch, am schlimmsten ist, wenn sie diese "Love will save us all!"-Nummer bringen. Aber ich finde trotzdem ziemlich oft etwas, woran ich mich da motivieren kann, seien es sympathische Charaktere, eine überraschende und intelligent eingefügte Storywendung oder auch eine über den Verlauf der Handlung nach und nach enthüllte Hintergrundgeschichte.
Da spielt die von dir erwähnte Harmonie eine große Rolle. Ich würde nicht sagen, dass es darauf ankommt, die Handlung oder das Gameplay nicht so sehr in den Vordergrund oder Hintergrund zu stellen, die Frage ist imho eher, wie gut das zusammen funktioniert und präsentiert wird. Das ist zum Beispiel etwas, das Square bzw. Square Enix meiner Ansicht nach immer recht gut hinbekommen hat. Ein besonderes Qualitätsmerkmal ist für mich immer, wenn sie es schaffen, die Story mit den Mitteln des Gameplays weiterzuerzählen. In Final Fantasy VII wurde die Handlung beispielsweise durch diverse Minispiele und sogar durch das Abilitysystem an sich (Materia/Substanzen sind kristallisiertes Mako, das das Wissen des alten Volkes enthält und einen dadurch Magie wirken lässt usw.) vorangetrieben.
Letztenendes kommt es auf das Zusammenspiel aller Faktoren an, und bei einem wirklich guten RPG darf da kein Aspekt auffällige Schwächen zeigen. Im Zweifelsfall wäre mir das Gameplay allerdings zumindest nicht wichtiger als die Geschichte, selbst wenn es dann manchmal tatsächlich das falsche Medium ist, um diese zu erzählen (Xenosaga).