Ich denke ein Held (oder auch Protagonist) muss ja irgendwas besonderes an sich haben das er in der lage ist die Welt zu retten. Aber die Welt retten muss ja nicht zwangsläufig seine Aufgabe sein. Es kann sich ja auch wie in einem Horrorspiel um einen ganz normalen Menschen handeln der urplötzlich in eine vollkommen abnormale Situation gerät. Dabei denke ich kommt es auf das Genre an. Also ob man eher das Horrorspiel macht in dem ein Mensch wie jeder andere in die Rolle des Protagonisten schlüpft oder ein Klassikspiel in dem der Protagonist irgendetwas besonderes ist. Oder eben erst durch seine Handlungen besonders wird
--So ich schätze es haben alle lang genug gewartet ^^
Hier sind die ersten drei Kapitel von "Die Element Chroniken"
Geändert von Stummboy (30.03.2009 um 15:58 Uhr)
Der Held ist ein Werkzeug, um eine Geschichte zu erzählen, natürlich ist er gleichzeitig auch ein wichtiger Teil von ihr.
Der Held ist der Held, weil er eine atemberaubende Geschichte erleben soll und wir mit ihm. Dabei ist es egal, ob der Held ein kleiner Junge oder ein Elite Soldat ist. Wir sehen die Geschichte aus seinem Blickwinkel, entseiden uns wird ein allwissender Erzähler oder derartiges zur Seite gestellt.
Der Held ist eine Persönlichkeit, die uns von Anfang bis Ende begleitet.
Manchmal kann auch ein normaler Mensch wunder vollbringen. Ist er zur rechten Zeit am rechten Ort oder hat er nur schweine glückZitat
Ein Held der was besonderes kann oder ist, macht eine Geschichte aber gleich viel interessanter und erzählenwerter ^^
Ich persönlich bevorzuge einen Helden, der durch seine fehlerhaftigkeit "besonders" ist.
Gutes Beispiel ist hier bei Cloud Strife von Final Fantasy 7. Sein Makel macht die einseitige Geschichte des Spiels erst richtig interessant ^^
@ MagicMagor
Stimmt schon, es gibt auch ein Heldensein unterhalb von Captain America, wenngleich natürlich ein ungleich kümmerlicheres. Aber auch der unfreiwillige Held übertrifft sein Umfeld.
Ein Kind droht zu ertrinken, doch ein beherzter Rentner, der am See gerade Enten fütterte, stürzt sich in die Fluten und zieht es an Land. Ein Held.
Ein Teller im Porzellangeschäft wackelt bedrohlich, doch der Lehrling hält ihn gerade noch rechtzeitig fest, bevor das gute Stück fällt und zerbricht. Ein Held?
Die Prüffrage für Heldentum lautet meiner Meinung nach: "Hätte das nicht ein Jeder geschafft?" Jedermannsleistungen sind dann solche, die im Rahmen alltäglicher Konsequenzen bleiben. Heldentaten durchbrechen den Alltag und glänzen im Funkellicht des Besonderen. Allein die Tatsache, dass jemand solches verrichtet, lässt ihm in den den Augen der anderen eine irgendwie geartete besondere Könnerschaft zuwachsen, Heldentum eben.
Dass die tatsächlichen kausalen Zusammenhänge oft trivialer sind, hast Du ja beschrieben. Aber das beschreibt es eben nur, erklärt es indes nicht, wenn man die im konkreten Fall maßgebliche Erwartungshaltung ausklammert. Das heißt dann eben auch, ein Held müsse sich sowohl im Rahmen der Ansichten seiner Mitmenschen bewegen, also sich nach dem richten, was als erstrebenswert angesehen wird, als auch ein Normenbrecher und Grenzübertreter sein, aber eben nur darin, dass er sich für einen Moment anschickt, das Gute in Hochform zu verkörpern. Nach diesem Muster kann das Heldenattribut natürlich auch rückwirkend an längst Verstorbene verliehen werden.
Gibt nur zwei Dinge, die mich an deiner Schilderung stören. Erstens die Frage nach: "Hätte das nicht jedermann geschafft?" In einem gewissen Rahmen nein, aber pauschalisiert ja. Ein Haufen von (vorallem modernen) Helden setzten sich dadurch von anderen Personen in der Gesellschaft, von der sie als Held angesehen werden, ab, dass sie es einfach tun. Ein Held kann auch nur entschlossen sein oder seinem Tod sogar gleichgültig gegenüber stehen. Nichts davon ist übermenschlich und das macht den Helden so besonders. Praktisch jeder kann sich statt seiner an die Stelle des Helden einsetzen.
Zweitens sprichst du davon, dass der Held aus eigenem Antrieb das Gute darstellt, was aber nicht durch den Faktor des Heldentums impliziert wird. Der Held kann so böse sein wie er will, solange er für die Gesellschaft in der er sich bewegt das Gute darstellt, ist er ein (Anti-)Held.
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Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ein Held ist meiner Meinung nicht von Anfang an ein Held, sondern wird es im Laufe der Geschichte. Außer es ist natürlich von Anfang an klar gestellt, dass der Held ein >Held< ist. Das ein Charakter erst in gewisse Situationen gerät und dadurch zum Held wird, weil er halt gewisse Dinge geschaut hat. Und es muss ja nicht immer zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass der Held auch ein Held sein will, oder sich selber als solcher sieht.
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@ swordman
Entschlossenheit ist doch eine echte Heldentugend, wofür bräuchte der Held sonst sein markantes Kinn? Nein, ich weiß, was Du meinst. Man kann natürlich eine Rangliste der Heldenhaftigkeit erstellen und dann vom Übermenschen (Captain America) bis hin zum Helden Alltags (Mutti) alles fein durchdeklinieren und entsprechende Nummern verteilen. Das ist sogar realistischer und die Ordensverleihungen funktionieren sogar nach diesem Prinzip. Aber ich finde es erhellender, erst einmal das reine Schreibstubenprinzip aufzustellen und es erst dann den Witterungen des Alltags auszusetzen.
Zum zweiten: Sag lieber unfreiwilliger Held, das klingt nicht so missverständlich wie Antiheld. Aber ansonsten gebe ich Dir Recht. Zur Heldentat wird eine Handlung erst durch die Sichtweise der Umwelt. Das Motiv des Handelnden selbst ist also für die Frage des Heldentums nachrangig (nicht mit unmaßgeblich verwechseln).
So altagsmässig ist das gar nicht. Parzival war nicht mehr, als ein Bauerssohn, dennoch fand er als erstes den heiligen Gral.
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Theoretisch, oder praktisch dann aber nur physisch, denn psychisch unterscheiden sich Menschen viel zu stark. Die Handlungen mögen zwar nicht übermenschlich sein, dennoch sind nicht alle zu den gleichen Handlungen fähig, da je nach Veranlagung und Entwicklung auch unterschiedliche Psyche existiert. Es kann zwar sein, dass es eine Gruppe von Menschen gibt mit identischen oder ähnlichen Veranlagungen und Entwicklungen, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass es nur ein (schätzungsweise verschwindend geringer) Teil der gesamten Menschheit ist und somit kann man auch nicht jeden an die Stelle eines Helden einsetzen und es bedarf schon mehr als nur am richtigen Ort und zur richtigen Zeit das richtige zu tun, nämlich es überhaupt zu tun, was wiederum mit der Psyche des Menschen zusammenhängt.
Als Beispiel würde ich den Kriegshelden nennen, der sich ohne mit der Wimper zu zucken ins Gefecht stürzt und dabei sein eigenes Leben riskiert um einen verwundeten Kameraden zu bergen. Nicht jeder ist zu sowas in der Lage und ich weiß nicht, ob ich das wäre. Helden haben durchaus einzigartige oder vorbildliche Eigenschaften und nicht jeder hat das Zeug zu einem Helden.
Geändert von Kyuu (31.03.2009 um 21:07 Uhr)
Bitte erzähle mir nicht, dass die Aufopferungsbereitschaft im Gefecht steigt, denn die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.
@Ianus: Ich meine Gahmurets Sohn. Allerdings bekam Parzival nie etwas davon mit, dass er der Sohn eines Helden ist. Er wurde fernab von allem ritterlichen und heldenhaften aufgezogen, seine Mutter wollte ihn sogar vor ebenjenem Heldentod schützen, den sein Vater starb.
@Kyuu: Zu einem gewissen Punkt identifiziert man sich mit einem Großteil von Protagonisten, bzw. bringt ihnen Empathie entgegen. Sag mir nicht, dass es dir nicht möglich ist, dich in die Lage eines anderen zu versetzen. Wenn der Held keine übermenschlichen Fähigkeiten hat (ich beziehe mich jetzt mal auf physische Stärke) ist er mir näher, als irgendein Superman.
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Selbst wenn man die Gefahr vergisst ist sie nicht weg. Du kannst ja auch nicht aus Wut gegen eine Wand rennen und sie durchbrechen nur weil du keine Angst vor den Schmerzen des Aufpralls hast.
--So ich schätze es haben alle lang genug gewartet ^^
Hier sind die ersten drei Kapitel von "Die Element Chroniken"
Gahmuret selbst war Sohn eines Königs, kein Bauer soweit ich mich erinnere. Parzivals Mutter ist eine Schwester des Gralskönigs Anfortas, was bedeutet dass er von Geburt an für die Position prädestiniert war, da der König selbst ja nur auf des Grales Weisung hin eine Ehefrau haben durfte...was in Anfortas Fall irgendwie nicht erfüllt worden war.
Zu Beginn der Geschichte hat er nichts ritterliches und benimmt sich in der Tat wie ein Bauer. Aber das Beispiel hinkt ein wenig, muss ich dir zustimmen.
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Warum braucht jede Geschichte einen Helden?
Weil man ohne Ihn keine spielbare Geschichte erzählen kann.
Ich beziehe mich mal hierauf:
Ob der Held dabei gut oder böse ist spielt keine Rolle.Zitat
Er ist eben "nur" der Protagonist. Weder muss er Gut, Böse sein,
noch muss er besondere Fähigkeiten haben.
Wenn ich sage: Ianus tötete den Drachen, Swordman öffnete die Truhe
oder auch Kyuu pflückte einen Apfel, dann sind diese User eben die Helden.
Hauptsache der Protagonist tut Irgendetwas. Da eine solche Geschichte wie ...
"er pflückte einen Apfel" aber nichts hergibt und zudem extrem langweilig ist,
tut der Held meist etwas besonderes oder Ihm passiert einfach etwas Spannendes.
Die Geschichte muss eben was hergeben. Und damit sie das tut brauch man eben den
Helden.
Greetz LiveScream
Ey jetzt hör aber mal auf!Zitat
Wenn jemand einen Apfel pflückt, dann ist das jawohl die beste Story ever, Spaß beiseite.
Viele gute Geschichten fangen nämlich gerade so an
Der Held zubeginn vielleicht ein einfacher Dorfbubi, der bei der Apfelernte hilft, ...
Der Held folgt einem roten faden, vielleicht folgt er auch einem kompletten gewirr aus Fäden, aber das ist ja egal.
Das ist für mich der Schlüsselsatz. Jeder Depp kann der Held sein, die Geschichte muss einfach nur aus der sicht von jemandem erzählt werden.Zitat
So eine Geschichte, wo man nur als Zuschauer über das geschehen scrollt... das wäre totaler Gammel xD