Der Held wird mit allen möglichen Schundsaufgaben belegt, da die niemand anderes machen will.
Der Held wird mit allen möglichen Schundsaufgaben belegt, da die niemand anderes machen will.
Irgendwo fängt jede Geschichte an und der Protagnoist wird als "Held" gebrandmarkt, auch dann wenn er total unsympathisch und widerlich ist. Eigentlich ist fast immer die gleiche Formel wahr Protagonist = Held
Achja: Eine 16-jährige Nutte (@MacKinzie) kann manchmal ein interessanter Charakter sein. Kommt immer auf den Fokus und die Erzählweise an.Aber die obrige Formel klingt für mich am Einleuchtesten.
Besondere Kräfte muss er nicht immer haben, aber er muss die Geschichte vorantreiben.
Dem möchte ich widersprechen. Ein Held wird nicht dadurch ein Held, daß er dem normalen Menschen in irgend einer weise überlegen ist (es sei denn wir reden von Comic-typischen "Superhelden"), auch wenn dies sicherlich in vielen Fällen der Fall ist.Zitat
Eine einfache Person, oft der Protagonist der jeweiligen Geschichte, wird dadurch zum Helden, daß sie bestimmte Taten vollbringt die von anderen Personen, insbesondere der Gesellschaft als ganzes (oder Teilen der Gesellschaft) als Heldentat angesehen werden. Ob die jeweilige Tat tatsächlich herausragende Fähigkeiten erforderte oder nicht, spielt dabei keine Rolle mehr. Heldentaten ist zwar gemein, daß sie Taten mit weitreichenden Konsequenzen sind, aber sie können genausogut durch herausragende Fähigkeiten gelingen wie durch pures Glück oder einfach nur ein Zusammentreffen der richtigen Umstände. Mitunter ist der Held also nur jemand der gerade zufällig am richtigen Ort zur richtigen Zeit das richtige tut. Nur diejenigen die bei der Tat anwesend waren wissen dann darum, daß die "Heldentat" an sich nichts besonderes war, aber nicht immer ist in ihrem Interesse das Mißverständnis aufzuklären, und dem Helden selber nimmt man seine Beteuerungen sowieso nicht ab und packt sie einfach unter den Begriff "Bescheidenheit". Was nicht selten dazu führt, daß der Held noch mehr Ansehen gewinnt weil er als bescheiden gilt.
Dadurch entsteht der Figurtyp des unfreiwilligen Helden. Eine Person die einfach durch Zufall und Umstände in eine Position bugsiert wurde, die sie eigentlich gar nicht will. Das erlaubt dem Autor einerseits spaßige kleine Randereignisse einzubauen, in denen der Held mit der ihm ungewohnten Umgebung kollidiert, andererseits ist so eine Figur um einiges glaubwürdiger als klischee-hafte "Ich-kann-alles-supergut"-Helden und legt einen soliden Grundstein für eine charakterliche Entwicklung.
Im übrigen kann selbst ein "Auserwähltsein" so ein "zwingender Umstand" sein. Ebenso kann eine, dem Helden selber unbekannte, wichtige Abstammung dazu führen, daß der Held letztlich Heldentaten vollbringt. (zB weil der Antagonist um die Abstammung des Helden weiß und deswegen versucht ihn frühzeitig umzubringen -> Initialzündung für eine Reihe von Ereignissen die letztlich zur "Heldentat" führen.)
Ich denke ein Held (oder auch Protagonist) muss ja irgendwas besonderes an sich haben das er in der lage ist die Welt zu retten. Aber die Welt retten muss ja nicht zwangsläufig seine Aufgabe sein. Es kann sich ja auch wie in einem Horrorspiel um einen ganz normalen Menschen handeln der urplötzlich in eine vollkommen abnormale Situation gerät. Dabei denke ich kommt es auf das Genre an. Also ob man eher das Horrorspiel macht in dem ein Mensch wie jeder andere in die Rolle des Protagonisten schlüpft oder ein Klassikspiel in dem der Protagonist irgendetwas besonderes ist. Oder eben erst durch seine Handlungen besonders wird
--So ich schätze es haben alle lang genug gewartet ^^
Hier sind die ersten drei Kapitel von "Die Element Chroniken"
Geändert von Stummboy (30.03.2009 um 15:58 Uhr)
@ MagicMagor
Stimmt schon, es gibt auch ein Heldensein unterhalb von Captain America, wenngleich natürlich ein ungleich kümmerlicheres. Aber auch der unfreiwillige Held übertrifft sein Umfeld.
Ein Kind droht zu ertrinken, doch ein beherzter Rentner, der am See gerade Enten fütterte, stürzt sich in die Fluten und zieht es an Land. Ein Held.
Ein Teller im Porzellangeschäft wackelt bedrohlich, doch der Lehrling hält ihn gerade noch rechtzeitig fest, bevor das gute Stück fällt und zerbricht. Ein Held?
Die Prüffrage für Heldentum lautet meiner Meinung nach: "Hätte das nicht ein Jeder geschafft?" Jedermannsleistungen sind dann solche, die im Rahmen alltäglicher Konsequenzen bleiben. Heldentaten durchbrechen den Alltag und glänzen im Funkellicht des Besonderen. Allein die Tatsache, dass jemand solches verrichtet, lässt ihm in den den Augen der anderen eine irgendwie geartete besondere Könnerschaft zuwachsen, Heldentum eben.
Dass die tatsächlichen kausalen Zusammenhänge oft trivialer sind, hast Du ja beschrieben. Aber das beschreibt es eben nur, erklärt es indes nicht, wenn man die im konkreten Fall maßgebliche Erwartungshaltung ausklammert. Das heißt dann eben auch, ein Held müsse sich sowohl im Rahmen der Ansichten seiner Mitmenschen bewegen, also sich nach dem richten, was als erstrebenswert angesehen wird, als auch ein Normenbrecher und Grenzübertreter sein, aber eben nur darin, dass er sich für einen Moment anschickt, das Gute in Hochform zu verkörpern. Nach diesem Muster kann das Heldenattribut natürlich auch rückwirkend an längst Verstorbene verliehen werden.
Gibt nur zwei Dinge, die mich an deiner Schilderung stören. Erstens die Frage nach: "Hätte das nicht jedermann geschafft?" In einem gewissen Rahmen nein, aber pauschalisiert ja. Ein Haufen von (vorallem modernen) Helden setzten sich dadurch von anderen Personen in der Gesellschaft, von der sie als Held angesehen werden, ab, dass sie es einfach tun. Ein Held kann auch nur entschlossen sein oder seinem Tod sogar gleichgültig gegenüber stehen. Nichts davon ist übermenschlich und das macht den Helden so besonders. Praktisch jeder kann sich statt seiner an die Stelle des Helden einsetzen.
Zweitens sprichst du davon, dass der Held aus eigenem Antrieb das Gute darstellt, was aber nicht durch den Faktor des Heldentums impliziert wird. Der Held kann so böse sein wie er will, solange er für die Gesellschaft in der er sich bewegt das Gute darstellt, ist er ein (Anti-)Held.
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Theoretisch, oder praktisch dann aber nur physisch, denn psychisch unterscheiden sich Menschen viel zu stark. Die Handlungen mögen zwar nicht übermenschlich sein, dennoch sind nicht alle zu den gleichen Handlungen fähig, da je nach Veranlagung und Entwicklung auch unterschiedliche Psyche existiert. Es kann zwar sein, dass es eine Gruppe von Menschen gibt mit identischen oder ähnlichen Veranlagungen und Entwicklungen, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass es nur ein (schätzungsweise verschwindend geringer) Teil der gesamten Menschheit ist und somit kann man auch nicht jeden an die Stelle eines Helden einsetzen und es bedarf schon mehr als nur am richtigen Ort und zur richtigen Zeit das richtige zu tun, nämlich es überhaupt zu tun, was wiederum mit der Psyche des Menschen zusammenhängt.
Als Beispiel würde ich den Kriegshelden nennen, der sich ohne mit der Wimper zu zucken ins Gefecht stürzt und dabei sein eigenes Leben riskiert um einen verwundeten Kameraden zu bergen. Nicht jeder ist zu sowas in der Lage und ich weiß nicht, ob ich das wäre. Helden haben durchaus einzigartige oder vorbildliche Eigenschaften und nicht jeder hat das Zeug zu einem Helden.
Geändert von Kyuu (31.03.2009 um 21:07 Uhr)
Bitte erzähle mir nicht, dass die Aufopferungsbereitschaft im Gefecht steigt, denn die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.
Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ein Held ist meiner Meinung nicht von Anfang an ein Held, sondern wird es im Laufe der Geschichte. Außer es ist natürlich von Anfang an klar gestellt, dass der Held ein >Held< ist. Das ein Charakter erst in gewisse Situationen gerät und dadurch zum Held wird, weil er halt gewisse Dinge geschaut hat. Und es muss ja nicht immer zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass der Held auch ein Held sein will, oder sich selber als solcher sieht.
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@ swordman
Entschlossenheit ist doch eine echte Heldentugend, wofür bräuchte der Held sonst sein markantes Kinn? Nein, ich weiß, was Du meinst. Man kann natürlich eine Rangliste der Heldenhaftigkeit erstellen und dann vom Übermenschen (Captain America) bis hin zum Helden Alltags (Mutti) alles fein durchdeklinieren und entsprechende Nummern verteilen. Das ist sogar realistischer und die Ordensverleihungen funktionieren sogar nach diesem Prinzip. Aber ich finde es erhellender, erst einmal das reine Schreibstubenprinzip aufzustellen und es erst dann den Witterungen des Alltags auszusetzen.
Zum zweiten: Sag lieber unfreiwilliger Held, das klingt nicht so missverständlich wie Antiheld. Aber ansonsten gebe ich Dir Recht. Zur Heldentat wird eine Handlung erst durch die Sichtweise der Umwelt. Das Motiv des Handelnden selbst ist also für die Frage des Heldentums nachrangig (nicht mit unmaßgeblich verwechseln).
So altagsmässig ist das gar nicht. Parzival war nicht mehr, als ein Bauerssohn, dennoch fand er als erstes den heiligen Gral.
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Der Held ist ein Werkzeug, um eine Geschichte zu erzählen, natürlich ist er gleichzeitig auch ein wichtiger Teil von ihr.
Der Held ist der Held, weil er eine atemberaubende Geschichte erleben soll und wir mit ihm. Dabei ist es egal, ob der Held ein kleiner Junge oder ein Elite Soldat ist. Wir sehen die Geschichte aus seinem Blickwinkel, entseiden uns wird ein allwissender Erzähler oder derartiges zur Seite gestellt.
Der Held ist eine Persönlichkeit, die uns von Anfang bis Ende begleitet.
Manchmal kann auch ein normaler Mensch wunder vollbringen. Ist er zur rechten Zeit am rechten Ort oder hat er nur schweine glückZitat
Ein Held der was besonderes kann oder ist, macht eine Geschichte aber gleich viel interessanter und erzählenwerter ^^
Ich persönlich bevorzuge einen Helden, der durch seine fehlerhaftigkeit "besonders" ist.
Gutes Beispiel ist hier bei Cloud Strife von Final Fantasy 7. Sein Makel macht die einseitige Geschichte des Spiels erst richtig interessant ^^