@Gourry & quo: Das ging mir ähnlich. Hab mich auch irgendwie an den Film Matrix Revolutions erinnert gefühlt, da hat Trinity auch e~wig gebraucht und man dachte sich nur "Kann es jetzt endlich mal weitergehen ... bitte?"
Nö, das sehe ich komplett anders. Es zeichnet ein Spiel aus, wenn es Aspekte der Story auch über das Gameplay vermitteln kann. Letztenendes sollte ein Spiel immer noch zum Spielen da sein und nicht nur zum Anschauen, dann hätte man aus Eternal Sonata nämlich gleich einen Film bzw. eine Anime-Serie machen können. Ich sehe durchaus ein, dass Cutscenes und Zwischensequenzen ein wichtiges Mittel für das Storytelling in RPGs sind. Aber man darf es damit nicht übertreiben. Wenn man noch nichtmal die Gelegenheit bekommt, die Spielwelt zu erkunden, dann sollte man nicht zwischendurch immer wieder bis zu ner halben Stunde oder so einfach nur da sitzen müssen.
Das hat mit einem Wunsch nach schneller Action und Bummbumm überhaupt nichts zu tun. Es gibt genug RPGs, die ebenfalls viele Cutscenes haben, aber in denen die Verhältnisse viel ausgeglichener sind. Wo man mehr von der Spielwelt zu sehen bekommt und alleine dadurch bereits ein besseres Gefühl für die Geschichte entwickelt. In Final Fantasy mit seinen Bombast-FMVs ist es auch in Ordnung, wenn man mal fünf bis zehn Minuten nur zuschaut, weil man um dahin zu gelangen schon viel gezockt hat. Aber bei Eternal Sonata rennt man ja wirklich nur von einer überlangen Cutscene zur nächsten.
Wenn es wirklich das sein soll, was das ganze Spiel ausmacht, dann hätte ich es als TV-Serie wie gesagt besser gefunden. Aber ich finde das Kampfsystem ehrlich gesagt ziemlich gut und auch die Dungeons empfinde ich nicht als eintönig.Zitat
Ist mir allerdings auch schon aufgefallen, und zwar nicht nur bei Eternal Sonata, sondern bei jedem RPG auf der 360. Der Controller an sich ist imho besser als der Dualshock 3, liegt angenehmer in der Hand. Aber das automatische Abschalten ist wirklich nervig.Zitat
Die langen Sequenzen gehen ja auch bei mir noch in Ordnung, wenn wenigstens etwas bedeutendes für die Story gezeigt wird, wenn es das Spiel wirklich weiterbringt und einen umhauen kann. Das war hier aber meiner Ansicht nach überhaupt nicht der Fall. Die Szene hat dem Charakter Leben eingehaucht? WTF, das Gegenteil ist der Fall, immerhin war sie danach hinüber -_^ Im Ernst, was bringt mir so eine Cutscene, wenn es danach mit dem Chara sowieso vorbei ist. Man hätte sie vorher schon besser ausarbeiten können, dann hätte es mich auch gekümmert, was mit ihr passiert und das Ende des Kapitels hätte deutlich an Dramatik gewonnen. Aber so denk ich mir doch "Schade dass das passiert ist aber naja, jetzt ist es sowieso egal!"Zitat
In der Xenosaga hatten die Zwischensequenzen schon eher ihre Daseinsberechtigung, weil sie die Handlung in den meisten Fällen erheblich weiter gebracht oder neue Rätsel gestellt hat. Wenn man auf die wichtigen Strippenzieher hinter den Kulissen trifft oder an Orte gelangt, die von so großer Bedeutung für die Hintergrundstory sind, dann geht das auch irgendwo in Ordnung. Hier war das aber anders.
Und dass diese Szene aus Eternal Sonata unnötig theatralisch und lang war liegt nicht nur daran, dass sie einen Chara zum Inhalt hatte, den man davor kaum kannte. Wie ich oben schon angedeutet hab, ist die Szene vor allem deshalb so extrem, weil sie Rückblenden von sich selbst (!) zeigt. Das heißt das, was grade erst vor zwei Minuten geschehen ist, muss man sich als Spieler teilweise nochmal reinziehen. Hallo? Ich würde von meinem RPG gerne nicht als Minderbemittelter behandelt werden. Wirklich als ob der Spieler ein Kurzzeitgedächtnis hätte, das kann's nicht sein. Das hat nichtmal Xenosaga geschafft.
Ich habe eigentlich nichts gegen Kitsch in (Konsolen-)RPGs, das gehört bei dem Genre oft irgendwie schon dazu. Ich mag Tales of, ich liebe Seiken Densetsu! Was wären diese Reihen ohne ihren Zuckerguss? Aber bei Eternal Sonata hab ich ab und zu das Gefühl, dass dort andauernd nur Kitsch um des Kitsches Willen gemacht wird. Nicht mehr als nettes Beiwerk, als eine Art Stilrichtung, sondern als Spielinhalt. Und das kann ich nur in gemäßigten Mengen ertragen
Und ich mag das Spiel eigentlich ziemlich gerne bis jetzt. Aber als Rollenspiel macht es im Grunde ziemlich viel falsch.