Die PC-Spiele die ich jemals gespielt habe wurden mit regelrecht als Marzipan-Stückchen und mehrstündigen Verkaufsgesprächen reingewürgt (und wurden dann von mir erst in Angriff genommen als mir wirklich langweilig war) und beim Pen&Paper hatte ich eine solch schlechte Erfahrung, dass ich letztendlich nur noch "Meister" war. Einfach weil ich es so blöd fand - wie wir das spielten (so drei Mann sitzen irgendwo auf 16 qm verteilt und müssen sich dem Spiel eines Vierten hingeben - der dem total überfordertem Spielleiter rethorisch und charakterlich überlegen war und dies dann ausspielte, um seiner Selbstdarstelllungs-Beschäftigungs-Kur auzuleben). Es gibt für mich sogar eine gewisse Würfelhandbewegung mit dem W20 - so lapidar von unten nach oben geworfen - manchmal zu fest so dass das Ding quer durch den Raum kugelt, während die andere Hand entweder die 1L Cola Flasche oder einen Berg Chips zum Mund führt - wo ich Mordgelüste entwickle. Weil das so respektlos der Sache an sich, dem Spiel und dem Umfeld ist. - Glaub mir, du kannst mich im Dreieck springen sehen, wenn dein W20 durch Eigenverschulden die Tischplatte (das hatte ich eingeführt- alle sitzen an einem normalen Tisch auf normalen Stühlen) verlässt. Und das hat auch dann wirklich Spaß gemacht allen, - wir hatten neun Spieler/innen von denen fünf immer fest, - die anderen haben immer mal unabhängig ein Abenteuer mit gemacht. Das denke ich spricht für sich.
Und mir hat die "Inszenierung" und das Miterleben des Abenteuers durch die Spieler einen Riesen-Spaß gemacht. - Und bei Computerspielen, hab ich Vampire-Masquarade, Bloodlines, KOTOR I & II und The Witcher wirklich durch-gespielt (schlag mich wenn nicht noch eines - aber ich glaub mehr Rollenspiele kenn ich nicht und schon bei KOTOR II hat ich am Ende keinen Bock mehr, weil ich was gemacht hatte, was eine Unlogik im Story-Verlauf verursachte und da hab ich dann aufgehört - also ich kenn das Ende nicht,- war aber auf dem Endplaneten)- und alle sind mir wirklich monatelang auf dem Silbertablett hinterher getragen worden von Anverwandten.
Und was für mich da wichtig ist, ist einfach nur, der Charakter muss (nach meiner Zusammenstellung von Waffen, Rüstung etc.) gut aussehen. Scheiß egal ob die rüstung, weniger schützt als ne andere. Und meine Ansprüche an die Welt sind, ich muss mutiple Entscheidungs-Möglichkeiten haben (egal wie die ist - ob jetzt wie bei TheWitcher mit den beiden Frauen oder bei KOTOR die Enden) und mir muss das Design gefallen.
Also totale Oberflächlichkeiten und ich erlebe auch die Story aus dem interaktiven Zuschauer-Sitz. - Ich klick auch Antwortmöglichkeiten an, die ich einfach nur cool finde, auch in dem Wissen, dass sie für die Story (oder Charakterentwicklung) eher hinderlich sind. - Ich hasse auch kämpfe - die sind für mich tot langweilig (mit Ausnahme von einem bei KOTOR - da waren beide Jedis auf der Raumstation in DEM Robenraum K.O. und ich noch Canderous hatte - und der mit einem Fitzel-Lebensbalken Sith nach Sith Horden aufhielt -so dass ich danach nur noch sagte: Sie nannten ihn Canderous! Das war mein spannenster Kampf. Der war wirklich super. Da ging es um Alles oder Nichts und ich war schon drann - Hrmpf. Besser nen Spielstand laden, das packst du eh nich mehr - Aber der war Filmreif dieser Kampf. Der war nur super. Canderous war nur toll).
Aber sonst - such ich mir einen Typ der mir gefällt und wir haben in der Verwandschaft da schon ein regelrechtes unbewusstes Schema - so dass jeder so seinen individuellen Typ von Charakter oder Fraktion in Spielen spielt. Da wählst du automatisch, mit sowas im Hinterkopf und unterhälst dich dann später, über was wer wo in einem Spiel wie gemacht hat. Ich wähl immer die Exoten oder Spezialisten, die mit Kreativität aufwarten müssen, um Probleme zu lösen z.B. Malkavianer, Novadi, Schmuggler oder ComputerHacker, Sprachspezialisten, Schleicher, Scharfschützen, Bogenschützen all sowas...
Wie gesagt - ich bin aber kein Rollenspieler. Was mir wirklich Spaß macht ist die Erschaffung oder das mitzuerleben, wie jemand ein Rätsel löst oder plötzlich ein AHA! Erlebnis hat... etc. Sowas halt. Ich hab auch Riesenspaß wenn jemand schreibt, bei dem Mod hab ich X,Y,Z, gemacht und das ging dann so oder so aus. Ich lese das immer und freu mich dann, mit dem. Und was ich an Fantasy- und ScienceFiction (ich bin eigentlich eher der ScienceFiction Fan - ich liebe ScienceFiction - egal was) liebe ist die Freiheit. Es gibt keine Einschränkung in den Möglichkeiten. Den Kontroversen. Den Extremen. Es kann alles passieren und es darf alles passieren. Und letztendlich ist das auch für mich eine - ja wie sagt man das:"Form von Stil". Ich liebe Überraschungen. Und um so größer die Freiheit, um so größer die Chance auf Überraschung. Das was mir an Fantasy- oder SciFi gefällt - ist genau so - wie ich z.B. arbeite oder generell spiele - 10% sind immer Improvisation. Das kann man schlecht so erklären. Aber es ist nicht kontrolliert. Das ist so, wie "du gibst einen Rahmen", malst das Bild zu 90% und greifst blind nach einem Farbtopf und schüttest den einfach auf die letzten 10%- gleichgültig was dabei rauskommt. Und diese "Freiheit" und "Überraschung" sehe ich auch in Fantasy, weil dort Sachen glaubhaft richtig sein können, die in der Realität oder einem anderen Genre nicht funktionieren können/dürften. Z.b. mit nem X-Wing einen Todesstern zerstören. Das geht halt und das ist halt cool. Punkt. Und wenn es nicht ging -wäre es doof.
Aber ich bin, selbst im Spiel immer nur am Basteln (Outfit, Einrichtung, Waffe) oder am überlegen "boah wäre es nicht cool wenn in dieser Welt es X gäbe" und dann mach ich (wenn es geht) den Editor auf - versuch das zu machen und wenn es funktioniert geb ich das dann an meine Anverwandten und wenn die das dann spielen und das super finden - dann hab ich doppelt Spaß, guck denen dann zu- und joa... das ist es eigentlich. Sorry. - Ich habe bis heute mehr Spaß am "Meistern" als am "Spielen".

- Aber ich glaub das hab ich auch schon 10.000 Mal erzählt - das ist sicher nicht für euch eine große Neuigkeit, als Feedback zum "SeelenStriptease" von Pitter