[...]Ich habe es bestimmt schon tausend Mal erzählt, dass ich im Kindergarten sehr gerne eine Mini-Variante von Freddie Mercury (Playback) zum Besten gegeben habe. Meine Mutter hat mich ziemlich früh mit dem Queen-Virus infiziert, ich müsste da irgendwas so zwischen 3 und 5 Jahre alt gewesen sein und bis heute hat diese Faszination für die Band angehalten.
Damals war es so, dass ich so gut wie jede Woche mit ein paar anderen Kindern bei mir aus der Vorschule (im Kindergarten selbst war ich nur einen Monat oder so) eben Queen nachmachte. CD-Player waren damals noch nicht so verbreitet, also musste ich vorher die Songs auf alte Hörspielkassetten aufnehmen
Explizit erinnere ich mich an 3 oder 4 Auftritte aus meiner Kindheit. Bei einem davon müsste ich kurz zuvor das erste Mal das Video von "
I Want To Break Free" gesehen haben, wo sich Mercury, Taylor, May und Deacon als Frauen verkleiden. Klar, irgendwo war es sehr komisch, aber irgendwie auch lustig (und nein, ich habe bis heute keine regelmäßigen Crossdressing-Erfahrungen - nur eine einzige

) und so schnappte ich mir wieder ein paar Kinder und "verkleidete" mich diesmal mit einem unechten Pelzmantel. Ich weiß gar nicht, was daran so elementar ist, dass ich mich bis heute daran erinnere, aber ich rannte halt zu "I Want To Break Free" mit einem Pelzmantel durch die Gegend. War schon irgendwie lustig, wenn auch sehr unspektakulär.
Ich weiß nicht mehr, ob es der gleiche Auftritt war, wobei es durchaus möglich wäre, weil der Pelzmantel schon sowas wie eine Special Attraction war, jedenfalls sprach es sich halt im Kindergarten herum, was da in der zweiten Etage (oder war es damals noch die erste?) abging und so wurden irgendwann alle jüngeren Kinder eingeladen, dass sie einmal zugucken konnten. Man merkt, ich stand schon recht früh gerne im Mittelpunkt

Jedenfalls hatten wir dann irgendwann einen Auftritt vor den ganzen Kindern (mit Ausnahme den Hortkindern), aber ob mit oder ohne Pelz weiß ich nicht mehr.
Doch nicht nur bei den anderen Kindern im Kindergarten, sondern auch bei den Eltern hatte sich diese Queen-Adaption herumgesprochen. Und so kam es zu Yasars Geburtstag. Yasar war damals im Kindergarten mein allerbester Freund. Das war wirklich eine Bilderbuchfreundschschaft, die auch wie in einer Geschichte endete, als Yasar in die Türkei zog.
Jedenfalls war es Yasars Geburtstag, es gab selbstgemachte Hamburger von seinem Vater und wir saßen in Yasars Zimmer herum. Ich erinnere mich noch daran, dass dieses so aufgebaut war, dass sein Zimmer durch eine Schrankwand und einen Vorhang von dem Schlafzimmer seiner Eltern getrennt war. Ein Schicksal, welches ich vor knapp 8 Jahren ähnlich teilte, als ich hinter einem Schrank im Wohnzimmer vegitierte.
Zurück zum Geburtstag, Yasar musste irgendwem von Queen erzählt hatten und ich wurde nach Hause geschickt (waren nur zwei Straßen) um eine der Kassetten zu holen. Keine Ahnung warum ich mich daran erinnere, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie gelb war, die Kassette. Jedenfalls lief die erste nicht, also musste ich nochmal nach Hause und holte eine Zweite, die dann funktionierte und wir schmetterten zu zweit ein paar Queen-Songs.
Das letzte Mal Queen machte ich übrigens nicht im Kindergarten, sondern in der ersten Klasse. Keine Ahnung, wie es dazu kam, aber mit dem Songtext von "The Show Must Go On" bewaffnet und ein paar Mitschülern, die auch schon mit mir in die Vorschule gingen und nun im Hort waren, stellten wir uns vor der gesamten Klasse auf. Aber anstatt playback zu singen, verlangte unsere Lehrerin Frau Guttzeit, dass wir das richtig singen. Also studierten wir es kurz ein, wir sangen es und es war so dermaßen grausam, dass ich nie wieder Queen performt habe (von 2006er SingStar-Sessions abgesehen) und das Lied bis heute auch nicht mehr so mag...
Nun, das waren meine Queen-Anekdoten.[...]
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