Im Prinzip stimmt das, zumindest zum Teil. Man muss natürlich beachten, dass in Aventurien natürlich ein recht verklärter Blick auf das Güldenland geworfen wird. Und die meisten Güldenländer werfen einen recht verklärten Blick auf die Zeit des ersten großen Imperiums zurück (man lebt momentan im zweiten Imperium, die Besiedlung Aventuriens fand auch in der Zeit des zweiten Imperiums statt). Auch ist in Güldenland Technik oft mit Magie verwoben, was Begriffe wie „Technomantie” und „Arcanomechanik” hervorgebracht hat. Um meiner Schreibfaulheit genüge zu tun, zittiere ich einfach mal einen Teil aus der Myranor-Broschüre (Kapitel 12: Alltagswissen).
Als Vorreiter in Sachen Technik gelten einerseits das Optimatenhaus Quoran und andererseits das Volk der G'rolmur. Die kennt man in Aventurien als Grolme und sind ehrlich gesagt in Myranor nicht großartig freundlicher. Aber sie haben durch ihr Fachwissen dort bereits einen festen Platz in der Gesellschaft gefunden. Diese leben und arbeiten oftmals in großen unterirdischen Laboratorien mit ihren Maschinen. Arbeitskraft sind oftmals unzähllige Sklaven, doch auch vollautomatisierte „Fließband”-Arbeiten will man dort schon gesehen haben.Zitat
Alles in allem reicht der technische Wissensstand aus, um (theoretisch) eine komplett neue Gesellschaft auf wesentlich höheren technischen Niveau in Myranor zu bekommen, als es sie momentan gibt. Allerdings ist gerade abseits der riesigen Megametropolen der technische Stand nicht unbedingt fortgeschrittener als in Aventurien. Soll heißen, auch der myranische Bauer wird keinen Traktor haben (oder kennen), und den Boden wie seit vielen Jahrtausenden mühsam mit ein paar Ochsen umpflügen. Und gebildeter wird er auch nicht unbedingt sein. Das hat mehrere Gründe. Der Größte davon: Bildung und Technologie sind weitgehend den Adligen und Reichen, sowie im letzteren Fall auch einigen Spezialeinheiten der imperialen Armee vorbehalten. Auch die G'rolmur, die mit autonomen Produktionsstätten es anders tun könnten, arbeiten lieber für wenige Großauftraggeber, als für den Massenmarkt (was jedem Handwerker, der andernfalls seinen Job verlieren würde, wohl auch recht ist – sofern er überhaupt davon wüsste).
Aus der Zeit des großen Imperiums kennt man allerdings (weitgehend in Legenden verwoben) noch wesentlich fortschrittlichere Technik, allen voran Waffen. Dazu gehören u.a. die Fliegenden Festungen, von denen es angeblich nur noch eine intakte gibt, und zwar im Besitz des Thearchen, die allerdings schon lange keiner mehr am Himmel gesehen hat. Und auch Titanen gehören zu diesen Legenden; selbstlaufende und jeden Baumwipfel überragende Kampfmechs, die allerdings auch schon seit Ewigkeiten niemand mehr im Einsatz gesehen hat. Denn das Problem: Niemand weiß mehr wie man die Dinger repariert oder gar herstellt.
Vielleicht etwas mehr im Bereich Biotechnologie könnte man die Chimärologie des ersten Imperiums bezeichnen. Denn die Alten/Archäer, die im ersten Imperium noch lebten, verstanden es auch ohne dämonische Kräfte Chimären zu erzeugen. Heraus kamen u.a. die Ravesaran, die Ashariel und gerüchterweise auch die Yachjin.