Kozure Okami hat mir in etwa so viel über den Buddhismus beigebracht wie Evangelion über das Christentum.

Klar, der Unterschied ist, dass der Autor ein Akademiker ist und seine Materie sehr gut kennt und dementsprechend darstellt, aber am Ende kommt es auf dasselbe.

Am Ende ist es nur ein Manga über zwei Männer, die sich aus virtuellen Gründen gegenseitig abschlachten (die Position um die sie streiten gab es in der Form nämlich nicht...wird sogar irgendwo im Manga erwähnt), große Schwerter und große Worte schwingen und dabei total männlich sind.

Wenn ich Religion sehen will, lese ich Ikkyu, das hier seltsamerweise auch niemand erwähnt hat, oder von mir aus noch Phoenix von Tezuka.

Der Fokus der Geschichte liegt btw viel öfters auf dem "Weg des Samurai" als auf dem Weg des Bodhisattva und das Groß aller Charaktere berufen sich auf diesen. Dies geschieht natürlich in einer...verstümmelten, der Form der Geschichte angepassten Variante und somit steht man am Ende da und hat auch noch so gut wie nichts über die Leute erfahren, die unter diesem Kodex zu leben versuchten.
Ich bin mir recht sicher, dass es Manga gibt, die sich gekonnt und kompetent mit dem Leben von Samurai auseinander setzten, aber Kozure Okami ist es nicht. Der Comic ist gut aber im Kern nur eine Strongman-Phantasie.