Ok hat sich erledigt.
Ich habe ja wirklich befürchtet dass ich noch viel zu unterlevelt bin, mit nem Stärke Debuff bin ich wirklich extrem knapp dran, gerade noch so ne Almighty AoE Attacke mit der Gruppe zu überleben. Genau so wie ich eigentlich viel zu wenig Schaden mache und meine Reserven, SP aufzufüllen, arg begrenzt waren.
Ich finde es ja wirklich gut dass, wenn man die erste Phase des Bosses schafft, man sicher sein kann dass es auch möglich ist die 2. Phase zu schaffen. Ich habe ja wirklich das schlimmste befürchtet weil es so knapp war und ich habe wirklich überhaupt nicht geglaubt dass ich den Kampf überhaupt schaffen kann. Aber dann hat es doch tatsächlich auf Anhieb geklappt, auch wenn es wirklich seeeehr lang gedauert hat.
Man was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Das waren jetzt 87 Stunden die ich mit dem Spiel verbracht habe und es hat sich absolut gelohnt. Das Spiel mag ja seine Macken haben, aber die Story ist wirklich sehr gut aufgezogen und wird gegen Ende hin immer spannender, während die Charaktere durch die Bank weg symphatisch sind. Es ist auch mal ein ganz anderer Ansatz so ein RPG zu gestalten, mit einer lokalen Ortschaft die sich stetig verändert und Aktivitäten, während Tage deine Ressourcen sind. Das man nicht alles im Spiel erreichen kann finde ich auch sehr gut, das fördert den Wiederspielwert und man hat so ein bisschen das Gefühl seinen eigenen Spieldurchgang, mit seinen eigenen Entscheidungen getätigt zu haben. (auch wenn ich gegen Ende unzufrieden war dass ich nicht 2 Social Links beenden konnte)
Ich hätte mir vielleicht gewünscht das man mit dem ganzen Ameno-Sagiri und Izanami Kram auf den Teppich geblieben wäre, aber gut, wirklich negativ auf's Spiel auswirken tut es sich nicht. Sie fühlen sich eben nur ein bisschen nachträglich eingefügt an, aber vielleicht kenne ich mich nicht genug mit der Mythologie dieser Gestalten aus, falls es eine gibt.
Das Kampfsystem kann vor allem durch eine hohe Geschwindigkeit punkten, manche Gegner haben auch einzigartige Angriffsmuster und kleinere Features was sehr gut ist, dennoch sind es wohl gefühlt zu wenig. Gerade auf Hard ziehen sich manche Kämpfe extrem in die Länge und gewinnen auch im Laufe des Kampfes nicht unbedingt an Tiefe oder Druck hinzu.
Die Gegnertypen scheinen sich sehr oft zu wiederholen nach den ersten 2 Dungeon kennt man wohl schon so ziemlich fast jeden Typ. Sie unterscheiden sich inhaltlich zwar trotzdem immer mal wieder ein wenig, aber bestimmt trifft man eine Gegnerart im Spiel so durchschnittlich 5-6 Mal, da wäre mehr Variation willkommen gewesen, da ich eigentlich auch ziemlich angetan bin von dem bizarren Kreaturendesign.
Das ausfindig machen und ausnutzen der Schwächen hat auf jeden Fall auf Lange Sicht gesehen mich als Spieler bei Laune gehalten, trotzdem nichts wo nicht ein älterer Final Fantasy Teil schon mal bessere Arbeit geleistet hat.
Ähnlich sehe ich es da auch mit dem fusionieren von Personas, durch Persona Q bin ich ein bisschen mehr Luxus gewöhnt und war enttäuscht dass man nicht allen Charakteren eine "Sub-Persona" anlegen kann. So blieb "Hero" der einzig wirklich anpassbare Charakter, da man den anderen nicht mal Skill Cards verpassen konnte. Es war wohl mehr so ein Ding des Herausfindens wen man jetzt mitnimmt und wer sich am besten mit der eigenen Spielweise ergänzt, da fand ich es nämlich lobenswert dass jeder Charakter da so seine eigenen Schwerpunkte legt. (auch wenn im Internet bestimmt ganz groß eine Idealaufstellung rumkursiert, naja wayne.)
Über die Dungeons muss ich mich wohl nicht mehr auslassen, dazu habe ich ja schon genug gesagt.
Ohnehin war ich froh bei dem Spiel fast komplett auf Internetinformationen verzichtet zu haben, dadurch habe ich zwar das ein oder andere verpasst, aber irgendwie fühlt es sich dann doch wirklich ein bisschen wie früher an, wo man nur auf seine eigenen ganz wirren Schlussfolgerungen zählen konnte und man froh ist zu glauben was verstecktes gefunden zu haben, obwohl dieses Spiel schon seit Ewigkeiten von dem Großteil der Spieler zu 100% durchleuchtet wurde. (man siehe nur die Achievment Prozentzahlen) um so interessanter ist es wohl jetzt im Nachhinein sich über gewisse Informationen schlau zu machen. Es gibt da z.B so einen "Reaper", den ich zwar aus Persona Q kenne, aber dessen Existenz in Persona 4 ein vollkommenes Rätsel für mich blieb.
Das beste an Persona 4, war wohl wirklich die positive Lebenseinstellung die davon ausgeht, es gibt sehr viele Lieder die einen Hoffnung machen, überenthusiastische Charaktere und eine allgemein sehr warmherzige Atmosphäre. Ich glaube die Kämpfe hätten mich schon längst gelangweilt wenn "Reach out to the Truth" nicht so ein unglaublicher Evergreen wäre, den man immer gerne hört.
Das Ganze Konzept mit der jungschen Psychologie wurde interessant in ein J-RPG Format gepackt und bietet genug Lehren die man aus sich ziehen kann. Das Thema "unbequeme Wahrheiten" hat sich durch's ganze Spiel gezogen ob nun in den Herzen der einzelnen Charaktere oder ob es darum geht eine perfekte Scheinwelt zu leugnen.
Bin auf jedenfall vollends zufrieden und wenn Persona 5 mit ähnlichen Geschützen auffahren kann und dazu aus den Fehlern des Vorgängers lernt, dann könnte möglicherweise ein Meilenstein vorausliegen.
Ich bin da guter Dinge da ja bekantermaßen Catherine als eine Persona 5 Tech Demo begonnen haben soll. Wenn es also von der Aufmachung in eine ähnliche Richtung geht, wird es ganz bestimmt superb!