-
Lehrling
Die Spieldauer ist irrelevant, solange das Spiel selbst gut ist. So einfach ist das 
Um nur mal ein Beispiel zu nennen:
Star Ocean 3 hat bei mir gute 300 - 400 Stunden verschlungen (Gesamte Spielzeit, über mehrere Jahre hinweg). Eternal Sonata 30 - 40. Welches besser war? Keines, ich halte beide für etwa gleich gut, mit jeweils völlig unterschiedlichen Qualitäten und Ansätzen.
Allgemein gilt: Je länger desto besser. Allerdings auch nur, wenn die Zeit sinnvoll ausgefüllt wird. Wenn zusätzliche Spielstunden nur dazu verbraten werden, Gegenstände zu sammeln und durch die Welten zu schippern, macht das wenig Sinn und ist genauso gut, als hätte man die Stunden gleich ganz weggelassen. Gibt es hingegen sinnvolle und hübsch ausgeschmückte Sidequests oder gar Dinge, die die Mainstory noch vorantreiben, nimmt man die gerne auf sich. Dann hat sich jede zusätzliche Stunde, die über die grobe "40-Stunden-Marke" hinausgeht, auch gelohnt. 20 Stunden sind ein wenig kurz, aber je nach Qualität akzeptabel. 30 Stunden sind absolut in Ordnung. 40 Stunden sind die "Norm". 50 Stunden sind schon sehr ordentlich, solange sie, wie bereits erwähnt, sinnvoll gefüllt sind. Alles über 100 Stunden muss entweder einige unheimlich motivierende Sidequests haben oder eine Story, die den Vergleich mit einem Fantasy-Epos nicht zu scheuen braucht 
Wichtiger als die Zeit, die man mit einem Spiel verbringt, ist die Frage, ob man hinterher behaupten kann, dass es sich gelohnt hat. Um ein weiteres Beispiel aus meiner Spiele-Bibliothek anzuführen: Suikoden V (PS2).
Hat mich 60 Stunden gekostet, es einmal durchzuspielen. Das Kampfsystem war... okay. Die Story... auch. Die Sidequests... ich habe einige gemacht und kann mich nicht beschweren. Das Ende (mit nur 30 Charakteren von 108 oder wie vielen auch immer... und ich wusste nicht einmal, dass das Ende davon abhängt)... eine echte Enttäuschung. Ich kriege für 50 Stunden nur das "miese" Ende zu sehen? Entschuldigung, aber dafür, dass ich mich so lange durch ein nur Durchschnittliches RPG Gedaddelt habe, finde ich das doch etwas enttäuschend. Gelohnt hat es sich in meinen Augen nicht.
Das exakte Gegenteil: Eternal Sonata (Xbox360) (Ich lebe dieses RPG so sehr, deshalb taucht es gerne auch häufiger in solchen Vergleichen auf
)
Nach 25 Stunden war ich mit der Hauptstory am Ende, die meisten Sidequests habe ich nicht einmal angefangen (zumal ich teilweise gar nicht wusste, dass es sie gab)... und dennoch hat mich das Spiel "ausgefüllt". Klingt komisch, ist aber so. Es hat nicht nur Spaß gemacht, ich hatte auch das Gefühl, dass die Zeit, die ich mit dem Spiel verbracht habe, es wirklich mal "wert" war, sie damit zu verbringen... ähnlich wie bei einem guten Buch oder Film. Das letzte Mal, dass ich das Gefühl bei einem Spiel hatte, war bei Final Fantasy IX... und das ist immerhin nun schon 5 Jahre oder gar länger her.
Um diese ungeordneten Gedanken noch einmal zusammenzufassen: Die Rolle der Zeit, gerade bei Rollenspielen, erscheint mir eher untergeordnet. Es kann 20 Stunden dauern und spannend, lustig, einfach gut sein, oder es kann 200 Stunden dauern und träge, öde, einfach nicht lohnenswert sein. Es spielt dabei auch kaum eine Rolle, wie die Verteilung von Haupt- und Nebenquests aussieht. Ein Spiel ohne Sidequests kann schließlich genauso viel Spaß machen wie eines mit einer regelrechten Unmenge davon (siehe ganz oben).
Fazit (auch wenn es dem vorher Geschriebenen teilweise widerspricht): Ein gutes RPG hat mehr als 5 Stunden Spielzeit und macht Spaß... Punkt 
mfg
Löffel
PS: Ich hätte auch einfach nur den letzten Satz schreiben können und hätte damit genauso viel gesagt wie mit dieser Wall of Text... egal
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln