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  1. #1
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Hm nö, das sehe ich anders. Du sprichst davon, dass die Autoren die Story machen. Soweit richtig, trifft aber nicht auf das FFVII-Universum als Ganzes zu. Denn bei der Compilation ist es nunmal so, dass zig Jahre später sich zum Teil ganz andere Leute überlegt haben, das nochmal anzupacken und auszuschlachten. Eine wirklich "offizielle" Version hätte ich bei einer Story, die ich im Laufe der Jahre so lieb gewonnen habe nur dann anerkannt, wenn sie den FFVII-Staff wieder in Hülle und Fülle für die Spin-Offs versammelt hätten. Das haben sie aber wie gesagt nicht. Sowas ähnliches kann man ja auch bei bekannten Romanreihen sehen. Wenn ein Autor ein Meisterwerk geschrieben hat, dann fällt es vielen Lesern schwer, bei dessen Tod zum Beispiel den Sohn als Nachfolger zu akzeptieren, der die Geschichte weiterführen soll. Und wir reden bei FFVII ja immerhin nicht von etwas, das dringend hätte weitergeführt werden müssen - es hatte ein sehr passendes Ende und war meiner Meinung nach durchaus in sich schlüssig, wenn auch sicher nicht perfekt.
    Also frage ich mich, mit welchem Recht die da nochmal drangehen, und komme zu dem Schluss, dass sie es hauptsächlich machen, weil sie die Rechte daran hatten und weil sie gemerkt haben, dass viele Fans speziell davon noch angetan genug sind, um damit eine Menge Kozeni zu verdienen.

    Das Spiel gilt bei vielen als das mit der besten Story der Serie, und das hat durchaus seine Gründe, auch wenn man sich drüber streiten kann, ob das nun tatsächlich so ist oder nicht. Aber Square Enix hätte sich auch darüber bewusst sein können, dass sie da etwas ganz Großes geschaffen haben. Und wenn mir mein Werk etwas wert wäre, dann würde ich mir nunmal Mühe geben, wenn ich mich schon für Fortsetzungen entscheide, und nicht solche Spin-Offs machen, die teilweise storytechnisch mit dem Spiel nur schwer oder nicht vereinbar sind. Ich bin mir absolut sicher, dass die Entwickler damals nie und nimmer an eine Fortsetzung gedacht haben, warum auch, immerhin war es bis FFX eine Art Sakrileg, direkte Sequels zu einem FF der Hauptreihe zu machen, denn die Serie sollte sich doch mit jedem Spiel neu erfinden. VII hatte für mich ein extrem zufriedenstellendes Ende. Auch Figuren wie Sephiroth oder Hojo waren definitiv tot. Die jetzt nochmal durch bescheuerte hinzuerfundene Storypunkte wieder auferstehen zu lassen, in welcher Form auch immer, finde ich extrem arm.
    Und weil das Spiel für mich in sich so abgeschlossen war, brauche ich da keine Spin-Offs, speziell keine solchen. Wenn du die Handlung von VII schon als Patchwork bezeichnest, was ja teilweise auch zutrifft, was soll denn dann bitte erst die Compilation sein? Die hat doch völlig jeden roten Faden und Fokus verloren und ist, wie schon gesagt, nur noch zu einem schwachen Revival verkommen, das keine sinnvollen Ergänzungen mehr bietet. Also soll es doch bitte auch mir selbst, also jedem Spieler für sich überlassen sein, ob man den neuen Kram nun akzeptiert oder nicht. Sicher ist die Compilation so etwas wie die "offizielle Fortsetzung" von den Herstellern, aber wenn schon auf dem Niveau von Fanfiction gearbeitet wird und wichtige Mitwirkende des Originals nicht mehr beteiligt waren, dann muss man es trotzdem nicht zum Kanon zählen. Für mich ist es genau das - ein paar durchgeknallte Fanfics, die das Glück hatten, dass sie bei Square Enix erdacht wurden und mit entsprechendem Budget als Spin-Offs umgesetzt werden konnten. Zu "meinem" FFVII-Universum gehört das sicher trotzdem nicht dazu.
    Das ist genau das, was ich meine. :\ Du und alle anderen, ihr könnt euch ein Bein ausreissen und wenn es sein muss, auch beide: Die Compilation setzt sich eben aus den offiziellen Pre- und Sequels von Final Fantasy VII zusammen. In wie fern du und alle anderen das arm findet, steht doch überhaupt nicht zur Debatte, sage ich jetzt mal, ohne jemanden angreifen zu wollen. Die Compilation ist genauso Patchwork wie das Spiel selbst - nichtsdestotrotz, ich sage es gerne wieder, ich mochte Final Fantasy VII sehr gerne und ich bin an sich auch kein Freund der Compilation.

    Der Klumpatsch, mit dem die Macher nun ein Heidengeld verdienen, ist in weiten Teilen aber genau das, wonach viele Fans geschrieen haben. Die deutlichen Einflüsse, die etwa Crisis Core aus Advent Children übernommen hat, hätten den Weg in das Prequel nicht gefunden, wenn sie nicht bei den Fans unfassbar gut angekommen wären.

    Es geht, zuletzt, in der Videospielindustrie auch nicht darum, ob einem sein Werk etwas wert ist. Es geht um Kohle, die Diskussion habe ich hier schonmal mit jemandem geführt, glaube ich. Wenn die eine Hälfte der Fans schreit "Macht mehr Kasallah, wir kaufen alles!" und die andere Hälfte der Fans sagt "Hmjah, wär schon nice, wenn ihr nichts mehr zu dem Spiel machen könntet, weil ist ja in sich geschlossen und so, muss da nicht weiter gehen." - da bleibt nicht der Hauch einer Frage, was der Entwickler tun wird. Das Verhalten könnte jeder andere Entwickler ebenfalls nachvollziehen, mit dem feinen Unterschied, dass bisher niemals ein Entwickler in den Genuss kam, ein Ost-RPG auf den Markt geworfen zu haben, dass sich einer derart perversen Beliebtheit erfreute, wie Square mit Final Fantasy VII. Und für diese Verantwortung, die Square damit gegenüber seinen Fans hat, muss man sagen, dass die Spin-Offs noch halbwegs würdevoll geworden sind. Sie hätten Schlimmeres entwickeln können.

    Coincidence

  2. #2
    Zitat Zitat von Coincidence Beitrag anzeigen
    Das ist genau das, was ich meine. Du und alle anderen, ihr könnt euch ein Bein ausreissen und wenn es sein muss, auch beide: Die Compilation setzt sich eben aus den offiziellen Pre- und Sequels von Final Fantasy VII zusammen. In wie fern du und alle anderen das arm findet, steht doch überhaupt nicht zur Debatte, sage ich jetzt mal, ohne jemanden angreifen zu wollen.
    Das ist bloß eine Frage der Perspektive und des Standpunktes, und das steht hier offensichtlich schon zur Debatte. Ich brauche mir dafür überhaupt kein Bein ausreißen, für mich gehört der Kram nicht direkt zu FFVII dazu. Die Frage ist immer, mit welcher Berechtigung so etwas gemacht wird, und da setzt jeder Spieler oder auch Fan die Schwerpunkte anders. Da spielt es imho eine Rolle, wenn ein Sequel oder Prequel ursprünglich nie geplant war, sowas erst zig Jahre später in Angriff genommen wird, andere Leute daran beteiligt sind als im Original und man begründete Zweifel an der Qualität haben kann. Dass es vom aktuellen Rechteinhaber kommt reicht mir nicht.
    Natürlich ist mir bewusst, dass die Compilation deren "offizielle Version" von einer Fortsetzung ist, und jeder der es mag oder für wichtig hält, diese als solche anzuerkennen, der soll damit glücklich werden. Aber das heißt nunmal noch lange nicht, dass ich alles, was mir Square Enix vor die Füße wirft auch so akzeptieren muss und damit so umzugehen habe, wie die es gerne hätten. Speziell wenn es um mein Lieblingsspiel geht, das für mich längst abgeschlossen ist.
    Zitat Zitat
    Der Klumpatsch, mit dem die Macher nun ein Heidengeld verdienen, ist in weiten Teilen aber genau das, wonach viele Fans geschrieen haben. Die deutlichen Einflüsse, die etwa Crisis Core aus Advent Children übernommen hat, hätten den Weg in das Prequel nicht gefunden, wenn sie nicht bei den Fans unfassbar gut angekommen wären.

    Es geht, zuletzt, in der Videospielindustrie auch nicht darum, ob einem sein Werk etwas wert ist. Es geht um Kohle, die Diskussion habe ich hier schonmal mit jemandem geführt, glaube ich. Wenn die eine Hälfte der Fans schreit "Macht mehr Kasallah, wir kaufen alles!" und die andere Hälfte der Fans sagt "Hmjah, wär schon nice, wenn ihr nichts mehr zu dem Spiel machen könntet, weil ist ja in sich geschlossen und so, muss da nicht weiter gehen." - da bleibt nicht der Hauch einer Frage, was der Entwickler tun wird. Das Verhalten könnte jeder andere Entwickler ebenfalls nachvollziehen, mit dem feinen Unterschied, dass bisher niemals ein Entwickler in den Genuss kam, ein Ost-RPG auf den Markt geworfen zu haben, dass sich einer derart perversen Beliebtheit erfreute, wie Square mit Final Fantasy VII.
    Nein, es geht hauptsächlich um Kohle, aber längst nicht ausschließlich. Nimm ein beliebiges Interview mit den Entwicklern von einem Final Fantasy der Hauptserie. Die hören sich nicht an wie Werbeslogans in Endlosschleife - den Leuten, die das entwickeln, bedeutet das auch was. Und das gilt wohl für die meisten Videospiele die es gibt in einem gewissen Grad. Story, Gameplay, Programmierung, 3D-Modelle, Artworks, Musik ... es ist eine Kunstform. Leute die Musik machen tun das auch nicht alle nur aus reiner Geldgier. Nun ist Square Enix ein großes Unternehmen, das nicht nur die Erwartungen der Spieler, sondern auch die der Aktionäre erfüllen muss. Klar dass da oft eher auf Nummer Sicher gegangen und auf finanzielle Aspekte geachtet wird. Bei der Compilation standen die künstlerischen Anforderungen nicht auf der Tagesordnung, FFVII wurde damit ein Stück weit ausgeschlachtet. Sie wussten, dass viele Fans es wollen und solche Projekte sich praktisch von selbst verkaufen würden, also wurden sie ohne größeren Aufwand oder Aufmerksamkeit zusammengefriemelt, zumindest verglichen mit einem vollwertigen Sequel. Das hätten sie ja auch entwickeln und damit jede Menge Kohle scheffeln können, aber der Aufwand bzw. der Druck, es nicht zu vergeigen wäre wohl zu groß gewesen. Und genau das ist der Punkt, den ich beanstande. Diesmal haben sie den einfachen Weg gewählt und wollten das schnelle Geld, aber einem FFVII, dem mit knapp 10 Mio. verkauften Einheiten erfolgreichsten Spiel des Unternehmens, wird das meiner Ansicht nach nicht gerecht. Es stimmt, dass sich viele Fans etwas in der Richtung gewünscht haben, aber das kann ich nur bedauern.
    Zitat Zitat
    Und für diese Verantwortung, die Square damit gegenüber seinen Fans hat, muss man sagen, dass die Spin-Offs noch halbwegs würdevoll geworden sind. Sie hätten Schlimmeres entwickeln können.
    Schlimmer gehts immer. Mich kümmert vielmehr die Tatsache, dass auf der Messlatte nach oben hin noch so viel Platz gelassen wurde.

  3. #3
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Und wenn etwas Jahre später spielt, und vielleicht jemand darin seinen Enkelkindern von einem bestimmten Helden erzählt, der mit seinen Freunden einst die Welt gerettet hat, dann ist das eine viel größere Hommage an das Originalspiel und diejeweiligen Charaktere, als sie so wie in der Compilation auszulutschen, wodurch sie dann wie du sagst ihren Glanz verlieren. Das hat vielleicht auch etwas mit Identifikation zu tun. In dem erwähnten Beispiel, wo jemand von einem Helden aus vergangenen Tagen erzählt, der vielleicht schon zur Legende geworden ist, fühlt man sich als Spieler doch irgendwie auch angesprochen, weil man selbst in die Rolle von Cloud & Co geschlüpft ist und mit ihnen das Abenteuer bestritten hat. Andersherum ist so etwas wie Advent Children ein bisschen so als wollten sie sagen "Ätsch, es ist doch nicht vorbei!", und das fühlt sich zumindest für mich sehr unangenehm an, denn "meinem" Cloud und "meiner" Truppe von damals entspricht das dort Gezeigte nunmal nicht mehr direkt.
    Dito. Es gibt sowieso hier und da mal Spielfortsetzungen, die Jahre nach dem ersten Teil spielen und wo man noch einiges erfährt aus dem Vorgänger.
    Beispiel hierfür wären die Suikodenteile, wo man ja eigentlich immer was aus dem Vorgänger mitbekommt, wie zum Beispiel der Besuch auf den Inselnationen in Suikoden V (der eine Anspielung auf Suikoden IV war).
    Eine andere kleine Anspielung ist in Breath of Fire 3 gegeben, wo Mikba nach dem Kampf was von einem Gott erzählt....Leute die Breath 2 gespielt haben, haben diese auch verstanden, andere hat sie vielleicht etwas verwirrt. Mir gefallen so kleine Anspielungen auf die Vorgänger. Wie du schon sagtest fühlt man sich dadurch irgendwie angesprochen, da man es ja selber war, der einst die Welt mit diesen Legenden rettete.
    In Star Ocean 2 gab es ja Ronixis, den Vater von Claude, der im Erstling ebenfalls die Welt rettete usw...

    Zitat Zitat von Coincidence Beitrag anzeigen
    Der Klumpatsch, mit dem die Macher nun ein Heidengeld verdienen, ist in weiten Teilen aber genau das, wonach viele Fans geschrieen haben. Die deutlichen Einflüsse, die etwa Crisis Core aus Advent Children übernommen hat, hätten den Weg in das Prequel nicht gefunden, wenn sie nicht bei den Fans unfassbar gut angekommen wären.
    Ja, die Fanboys sind schon schlimm. Im Grunde wünschte sich doch jeder mal eine Fortsetzung zu seinem Lieblingsspiel, aber man sollte bedenken, dass man auch vieles falsch machen kann in einer Fortsetzung. Entwickler wollen sich ja auch irgendwie verbessern und versuchen halt auch oft andere Wege zu gehen als frühere. Der Beruf eines Entwicklers ist ja auch nicht gerade einfach, meist muss er was neuartiges einbauen, was den eingefleischten Fans aber auch gefallen muss. Deswegen sind ja Fortsetzungen auch meistens schlechter als die Vorgänger, einerseits will man mit neuen Konzepten neue Fans gewinnen, andererseits könnte man durch innoatives die alten Fans vergraulen. Alte Konzepte können meist langweilig sein und die Fans nicht mehr bei Laune halten (will jetzt mal keine Spiele nennen *hust*). So müssen wohl auch die FF Entwickler gedacht haben, sonst wäre FFXII garantiert nicht SO erschienen. Ich bin mir sicher, dass es mal anders gedacht war, aber das steht hier nicht zur Diskussion...^^

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Schlimmer gehts immer. Mich kümmert vielmehr die Tatsache, dass auf der Messlatte nach oben hin noch so viel Platz gelassen wurde.
    Sag nicht es geht noch schlimmer! ;>
    Good boy. Sometimes.


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