Missverständnis: Unter der reinen Mathematik verstehe ich eben die Disziplin "Mathematik" an sich, wo es um die formalen Konstrukte geht und wo es durchaus Sinn macht, alles präzise zu formulieren, eben genau das, wovon du redest. Im Unterschied zu Fachgebieten, welche die Mathematik einfach nur als Werkzeug gebrauchen, eben beispielsweise Physik, Ökonomie oder die Ingenieurswissenschaften.
Zu deinem Beispiel mit der halben Parabel: So etwas braucht man schlichtweg nicht. Und wenn, dann setzt man meistens einfach die eine Hälfte der Funktion null. In der Signaltheorie gibt es hierfür die praktische Sigma- oder Heaviside-Funktion:
und in diesem Fachgebiet definiert man sich eine halbe Parabel dann einfach so:
Ja, Mathematiker werden da jetzt grün und rot anlaufen.
Aber für Anwendungen reicht dies völlig aus. Ich kenne schlichtweg keine Situation in der angewandten Mathematik, wo man nur die positive Hälfte der reellen Zahlen gebrauchen würde.
Ach, und durch Null teilen oder den Limes eines Nenners gegen null gehen zu lassen ist doch praktisch dasselbe, also bitte.
Sag das nicht, denn ein Vektorpfeil sagt z.B. immer noch nichts über die Anzahl Komponenten aus, obwohl dies je nach Gebiet nicht eindeutig ist. In physikalischen Disziplinen, wo es um Vektorfelder geht, beispielsweise der Elektrodynamik geht man trotzdem implizit davon aus, dass man im dreidimensionalen, euklidischen Raum arbeitet.Zitat
Wie schon gesagt, Missverständnis. Unter der reinen Mathematik verstehe ich eben die Art von Mathematik, die du erwähntest im Gegenzug zu Anwendungen.Zitat