Dass es im Studium als falsch gilt, stimmt so auch nicht, es kommt auf die Disziplin an. In der reinen Mathematik nimmt man es tatsächlich so genau, doch sobald man auf angewandte Fachgebiete übergeht, interessieren die Details deutlich weniger. In der Physik und in vielen Ingenieurwissenschaften wird konventionell davon ausgegangen, dass Funktionen, wenn nicht anders angegeben, reell oder komplex sind mit maximalen Definitions- und Wertebereichen. Ebenso werden mehrdimensionale und vektorwertige Funktionen implizit durch entsprechende Zeichen (Pfeil über Buchstabe, Unterstreichung, Fettdruck, etc.) angegeben ohne jedes Mal die Mengenrelation anzugeben.
Es handelt sich hierbei um eine Konvention, genauso wie man bei der schriftlichen Addition auf das Plus-Zeichen oder bei der algebraischen Multiplikation auf den Punkt-Operator verzichtet, obwohl diese Symbole auf jeden Fall dort hingehören müssten.
Mein Post bezieht sich nicht zwingend auf die Schulmathematik, sondern auch auf universitäre Fachgebiete, welche die Mathematik als Werkzeuge gebrauchen und deren Genauigkeit sich je nachdem beliebig unterdrücken lässt. Zum Beispiel müssen empirische, physikalische Funktionen in der Technik nicht so präzis gehandhabt werden, wohl aber Beweise aus der Signalverarbeitungstheorie.Zitat
Da sich das Dokument auf die Disziplin "Schulmathematik" bezieht, finde ich es gerechtfertigt, wenn es sich auch auf dieses Niveau bezieht.Zitat