Arranges wandte sich wieder um. Um dem Agenten zu folgen, aber dieser war nirgends in dem Gang vor ihm zu sehen... Wohin ist er... ?

Als die Bretonin ihn dann plötzlich ansparch zuckte er zusammen. Er drehte sich um, ließ aber die Frage der Bretonin nach der Dezimierung ihres Rededrangs unquittiert. Stattdessen schob er sie sachte beseite und stellte sich vor sie. Angestrengt blinzelte er in das schwache Glimmen, das von den Pilzen ausging... Und plötzlich war der Zombie heran. Eine Missgeburt, wie sie Arranges nie zuvor gesehen hatte. Von den Umrissen her war es ein normaler Zombie, aber diese Kreatur hatte Bocksbeine wie ein Pferd und sprintete auf ihnen den Gang entlang. Aber als ob das noch nicht genug wäre, hatte sie anstatt normaler Arme die Branken eines Bärs an jede Schulter genäht bekommen. Das menschliche Gebiss mit den Mahlzähnen wurde durch einzeln eingesetze Reißzähne eines Wolfes ausgetauscht. Aber um die kaum noch menschliche Bestie noch abstoßender zu machen, wurde ihr Torso von unzähligen Scherben eines Dreughtpanzers, wie die helle Hautfarbe verriet, bedeckt. 'Was zur Hölle ist denn das?!' War alles was Arranges noch hervorbrachte, als er sich zur Seite schmiss und dabei Namsy mit sich zog, Da der entstellte Zombie schon nach ihnen hieb.

'Bleibt liegen und rührt euch nicht!' Etwas ungelenkt richtete sich der Kaiserliche auf. Mit lautem Gereusch fuhr seine Silberklinge aus der Lederscheide und richtete sich mit der Spietze gegen den Zombie, der keiner mehr war. Die Kreatur sah in aus blutroten Augen an... Und mit einem Ruck, gefolgt von einem klagenden Brüllen, schnellte das Ungeheuer vor. Die klauenbewähreten Bärenbranken zuckten nach vorn und ferfehlten Arranges nur um Haaresbreite, der im letzten Augenblick einen Schritt zurück trat. Doch der Beschwörer hatte keine Sekunde um zu Atem zu kommen, den der nächste Hieb folgte direkt auf den ersten. Arranges versuchte diesen Schlag zu parrieren. Und tatsächlich, der angreifende Arm wurde durch das Schwert abgelenkt und ging ins Leere, aber dafür wurde der Nekromant auch entwaffnet. Die Kraft, die das Monster in seinen Schlag gelegt hatte, war mehr als übertrieben und prellte dem Kaiserlichen das Kurzschwert aus der Hand. Bis fast zum Heft grub es sich in die gegenüberligende Wand.

Was ist das? Soetwas habe ich noch nie gesehen... diese Mönche sind sogar für meinen Geschmack richtig krank... wobei ich die Machart dieser Kreatur gern gewusst hätte... Nein! Konzentrier dich auf den Kampf, sonst könnte er übel für dich ausgehen... Entschlossen zog der Kaiserliche seine magischen Essenzen zusammen und ballte sie in seiner Hand... mit einem dumpfen Gereusch stach eine Flamme aus seiner Hand. Er richtete seine in Feuer gehüllte Hand gegen den Zombie, der mitten in seinem nächsten Schlag erstarrte. Soo, du magst also kein magisches Feuer... na dann, lass es dir schmecken! Ein grellgelber Strahl schoss aus den gespreizten Fingern und traf die Kreatur vor ihm mit voller Wucht... Doch der mächtige Feuerzauber, den Arranges bei vielen starken Gegnern oft mit Erfolg einsetzte, bewirkte hier offenbar gar nichts. Die Bestie stand mitten in dem Strahl aus sengender Hitze und hielt stand. Nach wenigen Sekunden war der Zauber auch schon wieder vorbei. Rus färbte das Antlitz der Kreatur schwarz, aber sonst schien sie keinen äußeren Schaden genommen zu haben. Arranges stutze. Was zum... du solltest verrecken... genau wie jene, die dich erschaffen haben! ... ... ... 'Stell dir vor: Jene, die mich geschaffen haben schirmten mich gegen jegliche Angriffe durch Magie!' 'Wer spricht da?!' Rief der Nekromant und blickte dem lauernden Gegner in die unheimlich schimmernden Augen. Seine zerrissenen Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam über seine sie, stattdessen schien eine lange dünne hoch erhitzte Nadel durch die Schädeldecke des Kaiserlichen zu fahren und dann hörte er wieder diese Raum und Zeit zerüttende Stimme, die er gerade schon einmal in seinem Kopf hörte: 'Ich werde dich töten, ohne meine physischen Kräfte zu nutzen... denn das erscheint mir nicht fair. Ihr Menschlein seid so schwach... es wundert mich, dass ihr es überhaupt geschafft habt, ganz Tamriel zu erobern... Doch eure Gesten sind groß, euer Ass ist die Masse und euer Schwert ist die Zunge. Ich weiss um eure Kunst, anderen nur durch Worten euren Willen aufzuzwingen... wer euch dennoch wiedersteht wird von den Massen eurer Legionen überrannt... Ich sage dir das, um euch Kaiserlichen eure Unfähigkeit vor Augen zu führen und damit ich einen Grund habe dich hier und jetzt zu vernichten. Aber zuvor will ich dir ein Geheimniss verraten: Ich bin eigentlich nur eine gefangene Seele, die in diesem Körper steckt. Genau genommen bin ich ein Dämon, geboren aus den Wassern Oblivions. Ein sehr mächtiger Dämon, diese mehr oder weniger fähigen Nekromanten dieser Festung haben mir eine Hülle, diese Hülle, angeboten, damit ich meiner liebsten Beschäftigung, dem Verzehr von Gedanken anderer Lebewesen, in eurer Welt nachgehen kann... Doch genug geschwatzt... nun ist es für dich an der Zeit zu Gehen! Während die Stimme wie ein Feuerwerk in seinem Kopf wütete, breitete sich eine grässliche Hitze langsam aber stetig in seinem ganzen Körper aus.

Ich muss etwas tun, aber was, wie kann ich diesem... Ding zu Leibe rücken... 'Nicht doch, egal was du tust, du kannst mir nichts anhaben Menschlein, ich weiss sofort was du vorhast, noch bevor deine Gedanken eine für dich greifbare Form angenommen haben.' Die Hitze ließ die Gliedmaßen des Kaiserlichen taub werden und seine Beine begannen zu zittern, als wäre plötzlich die Altersschwäche in ihn gefahren. 'Na? Wie fühlt es sich an, seiner Kräfte beraubt zu werden. Ich werde dir deine Lebensgeister aussaugen... aber um für mich dabei den größtmöglichsten Spaß zu erzeugen, werde ich es sehr langsam tun... Seine Beine knickten ab und er stürzte vronüber und lag nun mit dem Gesicht seitlich auf dem Felsen. Wellen aus Kälte und Hitz zogen durch seinen Körper und beide standen in so krassem Kontrast zueinander, dass der Schmerz die Nerven, die ihn übertrugen zu zerreissen schien. Er krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und umklammerte mit beiden Händen seinen Kopf. Sein Leib zitterte und seine Glieder krampften, es war ihm unmöglich sich zu wehren. Vor ihm stand die widerliche Kreatur mit einem siegessicheren Lächeln auf dem entstellten Mund und blitzenden Augen. Sie musste nur einmal ausholen und der Nekromant wäre tot gewesen, doch der Dämon zog es vor sich in das Denken von Arranges zu fressen und somit dessen Verstand zu vernichten.

... So wirst du mich nicht... töten können, ich weiss schon... wie... ich dir den Wind aus den Segeln nehmen kann... Er konzentrierte sich um den Versuch zu starten, die tötliche Dämonenkreatur zu zerstören. Für die Dauer weniger Liedschläge ballte der Nekromant die letzten kläglichen Reserven, die sein Körper noch hergab. 'Was treibst du da? Was wird das?! Doch die kranke rasselnde Stimme, die ihn zuvor wie eine Weltenzertrümmernde Zeitkaskade traf, verlor mehr und mehr an Festigkeit, je weiter Arranges sich auf die Formel konzentrierte. Er ging nicht auf die leeren Drohungen des Gedankenwandlers ein... plötzlich ließ er die Formel wirken und eine schmerzender Druck machte sich im Kopf von Arranges breit und drohte ihn zu sprengen, dann wich der Druck in die Arme und Beine und den restlichen Körper. Ein Prickeln lief über die Haut des Beschwörers. Unzählige Informationen über Leben, das sich in seiner unmittelbaren Nähe befand, überschwemmten den Verstand von Arranges, alle Gedanken wurde wie in einer großen Flut ertränkt.

Zurück blieb nur die Leere... eine angenehme Leere. So, nun bin ich wieder allein mit meinen Ideen! Dachte der Nekromant triumphierend. Vor ihm verharrte immer noch der reichlich missgestaltet Leib, der dem Dämon als Hülle gedient hatte. Doch der Körper wollte der dunklen Kreatur aus Oblivion nicht mehr gehorchen wie es schien. Abgehackte Bewegungen und unflüssige Schwünge, war alles, was dies Missgestalt noch hinbekam. 'Nunja, ich will nicht behaupten, dass du ein schwacher Gegner warst, aber sich nur auf eine Art des Kampfes und dazu noch eine so riskante Form davon zu versteifen ist ziemlich dämlich... dabei dachte ich immer Dämonen wären verschlagene und höchst intelligente Geister. Aber nun muss ich meine Meinung von euch wohl etwas korriegieren: Verschlagen seid ihr sehrwohl, aber mit der Intelligenz habt ihr es wohl nicht so gut getroffen...' Sagte der Kaiserlich herablassend, als er sich wieder aufgerichtet hatte und seine Montur ordnete.

'Ich werde dir nun zeigen, wie ich dich durch Zerstörung deiner physischen Hülle mittels Magie nach Oblivion zurückschicken werde...' Arranges zog wieder die kleine Phiole unter seinem Umhang hervor, entfernte den kleinen Korken ab und kippte sich den letzten Rest in den Mund. Er schluckte und kurz darauf fühlte er sich wie neu geboren, die Magische Energie sprudelte gerade zu aus der Haut... aber bei der geringen Menge hielt dieser Zustand nicht lange, Arranges musste sich beeilen. Der Kaiserliche verlor keine Zeit, er murmelte unverständliche Worte und hielt den unverletzten Arm von sich gestreckt und schien in der Luft etwas zu greifen, was gar nicht da war, aber wie aus dem Nichts hielt der Kaiserliche plötzlich eine daedrische Klinge in der Hand. Er hob die Schneide, holte aus und legte alle verfügbaren Kräfte in den nun geführten Streich. Das Schwert fuhr durch den Leib der Kreatur, wie ein heißes Messer durch Butter gleitet. Doch kein Laut kam über die Lippen des Monsters, auch machte die Missgeburt keine Anstalten umzufallen, lediglich die glühenden Augen verloren langsam an Farbe. Die Klinge schnitt so tief ein, dass Arranges das beschworene Schwert nach wiederholtem Rütteln nicht freibekam. Er löste den Zauber und sofort quollen die Eingeweide verschiedenster Geschöpfe aus dem offenen Leib hervor. Blut drang aus dem langezogenen Loch und kurzdarauf sackte die Gestalt zusammen. Nichts kündete mehr von der Anwesenheit des bösen Geistes, der dieser Kreatur noch vor wenigen Augenblicken innewohnte.

Zufrieden blickte Arranges auf das Blutbad, das er veranstaltet hatte und drehte sich zu Tantchen um, streckte ihr die Hand hin und sagte mit berühigender aber etwas zitternder Simme: 'Kommt, er ist tot.'