Juan hatte sich zum Glück von den beiden abgewandt, so sahen sie wenigstens nicht, wie der Agent die Augen verdrehte. "Misstrauisch zu sein ist mein gutes Recht, schließlich wollt ihr mich auch tot sehen, das sind eure Worte...", bemerkte er beiläufig, nichts von Namsys Wandlung wissend, und ging ein paar Schritte. 'Ich glaube nicht, dass er mit sich reden lassen wird' äffte er in Gedanken die Bretonin nach. Na sowas, das wäre ja wirklich eine sowas von große Überraschung, wenn er mit sich nicht reden ließe. Der Rothwardon hatte wieder einen markigen Kommentar auf der Zunge, aber im Gegensatz zu vorhin beherrschte er sich. Ein wenig orientierungslos ging er mit langsamen Schritten tiefer in die Höhle hinein und an die beiden Gänge heran und spähte etwas desinteressiert hinein.

Der linke Gang war nicht besonders einladend, überall lag Geröll herum und etwas weiter hinten glaubte der Agent das Ende zu sehen. Der Rechte jedoch war da von ganz anderem Kaliber. Die leuchtenden Pilze fehlten vollkommen, stattdessen waren viele brennende Kerzen auf dem Boden und auf Felsvorsprüngen aufgestellt und sorgten für eine helle Beleuchtung, welche vom Katakombenzugang nicht zu sehen gewesen war. Etwas neugierig trat er näher. 'Ich glaube kaum, dass er sich in dieser Höhle aufhalten wird', dachte der Agent süffisant an Tantchens Worte. Das hier sah ihm ganz anders aus, und er wollte schon in den Gang hineingehen, als sich sein Instinkt meldete. Einmal 'gebrandmarkt' reicht. Er blickte sich in der Höhle um, und tatsächlich, dort oben in einiger Entfernung hing ein seltsames Gebilde an der Decke, von dem ein Seil wegführte, welches genau über seinem Kopf in einer Metallöse an der Höhlendecke endete. Langsam ging sein Blick zu Boden. Mit beiden Füßen stand er vor einem dünnen, quer über den Gangboden gespannten Strick. Mit triumphierenden Gesichtsausdruck trat der Agent an die Höhlenwand zur Seite und schnitt kurzerhand den Strick mit einem Schwertschwung durch. Das Gebilde, welches sich als demolierter Wasserspeier entpuppte, sauste nach unten und schwang genau über die Stelle, an der Juan gerade eben noch gestanden hatte. Langsam und mit weitläufigen Bewegungen schwang die Statue schließlich aus und blieb so hängen. Mir reicht es langsam mit diesen feigen Angriffstechniken in Form von Fallen. Der Nekromant musste ganz nah sein, das spürte er auch ohne Kenntnisse von Magie. schließlich würde wohl kaum ein normaler Beschwörer hier unten den Zugang mit Fallen präparieren und Kerzen aufstellen. Juan hob das Schwert in Abwehrpose und schlich, bedächtig einen Schritt vor den anderen setzend, in den Gang hinein. Seine Arme schmerzten nur noch gering, aber dem Treiben hier musste ein Ende gesetzt werden.