Es war bereits spät in der Nacht, als sie die Stadttore erreichte, was an Pferd lag, das schon die ganze Zeit kaum einen Schritt nach dem Anderen machen konnte, weshalb sie abgestiegen war und das Tier praktisch hinter sich her geschleift hatte.
Noch bevor die Wache am Tor etwas sagen konnte, hielt sie ihr einen kleinen, verschmierten Zettel entgegen, der sie als Bürgerin Skingrads auswies. Als die Wache ihr Gesicht sah, trat sie sofort einen Schritt zurück.
Tantchen hätte sofort nach Hause gehen können, steuerte aber dann doch die Herberge Zur Westebene an.

Kaum hatte sie den Schankraum der Herberge betreten, da wurde sie auch schon von der Besitzerin angesprochen: "Ich habe gehört, dass ein Mann in Skingrad angekommen sein soll, der von einer grausamen Person zurückgelassen wurde. Gerüchten zu folge sollt Ihr diese Person sein. Stimmt das?"
Tantchen musterte die Frau mit einem Auge, dann erwiederte sie: "Ja, es stimmt. Warum fragt Ihr? Es ist schlecht für Euch, wenn Ihr eure Kunden vergrault."
"Nur so. Der Mann wurde zu einem Heiler gebracht, der sich um ihn kümmern wird."
"Verdammt..."
Ausgerechnet zu einem Heiler aus Skingrad... diese selbstgerechten...ich sollte mich nicht aufregen.
"Wer...wer verbreitet dieses Gerücht?" fragte sie die Frau. "Der Mann der den Verletzten hier her gebracht hat. Eigentlich verbreitet er es nicht, damit hat eine der Torwachen angefangen." erklärte diese.
"Und wo ist dieser Mann?" "Er ist hier. Er hat sich ein Zimmer genommen. Wartet doch bis Morgen, dann werdet Ihr ihm bestimmt über den Weg laufen. Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?"
"Etwas zu Trinken. Und Essen. Ein Brot oder so. Etwas das schnell geht. Beeilt Euch."