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Ergebnis 1 bis 20 von 266

Thema: Heiler und Dämon

  1. #1

    Heiler und Dämon

    Dies ist nur für mich, Van Tommels und weuze gedacht.


    Anschluss an diesen Post, diesen Post und diesen Post im Rollenspielthread.
    Geändert von KingPaddy (19.02.2012 um 11:50 Uhr)

  2. #2

    Skingrad --> Kaiserstadt

    Am nächsten Morgen stand Juan früh auf, kleidete sich an und verließ in geordneter, aber gesunder Eile sein Schlafgemach in nicht gerade sehr ordentlichen Zustand. Aber wozu gab es hier einen Zimmerservice. Mit flottem Schritt stieg er die Treppen hinunter, grüßte den Portier und stützte sich dann auf den Tresen. "Meine Sachen bitte schnell an das Nordtor und abreisefertig auf ein Pferd.". Ohne die Reaktion abzuwarten zog sich der Rothwardon die Kapuze ins Gesicht und verließ schnell das Luxusgasthaus, in welchem er genächtigt hatte, Richtung Marktplatz.

    Nachdem Juan ein paar Einkäufe erledigt hatte, hauptsächlich leicht zu verstauende und demnach kleine Nahrungsmittel, begab er sich zu den Ställen vor Skingrad. Hier fand er relativ schnell das extra für ihn gesattelte und bereits bepackte Pferd. Ein Stalljunge stand davor und hielt die Zügel des Tieres, als ob er es mit seinem Leben beschützen müsste. Als Juan näher kam, zuckte der Bub zusammen und ging in Abwehrhaltung, aber der Agent zückte bereits die Plakette. Sofort verbeugte der Junge sich, reichte ihm die Zügel und entfernte sich dann unterwürfig. Lächelnd und langsam kopfschüttelnd schwang sich Juan in den Sattel, wendete das Pferd und ritt die Goldstraße entlang Richtung Kaiserstadt. "Diese Privilegien sind schon eine Sache für sich, ich möchte sie nicht mehr missen...", murmelte er vor sich hin und entfernte sich immer weiter von Skingrad, bis die Stadt hinter den Baumkronen verschwand.

    Überraschenderweise verlief auch diese Reise, welche knappe 3 Tage dauerte, ereignislos. Dem Rothwardonen juckte es in den Fingern, endlich einmal wieder von seinen Waffen Gebrauch zu machen, aber auf der anderen Seite war er froh, dass keine Gruppe Banditen über ihn herfiel, denn gegen eine solche konnte er nicht viel ausrichten außer zu flüchten. Schließlich traf er an den Toren der Kaiserstadt ein und übergab, wie immer, sein Reittier den Ställen, wobei er jedoch seine Sachen nicht abladen ließ, sondern es in Bereitschaft hielt. Schnurstraks begab er sich Richtung Palast und ignorierte hierbei jegliche Personen am Straßenrand und jene, welche ihn skeptisch ob seiner Hektik musterten. Vor den Palasttoren zeigte er, ohne seinen Schritt zu verlangsamen, die Plakette, und die Wachen öffneten wortlos die Pforten. Drinnen dann, in den gemäuerten Hallen, verlangsamte er seinen Schritt und klopfte halbherzig den Staub von seiner Rüstung und schlug die Kapuze zurück. Dann, sich noch einmal begutachtend, betrat er das Büro des Hohepriesters, bei welchem er sich melden sollte. Dieser blickte bei dem Eintreten des Agenten kurz von seinem mächtigen Ebenholzpult auf und widmete sich dann wieder, beschäftigt tuend, den unzähligen Manuskripten vor sich. Juan blieb ein wenig unsicher in der Mitte des Raumes stehen und wartete eine Reaktion ab, welche aber ausblieb.
    Schließlich, nach einer für den Rothwardonen schieren Ewigkeit, erhob sich der Hohepriester. "Schön, dich wieder zu sehen, Agent Juan. Es freut mich, dass idu meiner Nachricht so schnell Folge geleistet hast. Ich hoffe, du hast dein Pferd nicht zuschande geritten, schließlich gebührt euch Agenten nur die besten Rappen.". "Aber nein, verehrter Hohepriester, ich weiß mit dem mir anvertrautem Getier gut umzugehen", und der Rothwardon deutete eine Verbeugung an. Ein wenig zerstreut wirkend kramte der Hohepriester in den Papieren, bis er eine wachsversiegelte Schriftrolle unter einem Blätterhaufen hervorzog und achtlos das Siegel brach. "Es geht um eine Angelegenheit höchster Dringlichkeit. Ein kleiner Orden unabhängiger, von uns jedoch voll unterstützter Heiler sieht sich den Belästigungen einer Art Ketzerin gegenüber. Zumindest gehen wir davon aus, dass diese Person die Heiler in Kürze belästigen wird. Es gilt, diese Person zu beschatten und sie von eventuellen Dummheiten abzuhalten, mit allen Mitteln. Höchste Geheimhaltungsstufe, kein Wort zu niemanden, und wenn dich der Kaiser höchstpersönlich fragt...". Juan war diese Person des Hohepriesters äußerst zuwider, denn dieser eingebildete, weißbärtige Bretone verzichtete bei allen ihm unterstehenden Palastmitgliedern auf die Höflichkeitsfloskeln. Aber der Agent hatte gelernt, dies zu schlucken und es geschickt zu übergehen. "Zu Diensten...", erwiderte er abermals mit einer leichten Verbeugung und nahm die Schriftrolle entgegen. Der Hohepriester legte anscheinend keinen Wert auf weitere Worte, denn er machte eine Geste, die sagen sollte "Verzieh dich" und setzte sich wieder an sein Schreibpult. Juan entfernte sich wortlos und rückwärts gehend, bis er aus dem Raum war und die Tür schloss.

    Endlich war er wieder draußen, weg von diesem eingebildeten Priester. Ein bärtiger alter Mann mit einer reich verzierten Kutte, mehr war dieser Kerl für Juan nicht. Aber er hatte Rang und Macht, und nur das zählte im Palast. "Ach was, ich bin froh, wenigstens etwas zu erleben...", tröstete sich der Agent über den ein wenig aufkommenden Neid hinweg.
    Wieder vor den Toren der Stadt schwang sich der Rothwardon ohne zu Zögern auf sein Pferd und ritt ein paar Minuten die Goldstraße entlang, bis er außer Reichweite war. Hier dann saß er wieder ab und musterte erst jetzt die Rolle mit seinem Auftrag genaustens. Das Bild der Frau wirkte skurril: ihr Mund war vernarbt, sie schaute düster und wirkte ein wenig einschüchternd. "Kaum zu glauben, dass sie laut dieser Daten erst eine sehr junge Frau ist..." staunte der Agent. Sein Blick fiel nun auf die Auftragserläuterung: Obervierung, in Kontakt treten, ihre wahren Motive erörtern, sie von eventuellen kriminellen Schritten gegen die Heilergemeinschaft abhalten. "Ein seltsamer Auftrag, passend zu einer seltsamen Frau.", seufzte der Agent, rollte das Schriftstück zusammen und steckte es ein. Diese Heiler sollten angeblich in einer kleinen Festung hausen, abgeschieden vom öffentlichen Leben und jenseits jeder Reisewege südöstlich von Chorrol in den Hochlanden. Der letzte Aufenthaltsort der Frau sollte angeblich die Kaiserstadt gewesen sein. Mit ein wenig Glück ist sie auf der Goldstraße. Oder die Blockstraße? Auf dem Hinweg habe ich sie nicht getroffen. Also wohl eher die Blockstraße nach Chorrol..., dachte sich der Agent, stieg auf das Pferd, wendete es und schlug den Weg Richtung Straße nach Chorrol ein.
    Geändert von Van Tommels (06.03.2009 um 21:12 Uhr) Grund: Fehler bei der Anrede

  3. #3

    Goldstraße -> Skingrad

    Arranges war nun schon ein paar Tage auf der Goldstraße unterwegs. Immer wieder galoppierten Reiter des Rappenkuriers an ihm vorbei. Auch ein paar andere Wanderer, sowohl zu Fuß als auch im Sattel hatte er gesehen. Seltsamerweise aber waren die Banditen, die hier in der Regel alles und jeden überfielen auffallend ruhig. Arranges jedoch genoss die Ruhe und konzentrierte sich eher auf die Natur, die Bäume und die Blumen um ihn am Wegrand. So viele verschiedene Eindrücke konnte man von dieser Vielfalt an Schönheit, dem harmonischen Zusammenspiel von allerlei Farben, mitnehmen.

    Am vierten Tag nach dem Aufbruch aus Skingrad, es dämmerte gerade, sah Arranges die weiß schimmernden Mauern der Kaiserstadt. Er war die Nacht hindurch geritten um Zeit ein zu sparen. Gut, ein paar Ergänzungen der Nahrungsmittel. Meine Klinge werde ich auch noch schärfen lassen. Er schaute im Sattel an sich herab und zog mit der einen Hand den Umhang vor der Brust zur Seite und strich mit der anderen über das nun sichtbare Mithrilhemd. Ich denke, es ist noch in einem guten Zustand... Dann setzte er die letzte kurze Etappe bis zu den Toren der Kaiserstadt im Galopp zurück und erreichte nach knapp 2 Stunden die großen Befestigungsanlagen. Er trabte hinauf zu den Fuchshandställen und übergab sein Pferd dem Stallburschen. Der nahm die Zügel mürrisch entgegen und sah Arranges erwartungsvoll an. 'Du bekommst etwas oben drauf, wenn du es gut versorgst.' Das Gesicht des Halbstarken hellte sich ein wenig auf. Nach einem weiteren prüfenden Blick auf den Jungen schnallte Arranges die Filzdecke und die darin eingewickelten Utensilien vom Sattel des Rotfuchses und begann damit, alles sorgfältig und für hohen Transportkomfor zu garantierend, an seinem Gürtel zu befestigen. Viel war es ja ohnehin nicht. Die Decke befestigte er mittels Lederriemen am Gürtel über dem Gesäß, die 3 Fläschchen mit verschiedenen Tränken machte er nebeneinander an der rechten Seite fest, Links hing ja sowieso das Schwert und neben der Decke hinten befestigte er noch einen kleinen Beutel mit seinem Bargeld. Darüber schlug er dann wie jedes Mal, den grauen Wanderumhang und so marschierte er dann bis zum Tor zur Kaiserstadt.

    Das gewohnte Schauspiel nahm seinen Lauf. Er war auf wenige Meter heran und starrte mit leeren Augen geradeaus auf das Tor, so als wolle er es beschwören sich zu öffnen. Die Wachen warteten nicht lange und kamen sofort herbei. 'Wohin des Weges?' 'Ich möchte meine Nahrungsmittel im Marktbezirk ergänzen ehe ich mich auf in Richtung Chorrol mache.' Arranges kannte das Prozedere: Gib ausführliche Antworten und du stehst schon mit einem Fuß in der Stadt. 'Nach unseren Wachvorschriften haben wir Befehl jeden nach eigenem Ermessen zu kontrollieren.' Sagte die eine Wache, welche nun zur besseren Mobilität des Schildarms selbiges auf den Rücken schnallte. Diese Worte konnte Arranges beinahe auswendig in Gedanken mitsprechen. Bis auf einige wenige Abweichungen sagte an dieser Stelle jede Wache aus jeder Stadt in Cyrodiil dasselbe. Die Wache, die sich ihres Schildes entledigt hatte fragte nun nach dem Pass: 'Euren Pass, bitte? Und dann entfernt den Umhang so, dass wir eure Unterkleider sehen können.' Arranges tat um was man ihn gebeten hatte und die Reaktion auf das wertvolle Panzerhemd blieb auch dieses Mal nicht aus. Kurz darauf erhielt er seinen Pass zurück und die Wachen gaben den Weg frei.

    keine andere Stadt war so großzügig und verschwenderisch gebaut wie die Kaiserstadt selbst. Arranges staunte jedes Mal, wie man nur so viel Platz verschenken konnte. In dieser Hinsicht wurde er zum Pragmat erzogen.

    Im Marktbezirk angekommen suchte Arranges den nächst besten Gemischtwahrenhändler auf, der ihm ins Auge viel, die Preise scherten ihn in dem Fall nicht, da er nicht vorhatte sehr viel zu kaufen. Er betrat den Laden und tätigte seine Einkäufe. Es war sogar relativ billig. Wobei sich hier die Skepsis des jungen Moryn zeigte. Ich könnte wetten, dass ich die Hälfte nach ein paar Tagen Wanderschaft wegwerfen kann. Die Qualität wiegt sich eben mit dem Preis, aber ich werds überleben... Wieder auf dem Platz stehend schaute sich Arranges nach einem Waffenschmied um. Auch hier kümmerte er sich nicht über das mögliche Preisgefälle vom einen zum anderen Händler. Ich habe in Skingrad gutes Geld gemacht, was bringt es mir dieses immer nur in meinem Geldbeutel auf zu bewahren. Nachdem er die Silberklinge schärfen und nachjustieren ließ, verlie selbige wieder volle Balance in der Hand des Kaiserlichen.

    Nachdem Arranges die Tore passiert hatte, suchte er eilig die Fuchshandstallungen auf. Es war schon Mittag und er wollte nicht noch mehr Zeit verlieren. Der Stallbursche kam herbei und führte den Rotfuchs mit sich. Schnell drückte ihm Arranges ein paar Septime in die Hand worauf sich der Junge wortlos zurückzog. Beinahe hektisch verstaute er die Sachen wieder von seinem Gürtel auf den Sattel des Pferdes, saß auf und ritt den steilen Weg zur Brücke hinunter.

    Doch just in dem Moment, als er die Straße nach Chorrol einschlagen wollte, viel ihm wieder etwas ein: Verdammt, jetzt hab ich vergessen einer alten Bekannten in Skingrad einen Besuch ab zustatten. Ich benötige noch etwas sehr wichtiges, ohne diesen Folianten kann ich in Chorrol nichts anfangen...

    Er wendete seinen Hengst und galoppierte mitten durch die Landschaft Skingrad entgegen. Bis die Sonne ihre letzten Strahlen über die Bergkämme in Hammerfell schickte. Als es schon fast Nacht war, schlug Arranges ein Lager auf. Zwei Bäume, zwischen denen er ein Seil spannte und die Filzdecke darüberwarf, dienten ihm als provisorisches Zelt für die Nacht. Mit ein paar wenigen Handgriffen hatte er auch aus ein paar vetrockneten Ästen ein kleines Feuer zustande gebracht. Sein Pferd stand einige Meter weiter und graste friedlich. Noch ein paar Augenblicke schaute der Kaiserlich gen Himmel und suchte die verschiedenen Sternzeichen zusammen, doch Wolken verdeckten den Himmel im Süden und im Osten, woraufhin er es bald aufgab, sein Sternzeichen zu suchen. In seinen Umhang gebettet, viel Arranges in einen nicht tiefen aber ruhigen Schlaf.
    Geändert von weuze (06.03.2009 um 23:30 Uhr)

  4. #4
    Das Laute Gekreisch ihres eher unfreiwilligen patienten weckte Tantchen, die sich zum Schlafen einfach jenseits des Weges hingelegt hatte, auf.
    Es schien bereits Mittag zu sein, die Sonne stand bereits hoch am Himmel.
    Sie schwang sich auf die Beine und lief zu dem schreinden Mann hinüber. Er hielt sich seinen Arm.
    Sie schüttelte den Kopf. "In diesem Zusatnad schafft Ihr es nie nach Skingrad. Nie und nimmer. Nun...sagen wir es so...Eure Reise endet hier. Und damit ist nicht nur die Reise nach Skingrad gemeint. Ihr Versteht?" "Aber, aber" stammelte er "Ihr seid doch eine Ärztin?"
    "Richtig. Und eine Ärztin braucht nicht nur ihre Hände sondern auch Medizin und Instrumente. Und die hab ich hier nicht." "Instrumente? Was wollt Ihr denn mit denen? Mir Musik vorspielen, damit ich besser schlafen kann?" fragte er.
    "Nein! Ich meine damit Werkzeuge. Damit kann ich Eure Haut aufschneiden und so. Aber das brint Euch auch nichts mehr. Ich habe keine dabei. Ihr werdet hier sterben." "Könnt Ihr mich nicht einfach heilen? Bitte!"

    "Das wäre gegen meine Ansichten." sagte Tantchen kühl und ging zu ihrem Pferd.
    "Vielleicht findet Euch eine kaiserliche Patroullie. Dann habt Ihr Glück und werdet beerdigt." Damit schwang sie sich auf das Tier. Und entfernte sich trabend von den auf dem Boden liegenden Mann.
    Er schrie ihr irgendetwas hinterher, aber sie ignorierte ihn.
    Bald hatte sie die Straße nach Skingrad erreicht. Es war noch gut eine Stunde bis zur Stadt, die ihr Zuhause war. Sie begegnete einigen Wachpatroullien, doch die ließen sie durch, ohne sie anzuhalten.
    Pferd lahmte immer noch. "Wenn ich ein anderes Pferd hätte, Pferd, wärst du schon längst zum Schlachter gekommen." seufzte Tantchen.
    Geändert von Lobstercookie (07.03.2009 um 12:59 Uhr)

  5. #5

    Skingrad

    Arranges war bereits zur frühen Morgenstunde wach und ritt nun schon eine ganze Weile durch die Wiesen und Wälder um wieder auf die Goldstraße nach Skingrad zu kommen.

    Nachdem Arranges den ganzen Vormittag geritten war, kam er endlich auf die Goldstraße. Hier legte der Kaiserliche ersteinmal einen kurze Rast ein. Ich sollte mein Pferd eingentlich schonen. Wenn ich immer galoppiere, dann kann ich im Ernstfall nicht schnell genug flüchten... Man sollte meinen, dass meine Fertigkeiten einen möglichen Zwang zur Flüchtung ausgrenzen, aber ich habe schon andere Kreaturen als Zweiglinge und Trolle gesehen Und mit schaudern denkt er an die Berge in der Nähe zur Grenze nach Hammerfell und an die Gipfel der Valusberge.

    Er aß etwas von seiner Wegzehrung und stellte verblüfft fest, dass die billigen Wahren aus der Kaiserstadt wohl doch nicht eine solche niedrige Qualität zu haben schien wie der Preis meinen ließ. Er nahm noch ein paar Bissen, bevor er sich wieder in den Sattel schwang und dieses Mal in gemäßigtem Tempo weiter ritt. Wieder blieb er mit den Augen an der Natur und ihrer Schönheit hängen, bis ihn plötzlich das entfernte Schreien eines Mannes aus den Gedanken riss. Wer macht denn hier so einen Krach... wahrscheinlich wieder irgendwelche Banditen. Und mit dem Gedanken stieg Arranges ab und legte die Hand an den Knauf seines Sileberschwerts und ging langsam aber bestimmt in die Richtung aus der das Klagen kam. Die Schreie wurden immer lauter und jetzt waren sie fast neben ihm am Wegrand zu hören. Arranges schaute sich fragend um und entdeckte einen eine zusammengekrümmte Person im Gras am Wegrand liegen. Wenn das eine Falle von Banditen ist, wird es mir eine Freude sein, das Ganze Nest in einem Schlag auszulöschen... Einen Beschwörungszauber in Gedanken vorbereitend ging er zu dem Häufchen Ehlend hin und kniete sich neben den Mann. 'Wo fehlt es denn eurer Gesundheit?' 'Dieses Weib hat mich hier einfach liegen gelassen obwohl sie versprach mich zu heilen.' Arranges drehte den Mann auf dem Boden zu sich herum und sah, dass es sich um einen Nord handelte. Große Statur, kräftiger Körperbau und eine gewaltige durchdringende Stimme. 'Wenn ihr nur für einen kurzen Moment inne halten würdet und mir sagen was vor sich ging, könnte ich euch eventuell helfen.' Erst jetzt nahm der Nord den Kaiserliche richtig zur Kenntnis, öffnete wiederstrebend die zusammengekniffenen Augen und schaute den Mann neben sich einen kurzen Moment verwirrd an. 'Eine Heilerin, ich hatte einen Unfall im Hafenbezirk der Kaiserstadt. Es ist noch nicht sehr lange her... sie wollte mich heilen... aber anstatt einfach einen Heilzauber an zuwenden wollte sie mich zur besseren Behandlung nach Skingrad mitnehmen... und dann sagte sie hier zu mir... das war am frühen Morgen... es gäbe keine Chance mehr für mich und ließ mich einfach hier liegen. Ich glaube zwar immer noch, dass es sich um eine Falle handelt, aber mein Verdacht muss ja nicht gleich auffallen... Außerdem sehen verdutze Gesichter viel interessanter aus, wenn keiner mit Gegenwehr rechnet. Grinste Arranges in sich hinein. 'Wisst ihr noch den Namen der Heilerin oder wie sie ausgesehen hat?' 'Ja aber sicher. So ein wüst vernarbtes Gesicht würde ich nie vergessen. Ihren Namen? Keine Ahnung... aber einige im Hafen riefen sie mit Tantchen meine ich.' Schlagartig viel Arranges wieder die alte Frau mit einem Toten, wie er glaubte, vor sich auf einem leicht lahmenden Rappen ein. Sie kam ja vor ein paar Tagen an ihm hier auf der Goldstraße vorbei. 'Nun gut, ich werde euch mit nach Skingrad nehmen. Dort könnt ihr euch dann behandeln lassen.' Hmm... vielleicht erwische ich diese Person ja noch in der Stadt. Sie scheint kalt und grob zu sein... eventuell kann man noch etwas von ihr lernen. Wer keine Heilzauber benutzen will hat sich praktisch schon der Nekromantie verschrieben. Ein Gespräch währe es allemal wert. 'Könnt ihr aufstehen?' 'Nein, gänzlich selbst nicht, aber wenn ihr mir helfen würdet...' 'Ich gebe euch Hilfe aber anfassen werde ich euch nicht...' sagte Arranges in plötzlich gar nicht mehr so freundlichem Ton. Halt... ich kann bei so einem brüchigen Verstand weder Daedra beschwören, noch irgendwelche Untoten herbeirufen. Beides könnte bei ihm hängen bleiben und hinterher an die falschen Leute geraten... 'Nunja, auch wenn es sonst nicht meine Art ist... aber macht schnell.' Er streckte dem Nord die Hand hin und zog ihn mit einem Ruck hoch. Unsicher stand der Nord auf seinen Füßen und musste sich die wenigen Schritte bis zum Pferd des Kaiserlichen auf dessen Schulter stützen. Du bist schwer, stinkst und hast auch sonst nichts angenehmes an dir... Ein Zombie aus deiner Leiche würde der Welt mehr Nutzen bringen. Fast schon eine Verschwendung, dass ich deinen Körper nicht tot aufgefunden habe... Mit einer letzten Anstrengung zog er den Nord vor sich auf den Rücken seines Rotfuchses. Das arme Tier. Aber warte nur ab. Man trifft sich immer zweimal im Leben. Da zweite Mal wirst du nicht überleben... solltest du dann nicht schon tot sein... Mit dem Druck der Sporen in den Seiten bäumte sich der Rotfuchs einmal auf und jagte die Straße richtung Skingrad entlang.

    In der Nacht erreicht sie das Osttor von Skingrad. Völlig ausgezehrt kam der Hengst vor den Mauern zum Stehen. Die Wachen hoben ihre Fackeln und leuchteten in die Dunkelheit hinaus. 'Wer da?' 'Ich habe einen Verwundeten auf dem Weg hierher gefunden. Ich weiss nicht was ihm wiederfahren ist. Er benötigt schnellstmöglich medizinische Hilfe.' 'Na gut, aber macht uns keine Schwirigkeiten, ihr könnt sogleich passieren.' Froh darüber die sonstigen Kontrollen übergangen zu haben, ritt Arranges im Trab durch das Tor, stieg ab und wartete, bis die Wachen hinzu kamen. 'Dieser Nord hier ist verwundet. Ich bin kein Heiler und weiss nicht was ihm genau fehlt, aber ich habe ihn so auf der Goldstraße gefunden.' 'Nun gut, wir werden sogleich nach ein paar Medizinkundigen schicken. Von euch wollen wir nun noch den Pass sehen und dann könnt ihr euren Geschäften nachgehen.' Erleichtert, dass es sich nur um eine simple Kontrolle ohne Durchsuchung und dergelichen handelte, zückte Arranges seinen Pass und reichte ihn dem Wachmann. Dieser warf einen kurzen Blick darauf und gab ihn dann zurück. 'Gut, ich danke im Nahmen von Skingrad dafür, dass ihr diesen Wanderer gefunden und hergebracht habt.' 'Man kann nie genug Freunde haben... wer weiss, vielleicht kann er mirs später vergelten.' Sagte Arranges. Als er sein Reittier in guten Händen wusste schritt er in die Straßen der Stadt davon um sich ein Zimmer in der Herberge 'Zur Westebene' zu nehmen. Die Besitzerin dort kannte ihn flüchtig und wusste schon, dass er dasselbe Zimmer wie immer nahm. Nachdem der Kaiserliche sich seiner Sachen bis auf die Beinkleider entledigt hatte und auf dem Bett lag schlief er auch sogleich ein.

  6. #6

    Chorrol

    Diesmal ging es für Juan nicht so schnell voran, denn obwohl er ein erstklassiges Pferd erhalten hatte, machte diesem das Reiten ohne größere Pause schon sehr zu schaffen. ganze zwei Tage benötigte der Agent von der Kaiserstadt nach Chorrol. Eine Strecke, welche er mit einem frischen Pferd in der Hälfte der benötigten zeit geschafft hätte. "Verflucht sei meine Hektik, so muss ich jetzt bei der Gräfin von Chorrol um ein neues Pferd anbendeln. Das bedeutet wieder ein auf dem Boden herumkriechen sondergleichen", schimpfte Juan sich selbst, als er in die Ställe von Chorrol ritt. Den Stallburschen wies er an, alles vom Pferd zu laden und sich um es zu kümmern. "Aber lauf nicht zuweit weg, es ist sehr wahrscheinlich, dass du dann gleich ein neues Pferd beladen darfst...", meinte der Rothwardon in beiläufigen Tonfall, entfernte sich von den Ställen und betrat Chorrol durch die schlichten, aber deshalb nicht minder stabilen Stadttore.

    Drinnen war es wie immer: Ein ruhiges, beschauliches Städtchen war Chorrol. Weder gab es Reichenviertel, noch unglaublich arme Bereiche. Chorrol war eine Stadt, in welcher das Mittelmaß überwog.
    Der Agent schlenderte an der Statue am südlichen Stadttor vorbei Richtung Schloss. Er kannte die Gräfin, für sie musste man immer in edlem Aufzug erscheinen, Manieren mitbringen und nur keine Kritik äußern. Auch dass sie schon ein paar Mal die Dienste der Agenten in Anspruch genommen hatte, verschaffte Juan in dieser Situation keinen Vorteil. So hieß es nun, höflich um ein neues Pferd zu bitten. Der Rothwardon betrat flotten Schrittes die Halle und ging schnurgerade über den kostbaren Teppich Richtung Thronsaal. Dort angekommen, war jedoch von der Gräfin keine Spur zu sehen. Stattdessen hockte der Stadthalter und die rechte Hand der Königin an einem kleinen Tischchen etwas seitlich versetzt und blickte erstaunt auf, als er Juan erblickte. "Tut mir leid, aber die Gräfin gibt zurzeit keine Audienzen", sprach er mit monotoner Stimme und rechnete damit, dass der Neuankömmling sich nun entfernen würde. Der Agent aber zückte die Plakette und legte sie, mit dem Wissen dass auch der Stadthalter ihm ein Pferd zur Verfügung stellen konnte, in das Blickfeld des Mannes, nachdem er an dessen Tisch herangetreten war. "Ich brauche ein neues, starkes, gut ausgeruhtes Pferd. Ich bin im Auftrag des Hohepriesters der Kaiserstadt unterwegs", sprach Juan in höflicher, aber bestimmender Form. Der Stadthalter musterte die Plakette, dann den Mann vor sich. "Wartet einen Moment", sprach er dann nach einem Moment, erhob sich und verschwand die Treppe hinauf.

    Juan setzte sich dann auf eine der Bänke neben der Treppe und tat, wie ihm geheißen. Er wartete.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit vernahm der Agent Schritte auf der Treppe, erhob sich schnell und wendete seinen Blick Richtung Saalmitte. Die Gräfin trat in sein Blickfeld, und sie sah etwas schlecht gelaunt aus. Bevor Juan eine Floskel der höflichen Begrüßung ausführen oder auch nur sagen konnte, brachte ihn die Gräfin mit einer ruckartigen Geste zum schweigen. "Seid still, Agent. Ich weiß um euer Anliegen, und ihr solltet wissen und euch auch merken, dass ich um diese Zeit nicht gestört werden möchte. Aber da ihr nun schon einmal hier seid, erklärt euch genauer, wofür ihr mein bestes Pferd benötigt.". Die Gräfin belegte Juan mit einem harten Blick. Der Rothwardon aber räusperte sich kurz und sprach dann mit ruhiger Stimme: "zunächst einmal bitte ich vielmals um Entschuldigung, dass ich euch anscheinend bei einer wichtigen Beschäftigung gestört habe, aber mein Auftrag ist von höchster Wichtigkeit. Er führt mich in unergründete Gebiete des Hochlands um Chorrol. Der Hohepriester wies mich an, dass ich der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliege, darum muss ich in diesem Punkt um Verständnis von euer Seite aus hoffen. Seid euch jedoch sicher, dass ich bei meiner Rückkehr in die Kaiserstadt eure elementare Rolle hervorheben werde, mit der ihr mich eventuell unterstützt habt, sodass mein Auftrag erfolgreich abgeschlossen werden konnte", und der Agent verbeugte sich leicht. Die Gräfin schien einen Moment zu überlegen, drehte sich dann zu dem Stadthalter herum, welcher inzwischen wieder an seinem Tisch saß, und sprach diesen mit befehlenden Ton an. "Leitet alles in die Wege.". Daraufhin entfernte sich die Gräfin wieder die Treppe hinauf, ohne sich von dem Agenten zu verabschieden.

    Alles weitere klärte sich schnell. Juan erhielt von dem Stadthalter ein Dokument, mit welchem er schließlich zu den Stallungen zurückkehrte und es dem Stallmeister zeigte. Dieser bekam große Augen. "Wirklich dieses Pferd? Die Gräfin muss euch vertrauen, dieses Pferd gehört zur Garde der Wachen der Gräfin. Aber gut, ihr habt dieses Dokument, also werde ich alles persönlich erledigen. in Kürze könnt ihr aufbrechen...". Der Agent schaute sich noch ein wenig in der nähren Umgebung um, während sein Pferd reisefertig gemacht wurde.
    Juan beobachtet ein wenig den Weg, welcher zum Südtor von Chorrol führte. Ab und zu kam ein reisender Händler vorbei, welcher dann am Tor gründlich gefilzt wurde, denn anscheinend war dies das Einzige, was die Wachen den lieben langen Tag tun konnten, um sich zu beschäftigen. Gerade als sich der Rothwardon erkundigen wollte, wie weit denn das Pferd sei, trat der Stallmeister auch schon an ihn heran. "Es ist soweit, ihr könnt euch auf den Weg machen...", und er deutete auf die Stelle denen den Stall.
    Der Agent hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit. Dieser vollkommen schwarze Hengst ließ ein normales Pferd wie ein Pony wirken, sollte es neben einem solchen stehen. Unter dem makellos glänzenden Fell zeichneten sich harte Muskeln ab, welche Kraft und Ausdauer erahnen ließen, und das Zaumzeug bestand aus stabilem Leder, welches mit kostbarem Metall vernietet war. Juan bedanke sich bei dem Stallmeister und saß dann auf diesem Prachtexemplar von einem Pferd auf. "Eine Aussicht, nicht schlecht..." murmelte Juan lächelnd und setzte sich dann in Bewegung. Diese Leichtigkeit, mit welcher sich das Pferd trotz der Last bewegte, war eine völlig neue Erfahrung für den Agenten, auch der Überblick war grandios.
    So ritt er eine Weile den Weg entlang, bis er dann nach eigenen Ermessen abbog in die Wildnis. Auch hier bewegte sich das Pferd mühelos, als ob es für diese Umstände geboren worden wäre.

  7. #7

    Skingrad

    Es war bereits spät in der Nacht, als sie die Stadttore erreichte, was an Pferd lag, das schon die ganze Zeit kaum einen Schritt nach dem Anderen machen konnte, weshalb sie abgestiegen war und das Tier praktisch hinter sich her geschleift hatte.
    Noch bevor die Wache am Tor etwas sagen konnte, hielt sie ihr einen kleinen, verschmierten Zettel entgegen, der sie als Bürgerin Skingrads auswies. Als die Wache ihr Gesicht sah, trat sie sofort einen Schritt zurück.
    Tantchen hätte sofort nach Hause gehen können, steuerte aber dann doch die Herberge Zur Westebene an.

    Kaum hatte sie den Schankraum der Herberge betreten, da wurde sie auch schon von der Besitzerin angesprochen: "Ich habe gehört, dass ein Mann in Skingrad angekommen sein soll, der von einer grausamen Person zurückgelassen wurde. Gerüchten zu folge sollt Ihr diese Person sein. Stimmt das?"
    Tantchen musterte die Frau mit einem Auge, dann erwiederte sie: "Ja, es stimmt. Warum fragt Ihr? Es ist schlecht für Euch, wenn Ihr eure Kunden vergrault."
    "Nur so. Der Mann wurde zu einem Heiler gebracht, der sich um ihn kümmern wird."
    "Verdammt..."
    Ausgerechnet zu einem Heiler aus Skingrad... diese selbstgerechten...ich sollte mich nicht aufregen.
    "Wer...wer verbreitet dieses Gerücht?" fragte sie die Frau. "Der Mann der den Verletzten hier her gebracht hat. Eigentlich verbreitet er es nicht, damit hat eine der Torwachen angefangen." erklärte diese.
    "Und wo ist dieser Mann?" "Er ist hier. Er hat sich ein Zimmer genommen. Wartet doch bis Morgen, dann werdet Ihr ihm bestimmt über den Weg laufen. Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?"
    "Etwas zu Trinken. Und Essen. Ein Brot oder so. Etwas das schnell geht. Beeilt Euch."

  8. #8

    Skingrad

    Arranges wachte am frühen Morgen mit einem steifen Nacken und Kopfschmerzen auf. Ich weiss eigentlich gar nicht, warum ich mir jedes Mal dieses höchst unbequeme Bett zumute, wenn ich in Skingrad nächtige. Um den Nacken zu entspannen ließ er einmal den den Kopf auf den Schultern herumrollen. Dabei knackte es zweimal laut und sogleich wichen auch die Schmerzen aus dem Hinterkopf. Um auch seinen Rücken etwas leichter zu machen stand er auf und streckte sich. Nun noch die Magie etwas in Schwingung bringen... Arranges murmelte einige seltsame Worte vor sich hin und hielt dabei die ausgestreckte Hand mit der Innenfläche nach oben vor sich. Augenblicke später fing die Luft statisch an zu knistern und es wurde für ein paar Sekunden sehr warm in dem Zimmer. Dann war es auch schon wieder vorbei. Was für eine schöne Zauberformel um das Gedächtnis auf Touren zu bringen. Danach kleidete er sich an. Erst die normale Kleidung, Arme und Beine wurden von einer Lederrüstung geschütz, dann kam das Mitrilhemd über den Oberkörper. Als dann begann er damit seine Habseligkeiten, wie er es immer machte, wenn er ohne Pferd unterwegs war, an seinen Gürtel zu schnallen und binden. Zum Schluss wurde alles wieder sorgfältig mit dem Umhang abgedeckt.

    Er verließ das Zimmer, sperrte die Tür hinter sich ab und ging die Treppe in den Schankraum hinunter. Ein paar Gäste waren zu dieser frühen Stunde schon dort und aßen ein paar Bissen. Der Kaiserliche trat an den Tresen und sprach die Dame dahinter an: 'Einen guten Morgen wünsche ich. Ihr wisst nicht zufällig, ob jemand hier etwas für mich abgegeben hat?' 'Nein, aber zur sehr späten Stunde heut Nacht, lange nach euch, kam eine ältere Frau hier an um noch etwas zu essen. Sie erkundigte sich nach euch, so glaube ich zumindest.' 'Wie hat sie ausgesehen, oder wisst ihr zufällig ihren Namen?' Fragte Arranges in der Hoffnung, dass es die ist, von der er noch etwas benötigte. 'Sie ist schon älter soweit ich das beurteilen kann und hat einige Narben im Gesicht.' 'Achja?' Fragte der Kaiserliche erstaunt, da er sogleich auf die Frau tippte, die den Nord auf der Straße liegen ließ. Sie muss schon ein sehr schlechtes Pferd gehabt haben, wenn ich sie sogar noch mit einer solchen Last überholt habe... 'Nun, ich muss dringend noch jemanden hier in Skingrad treffen, wenn ihr mich entschuldigt...' 'Halt wartet, sie hat Andeutungen gemacht mit euch reden zu wollen, jedenfalls denke ich so. Ich sagte ihr sie solle bis morgen, als heute früh, warten.' 'Mein Treffen ist mir sehr wichtig, doch könnt ihr der Frau ausrichten lassen, dass ich bis zur Mittagsstunde noch eimal hier her kommen werde.' Und ohne eine Antwort der Wirtin ab zu warten, verließ Arranges das Gebäude.

    Er ging die Straße entlang richtung Osttor und betrat das geschäft des einzigen Alchemisten in Skingrad. 'Seid gegrüßt, was macht das Geschäft?' Begrüßte Arranges die Dunmerin mittleren Alters hinter dem Tresen auf welchem zahlreiche Apparaturen aufgestellt waren. 'Nun, wenn eine solche Gestalt wie ihr es eine seid, sich hier aufhalten haben die Kunden noch mehr Angst als sonst.' Sagte die Dunmerin mit einem Grinsen. 'Es ist schön euch zu sehen, habt ihr worum ich euch gebeten habe?' Sagte Arranges. 'Mir bereitet es auch Freude euch nach so langer Zeit wieder zu sehen. Nunja, ich hade zwar die Schriftrolle, aber den Folianten konnte ich nicht besorgen. Es tut mir wirklich leid, aber ich werde sehen was ich tun kann, bei deinem nächsten Besuch darfst du das Buch in Händen halten. Ich verspreche es.' 'Zwar bin ich auch nicht sehr erfreut darüber, aber du kannst in so einem Falle nichts dafür,' sogleich hellte sich die etwas traurige Mine der Dunmerin auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, 'ich werde dir aber trotzdem schonmal die Hälfte für deine Anstrengungen bezahlen.' Die junge Frau kam hinter dem Tresen hervor und trat sehr nahe an den Kaiserlichen, der nur wenig größer war als sie, heran. Sie nahm die Augen nicht von den seinen und drückte ihm die Papierrolle wie nebenbei in die Hände. Arranges nahm sie zögernd entgegen, dann machte die Dunkelelfe Anstalten ihn zu umarmen, doch Arranges gebot dem Einhalt und ließ sie nur für einen kurzen Moment die Arme um seinen Körper legen, danach drückte er sie sanft von sich weg. 'Entschuldige, aber ich habe heute Nacht eine sehr schwere Last heben müssen und daher schmerzt mir der Rücken.' Versuchte sich Arranges heraus zu reden. Sogleich machte die Dunmern wieder ein etwas betrübtes Gesicht. 'Nein nein, du hast mir nicht weh getan, aber ich möchte mögliche Schmerzen doch verhindern.' Sagte der junge Moryn und lächelte seinerseits, was in seinem Gesicht ein eher seltener Ausdruck war. 'Lass mich wissen, wenn du noch etwas benötigst.' 'Oh ja, ich bräuchte noch einige Inkredientien.' Sagte Arranges, froh darüber, dass diese seltsame gedrückte Stimmung endlich verflogen war. Die Dunmerin verschwand wieder hinter die Theke und schaute fragend zu dem Kaiserlichen. 'Ich brauche so viele Zutaten, dass sie mir in unverarbeitetem Zustand lange für zwei Heiltränke halten. Ich würde ja gleich die fertigen Tränke kaufen, aber dann lerne ich es ja niemals.' 'Das stimmt. Ich werde dir alles so zusammenstellen, dass du auch mit deinen Apparaturen und Fähigkeiten auf dem Gebiet mühelos zwei der gewünschten Tränke herstellen kannst.' Sie drehte sich zu den Regalen hinter sich um und fing an verschiedenste Dinge zusammen zu packen. Als sie nach wenigen Augenblicken fertig war, drehte sie sich wieder zu ihm um und schob das Päckchen über die edel verzierte Holzfläche der Theke. Arranges wollte gerade die Septime in seinem Geldbeutel abzählen als die Dunekelelfe seine Hand nahm und das Päckchen mit den Alchemizutaten hineinlegte. 'Das bekommst du von mir.' 'Aber dein Geschäft läuft doch sowieso schon etwas schlechter als sonst, warum willst du mir dann auch noch etwas schenken?' Er wusste, dass sie ihn als mehr als nur einen sher guten Kunden sah, ja sogar als mehr als einen nahestehenden Freund. Aber er tat immer so als wäre ihm dies nicht klar, da Arranges kein Mensch war, der an Liebe und dergleichen glaubte. 'Aber für dich werde ich eine Ausnahme machen. Und jetzt nim es einfach als ein Geschenk.' 'Na gut, ich werds irgendwann wieder ausgleichen.' 'Nun, wohin gehst du denn, wenn du aller Wahrscheinlichkeit nach Heiltränke benötigst?' Fragte die Dunmerin mit dem Rücken zu ihm gewand etwas in den Regalen zu sortieren. 'Ich will mit jemandem aus einer kleinen Ordensgemeinschaft sprechen, der mich in Chorrol trffen wird.' Mit einem Ausdruck des Entsetztens im Gesicht drehte sich die Dunkelelfe zu dem Kaiserlichen um. 'Ihr wollt doch nicht etwa wieder mit dem kleinen Heilkloster aus dem Colovianischen Hochland Kontakt aufnehmen?' 'Doch, ich muss. Ich benötige eine Lektion. Und nur mir und ein paar wenigen anderen ist es vergönnt so mit diesen Leuten zu korrespondieren.' 'Ich bitte dich inständig: Pass auf dich auf! Diese Leute stehen jenseits von gut und böse, man kann bei ihnen nie wissen.' 'Mir wird schon nichts passieren. Aber tu du mir den Gefallen und hör auf Nachforschungen über Organisationen und Machenschaften zu führen, die dich von Grund auf in höchste Gefahr bringen könnten. Es reicht schon, dass du mit mir in Verbindung stehst und von mir über solche Dinge bescheid weisst. Ich will dich nicht verbieten sondern schützen.' Den Tränen nahe, weil sie wusste wohin Arranges ging und mit wem er es bald zu tun haben würde, sagte sie nur mit zitternder Stimme: 'Sie zu, dass du dich bald wieder hier sehen lassen wirst!' 'Aber natürlich, ich muss dir doch meine Fortschritte in der Kunst der Alchemie zeigen.' Sagte Arranges freundlich und etwas spaßig gelagert, um die Spannung aus dem Gespräch zu nehmen. 'Nun denn, leb wohl...' Und noch bevor sie ihre Worte des Abschieds entrichten konnte, stand er schon auf der Straße und schob die Tür hinter sich zu. Er machte das Päkchen neben seinem Schwert am Gürtel fest und ging wieder zur 'Westebene'.

    Ich weiss nicht, was eine junge Dunmerin wie sie eine ist, mit einem wie mir anfangen will. Ihre Rasse wird um einiges älter als wir Menschen, außerdem bin ich ein Totenbeschwörer, was sie ja auch weiss. Sie ist Daedraanhänger. Uns verbindet bis auf die Tatsache, dass ich unter anderem auch Dremoras beschwören kann rein gar nichts. Sie kennt sich zwar aus in der Nekromantie, aber eigenhändig in dieser Richtung etwas getan hat sie auch noch nicht. Er zerbrach sich noch den ganzen Weg bis zum Hotel auf diese Weise den Kopf und stand dann vor der Tür zum Schankraum. Er atmete einmal durch um wieder seine standardmäßigen Manieren hoch zu holen. Dann öffnete er die Tür und trat ein.

  9. #9

    Zur Westebene, Skingrad

    Sie hatte ihn gesehen. Aber niemand hatte sie gesehen. Tantchen saß immer noch an dem kleinen Tisch in der Ecke des Schankraumes. Sie hatte den Mann nicht gleich ansprechen wollen und war so unerkannt geblieben.
    Ältere Frau, der Wirtin erzähl ich was.
    Der Mann war bald nach dem Gespräch verschwunden und nun wartete sie darauf, dass er zurückkehren würde.
    Er war ihr nicht sonderlich vertrauenswürdig vorgekommen.
    Tantchen konnte gut warten. Sie war gedulgig, vorallem wenn es darum ging einen schreienden Patienten zu versorgen. Wenn sie schrien arbeitete sie besonders langsam.
    Sie betrachtete den Rest Brot auf ihren Teller. Es schmeckte nach fast nichts, aber das Bier war immerhin gut. Was die Leute an den Weinen immer so toll fanden, konnte sie nicht nachvollziehen.
    Sie schnitt eine Scheibe des Käses ab und legte sie auf das Stück Brot, welches sie kurz darauf hinunter schlang.
    Im Schankraum saßen nicht viele Leute. Nur eine alte Frau und ein Landgutarbeiter saßen an zwei Tischen und starrten durch den Raum.
    Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie alt nannte. Sie war erst 25. Aber die Narben entstellten sie auf groteske Weise.
    Daher war sie natürlich nicht der Schwarm aller Männer, aber das war ihr egal. Sie brauchte keine Nähe, egal ob von Männern oder Frauen, sie brauchte keine Familie.
    Als sie gerade aufstehen wollte, um zu bezahlen, öffnete sich die Tür und der Mann trat ein.
    Sofort steuerte sie auf ihn zu und begrüßte ihn mit den Worten: "Wie schön, dass Ihr endlich wiedergekommen seid. Ich habe auf Euch gewartet."

  10. #10

    Skingrad

    Kaum stand Arranges im Raum, da kam eine Frau auf ihn zu. Er erkannte sie sofort als die ältere Frau auf dem Pferd, welches vor wenigen Tagen an ihm auf der Goldstraße vorbeikam. Ohne große Geste sprach sie ihn an. Aha, ihr Aussehen kann über ihr Verhalten nicht hinwegteuschen... 'Ihr habt gewartet, sehr schön. Nun, was kann ich für eine Frau gehobenen Alters wie euch tun?' Sagte Arranges und schaute fragend auf die alte Bretonin, welche nur wenig kleiner als er war.

  11. #11
    "Nun, vom Geiste bin ich wohl wirklich älter und damit weiser als Ihr, denn ich schließe nicht vom Äußeren auf den Rest der Person. Falls Ihr das nicht verstanden haben solltet: Ich bin keine alte Frau. Aber um auf Euch zu sprechen zu kommen, Ihr seid doch der, der meinen Patienten aufgegabelt hat, nicht wahr? Ich bin ziemlich sauer. Ich kann Heiler nicht leiden. Und zu eben einen solchen wurde er gebracht. Ich empfinde Heilungsmagie als sinnlos. Manchmal muss man die Hände in den Bauch eines Patienten stecken, um ihn zu helfen und sie nicht nur darauf legen und hoffen, dass alles gut wird.
    Aber...ihr seht mir auch nicht unbedingt so aus, als würdet ihr den...positiven magischen Mächten Gehör schenken. Ihr riecht nach...Nekromantie. Ja, so schätze ich Euch ein."
    Geändert von eissceda (08.03.2009 um 13:46 Uhr) Grund: Sig aus

  12. #12

    Skingrad

    Alles hörte Arranges geduldig an, er war es gewöhnt solche Antworten auf seine Anspielungen zu erhalten. Im Innerstens grinste er immer, wenn andere so schön auf seine Provokationen eingingen. Doch bei den letzten beiden Sätzen stutzte er einen Moment. Wie kann sie soetwas behaupten? Sie kennt mich nicht einmal ansatzweise und kann etwas derartiges feststellen... Nun gut, vielleicht kann sie auch nur sehr gut raten... darauf werde ich erstmal nichts antworten... 'Glaubt mir oder nicht, aber ich hätte mir auch etwas besseres gewusst als einen fetten, stinkenden Nord, der dazu auch noch stöhnt als ob er im Suff gegen die Wand gelaufen wäre, die halbe Nacht hindurch hier her zu schleppen, was auch für mein Pferd eher eine Zumutung als eine Herausforderung war.' Der Kaiserliche schielte einmal kurz durch den Raum und als er sich sicher war, dass niemand ihr Gespräch genauer mitverfolgen würde fügte er laut hinzu, so dass es jeder im Raum hören musste: 'Nekromantie ist ein sehr heikles Thema, ich würde mich nicht in solche Angelegenheiten mischen...' Dann wandte er sich wieder der Frau zu und sagte recht leise: 'Ich würde gern noch ein paar Worte mit euch wechseln, aber die Öffentlichkeit hier ist mir zu wieder. Ihr wüsstet nicht zufällig einen Ort, wo man sich ungestört unterhalten könnte?'

  13. #13

    Hochland mitten in der Wildnis

    Endlich hatte Juan einen kleinen Trampelpfad erreicht, welcher kreuz und quer durch den Wald führte, jedoch alles andere als geräumig war. Die Bäume waren niedrig, und ein ums andere Mal hätte sich der Agent an dem Geäst den Kopf eingeschlagen, wenn er nicht höllisch aufgepasst hätte. "Ein großes Pferd hat vor- und Nachteile, ich merk schon...", murmelt er vor sich hin, nachdem er wieder einmal einer Beule entgangen ist. Vorsichtig und langsam kämpft er sich durch das Gestrüpp und hofft, bald endlich das Hochland zu erreichen. Hier und da erblickte Juan ein Reh, welches aber schnell flüchtete ob des schweren Hufgetrappels.

    Nach ein paar Stunden größter Vorsicht und langsamen Reitens lichtete sich endlich der Wald. Die Bäume verschwanden und wichen niedrigen Gesträuchen, der erdige Boden wurde felsiger und die Luft kühler und frischer. Das Hochland war erreicht. Sanfte Hügel waren in der Ferne zu erkennen, und der schmale Weg, welcher jetzt sowohl nach oben als auch zur Seite mehr mehr Platz bot, lud dazu ein, das Tempo etwas zu erhöhen.
    So ritt der Agent den Pfad entlang, welcher genau in die richtige Richtung führte, zumindest wenn es nach dem Orientierungssinn des Rothwardonen ging. Einige Stunden vergingen abermals, und er kam gut voran. Als es dann dämmerte, schaute sich Juan bewusst nach einem Platz zum Übernachten um und wurde kurze Zeit später fündig: ein kleiner, kalt aussehender Bergsee kam in Sichtweite, und der Agent steuerte schließlich darauf zu, um dort das Nachtlager aufzuschlagen.
    Juan hatte es sich gemütlich eingerichtet: An einem kleinen Strauch in der Nähe des Wassers hatte er seinen Schlafplatz aufgebaut und das Pferd für die Nacht von dem Gepäck befreit. Auch wenn er daran zweifelte, dass das Tier bei so einer Konstitution frieren würde, legte er trotzdem eine dicke, immer mitgeführte Pferdedecke über dessen Rücken. Normalerweise reichte diese Immer bis zum Boden, aber diesem Pferd gerade einmal bis zu dessen Knien. "Jetzt weiß ich immerhin, für welche Pferde diese Decke normalerweise gedacht ist", schmunzelte Juan, legte sich dann auf seine Decke und döste ein, die Hand jedoch auf dem Schwertgriff liegend.

    In weiser Voraussicht und mit dem Wissen, dass diese Pferde so trainiert waren, dass sie nichts Unüberlegtes taten, hatte er die Enden der Zügel sich um sein rechtes Bein gebunden. Durch ein Ziehen an seinem Bein wurde er mitten in der Nacht geweckt und schlug die Augen auf. Das Gardepferd wieherte leise und zog nervös an den Zügeln. Juan beugte sich vor und löste geschwind den Knoten; dann griff er nach dem Schwert und erhob sich lautlos, die Ohren gespitzt und auf fremde Geräusche hörend. Da war das Plätschern des Wasser. Der Wind, der über den kargen Boden wehte. Der eigene Herzschlag und der eigene Atem. Und ein Schaben wie als würde man etwas über den Boden ziehen. Und das leise wiehern des Pferdes. Und...Moment mal. Ein Schaben?
    Mehr aus Reflex als aus Können fuhr Juan herum und hob das Schwert zur Abwehr. Dies rettete ihm wahrscheinlich das Leben, denn schon prallte die schwere Keule gegen die Klinge und schmetterte sie dem Agenten aus der Hand. Sie flog in die Dunkelheit davon und landete wahrscheinlich einige Meter entfernt klirrend auf dem harten Steinboden. Juan sah sich einem Untier gegenüber, welches nicht ganz die Größe seines Pferdes erreichte, jedoch nur wenig kleiner war - ein Bergtroll, grau wie die Nacht, aber nicht minder aggressiv wie eine Horde Goblins auf Raubzug. Juan wich zurück, nun völlig unbewaffnet, und der Troll schwang die Keule. Krachend landete sie an der Stelle, an der der Rothwardon eben noch gestanden hatte. Steinsplitter lösten sich von der massiven Keule und flogen wie kleine Projektile auf den Agenten zu. Dieser schloss instinktiv die Augen um sich zu schützen; die kleinen Splitter schmerzten im Gesicht, ein etwas größerer hinterließ auf der rechten Wange einen tiefen Schnitt als er sich durch die Haut schlitzte. Ein Bergtroll bringt mich in's Grab, was für ein schäbiges Ende, schoss ihm durch den Kopf, als das Monster erneut zum Schlag ausholte und Juan weiter zurückwich. Dann aber erfolgte Hilfe von unerwarteter Seite. Das Pferd schien nicht nur im Dienste der Garde zu sein, sondern auch so zu handeln wie seine gewöhnlichen Reiter. Mit Anlauf rammte das gewaltige Reittier den Troll von der Seite, sodass es ihn von den Füßen riss, er mehrere Meter über den Boden rutschte und so liegen blieb. Juan war erstaunt und für einen Moment erstarrt und blickte auf den regungslosen Bergtroll. Dieser regte sich mittlerweile wieder und rappelte sich schwerfällig und grunzend auf. Dies riss Juan aus seiner Starre - schnell lief er zu seinem Schlafplatz, an welchem durch den Trollangriff alles durcheinanderlag und suchte in der Dunkelheit seinen Bogen. Schnell hatte er ihn gefunden, stellte aber fest, dass der Köcher alle Pfeile preisgegeben hatte und sie überall auf dem Boden verstreut lagen. Wahllos schnappte er sich den erstbesten Pfeil und legte auf den Troll an, welcher inzwischen nach seiner Waffe suchte und ihm den Rücken zuwendete. Jetzt, den ersten Schock überwunden, zielte Juan mit kühler Gelassenheit auf die Kehrseite des Monsters und ließ den Pfeil los. Dieser zischte durch die Luft und bohrte sich an gewollter Stelle kurz unter dem Genick in's Fleisch. Der Bergtroll schrie auf, kippte vorneüber und blieb dann regungslos liegen.

    Erst jetzt, nachdem es völlig still war bis auf das Plätschern und dem Wind, spürte Juan den Schmerz in seinem Gesicht. Vorher verhinderte das Adrenalin das Gefühl für die Wunde, jetzt aber war dieses verflogen. Er ließ die Waffe sinken und fasste sich vorsichtig an die Wange. Er spürte, dass es immer noch stark blutete, weil er sein warmes Blut auf der Haut fühlte. Der Agent aber ignorierte das zunächst und begab sich zu dem Leichnam des Trolls. Emotionslos und noch etwas schwer atmend zog er den Pfeil knackend aus dem Rücken des Besiegten und warf ihn achtlos zu den anderen auf den Boden. Dann blickte er sich in der Dunkelheit um; er fand, was er suchte. Derjenige, der ihm mit ziemlicher Sicherheit das leben gerettet hatte, stand unschuldig nach Futter suchend am See und blickte in's Wasser, als wäre nichts gewesen. Juan lachte trocken auf. "Das ist Abgeklärtheit...", kicherte er in sich hinein und setzte sich dann auf sein verwüstetes Nachtlager.
    Jetzt kramte er in der Unordnung nach einer kleinen Phiole, welche er auch schnell fand. Das Buch, welches ihm so wichtig war, beinhaltete auch eine Alchemiesammlung der einfachsten Tränke und Gebräue, darunter auch eine blutstillende und wundenschließende Salbe. Da Juan noch Anfänger war was die Alchemie betraf, hatte er diese Salbe auf gut Glück und exakt nach Buch zusammengemischt und hoffte nun, dass sie wenigstens ein wenig half. Darauf vertrauend, dass er hoffentlich kein Gift gemischt hatte, trug er sie auf dem blutenden Riss auf seiner Wange auf und wartete. Es brannte wie Feuer, aber war dies nicht ein Zeichen dafür, dass es wirkt? Juan verbrachte den Rest der Nacht damit vor sich hinzudösen und dem pochenden Schmerz in seiner Wange zu lauschen. Als der Morgen dämmerte, schlug er die Augen auf...

  14. #14
    "Wir könnten in meine Behandlungshalle gehen, wenn es Euch zu wieder ist, hier zu reden. Sie befindet sich in meinem Keller. Ihr könnt ihn über eine Tür hinter meinem Haus erreichen. Hier..."
    Sie reicht dem Mann einen Schlüssel. "Wenn Ihr reden wollt...kommt um 20 Uhr."
    Damit verschwindet sie aus der Herberge.

  15. #15

    Hochland mitten in der Wildnis

    Die Sonne stand tief, und wie es der Zufall wollte, schien sie Juan direkt in's Gesicht, als er die Augen aufschlug. Etwas benommen streckte er sich und wischte sich den Schlaf aus den den Augenwinkeln, wobei etwas getrocknetes Blut von seiner haut abblätterte. Sofort kam ihm die Wunde in den Sinn, und vorsichtig betastete er sie. Sie schmerzte noch ein wenig, aber sie hatte aufgehört zu bluten und fühlte sich recht gut an. Schwerfällig erhob sich der Agent und schlenderte zum felsigen Ufers des Sees. Hier, direkt neben dem Pferd, kniete er sich hin und betrachtete sein Spiegelbild im dunkelblauen Wasser des Bergsees. Blutverschmiert war sein Gesicht, und rasch rieb er sich das eiskalte Wasser auf die Haut, um sich zu säubern, aber auch um wach zu werden. Die Temperatur des kühlen Nasses musste nur knapp über den Gefrierpunkt liegen, aber es erfüllte seinen Zweck. Bis auf den roten und tiefen Riss quer über seine rechte Wange war auf seinem Gesicht nichts mehr zu sehen. Juan seufzte. "Schon wieder eine weitere Narbe. Und das auch noch so offensichtlich.". Er warf einen bösen Blick Richtung toten Bergtroll, dann aber schwenkten seine Augen zu dem verwüsteten Nachtlager, welches von gleißender Morgensonne erhellt wurde.
    Der Rothwardon machte sich sogleich daran, seine Sachen wieder ordentlich zu verstauen und sie auf das Pferd zu laden. Die größten Schwierigkeiten bereiteten ihm die Pfeile, welche kreuz und quer verstreut lagen. Die Hälfte der Geschosse warf Juan wutentbrannt in den See, da sie nicht mehr zu verwenden waren, weil der Bergtroll sie unbrauchbar durch darauf herumtreten gemacht hatte. Jedoch wurde der Agent nochmals negativ überrascht, als er sein Schwert in einem kleinem Moos liegend wiederfand. er hob es auf und seine Gesichtszüge entgleisten. Eine große Kerbe war an einer der Schneiden zu sehen, und dies ausgerechnet genau in der Mitte. "Ist doch nicht wahr...", stammelte Juan und musterte ungläubig seine zerstörte Waffe. Seufzend schob er die Klinge in die Schwertscheide an seinem Gürtel, wobei sie sich durch die Kerbe natürlich sogleich verhakte. Fluchend rückte er sie zurecht, ebenso seinen Bogen und den nun nur noch halbgefüllten Köcher. Mit den Zähnen mahlend schwang er sich auf das bereitstehende Gardepferd in luftige Höhe. Hier tätschelte er kurz den Hals des Tieres. "Danke dir, das hatte ich glaube ich noch gar nicht gesagt...", lächelte Juan verhalten und setzte sich dann in Bewegung. Er lenkte das Pferd zurück auf den Pfad und folgte diesem weiter Richtung Westen.

  16. #16

    Skingrad

    Arranges starrte auf den Schlüssel in seiner Hand. Achja, das ist wiedermal sehr typisch, einen Schlüssel bekomme ich aber den Namen oder um welches Haus es sich handelt, das sagt man mir natürlich nicht. Es ist doch immer dasselbe... Er steckte den Schlüssel ein und ging zum Tresen. 'Seid abermals gegrüßt. Sagt, kann ich das Zimmer nocheinmal für den Nachmittag haben?' Die Wirtin zögerte einen Moment stimmte aber dann zu. 'Ich danke.' Damit begab sich der Kaiserliche wieder in den ersten Stock und betrat das Zimmer indem er zuvor die Nacht verbracht hatte. Oha, ich war nur wenige Stunden weg und schon ist alles für den nächsten Besucher gerichtet. Nun denn, dann werd ich es auch möglichst so belassen ich werde sowieso nur den Schreibtisch benötigen. Damit zog er die Schriftrolle hervor, die er von der Alchemistin erhalten hatte. Er schob sie auf dem Schreibtisch auseinander und schaute sich den Inhalt an. Es waren nur wenige daedrische Buchstaben. Für den Laien absolut nichtssagend. Doch für Arranges war es die Bschwörungsformel für einen Skelettwächter. Die stärksten Vertreter der skelettierten Untoten. Zudem sie auch noch mit dem Bogen angriffen und somit auch auf Distanz sehr gefährlich waren. Es ist schade, dass ich nicht auch noch das Buch erhalten habe... aber ich hoffe doch, dass sie es bis zum nächsten Mal auftreiben kann, ich werde nun wahrscheinlich recht lange fort bleiben, schon allein wegen ihrer aufdringlichen Art, die sie während der letzten paar Besuche immer wieder an sich hatte. Sie braucht Zeit um ab zukühlen... Bei den letzten Gedanken konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. So, nun aber an die Arbeit... Arranges schloss die Tür und verdunkelte zum Sichtschutz die Vorhänge vor dem einen schmalen Fenster. Dann las er sich die Formel auf dem Pergament nochmals genau durch und prägte sie sich ein. Dann hob er die rechte Hand ausgestreckt von sich mit gespreitzten Fingern über den Boden. Er konzentrierte sich auf die Worte welche auf dem Papier standen und murmelte sie langsam vor sich hin, während er die Finger krümmte und eine Geste machte, als wolle er das zu beschwörende Skelett aus dem Boden ziehen. Es blitzte kurz hell auf im Zimmer und vor ihm lagen ein paar Knochen, welche sofort wieder zerfielen und verschwanden. Nunja... Erfolg schaut anders aus. Dies wiederholte Arranges in den nächsten Stunden mit ähnlichen Ergebnissen. Ich wusste ja, dass die höheren Beschwörungszauber wie der Spinnendaedra, der Markynaz oder der Kopflose Zombie etwas schwerer sind, aber dass auch dieser hier zu den schweren zählt war mir unbekannt. Zudem es sich ja auch noch um ein simples Skelett handelt...

    Es dämmerte draußen schon, als Arranges den letzten Versuch startete. Dieses Mal muss es einfach klappen... Dachte er sich grimmig und zog nocheinmal all seine Kraft zusammen und konzentrierte sie auf seine Hand aus der er sie dann während er zeitgleich die Formel sprach schubweise entlies. Und tatsächlich aus einer blau und lila farbenen Kaskade am boden erhob sich ein Skelett. Ein Ausdruck des Triumphes huschte über sein Gesicht, als das sehr stattliche Exemplar sich zu ihm umdrehte und ihn aus leeren Augenhöhlen heraus anschaute und mit den entblößten Zahnreihen zu grinsen schien. Doch im selben Moment klopfte es an der Tür. Und so schnell wie das wohlige Gefühl des Erfolgs gekommen war, so schnell wich es nun einem Stoß von Hektik. Ah verdammter Mist, ich dachte mir schon dass das eine meiner unklügeren Ideen war, in einer Stadt in einem gebuchten Zimmer Beschwörungszauber zu trainieren. 'Einen Moment bitte, ich werde sogleich aufschließen.' Stotterte Arranges unsicher. Während er mit Schweißperlen auf der Stirn damit beschäftig war das Band zwischen ihm und dem Skelett zu lösen, durch welches der Untote am Leben erhalten wurde. Draußen auf dem Flur redete jemand gegen die Tür, versuchte zweimal die Türklinke zu betätigen und störte die Konzentration des Kaiserlichen. Die Zähne zusammengepresst und die Hände auf die Kreatur gerichtet, begann diese in einem imaginären Windhauch zu verwehen. Erleichtert, dass wenigstens die Entlassung so schnell ging, sagte Arranges nun wieder selbstsicher und ruhig: 'Ich komme.' Sogleich schloss er die Tür auf und blickte in das Gesicht eines jungen Mädchens vielleicht im zwansigsten Lebensjahr. Er erkannte sie als eine aus dem Nordvolk und schaute sie fragend an, während er noch das Ende des letzten Satzes mitbekam. '... neuer Gast, aber was macht ihr da drinnen überhaupt?' 'Ich? Ich wollte nur ungestört an meinen Studien arbeiten...' Sagte der Kaiserliche in freundlich charmantem Tonfall. 'Oh verzeit, dass ich mich nicht vorgestellt habe, aber ich arbeite erst seit kurzem hier und Cyrodiils Umgangsformen sind mir noch nicht geläufig... Studien sagt ihr? Entschuldigt, aber darf ich mal sehen? Oh verzeit, schon wieder... es hat mich als Zimmermädchen nicht zu interessieren, was Gäste hier während ihres Aufenthaltes machen...' Stammelte die junge Nord. 'Nun lasst es aber gut sein. Warum sollt ihr nicht fragen dürfen, was Gäste hier auf den Zimmern machen?' 'Es ist uns eben untersagt, es verletzt die Privatsphäre der Besucher.' 'So ein Humbug, wenn nun ein Zauberer seine verrückten Sprüche hier testet und im Begriff steht das Gemäuer mit Feuerzaubern ab zubrennen und ihr nicht nachgefragt habt, so kann man euch trotzdem die Schuld zuweisen. Also fragt lieber nach. Außerdem kann man mit allerlei interessanten Menschen ins Gespräch kommen. Und nun tretet ein wenn ich euch meine Schriften zeigen soll.' Sie wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte und machte einfach ein paar Schritte, bis sie mitten im Raum stand. 'Was für eine Art Studien sind das denn?' 'Nun, wie ich vorhin erklärte, ist es nur recht, wenn ihr nach den Aktivitäten der Anwesenden fragt, denn ich setze mich wie mein Vater vor vielen Jahren auch, mit Magie auseinander.' Mit einer flüssigen Bewegung nahm er die Rolle vom Tisch und reichte sie der jungen Frau. 'Hier, so sehen Schriftstücke aus, mit denen ich mich beschäftige.' Die Nord nahm das Pergament in die Hand und hielt es vor sich um dann festzustellen, dass sie keine Ahnung hatte, was dort geschrieben stand. 'Um was für einen Zauber handelt es sich hier denn?' 'Nunja, er ist von Effeckt und Wirkung her eher langweilig, aber hat trotzdem einen sehr großen Nutzen.' 'Darf ich ihn mal sehen, oder würdet ihr mir die Worte hier übersetzen?' 'Hmm ich kann euch etwas anderes zeigen wenn ihr möchtet, denn dieser Zauber hier kann unter Umständen gefährlich werden...' 'Ihr würdet wirklich nur für mich etwas zaubern... ihr müsst wissen, dass ich auch sehr gerne mit Magie umgehen könnte, nur leider vebietet die Familie und Tradition es mir etwas anderes außer Draufhauen und nett auszusehen.' Betrübt schaute die Nord zu Boden.' 'Nun, ich werde euch etwas zeigen.' Mit für ihn unüblicher großer Geste und Ausfürlichkeit hielt er wie am Morgen die Hand mit der Innenfläche nach oben ausgestreckt von sich und sprach verständlich einige sehr seltsame Begriffe, bei denen die Nord neben ihm die Stirn in Falten legte, aber weiter gebannt auf die Hand des Kaiserlichen starrte. Und wie am Morgen zuvor, begann erst die Luft satisch zu knacken und zu knistern und wenige Sekunden später wurde der Raum für einen Augenblick stark erwärmt. 'Wie macht ihr das? Ist das alles Magie?' Fragte die Nord aufgeregt. 'Ja sicher, das dient dazu, die Räumlichkeiten in Häusern bei Kälte zu erwärmen.' Mit dem sicheren Wissen, dass der Kaiserliche nur einen Scherz gemacht hatte lachte die junge Frau hell auf. So, jetzt muss ich aber schaue, dass ich hier wegkomme, sonst habe ich noch ein halbes Mädchen, dass sich zu meinem Unwohlsein sich mit zu viel Zuneigung mir gegenüber äußert... Kaum hatte er fertig gedacht, drang ihre Stimme wieder an sein Ohr: 'Würdet ihr mich als Lehrling nehmen?' Auch das noch... 'Würdet ihr mir glauben, wenn ich euch sage, dass ich schon einen habe?' 'Nein!' Antwortete sie, da man Arranges Gesichtszügen ansah, dass dies nicht stimmte. 'Bitte, ich werde euch überall hinfolgen, ich werde üben und viel lernen...' 'Nein, ich kann euch nicht mit mir nehmen, es geht nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir uns seit wenigen Augenblicken erst kennen, seid ihr auch noch zu jung...' Unterbrach Arranges sie. 'Ich bitte euch... nein ich flehe euch an: Nehmt mich mit und lehrt mich mit Magie um zugehen!' 'Nein. und das ist mein letztes Wort!' Sagte er nun in sehr ernstem Tonfall und seine Mine versteinerte sich. Sie wusste nich mehr was sie sagen sollte. Einen Moment blickte sie ihn noch aus ihren grünen Augen an, welche in einem perfekten rundlichen aber nicht fetten Gesicht saßen, welches von schulterlangen roten Haaren eingerahmt wurde. Langsam drehte sie sich um und und lief eilig aus dem Zimmer. Drausen auf dem Flur hörte der Kaiserliche sie schluchzend die Treppe hinunter rennen. Dann krachte eine Tür und für einen Moment herrschte Stille. Dann setzte das allgemeine Geraune in der Schankstube wieder ein.

    Arranges stellte erschrocken fest, dass der Abend schon weit vorangeschritten sein musste und er sich noch mit dieser Frau treffen wollte. Schnell packte er alles zusammen und hängte es an seinen Gürtel. Dann verließ er den Raum und schloss einmal mehr ab. Er folgte dem Gang bis zur Treppe und ging diese hinunter, bis er vor dem Tresen stand. Die Wirtin kannte dieses aufgesetzte unschuldige gesicht von Arranges schon. 'Was habt ihr dieses Mal gemacht?' Fragte sie seufzend, während sie die Holzoberfläche polierte. 'Nichts. Euer neues Zimmermädchen hat gefragt ob sie mit mir kommen könnte und ich hab natürlich nein gesagt. Ihr hättet sie sowieso nicht gehen lassen.' 'Das ist richtig. Ein sehr aufgewecktes junges Ding, sie brachte nach langem endlich mal etwas Schwung in die Herberge und somit auch etwas mehr Gäste als sonst.' 'Das kann ich gut glauben.' Schmunzelte der Kaiserliche. 'Ich dachte immer, dass ihr euch nichts aus festen Bindungen macht?' Wenn du wüsstest, was für feste Bindungen ich von Zeit zu Zeit eingehe. 'Das stimmt und deswegen habe ich auch abgelehnt... abgesehen davon wäre sie mir auch zu jung.' '22 Jahre hat sie schon...' Antwortete die Wirtin. Dann habe ich einmal mehr gut geschätzt. 'Seht ihr... nun denn, ich habe noch ein Treffen mit jemandem... auf baldiges Wiedersehen.' 'Eine Gute Reise und kehrt bald wieder.'

    Draußen auf den Straßen von Skingrad war es recht düster. Arranges suchte nach einer Wache um sie sogleich zu fragen: 'Ich suche nach einer Heilerin. Sieht etwas älter aus, ich meine es ist eine Bretonin.' Die Wache wies ihm wortkarg die Richtung und der Kaiserliche machte sich auf den Weg. Als er es gefunden hatte umrundete er das Haus und stand auf der Rückseite vor einer Tür, in deren Schloss der Schlüssel passte, den er erhalten hatte. Nun denn, auf ins Gefecht... Er schloss auf und schob die Tür nach innen auf. 'Hallo? ...'

  17. #17

    Hochland westlich von Chorrol; nahe der nördlichen Grenze Tamriels.

    Trotz des rauen und holprigen Geländes, welches den Pfad darstellte, ging es für Juan auf seinem Gardepferd gut und schnell voran, da dieses Tier so gut wie keinen Kräfteverschleiß zeigte und anscheinend sogar froh war, sich endlich einmal an seinen Leistungsgrenzen zu bewegen, so wirkte es.
    Nach stundenlangem Ritt glänzte das Fell des Pferdes schon lange nicht mehr wie am ersten Tag, sondern war nun mit einem matten Schwarz überzogen. Juan aber störte das genauso wenig wie das Tier selbst.
    Die Landschaft zog an ihm vorüber und bot nicht gerade das, was man Abwechslung nennen könnte. Hier und da ein kleiner Bach, welcher den Pfad kreuzte, nutzte der Agent dazu, das Pferd kurz verschnaufen zu lassen. Während sich das Reittier erfrischte, ging er selbst seinen Gedanken nach. Was ist, wenn diese Frau schon längst an der Festung angekommen ist? Der Auftrag verrät keinerlei Details über die Frau. Nur dass sie ein wenig sadistisch veranlagt zu sein scheint und dass ihr Aussehen über ihr Alter hinwegtäuscht, in die negative Richtung. Was ist sie? Angeblich eine Aufsetzige, die etwas gegen Heiler hat. Das Pferd war fertig, und schon ging die Reise weiter.
    lange Zeit blieb die Landschaft monoton: Felsiger Untergrund, sanfte Hügel und Senken, niedriges Buschwerk. Aber je weiter der Agent gen Westen vorrückte, desto mehr veränderte sich seine Umgebung. Aus Hügeln wurden spitze, scharfkantige Berge, aus Senken tiefe Täler, von Bewuchs war bald gar nichts mehr zu sehen und die Temperaturen fielen zusehens. Juan fröstelte es. Er saß von dem Pferd ab und kramte in seinem Gepäck. Schnell wurde er fündig, da er seine Sachen sehr geplant gestapelt hatte, sodass alles gut erreichbar war. Er rollte einen dicken Umhang aus schwarzen Fell auseinander und legte ihn sich an. Was ist das eigentlich für ein Tier gewesen? Ich habe keine Ahnung, aber sei's drum. Sogleich wurde ihm wärmer, und zufrieden schwang er sich wieder auf sein Pferd und ritt weiter. Die Kapuze zog er tiefer ins Gesicht und band sich dann später noch ein Tuch vor den Mund, damit die Kälte nicht sein ganzes Gesicht angreifen konnte.
    Den ganzen Tag über blieb es so kalt. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien, jedoch herrschte ein eisiger Wind, welcher die Wärme vollendens vertrieb.
    Am späten Nachmittag kam der Agent zu einer großen Schlucht, an deren Eingang sich sein Pfad mit dem eines anderen aus südlicher Richtung vereinigte und an der beide zusammen in die Schlucht hinein führten. Juan verharrte und überlegte. Die Schlucht schien der einzige Zugang zu der Festung zu sein, leicht zu verteidigen, und dass sich bis hierhin jemand zufällig verirrte, schien auch ausgeschlossen. Dies würde später die beste Stelle sein, die Frau abzufangen. Mit diesen Plan im Kopf lenkte Juan sein Reittier in die Schlucht. Die Neugier trieb ihn, denn schließlich interessierte ihn, was genau er denn vor der Frau beschützen sollte, und es war ja auch möglich, dass die Frau ihm schon einen Schritt voraus war.
    Als der Abend dämmerte und die Sonne verschwand, wurde die Kälte noch beißender, da nun der schwache Gegenpart der wärmenden Sonne fehlte. Juan aber ritt weiter durch die Nacht, da diese abermals wolkenlos blieb. Der Mond schien hell, jedoch nur bedingt bis in die Schlucht hinein, da die Felswände mal höher, mal niedriger waren.
    Endlich, es war nach der Einschätzung Juans kurz vor Mitternacht, gab ihn der Canyon frei, und ihm öffnete sich der Blick auf eine abermals felsige Landschaft, welche jedoch steil anstieg. In nicht allzu weiter Ferne sah der Agent Licht. Sollte er schon am Ziel sein? Der Pfad schlängelte sich den Berg hinauf, und langsam schob sich eine von Mondlicht angestrahlte Ruine auf der Spitze des Hügels und am Ende des Pfades in das Blickfeld des Rothwardonen je weiter dieser nach oben gelangte.

  18. #18
    Als Tantchen die Stimme hinter sich hörte, drehte sie sich langsam um. Der Keller war nur sehr wenig ausgeleuchtet, das machte es weniger deprimierend, dass sie nur auf einem Auge sah. Sie erkannte den Mann und ihr Gesicht verzog sich zu einem unter den Narben sehr schwer erkennbaren Lächeln. "Ihr seid also tatsächlich zu mir gekommen. Die meisten Leute nehmen vor mir reißaus, wenn sie mich zum ersten Mal sehen.Nun zu meiner Frage: Was haltet Ihr von Heilern? Ich glube kaum, dass Ihr euch mit "Normaler" Magie befasst. Ihr scheint gerade Magie praktiziert zu haben, habe ich Recht? Fragt mich nicht woher ich das weiß, nennen wir es einfach mal...Instinkt."
    Geändert von Lobstercookie (08.03.2009 um 15:49 Uhr)

  19. #19

    Skingrad

    Die direkte Art der Bretonin war Arranges beinahe unangenehm. Ich war eigentlich der Meinung ich hätte um ein Gespräch geboten, aber... 'Nun, zuerst einmal würdet ihr verstehen, warum ich zu euch gekommen bin, wenn ihr wüsstet, mit wem oder was ich meine Künste ausübe. Dann... nunja, von Heilern? Ich war eine zeitlang Schüler bei so einem, aber beibringen konnte er mir nicht viel. Zum Schluss meinte er dann, dass ich in anderen Schulen vielleicht begabter wäre... was schlussendlich auch richtig war und ist. Ich selbst versorge mich durch Tränke und sonstigem was man aus handfesten Zutaten der Natur zum Erhalt der eigenen Gesundheit herstellen kann.' Er machte eine kurze Pause und redete dann weiter: 'Und ja, es stimmt, ich habe den ganzen Nachmittag meine... nennen wir es Begabung, trainiert.'

  20. #20
    "Nun, mir selsbt sind Heiler ein wirklicher Dorn im Auge. Sie stöhren mich. Und besonders dieser reizende, mickrige Orden, in der Nähe von Choroll. Ich bin der Ansicht, dass Cyrodiil eine Art Revolution braucht. Irgendwann..." sie stoppte kurz "Es ist das selbe wie mit Nekromantie. Sie ist verboten, weil sie anders ist. Die ganzen Idioten aus der Magiergilde sind elende "Traditionalisten". Sie haben Angst das sie verdrängt werden. Seht Euch das an."
    Sie lief zu einem kleinen Tisch der in der einen Ecke des Kellers stand und zog eine Plane von diesem. "Das" sagte sie und zeigte auf zwei Finger, die einsam auf einem Tablett vor sich hin lagen "sind zwei Finger eines Patienten von mir. Den einen hat ein Heiler behandelt. Den Anderen ich. beide sehen identisch aus. Natürlich habe ich sie erst entfernt, als der Mann gestorben war." sie lächelte. "Was also haben die Leute gegen mein Verhalten und gegen meine Methoden? Sie sind nicht inhuman sie tun nur ein bisschen weh. Aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwann die alteingesessenen Methoden ersetzen werden. Fragt mich nicht warum. Nun, wißt Ihr zufällig etwas über diesen Orden? Ihr müsst wissen ich kenne die Alchemistin hier sehr gut und sie hat mir bereitwillig ein paar Informationen über Euch gegeben...ich habe sie allerdings nicht gefragt warum."

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