Noch ehe Juan reagieren konnte, explodierte um ihn herum die Welt in abertausenden von Blitzen. Sein Fuß war wie am Boden festgenagelt, und eine schier übermächtige Kraft zog ihn in den Bannkreis. Schon stand er plötzlich mit dem Rest seines Körpers in dem Kreis, dies alles geschah nur in dem Bruchteil einer Sekunde, dem Agenten aber kam es wie eine Ewigkeit vor. Er fand sich auf Knien wieder, das Schwert lag neben ihm. Mühsam rappelte er sich auf, die Waffe dabei aufhebend, und blickte sich um.
Der Nekromant lachte immer noch schallend. "Und da behauptet man, ihr Agenten wärt so schlau und gerissen. Ein Schritt und er ist gefangen.". Der Mann prustetet los, als Juan seine Hand gegen den Bannkreis drückte, diese aber sogleich wieder zurückzog, als Funken schlugen. "Glaub mir, du nichtbegabtes Individuum kommst aus diesem Kreis nicht heraus. Deine Freunde können dir nicht helfen, du bist dem Untergang geweiht...". Der Kahlköpfige redete noch weiter irgendwelchen machterfüllten Kram, der Agent jedoch hörte gar nicht mehr zu, sondern rügte sich in Gedanken selbst. Was bist du dumm, Juan, was bist du dumm. Vorher schaust du noch auf diesen seltsamen Bannkreis, schwörst dir nicht hineinzugehen, und kaum erblickst du diesen Mann, vergisst du das alles wieder. Du weißt doch, wie gerne er Fallen benutzt. Jetzt hat er mich in der Hand..., und er kehrte mit seiner Aufmerksamkeit in die Wirklichkeit zurück und hörte dem Nekromanten wieder zu. Dieser schloss gerade: "...und somit werde ich euch jetzt erledigen, aber nicht ohne Spass dabei zu haben. Das wird ein Fest....", lachte er, drehte sich um und und schien sich zu konzentrieren. Er konzentrierte sich lange. Zu lange für Juans Geschmack, er glaubte sogar, den Totenbeschwörer leicht zittern zu sehen. Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut..., dachte der Rothwardon und griff die Waffe gerade fester, als plötzlich allmählich die ganze Höhle zu beben begann. Es wurde immer stärker, Schutt regnete von der Decke und die Gerätschaften ringsum klapperten laut aneinander. Juan ging in die Knie, um sich besser halten zu können, und plötzlich tat sich in der Mitte des Pentagramms ein Loch auf....

Juan starrte wie gebannt auf dieses Loch im Boden, aus dem langsam eine seltsame Kreatur emporstieg. Der Kopf erinnerte an dem eines Orks, war aber mindestens 2 mal so groß und steckte unter einem kappenartigen Metallhelm. Die Augen waren nicht vorhanden, stattdessen waren an dieser stelle nur blutige Höhlen. Der Oberkörper, welcher nun erschien, war überdimensioniert muskelbepackt und darum spannte sich ein rostiges und blutiges Kettenhemd, bei welchem an manchen Stellen große Löcher klafften. Dadurch sah man poröse und leicht durchsichtige Haut, welche den teilweisen Blick auf die Innereien des Monsters zuließen. Die Arme schienen ebenfalls nur aus Muskeln zu bestehen und waren an den Oberkörper ganz offensichtlich angenäht worden, und in der rechten hand hielt die Bestie eine riesige Streitaxt; Blut klebte ebenfalls daran. Die Beine und Füße schließlich steckten in dicken Plattenpanzern. Die Kreatur schwebte einige Zentimeter über dem Loch. Die Höhle bebte noch, als sich das Tor zur Unterwelt schloss, und als es endlich verschwunden war, hörte das Rütteln abrupt auf und die Kreatur krachte mit beiden Beinen auf den Höhlenboden, ging leicht in die Knie und erhob sich dann ganz langsam, ebenso wie Juan. Dieser blickte nach oben, denn das musste er, wenn er der Kreatur ins Gesicht schauen wollte.
Der Agent war an sich schon nicht klein, aber die Kreatur vor ihm überragte ihn um einen geschätzten Meter. Ich glaube jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Götter um Hilfe anzuflehen..., dachte Juan schon leicht panisch und wich instinktiv langsam zurück. Die Kreatur brüllte laut in seine Richtung und schwang die Axt hin und her; dies wurde nur von dem lachen übertönt, welches der Beschwörer von sich gab. "Das wird ein Fest....", rief dieser leicht außer Atem und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe; dort sah Juan, wie der Mann ein paar Phiolen einnahm, gefühlt mit blauer Flüssigkeit. Dieser Dreckskerl fühlt seine magischen Vorräte wieder auf...., schoss es Juan durch den Kopf, aber dann war seine Aufmerksamkeit wo ganz anders.

Dieses orkähnliche Monster kam mit schweren Schritten auf ihn zu und holte mit seiner Axt aus. Ansatzlos hieb es auf Juan ein. Dieser duckte sich, aus seiner Starre erwacht, weg und flüchtete den Rand es Bannkreises entlang, sodass er jetzt hinter dem Monster stand. Dieses jedoch hatte sich bereit umgedreht und ihn wieder fixiert. Abermals schlug es zu, und diesmal blieb Juan keine andere Möglichkeit als zu blocken. Die Axt traf das Schwert, Juan hielt die Waffe mit beiden Händen, sonst wäre sie ihm aus der Hand gerissen worden. Ein Wunder, dass es sie nicht zerteilt..., dachte er blitzschnell, als er abermals krachend einen Schlag parierte. Funken sprühten, und Juan befand sich die ganze Zeit in der Rückwärtsbewegung. Seine Arme schmerzten ob der Anstrengung, und als er wieder eine Attacke abblockte, tat sich eine kleine Pause auf. Diese versuchte Juan zu nutzen und stach mit dem Schwert zu. Er zielte auf eine Stelle, welche nicht vom Kettenhemd bedeckt war, und schon fuhr die klinge bis zum Heft in den Körper der Kreatur hinein. Sie brüllte laut vor Wut, sodass die Höhle abermals zu beben schien...