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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Höhle unter der Festung
Der Agent war weitergeschlichen, die beiden hinter sich gar nicht beachtend. Selbst die Initiative ergreifen, darauf kommen sie ja nicht. Sich mit unnützen Geschwätz aufhalten, ja das können sie. Wirklich ernst nehmen sie mich auch nicht, aber das soll nicht meine Sorge sein. Wer hat mich je schon einmal verstanden. Vorsicht, Juan, verfall' jetzt nicht in Selbstmitleid, sondern konzentrier' dich auf den Weg. Der Feuerball vorhin ist genug gewesen. Mit wachen Augen sondierte Juan den von Kerzen erleuchteten Weg vor sich nach weiteren Stolperdrähten oder anderen Fallen. Nichts zu entdecken.
Ihm entging dann auch das Innehalten von Arranges und Tantchen hinter sich nicht, und er hielt ebenfalls an. Sein Blick erhaschte eine Gestalt, und dann drangen die Geräusche an sein Ohr. Ein Untoter hinter ihnen? Wen hatte er übersehen? Wo hatte er sich versteckt? Ihnen war bestimmt jemand gefolgt. Jetzt konnten sich die beiden wenigstens nützlich machen und ihm den Rücken freihalten. Der Rothwardon packte das Schwert fester und setzte sich wieder in Bewegung, tiefer in die Höhle hinein und den Kerzen folgend, weg von dem Beschwörer, der Bretonin und dem Untoten. Er bog um die nächste Ecke und schon war er aus dem Blickfeld. Und stand allein in einem großen Raum.
Alles hier erinnert an die Höhle ganz zu Anfang, nur es gab einen Unterschied. Überall standen Tische, waren Teppiche aufgehängt oder ausgelegt und Kerzen waren plaziert. Auf den Holztischen lagen Totenschädel, diverse Bücher und Alchemiegerätschaften, an die Wände waren seltsame Symbole mit roter Farbe (zumindest hoffte Juan, dass dies Farbe war) gemalt, ebenso auf dem Boden. In der Mitte der großen Höhle fand sich auch wieder ein großes Pentagramm, diesmal allerdings nicht in roter Farbe wie vor einiger Zeit bei der Untotenbeschwörung oben in der Festung, sondern dieses war in sehr dunklem Grün gemalt. Alles in allem würde dieser Teil der Höhle sehr wohnlich wirken, wenn zwei Dinge nicht gewesen wären: zum einen die Totenschädel, welche überall verteilt waren und zum anderen der kahlköpfige Mann, der hinter dem Pentagramm stand und Juan böse grinsend anstarrte und der dem Agenten nur allzu bekannt war.
Juan kam langsam näher, das Schwert in Abwehrposition vor sich haltend. Vor dem Rand des Pentagramms hielt er an. Man wechselte kein Wort, es herrschte Stille. Letztendlich durchbrach sie der Nekromant mit leiser Stimme. "Nun, ich wunder mich, dass ihr hier heruntergekommen seid, Agent. Ist es nicht euer Ansinnen gewesen, zu flüchten? Ohne euren Auftrag erfüllt zu haben? Die Frau, ihr erinnert euch? Ich sehe den Dolch noch an eurem Gürtel, also habt ihr den Auftrag wohl nicht ausgeführt. Wie ungehorsam. Aber ich habe Respekt vor euch. Was genau hat denn mit meiner Falle nicht gestimmt dass ihr sie überlebt habt?". Mit spöttischem Blick musterte der Mann Juan von oben bis unten. Deutliche Brandspuren waren überall an seiner Rüstung zu sehen, ebenso die mit Blasen beschlagenen Unterarme und das notdürftig vom Ruß befreite, immer noch nasse Gesicht. Der Agent schwieg. Er wusste, auf was dies hier hinauslaufen würde. Entweder würde er den Nekromanten vor sich jetzt auf der Stelle töten oder er würde selbst dran glauben müssen. Er war kein Mörder, das redete er sich immer und immer wieder ein. Aber Notwehr war erlaubt. Dies hier war eine Bedrohung seines Lebens, und er würde kämpfen. Kämpfen um zu überleben.
Der Nekromant erhob wieder seine Stimme, als er bemerkte, dass der Rothwardon keine Anstalten machte, sich zu bewegen oder etwas zu erwidern. "Nun, ihr wisst, dass ich euch jetzt so nicht mehr gehen lassen kann. Da bin ich mir sicher. Eure beiden Freunde sind zurzeit zumindest beschäftigt, wenn nicht schon tot. Somit kann ich mich ganz euch widmen. Aber ich überlasse euch den ersten Zug....", meinte der Totenbeschwörer süffisant und verschränkte lässig die Arme. Mach jetzt keinen Fehler, Juan, hier ist etwas faul. Aus Reflex trat er einen Schritt auf den Nekromanten zu, aber sofort begriff er, dass er den Fehler schon begangen hatte, denn sein Fuß setzte im Inneren des großen grünen Pentagramms auf, welches zwischen ihm und dem Nekromanten lag. Juan blickte zu Boden, und schon hörte er den Totenbeschwörer schallend lachen....
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