Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 266

Thema: Heiler und Dämon

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    "Was habt Ihr denn? Plagt Euch euer schlechtes Gewissen, Nekromant? Und fragt nicht woher ich es weiß."
    Als sie bemerkte, dess der Kaiserliche auf den Mantel über ihren Schultern blickte, flüsterte sie verstohlen: "Oh, den hat mir dieser 'Bote' geschenkt, der garantiert keiner ist. Was denkt Ihr über ihn? Und...was noch viel wichtiger ist...was denkt Ihr über mich? Ihr misstraut mir ganz offensichtlich. Entweder seid Ihr nur sehr vorsichtig, oder Ihr habt etwas zu verbergen. Ich denke, es wird Zeit, etwas über Euch und mich zu sprechen. Ich werde so oder so früher oder später alles über Euch herausgefunden haben, selbst wenn Ihr schon tot seid. Denn ich werde wohl kaum noch m...ähm. Ich bin nicht dumm." sie stockte. Beinahe hätte sie sich verraten. "Außerdem...ich habe etwas für Euch." Sie klimmperte mit einer kleinen Flasche, die sie aus ihrem Beutel gezogen hatte.
    "Ihr habt Euch doch für mein Mittelchen interessiert nicht wahr?"

  2. #2

    Festung der Heiler; Im Inneren

    Juan schlenderte nun in aller Ruhe durch die dunklen und verwinkelten Gänge der Festung, nur alle paar Meter erhellte eine Fackel seinen Weg und warf bizarre Schatten auf die Wände und den Boden. Der Agent dachte über die Begegnung im Innenhof mit dieser seltsamen Frau nach. Warum bin ich eigentlich gegangen? Sollte ich sie nicht im Auge behalten? Sei’s drum, ich war schon fast überzeugt, dass sie tot ist, und dann fällt sie mich an wie ein ausgehungerter Höllenhund. Ich bin nicht leicht zu erschrecken, aber das von gerade eben war schon sehr hart an der Grenze des Vertragbaren. Der Rothwardon kam um die Ecke gebogen. Vor ihm erstreckte sich ein längeres Gangstück, an dessen rechter Seite eine Treppe nach unten in’s Nichts führte. Davor standen zwei Mönche mit Schwertern bewaffnet und rührten sich nicht, als Juan sich näherte. Keine Bewegung ließ auch nur annehmen, dass die beiden den Agenten bemerkt hatten, nachdem er vorübergegangen war, sie bewachten einfach nur diese Treppe.
    Plötzlich hörte es der Rothwardon, nachdem er schon fast vorbei war, aus der dunklen Tiefe, in die die Treppe führte, rumoren. Es klang wie Schreie, oder verstümmelten die verwinkelten Gänge der Festung ganz normale Stimmen und Geräusche zu solchen Lauten? Er war verwirrt, aber die Wachen rührten sich keinen Millimeter, als hätte er sich das nur eingebildet. Kopfschüttelnd bog er ab und lehnte sich dann mit dem Rücken an die kalte Steinmauer, mit der Hand sich an den Kopf greifend. Hier stimmt doch irgendetwas nicht, oder macht mich dieses Gemäuer mürbe im Denken? Ach was, selbst wenn die Heiler Untote wären, ich habe meinen Auftrag zu erledigen, dachte er unsicher, sofort diesen Vergleich bereuend, da er ihm Unbehagen bereitete.
    Juan lenkte seine Schritte in das Zimmer, in welchem er Tage zuvor genächtigt hatte. Er schloss die Tür hinter sich, drehte den Schlüssel herum und ließ ihn quer stecken. Dann blickte er sich hilflos um. Die beiden Schießscharten an der gegenüberliegenden Wand pfiffen, als der Wind durch sie fuhr und unter der Tür hindurch wieder entschwand. Der Agent setzte sich auf’s Bett, holte sein Buch hervor und las unkonzentriert darin. Nach einer halben Seite jedoch klappte er das Schriftwerk seufzend zu, verschränkte die Arme darüber und döste den Rest der Nacht vor sich hin, immer wieder dieselben nicht ganz normalen Geräusche hörend wie bei seinem letzten Aufenthalt hier....
    Geändert von Van Tommels (12.04.2009 um 20:27 Uhr) Grund: Titel hinzugefügt

  3. #3

    Hochland westlich von Chorrol; Festung der Heiler; Sturdierzimmer von Arranges

    Die Mine von Arranges verfinsterte sich bei den Worten der Bretonin. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass man jene vom Volk der Bretonen nicht teuschen kann. Aber das ändert nichts, sie weiss, oder denkt sich jedenfalls zu viel. Ich sollte sie nichteinmal umbringen lassen, diese Ehre hat ein Skelett, ja nichteinmal ein Markynaz verdient, sonder ihr eigenhändig den Hals umdrehen. Aber ihr jetzt wohl noch etwas vorzugaukeln wäre verschwendete Zeit und Gedanken... Und wie er das dachte und sich vorstellte, was für ein grotesker Zombie man aus der Leiche der Heilerin beschwören könnte, zog die Bretonin ein Fläschchen unter dem Mantel hervor und setzte ihren Versuch den Nekromanten zu bestechen an.

    Fast ein wenig zu plötzlich hellte sich das Gesicht des Kaiserlichen auf und er sagte wieder in gewohnt elegant schmeichlerischem Ton: 'Nun wir wollen doch nicht den Teufel an die Wand malen. Was eure Vermutung über mein Interesse und meine Künste angeht, will ich nicht leugnen, dass eure Gabe ander zu durchschauen euch nicht ganz falsch geleitet hat.' Er war noch nie jemandem begegnet, der so direkt nach einem Gespräch über ihn gefragt hat, daher war es Arranges, so gut er auch reden konnte, unmöglich hier den Effeckt der Frage seines Gegenübers umzulenken. Daher beschloss er einfach mal darauf einzugehen, was die Frau zu wissen verlangte.

    'Der Rotwardon scheint recht zuvorkommend zu sein. Für einen gewöhnlichen Boten eher unrealstisch, da sie einfach den kürzesten und einfachsten Weg suchen, ihre Nachricht vom Absender zum Empfänger zu bringen. Ihr habt ja selbst gesehen, dass er mit uns in gemäßigtem Tempo hierher geritten ist. Das wäre für einen Boten undenkbar, da diese sonst Zeit verlieren würden, die sie nicht haben. Und dass sein Pferd müde gewesen wäre, würde ich nich als eindeutige Aussage gelten lassen, da sein Reittier unumstritten sehr fit aussah, aber schon ein weilchen unterwegs sein musste, da seine Fesseln über den Hufen doch recht verschmutzt waren, der Bote hätte nach Chorrol gehen können, um sich dort ein neues Pferd zu leihen.' Arranges machte eine kleine Kunstpause und redete dann weiter: 'Wenn ihr mich fragt, hat meine Falle den Fremden zu fragen, ob er mit uns reiten will um zu sehen, ob er das Angebot wegen möglichem Zeitverlust ausschlägt, gut zugeschnappt, findet ihr nicht? Aber nun, wollt ihr nicht eintreten, zwischen Tür und Angel redet es sich höchst ungemütlich.' Er trat etwas zur Seite und unterstrich sein Angebot mit einer einladenden Geste. Die ganze Zeit aber glitt sein Blick immer wieder über das Fläschchen, welches die Heilerin in der Hand hielt.
    Geändert von weuze (15.04.2009 um 16:58 Uhr)

  4. #4
    "Gerne" Tantchen antwortete übertriebn freundlich. Sie merkte, wie sehr das Gespräch von dem kleinen Fläschen abhing.
    Sie hatte zunächst die Aggression in seinen Augen gesehen, die aber sofort in ein freundliches Gesicht umgeschwungen war.
    Sie folgte seiner Bitte und trat ein. Sie hielt sich nicht lange damit auf, den Raum zu betrachten, sondern ging in die nächste Phase über: aus der Reserve locken. Sehr wichtig. Es würde das Gespräch noch einfacher machen.
    "Um mich und meine Schlussfolgerungen zu verstehen, muss ich Euch eine weitere, persönliche Frage stellen: Seid Ihr...schon mal gestorben?" Sie zog die Augenbrauen hoch und wartete. Ihr Leib wurde still.

  5. #5

    Hochland westlich von Chorrol; Festung der Heiler; Studierzimmer von Arranges

    Arranges schaute die Bretonin fragend an, als sie wissen wollte, ob er schonmal gestorben sei. Was zum... ich dachte mir ja schon bei unserer ersten Begegnung, dass sie eindeutig ein bisschen verrückt ist, aber das schlägt dem Fass den Boden aus... 'Ich bin mir dem Sinn eurer Frage wahrscheinlich nicht ganz bewusst, aber hingegen meiner Gewohnheit werde ich euch einfach normal antworten. Zumindest nach der Logik, die mir die Antwort auf eure Frage vorschreibt. Nein, ich bin nicht gestorben, weder untot, noch sonst eine Kreatur der Nacht. Weder Vampir noch dämonischer Natur. Ich stehe hier aus dem selben Grund wie ihr, weil meine Lungen sich stehtig mit Luft füllen und mein Herz immer während Blut durch meine Adern pumpt.' Arranges fühlte sich fast ein wenig hilflos, trotz seiner ausgeprägten Sturheit und seiner Kunst des strategischen Wortwechels. Aber sein gegenüber bohrte gerade in einer Wunde, die er stehts zu verbergen pflegte... Wenn sie noch weitere Fragen über mich und vor allem über meine Vergangenheit stellt muss ich sie aus dem Raum entfernen, sonst laufe ich Gefahr zu viel zu erzählen... Als würde sich dieses Gefühl dadurch lindern lassen, begann Arranges damit sich an zu ziehen. Zuerst sein rampuniertes Hemd und die Kniehose, dann das Mithrielpanzerhemd und dann die Lederrüstung. Zum Schluss legte er sich noch den grauen wettergegerbten Umhang um.
    Geändert von weuze (15.04.2009 um 17:00 Uhr)

  6. #6
    "Gut, da bin ich froh...obwohl....manchmal hasse ich es ein...Unikat zu sein. Das müsst Ihr nicht verstehen. Aber sagt mal....sind Euch auch komische Dinge aufgefallen? Eben, als ich zu Euch hochkam, sah ich verschwommene Schatten vor mir die kurz darauf verschwanden. Zudem habe ich seitdem wir hier sind ein komisches Gefühl.
    Ich werde gleich einmal nach diesem Boten sehen. Der läuft bestimmt noch hier rum. Einem "Boten" fallen bestimmt Dinge leichter ins Auge. Ich hoffe, dass, wenn meine Frage geklärt ist, ich Euch in Ruhe lassen kannn. Ihr seht....beschäftigt aus."

  7. #7

    Hochland westlich von Chorrol; Festung der Heiler; Sturdierzimmer von Arranges

    ... In Ruhe lassen... Diese Worte hallten noch in seinem Gehör nach als er seinen Umhang glatt strich und wieder zu der Bretonin aufschaute. Erst jetzt wurde ihm überhaupt bewusst, was sie genau gesagt hat. Sie behauptet in dem Zusammenhang ihrer Frage, auf die ich mit nein antwortete, dass sie ein Unikat ist. Entweder diese Heilerin müsste mal zu einem Prister oder... obwohl, der arme Prister... Aber mal ernsthaft. Sie wird immer noch seltsamer, sofern da noch eine Steigerung möglich ist. 'Nein, eigentlich bin ich nicht beschäftigt, es erschien mir nur sinnvoller, mich jetzt anzukleiden, um nachher den Tag beginnen zu können, als den schwachsinnigen Versuch zu unternehmen, wieder einzuschlafen, wenn ihr geht...' Und er schaute zu seiner eigenen Bestätigung aus dem Fenster und sah, dass die Welt schon von dem kalten grauen Licht der Dämmerung eingehüllt wurde.

    Er drehte sich wieder zu der Frau um und sprach weiter: 'Nun, ich war lange in dem Kloster und komme immer noch öfter hierher, aber seltsame Dinge sind mir hier noch nie aufgefallen.' Log er. Der Kaiserliche hatte zwar keine Ahnung, was die Mönche in den Katakomben weit unter den Grundmauern betrieben, aber er wollte es im Grunde auch gar nicht wissen, da er auch von den Mönchen hier oben das meiste erfuhr, was er wissen wollte. Allerdings hielt Arranges es besser, nicht mehr als nötig über die Mönche und das Kloster selbst zu reden. Ihm war schon zu der Zeit, als er hier lernte aufgefallen, dass so einiges nicht ganz mit rechten Dingen zuging. So war es zum Beispiel sehr seltsam, dass durch den Eingang im Nordwesten, beinahe jeden Tag große Planwagen hereinrollten. Es hieß immer, dass man Vorräte brauche, aber für eine handvoll Heiler derart viele Nahrungsmittel? Das war mehr als fragwürdig, selbst wenn einige der Mönche zugegeben etwas korpulent waren.

    Arranges schaute die Heilerin vor ihm wieder fragend an, da sie ja von anderen Dingen redete, die es noch zu besprechen galt. Allerdings hoffte er, dass er mit seinen letzten beiden Antworten die anderen, ihm unangenehmen Fragen unter den Tisch geschoben hatte.
    Geändert von weuze (15.04.2009 um 17:01 Uhr)

  8. #8
    "Nun, wenn Ihr auch nichts wißt...kann ich Euch nur Glück wünschen, dass die seltsamen Schatten Euch auffressen. Ich werde jetzt nach dem boten sehen. Ach....und bevor ich's vergesse..." sie stellte die kleine Flasche auf das Pult "Verschwendet es nicht. Es genügt eine sehr dünne Schicht." Damit wandte sie sich zur Tür und ging.
    Sie hatte das Gefühl, dass er nicht ganz aufrichtig gewesen war, aber sie musste ihm einfach vertrauen. Obgleich sie recht gut darin war das Wesen anderer Leute zu erkennen, blieb es ihr bei ihm verschlossen.

    Sie hatte keine Ahnung wo sie den Boten hätte suchen sollen. Einige Zeit irrte sie durch das Gemäuer, doch bei jedem Schritt wurden ihre Beine schwerer.
    Schließlich blieb ihr nur die Möglichkeit, sich hinzulegen. Sie stolperte durch die Tür eines Zimmers. Obwohl darin kein Bett stand, legte sie sich hin, einfach, wie bereits zuvor, auf den Boden.
    Sie schlief sehr tief, wie immer. Erneut sank ihr Leben auf eine niedrige Stufe hinab.

  9. #9

    Festung der Heiler; Pfad

    Am nächsten Morgen, die Sonne dämmerte noch nicht einmal, erhob sich der Agent aus seinem Bett. Er hatte beschlossen, dass es keinen Sinn machte, zu versuchen, die Fassade eines Boten aufrecht zu erhalten, wenn er bei der Frau bliebe. Darum entschied er, den Festungsführer direkt damit zu konfrontieren und ihm einen Vorschlag diesbezüglich zu unterbreiten. „Ich bin gespannt, wie er darauf reagiert...“, lächelte Juan in sich hinein, aber auch ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend habend. Flotten Schrittes verließ er sein Zimmer Richtung Hauptbüro des Mönches. Ohne Anzuklopfen platzte er in den Raum.
    Der Führer der Festung saß, auch jetzt schon so früh am Tag, an seinem Schreibtisch und beschriftete Pergament. Böse blickte er auf, aber Juan bemühte sich nicht um Höflichkeit, sondern schloss hurtig die Tür hinter sich. „Hört mich an...“, eröffnete er das Gespräch, und die Miene des Mönchs wurde eine Spur neugierig, scheinbar hatte er solch ein Tempo nicht erwartet. „Ich habe die halbe Nacht wach gelegen, und etwas kann nicht stimmen mit dieser Frau. Ebenso ist mir dieser Beschwörer sehr suspekt, ich sah ihn seit gestern nicht mehr. Dies ist aber nicht der Punkt. Die Sache ist meine Tarnung des Boten. Da diese nie lang an einem Ort verweilen, wäre es nicht logisch, würde ich bei der Frau bleiben. Darum habe ich folgenden Vorschlag zu machen: Ich reite sofort los. An der Rückseite der Festung sah ich einen weiteren Eingang. Lasst mich über diesen wieder in die Festung, dieser Arranges und die Frau denken, ich sei weg, aber als Agent tarne ich mich und observiere die Frau ohne ihr Wissen. Was haltet ihr davon?“. Die Gesichtszüge des Mönches waren versteinert, und zwar exakt zu dem Zeitpunkt, als Juan den zweiten Zugang erwähnte.
    Ein Schweigen breitete sich aus, keiner der Anwesenden bewegte sich. War ich zu voreilig und ungestüm? Wie konnte ich nur?! Ich bin immer noch ein Untergebener dieses Mannes, und ich rede auf ihn ein ohne gefragt zu werden, dachte Juan in diesem Moment. Dann schließlich ergriff der Festungsführer das Wort und lehnte sich dabei zurück. „Als Agent habt ihr eine Schweigepflicht, welche über eurem Leben steht. Somit stimme ich eurem Vorschlag zu, erinner euch aber an dieses Gelübde. Was immer ihr dort unten seht, darf euren Mund niemals verlassen, am besten erst gar nicht den Weg in euer Gedächtnis finden.“. Der Mönch fixierte den Agenten, dass diesem sehr unwohl wurde bei der Kälte dieses Blicks, und er legte eine Pause ein, bevor er fortfuhr. „Dann macht euch mal auf den Weg, ich gebe Kunde, dass man euch die Pforten öffnet. Aber lasst euch nicht beobachten, und ich ermahne euch nochmals an euer Gelübde...“. „Sehr wohl...“, und Juan deutete eine Verbeugung an und verschwand so schnell aus dem Raum wie er gekommen war; das hämische und fürchterliche Grinsen, welches auf dem Gesicht des Mönches lag, sah er nicht mehr.
    Der Agent lief schnell den Gang entlang. Mein Schweigegelübde? Warum sollte ich mich daran erinnern? Dass um diesen Geheimgang soviel Aufriss nicht gemacht wird ist mir klar, aber warum bestand dieser Kerl so darauf? Sei’s drum, er hat Recht, und ich bin schließlich ein Agent des Kaisers, also halte ich mich daran. Draußen im Innenhof machte Juan einen hastigen Eindruck, welcher durchaus beabsichtigt war. Sollten ihn doch Tantchen und dieser Arranges beobachten, wie er sich aus dem Staub machte, das würde nur zu seiner Tarnung beitragen. Er kramte hektisch in den Satteltaschen seines Pferdes und zog schließlich einen dünnen schwarzen Umhang hervor. Er legte ihn sich um und hoffte so, wenigstens etwas Wärme dadurch zu empfangen. Dann schwang sich der Rothwardon behände auf das Pferd, zeitgleich wie auf Kommando ratterte das Fallgatter geräuschvoll nach oben, sodass jetzt wohl auch der letzte in der Festung wach geworden war. Juan drückte die Fersen seiner Stiefel fest in die Flanken seines Garderosses und preschte los, durch das Torhaus aus der Festung hinaus und den geschlängelten Pfad hinunter. Der Agent hatte die Festung verlassen...

  10. #10

    Hochland westlich von Chorrol; Festung der Heiler; Arranges Studierzimmer -> Barracke

    Arranges sagte nichts, als Tantchen das Zimmer verlies. Er setzte sich an den Schreibtisch und zog die Schriftrolle, die er in Chorrol erhalten hatte, hervor und breitete sie aus. Erst jetzt fiel im das Fläschchen auf, dass die Bretonin vor ihrem Verlassen des Raums auf den Tisch gestellt hatte, auf. Na... wenigstens konnte ich ihr das noch rausleiern, bevor sie ging. Er nahm mit bebenden Fingern das kleine Gefäß. Er hob es gegen das blasse Licht, welches durch das Fenster schwach den Raum erhellte. Die Flüssigkeit hatte keine richtige Färbung und war flüssig wie Wasser. Nachdenklich nahm er den Deckel ab und hob die Öffnung unter die Nase. Nichts. Es riecht nach nichts. Sehr seltsam, ich würde zugern wissen, aus was das Zeug besteht. Naja egal, ich werde es aber bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Er ließ das Fläschchen vorsichtig unter seinem Umhang verschwinden und befestigte es mit einem Lederriemen an seinem Gürtel. Dann sah er wieder auf die Schriftrolle. Nach wenigen Minuten jedoch nickte er über dem Pergament ein.

    Der Kaiserliche fuhr aus seinem Schlaf hoch, nachdem plötzlich das laute Rasseln von Ketten an sein Ohr drang und das protestierende Knirschen von Stahl auf Stahl zu hören war. Als Arranges nach dem Schreck die Augen blinzelnd öffnete, war die Sonne drausen schon aufgegangen und erhellte das Zimmer. Wer verlässt um diese Zeit das Kloster? Mönche? Wohl kaum, sie bekommen Lieferungen, welcher Art auch immer, in der Regel mittags oder abends. Aber wer dann? Tantchen? Könnte sein, bezweifle ich allerdings... Aber dieser Rothwardon, der sich als Bote ausgibt. Könnte sein. Aber wenn er so früh losreitet, scheint es nicht nurmehr eine Tarnung zu sein...

    Schnell rollte der Kaiserliche das Schriftstück zusammen, packte es ein und ging schnellen Schrittes durch das Gemäuer, bis er durch eine Tür zum Innenhof trat. Gerade noch sah er, wie das Gittertor des zweiten Eingangs der Festung auf den Boden krachte. Schnell rannte er zum Tor, schaute durch die Gitterstäbe und erkannte weiter unten auf dem von Serpentinen geprägten Weg eine Gestalt auf einem auffällig großen Pferd dahingaloppieren. Wenn das mal nicht der Herr Bote ist... er scheint es tatsächlich eilig zu haben. Ich will mal glauben dass es ein Bote ist, mein Misstrauen allerdings kann ich nicht ganz ablegen. Er trat wieder vom Tor zurück und sah sich sogleich einem Hünen in Mönchsgewand gegenüber. Dieser Bursche überragte den Kaiserlichen um gut eineinhalb Fuß und blickte auf ihn herunter. 'Arranges, ich habe eigentlich Befehl, allen Unbefugten einen Aufenthalt im hauseigenen Kerker zu verschaffen, die diesem Tor zu nahe kommen. Dich jedoch will ich mal als halbes Mitglied im Orden laufen lassen.' Arranges wollte dem Heiler antworten, wurde aber von diesem mit einer abweisenden Handbewegung zum Schweigen gebracht. 'Sag nichts, geh einfach weiter!' Arranges tat was der Riese vor ihm sagte und ging über den Hof auf die Barracke zu, in der er am Tag zuvor mit seinem Lehrmeister redete.

    Seltsam, die Wachen an den Toren waren doch früher nicht so hart. Die Zeiten ändern sich doch drastisch und vor allem sehr schnell. Aber seis drum, lange wäre ich sowieso nicht im Gefängnis gewesen... Er öffnete die schwere Tür zur Baracke und fand den Raum leer vor. Erhellt von wenigen kleinen Fenstern, hoffte Arranges unter den unzähligen Büchern das zu finden, welches der Mönch ihm gezeigt hatte, fand jedoch nur die ganz normalen Schriftstücke, die auch jeder Händler in Cyrodiil anbot. Um sich die Zeit zu vertreiben nahm er einen Klassicker, den Pfad des Pilgers, hervor und begann darin zu lesen. Auf den Abend wartend, damit er sich zu der Hütte seines Meisters begeben konnte...
    Geändert von weuze (15.04.2009 um 17:03 Uhr)

  11. #11
    Tantchen wachte auf. Es war bereits Mittag, wie immer hatte sie zu gut geschlafen. Sie streckte sich und stand langsam auf. Ihre Gedanken kreisten um den gestrigen Abend. Sie hatte zu viel von sich preisgegeben. Aber was war daran schon schlimm.
    Ihr machte es nichts aus.

    Die Suche nach dem Boten verlief weiterhin erfolglos. Auch Arranges blieb verschwunden. Als Zeitvertreib beobachtete sie dei Mönche, die stillschweigend an ihr vorbei gingen. Ihre Gedanken und Interessen blieben ihr verborgen, denn obwohl sie viele Wesenszüge von Personen kannte und auch mit ein wenig Nachdenken den Kaiserlichen als Nekromanten entlarven hatte können, war sie doch nur ein relativ normaler Mensch.

    In der nacht war ihr die Architektur nicht aufgefallen, doch nun offenbahrte sie sich ihr und erinnerte sie an eine bessere, schönere Zeit.
    Als sie noch nicht so fanatisch gewesen war, ging es ihr um einiges besser, aber irgendwann war der Wahn über sie gekommen. Dadurch wurde ihr vieles weggerissen, was sie liebte, aber nun nicht mehr misste.
    Langsam schritt sie durch die Hallen, immer wieder dieses eine Bild verdrängend, dass ihr in den Kopf kam und sie quälte. Ein Gesicht. Aus weiter Ferne. Immer und immer wieder. "Geh Ararchron, geh. Es gibt dich nicht mehr."
    Sie fluchte leise, als das Stechen wieder begann. Du kontrollierst mich nicht, Ararchron. Du bist wie ein kleines, trotziges Kind"
    Als sie endlich draußen auf dem Hof ankam, atmete sie tief ein. Das Stechen wurde schwächer. Tantchen schüttelte den Kopf. "Ich habe nichts gehört. nein, nein, nein."

  12. #12

    Katakomben unter der Festung der Heiler

    Am Fuß des Hügels angekommen, zügelte Juan sein Reittier und blickte zurück und hinauf zur Festung. Nur noch die Türme waren zu sehen, und das nur im Ansatz. Zufrieden, dass er nun außer Sichtweite war, saß er ab und führte sein Pferd nach rechts, abseits des Weges durch das Gelände. Die Kälte und der Wind zerrten an ihm, die Sonne war noch nicht aufgegangen als dass sie irgendeine Spur von Wärme spenden konnte.
    Eine gute Stunde verging, inzwischen zeigte sich die Sonne am Horizont und warf ihr wärmendes Licht auf die öde und karge Landschaft. Der Agent war gut voran gekommen und schließlich erreichte er den gepflasterten Weg hinter der Festung. Er atmete durch und blickte sich um. Ein gut befestigter Weg, wie geschaffen für schwerere Transporte wie ich sie sah. Hier entlang dürften die Vorräte die Heiler erreichen und sie versorgen. Aber warum so ein umständlicher Zugang? Vorsicht Juan...dir steht es nicht zu, Fragen zu stellen. Der Rothwardon bewegte sich auf das große, schwere, zweiflügelige Holztor zu und dann stand er schon davor. Er wollte soeben anklopfen, da schwang einer der Flügel nach innen auf und ein Mönch trat heraus und bat ihn wortlos herein. Juan leistete dieser Anweisung Folge, und kaum war er durch das Tor getreten, schloss sich der schwere Holzflügel hinter ihm mit lautem Krachen.
    Drinnen mussten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen und er zwinkerte ein paarmal. Der Mönch nahm ihm unterdessen die Zügel des Pferdes aus der Hand und führte es an der Wand zu Juans Rechten entlang bis zu einem kleinen Unterstand mit Heu, wo er es festband. Nun endlich hatten sich die Augen des Agenten an das karge Licht gewöhnt, und was er sah, verschlug ihm die Sprache.
    Anscheinend war der gesamte Hügel, auf dem die Festung stand, untergraben und von einer komplexen, riesigen Katakombe durchsetzt. In der Eingangshalle, in der Juan jetzt stand, war der Boden komplett gepflastert, die Wände gemauert und die Decke ebenso. Viele leere Pritschenwagen standen an den Hallenwänden, wie zu einer Kette aufgereiht und ganz offensichtlich schon entladen. Der Mönch, welcher das Pferd weggeführt hatte, trat an Juan heran. „Folgt mir bitte“, meinte er kurz angebunden und ging ohne Zurückzuschauen voraus. Juan folgte ihm schweigend, sich weiterhin staunend umblickend.
    Sie betraten den nächsten Raum, welcher nur wenig kleiner war wie die Eingangshalle und sich direkt an diese anschloss. Und nun verstand Juan, was der Festungsleiter mit seinem Hinweis auf das Schweigegelübde gemeint hatte. Hier türmten sich tausende und abertausende von Knochen zu großen Haufen, welche nicht selten doppelte Mannshöhe erreichten. Seine Augen tasteten diese Ansammlungen von Überresten genauestens ab, und sollte ihn doch Dagon höchstpersönlich holen, er könnte schwören, dass sie menschlich waren. Sein Verdacht sah er auf’s grausamste kurz vor dem Hallenausgang bestätigt: Hier befanden sich große unförmige Hügel, mit großen Leinentüchern abgedeckt. Diese wiesen im spärlichen Licht große glänzende rote Flecken auf, und unter den Rändern der Tücher schauten hier und da Arme und Beine hervor. Juan schüttelte verwirrt den Kopf und hielt inne, den Leinenhügel wie gefangen anstarrend. Was ist das hier für eine kranke Vereinigung?!Der Mönch packte ihn plötzlich am Arm. „Nur nicht Anhalten, dies ist eigentlich nicht für eure Augen bestimmt“, der Mann klang süffisant, lächelte auch bei den Worten und zog dann Juan mit sich. Der Agent ließ die Augen nicht von dem Hügel, bis sie schließlich den Raum verlassen hatten. Nun gingen sie schweigend durch verwinkelte Gänge, die aber alle sehr säuberlich und stabil gemauert waren.
    Der Gang führte sie an vielen Türen vorbei, hinter denen sich die ominösesten Geräusche vernehmen ließen: Spruchformeln, Geschrei wie von einer Folter, herzerweichendes oder auch furchteinflößendes Stöhnen, Kampfgeräusche. Aber all dies vernahm der Rothwardon nicht. Vor seinem geistigen Auge sah er immer noch diese Berge von Leichen und Knochen; mit leerem Blick und eine schiere Ewigkeit folgte er dem Mönch. Dieser hielt dann plötzlich an, beinahe wäre Juan ihm in den Rücken geprallt. Mit einer Geste wies er auf einen Durchgang, dann auf die Treppe, die am Ende des Ganges lag und nach oben führte. „Da könnt ihr euch umziehen, eine schwarze Robe wie sie jeder trägt, eine schwarze Kapuze wie sie jeder trägt. Wie ihr bestimmt bemerkt habt, reden wir kaum ein Wort. Dazu würde ich euch auch raten, ihr wirkt so weniger nicht hier zugehörig. Stummheit ist hier keine Seltenheit. Und dann könnt ihr da entlang gehen, am Ende der Treppe erwartet man euch. Und...“, der Mönch bewegte sein Gesicht nahe an das von Juan und verfiel in Flüsterton, welcher sehr bedrohlich wirkte, „...denkt daran: Schweigen ist Gold.“. Damit verschwand der Mann in die Richtung, aus die sie gekommen waren. Juan stand allein im Gang.
    Der Agent begab sich dann in dem ihm zugewiesenen Raum. Ein Schrank, ein einfaches Bett, ein kleines Tischchen daneben mit einer kleinen brennenden Öllampe, die einzige Lichtquelle. Fensterlos, dunkel, aber keineswegs schmierig war der Raum. Einfach nur karg, wie die Landschaft draußen. Die Augen des Rothwardonen blieben auf der kleinen Öllampe hängen. „Viel zu klein für den großen Raum, aber ein extravagantes Gasthaus kann ich hier wohl nicht erwarten.“.
    Er schloss die Tür und öffnete dann den Schrank, in welchem eine schwarze Hose, ein gleichfarbiges Hemd und ebensolche Schuhe waren, sowie eine schwarze Robe und die dazugehörige Kapuze. Der Agent entkleidete sich fast vollständig bis auf seine Untersachen und verstaute alles im Schrank. Dann zog er sich die für ihn zurechtgelegte Kleidung über. Als er den Schrank schließen wollte, fiel sein Blick auf das Buch. Sein Buch. Schweigend Hob er es auf, verschloss die Schranktür, trug dann das Schriftstück zum Bett und überlegte. Dass sie mein Zimmer durchsuchen, glaube ich nicht, aber sicher ist sicher. Er legte sich auf den Bauch und schaute unter das Bett. Hier fand er auch ein paar Querbalken des Gestells und verklemmte hier das Buch. Dabei fiel ihm auf, dass nicht einmal hier auch nur der Ansatz von Spinnenweben zu entdecken war. Schwerfällig richtet er sich wieder auf und setzte sich dann ebenso auf das Bett, den Kopf auf die Hände gestützt. Ich habe nichts gegen Leichen. Nichts gegen Knochen. Aber ich bin in einem Heilerorden! Was hat diese Konzentration von Nekromantie hier zu suchen? Dieser Auftrag ist brisant. Der Orden wird von dem Hohepriester der Kaiserstadt geschützt. Weiß er etwa davon? Wer noch? Hat mich mein Gefühl bei dem Schädel im Büro doch nicht getäuscht. Auftrag ist Auftrag, mein Eid oder mein Leben. Nun endlich richtete sich Juan auf, verließ sein dunkles Zimmer und folge der Anweisung des Mönches. Langsam, einen Schritt vor dem andren setzend, ging er die besagte Treppe hinauf.
    Das Ende der Stufen kam ihm nur zu bekannt vor. Hier blickte auf die Rücken der beiden Wächter, an welchen er noch letzte Nacht vorbeigekommen war. Einer der beiden drehte sich um, als er ein Geräusch hinter sich vernahm. Die Augen fielen auf Juan, und mit einer kurzen Geste gab der Wächter Juan zu verstehen, er solle die Kapuze aufsetzen. Dies tat er auch, sein Gesicht war nun nicht mehr zu erkennen im Düstern der Festungsanlage. Weiterhin stumm wies der Mann in Richtung des Büros. Juan nickte kaum merklich und machte sich auf den Weg. Welch Scharade, für mich als Agent bis jetzt die beste Verkleidung...

  13. #13

    Hochland westlich von Chorrol; Festung der Heiler; Innenhof

    Der Tag war schon fortgeschritten, als Arranges von dem Buch aufsah und durch die kleinen Fenster in den Himmel schielte. Ich sollte mich nun besser auf den Weg machen. Sonst komme ich noch zu spät und das wäre höchst unerfreulich, wenn ich schon die Aussicht auf eine sehr seltenes Werk der Sammlung des Klosters habe.

    Sorgfältig schob er den Folianten zurück in die Lücke im Regal. Er streckte sich einmal, um die Verspanntheit in seinem Rückrad vom langen Sitzen los zu werden und trat dann vor die Tür. Grelles Tageslicht flutete den eher dunklen Raum, als der Kaiserliche die Tür nach außen aufschob. Nach einigen Augenblicken hatten sich seine Augen an die Sonne gewöhnt und er trat ein paar Schritte auf den Hof, als er Tantchen mitten auf dem Platz bemerkte, etwas erschrocken erstarrte Arranges kurz, um sich dann nach den Stallungen des Klosters um zu sehen, ehe die Heilerin ihn bemerkte. Sie schien durch irgendetwas abgelenkt zu sein. Arranges wandte sich in die Richtung, wo die Ställe an den Festungsmauern angebaut waren.
    Geändert von weuze (15.04.2009 um 17:04 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •