Arranges starrte auf den Schlüssel in seiner Hand. Achja, das ist wiedermal sehr typisch, einen Schlüssel bekomme ich aber den Namen oder um welches Haus es sich handelt, das sagt man mir natürlich nicht. Es ist doch immer dasselbe... Er steckte den Schlüssel ein und ging zum Tresen. 'Seid abermals gegrüßt. Sagt, kann ich das Zimmer nocheinmal für den Nachmittag haben?' Die Wirtin zögerte einen Moment stimmte aber dann zu. 'Ich danke.' Damit begab sich der Kaiserliche wieder in den ersten Stock und betrat das Zimmer indem er zuvor die Nacht verbracht hatte. Oha, ich war nur wenige Stunden weg und schon ist alles für den nächsten Besucher gerichtet. Nun denn, dann werd ich es auch möglichst so belassen ich werde sowieso nur den Schreibtisch benötigen. Damit zog er die Schriftrolle hervor, die er von der Alchemistin erhalten hatte. Er schob sie auf dem Schreibtisch auseinander und schaute sich den Inhalt an. Es waren nur wenige daedrische Buchstaben. Für den Laien absolut nichtssagend. Doch für Arranges war es die Bschwörungsformel für einen Skelettwächter. Die stärksten Vertreter der skelettierten Untoten. Zudem sie auch noch mit dem Bogen angriffen und somit auch auf Distanz sehr gefährlich waren. Es ist schade, dass ich nicht auch noch das Buch erhalten habe... aber ich hoffe doch, dass sie es bis zum nächsten Mal auftreiben kann, ich werde nun wahrscheinlich recht lange fort bleiben, schon allein wegen ihrer aufdringlichen Art, die sie während der letzten paar Besuche immer wieder an sich hatte. Sie braucht Zeit um ab zukühlen... Bei den letzten Gedanken konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. So, nun aber an die Arbeit... Arranges schloss die Tür und verdunkelte zum Sichtschutz die Vorhänge vor dem einen schmalen Fenster. Dann las er sich die Formel auf dem Pergament nochmals genau durch und prägte sie sich ein. Dann hob er die rechte Hand ausgestreckt von sich mit gespreitzten Fingern über den Boden. Er konzentrierte sich auf die Worte welche auf dem Papier standen und murmelte sie langsam vor sich hin, während er die Finger krümmte und eine Geste machte, als wolle er das zu beschwörende Skelett aus dem Boden ziehen. Es blitzte kurz hell auf im Zimmer und vor ihm lagen ein paar Knochen, welche sofort wieder zerfielen und verschwanden. Nunja... Erfolg schaut anders aus. Dies wiederholte Arranges in den nächsten Stunden mit ähnlichen Ergebnissen. Ich wusste ja, dass die höheren Beschwörungszauber wie der Spinnendaedra, der Markynaz oder der Kopflose Zombie etwas schwerer sind, aber dass auch dieser hier zu den schweren zählt war mir unbekannt. Zudem es sich ja auch noch um ein simples Skelett handelt...

Es dämmerte draußen schon, als Arranges den letzten Versuch startete. Dieses Mal muss es einfach klappen... Dachte er sich grimmig und zog nocheinmal all seine Kraft zusammen und konzentrierte sie auf seine Hand aus der er sie dann während er zeitgleich die Formel sprach schubweise entlies. Und tatsächlich aus einer blau und lila farbenen Kaskade am boden erhob sich ein Skelett. Ein Ausdruck des Triumphes huschte über sein Gesicht, als das sehr stattliche Exemplar sich zu ihm umdrehte und ihn aus leeren Augenhöhlen heraus anschaute und mit den entblößten Zahnreihen zu grinsen schien. Doch im selben Moment klopfte es an der Tür. Und so schnell wie das wohlige Gefühl des Erfolgs gekommen war, so schnell wich es nun einem Stoß von Hektik. Ah verdammter Mist, ich dachte mir schon dass das eine meiner unklügeren Ideen war, in einer Stadt in einem gebuchten Zimmer Beschwörungszauber zu trainieren. 'Einen Moment bitte, ich werde sogleich aufschließen.' Stotterte Arranges unsicher. Während er mit Schweißperlen auf der Stirn damit beschäftig war das Band zwischen ihm und dem Skelett zu lösen, durch welches der Untote am Leben erhalten wurde. Draußen auf dem Flur redete jemand gegen die Tür, versuchte zweimal die Türklinke zu betätigen und störte die Konzentration des Kaiserlichen. Die Zähne zusammengepresst und die Hände auf die Kreatur gerichtet, begann diese in einem imaginären Windhauch zu verwehen. Erleichtert, dass wenigstens die Entlassung so schnell ging, sagte Arranges nun wieder selbstsicher und ruhig: 'Ich komme.' Sogleich schloss er die Tür auf und blickte in das Gesicht eines jungen Mädchens vielleicht im zwansigsten Lebensjahr. Er erkannte sie als eine aus dem Nordvolk und schaute sie fragend an, während er noch das Ende des letzten Satzes mitbekam. '... neuer Gast, aber was macht ihr da drinnen überhaupt?' 'Ich? Ich wollte nur ungestört an meinen Studien arbeiten...' Sagte der Kaiserliche in freundlich charmantem Tonfall. 'Oh verzeit, dass ich mich nicht vorgestellt habe, aber ich arbeite erst seit kurzem hier und Cyrodiils Umgangsformen sind mir noch nicht geläufig... Studien sagt ihr? Entschuldigt, aber darf ich mal sehen? Oh verzeit, schon wieder... es hat mich als Zimmermädchen nicht zu interessieren, was Gäste hier während ihres Aufenthaltes machen...' Stammelte die junge Nord. 'Nun lasst es aber gut sein. Warum sollt ihr nicht fragen dürfen, was Gäste hier auf den Zimmern machen?' 'Es ist uns eben untersagt, es verletzt die Privatsphäre der Besucher.' 'So ein Humbug, wenn nun ein Zauberer seine verrückten Sprüche hier testet und im Begriff steht das Gemäuer mit Feuerzaubern ab zubrennen und ihr nicht nachgefragt habt, so kann man euch trotzdem die Schuld zuweisen. Also fragt lieber nach. Außerdem kann man mit allerlei interessanten Menschen ins Gespräch kommen. Und nun tretet ein wenn ich euch meine Schriften zeigen soll.' Sie wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte und machte einfach ein paar Schritte, bis sie mitten im Raum stand. 'Was für eine Art Studien sind das denn?' 'Nun, wie ich vorhin erklärte, ist es nur recht, wenn ihr nach den Aktivitäten der Anwesenden fragt, denn ich setze mich wie mein Vater vor vielen Jahren auch, mit Magie auseinander.' Mit einer flüssigen Bewegung nahm er die Rolle vom Tisch und reichte sie der jungen Frau. 'Hier, so sehen Schriftstücke aus, mit denen ich mich beschäftige.' Die Nord nahm das Pergament in die Hand und hielt es vor sich um dann festzustellen, dass sie keine Ahnung hatte, was dort geschrieben stand. 'Um was für einen Zauber handelt es sich hier denn?' 'Nunja, er ist von Effeckt und Wirkung her eher langweilig, aber hat trotzdem einen sehr großen Nutzen.' 'Darf ich ihn mal sehen, oder würdet ihr mir die Worte hier übersetzen?' 'Hmm ich kann euch etwas anderes zeigen wenn ihr möchtet, denn dieser Zauber hier kann unter Umständen gefährlich werden...' 'Ihr würdet wirklich nur für mich etwas zaubern... ihr müsst wissen, dass ich auch sehr gerne mit Magie umgehen könnte, nur leider vebietet die Familie und Tradition es mir etwas anderes außer Draufhauen und nett auszusehen.' Betrübt schaute die Nord zu Boden.' 'Nun, ich werde euch etwas zeigen.' Mit für ihn unüblicher großer Geste und Ausfürlichkeit hielt er wie am Morgen die Hand mit der Innenfläche nach oben ausgestreckt von sich und sprach verständlich einige sehr seltsame Begriffe, bei denen die Nord neben ihm die Stirn in Falten legte, aber weiter gebannt auf die Hand des Kaiserlichen starrte. Und wie am Morgen zuvor, begann erst die Luft satisch zu knacken und zu knistern und wenige Sekunden später wurde der Raum für einen Augenblick stark erwärmt. 'Wie macht ihr das? Ist das alles Magie?' Fragte die Nord aufgeregt. 'Ja sicher, das dient dazu, die Räumlichkeiten in Häusern bei Kälte zu erwärmen.' Mit dem sicheren Wissen, dass der Kaiserliche nur einen Scherz gemacht hatte lachte die junge Frau hell auf. So, jetzt muss ich aber schaue, dass ich hier wegkomme, sonst habe ich noch ein halbes Mädchen, dass sich zu meinem Unwohlsein sich mit zu viel Zuneigung mir gegenüber äußert... Kaum hatte er fertig gedacht, drang ihre Stimme wieder an sein Ohr: 'Würdet ihr mich als Lehrling nehmen?' Auch das noch... 'Würdet ihr mir glauben, wenn ich euch sage, dass ich schon einen habe?' 'Nein!' Antwortete sie, da man Arranges Gesichtszügen ansah, dass dies nicht stimmte. 'Bitte, ich werde euch überall hinfolgen, ich werde üben und viel lernen...' 'Nein, ich kann euch nicht mit mir nehmen, es geht nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir uns seit wenigen Augenblicken erst kennen, seid ihr auch noch zu jung...' Unterbrach Arranges sie. 'Ich bitte euch... nein ich flehe euch an: Nehmt mich mit und lehrt mich mit Magie um zugehen!' 'Nein. und das ist mein letztes Wort!' Sagte er nun in sehr ernstem Tonfall und seine Mine versteinerte sich. Sie wusste nich mehr was sie sagen sollte. Einen Moment blickte sie ihn noch aus ihren grünen Augen an, welche in einem perfekten rundlichen aber nicht fetten Gesicht saßen, welches von schulterlangen roten Haaren eingerahmt wurde. Langsam drehte sie sich um und und lief eilig aus dem Zimmer. Drausen auf dem Flur hörte der Kaiserliche sie schluchzend die Treppe hinunter rennen. Dann krachte eine Tür und für einen Moment herrschte Stille. Dann setzte das allgemeine Geraune in der Schankstube wieder ein.

Arranges stellte erschrocken fest, dass der Abend schon weit vorangeschritten sein musste und er sich noch mit dieser Frau treffen wollte. Schnell packte er alles zusammen und hängte es an seinen Gürtel. Dann verließ er den Raum und schloss einmal mehr ab. Er folgte dem Gang bis zur Treppe und ging diese hinunter, bis er vor dem Tresen stand. Die Wirtin kannte dieses aufgesetzte unschuldige gesicht von Arranges schon. 'Was habt ihr dieses Mal gemacht?' Fragte sie seufzend, während sie die Holzoberfläche polierte. 'Nichts. Euer neues Zimmermädchen hat gefragt ob sie mit mir kommen könnte und ich hab natürlich nein gesagt. Ihr hättet sie sowieso nicht gehen lassen.' 'Das ist richtig. Ein sehr aufgewecktes junges Ding, sie brachte nach langem endlich mal etwas Schwung in die Herberge und somit auch etwas mehr Gäste als sonst.' 'Das kann ich gut glauben.' Schmunzelte der Kaiserliche. 'Ich dachte immer, dass ihr euch nichts aus festen Bindungen macht?' Wenn du wüsstest, was für feste Bindungen ich von Zeit zu Zeit eingehe. 'Das stimmt und deswegen habe ich auch abgelehnt... abgesehen davon wäre sie mir auch zu jung.' '22 Jahre hat sie schon...' Antwortete die Wirtin. Dann habe ich einmal mehr gut geschätzt. 'Seht ihr... nun denn, ich habe noch ein Treffen mit jemandem... auf baldiges Wiedersehen.' 'Eine Gute Reise und kehrt bald wieder.'

Draußen auf den Straßen von Skingrad war es recht düster. Arranges suchte nach einer Wache um sie sogleich zu fragen: 'Ich suche nach einer Heilerin. Sieht etwas älter aus, ich meine es ist eine Bretonin.' Die Wache wies ihm wortkarg die Richtung und der Kaiserliche machte sich auf den Weg. Als er es gefunden hatte umrundete er das Haus und stand auf der Rückseite vor einer Tür, in deren Schloss der Schlüssel passte, den er erhalten hatte. Nun denn, auf ins Gefecht... Er schloss auf und schob die Tür nach innen auf. 'Hallo? ...'