Die Sonne stand tief, und wie es der Zufall wollte, schien sie Juan direkt in's Gesicht, als er die Augen aufschlug. Etwas benommen streckte er sich und wischte sich den Schlaf aus den den Augenwinkeln, wobei etwas getrocknetes Blut von seiner haut abblätterte. Sofort kam ihm die Wunde in den Sinn, und vorsichtig betastete er sie. Sie schmerzte noch ein wenig, aber sie hatte aufgehört zu bluten und fühlte sich recht gut an. Schwerfällig erhob sich der Agent und schlenderte zum felsigen Ufers des Sees. Hier, direkt neben dem Pferd, kniete er sich hin und betrachtete sein Spiegelbild im dunkelblauen Wasser des Bergsees. Blutverschmiert war sein Gesicht, und rasch rieb er sich das eiskalte Wasser auf die Haut, um sich zu säubern, aber auch um wach zu werden. Die Temperatur des kühlen Nasses musste nur knapp über den Gefrierpunkt liegen, aber es erfüllte seinen Zweck. Bis auf den roten und tiefen Riss quer über seine rechte Wange war auf seinem Gesicht nichts mehr zu sehen. Juan seufzte. "Schon wieder eine weitere Narbe. Und das auch noch so offensichtlich.". Er warf einen bösen Blick Richtung toten Bergtroll, dann aber schwenkten seine Augen zu dem verwüsteten Nachtlager, welches von gleißender Morgensonne erhellt wurde.
Der Rothwardon machte sich sogleich daran, seine Sachen wieder ordentlich zu verstauen und sie auf das Pferd zu laden. Die größten Schwierigkeiten bereiteten ihm die Pfeile, welche kreuz und quer verstreut lagen. Die Hälfte der Geschosse warf Juan wutentbrannt in den See, da sie nicht mehr zu verwenden waren, weil der Bergtroll sie unbrauchbar durch darauf herumtreten gemacht hatte. Jedoch wurde der Agent nochmals negativ überrascht, als er sein Schwert in einem kleinem Moos liegend wiederfand. er hob es auf und seine Gesichtszüge entgleisten. Eine große Kerbe war an einer der Schneiden zu sehen, und dies ausgerechnet genau in der Mitte. "Ist doch nicht wahr...", stammelte Juan und musterte ungläubig seine zerstörte Waffe. Seufzend schob er die Klinge in die Schwertscheide an seinem Gürtel, wobei sie sich durch die Kerbe natürlich sogleich verhakte. Fluchend rückte er sie zurecht, ebenso seinen Bogen und den nun nur noch halbgefüllten Köcher. Mit den Zähnen mahlend schwang er sich auf das bereitstehende Gardepferd in luftige Höhe. Hier tätschelte er kurz den Hals des Tieres. "Danke dir, das hatte ich glaube ich noch gar nicht gesagt...", lächelte Juan verhalten und setzte sich dann in Bewegung. Er lenkte das Pferd zurück auf den Pfad und folgte diesem weiter Richtung Westen.