Arranges war bereits zur frühen Morgenstunde wach und ritt nun schon eine ganze Weile durch die Wiesen und Wälder um wieder auf die Goldstraße nach Skingrad zu kommen.

Nachdem Arranges den ganzen Vormittag geritten war, kam er endlich auf die Goldstraße. Hier legte der Kaiserliche ersteinmal einen kurze Rast ein. Ich sollte mein Pferd eingentlich schonen. Wenn ich immer galoppiere, dann kann ich im Ernstfall nicht schnell genug flüchten... Man sollte meinen, dass meine Fertigkeiten einen möglichen Zwang zur Flüchtung ausgrenzen, aber ich habe schon andere Kreaturen als Zweiglinge und Trolle gesehen Und mit schaudern denkt er an die Berge in der Nähe zur Grenze nach Hammerfell und an die Gipfel der Valusberge.

Er aß etwas von seiner Wegzehrung und stellte verblüfft fest, dass die billigen Wahren aus der Kaiserstadt wohl doch nicht eine solche niedrige Qualität zu haben schien wie der Preis meinen ließ. Er nahm noch ein paar Bissen, bevor er sich wieder in den Sattel schwang und dieses Mal in gemäßigtem Tempo weiter ritt. Wieder blieb er mit den Augen an der Natur und ihrer Schönheit hängen, bis ihn plötzlich das entfernte Schreien eines Mannes aus den Gedanken riss. Wer macht denn hier so einen Krach... wahrscheinlich wieder irgendwelche Banditen. Und mit dem Gedanken stieg Arranges ab und legte die Hand an den Knauf seines Sileberschwerts und ging langsam aber bestimmt in die Richtung aus der das Klagen kam. Die Schreie wurden immer lauter und jetzt waren sie fast neben ihm am Wegrand zu hören. Arranges schaute sich fragend um und entdeckte einen eine zusammengekrümmte Person im Gras am Wegrand liegen. Wenn das eine Falle von Banditen ist, wird es mir eine Freude sein, das Ganze Nest in einem Schlag auszulöschen... Einen Beschwörungszauber in Gedanken vorbereitend ging er zu dem Häufchen Ehlend hin und kniete sich neben den Mann. 'Wo fehlt es denn eurer Gesundheit?' 'Dieses Weib hat mich hier einfach liegen gelassen obwohl sie versprach mich zu heilen.' Arranges drehte den Mann auf dem Boden zu sich herum und sah, dass es sich um einen Nord handelte. Große Statur, kräftiger Körperbau und eine gewaltige durchdringende Stimme. 'Wenn ihr nur für einen kurzen Moment inne halten würdet und mir sagen was vor sich ging, könnte ich euch eventuell helfen.' Erst jetzt nahm der Nord den Kaiserliche richtig zur Kenntnis, öffnete wiederstrebend die zusammengekniffenen Augen und schaute den Mann neben sich einen kurzen Moment verwirrd an. 'Eine Heilerin, ich hatte einen Unfall im Hafenbezirk der Kaiserstadt. Es ist noch nicht sehr lange her... sie wollte mich heilen... aber anstatt einfach einen Heilzauber an zuwenden wollte sie mich zur besseren Behandlung nach Skingrad mitnehmen... und dann sagte sie hier zu mir... das war am frühen Morgen... es gäbe keine Chance mehr für mich und ließ mich einfach hier liegen. Ich glaube zwar immer noch, dass es sich um eine Falle handelt, aber mein Verdacht muss ja nicht gleich auffallen... Außerdem sehen verdutze Gesichter viel interessanter aus, wenn keiner mit Gegenwehr rechnet. Grinste Arranges in sich hinein. 'Wisst ihr noch den Namen der Heilerin oder wie sie ausgesehen hat?' 'Ja aber sicher. So ein wüst vernarbtes Gesicht würde ich nie vergessen. Ihren Namen? Keine Ahnung... aber einige im Hafen riefen sie mit Tantchen meine ich.' Schlagartig viel Arranges wieder die alte Frau mit einem Toten, wie er glaubte, vor sich auf einem leicht lahmenden Rappen ein. Sie kam ja vor ein paar Tagen an ihm hier auf der Goldstraße vorbei. 'Nun gut, ich werde euch mit nach Skingrad nehmen. Dort könnt ihr euch dann behandeln lassen.' Hmm... vielleicht erwische ich diese Person ja noch in der Stadt. Sie scheint kalt und grob zu sein... eventuell kann man noch etwas von ihr lernen. Wer keine Heilzauber benutzen will hat sich praktisch schon der Nekromantie verschrieben. Ein Gespräch währe es allemal wert. 'Könnt ihr aufstehen?' 'Nein, gänzlich selbst nicht, aber wenn ihr mir helfen würdet...' 'Ich gebe euch Hilfe aber anfassen werde ich euch nicht...' sagte Arranges in plötzlich gar nicht mehr so freundlichem Ton. Halt... ich kann bei so einem brüchigen Verstand weder Daedra beschwören, noch irgendwelche Untoten herbeirufen. Beides könnte bei ihm hängen bleiben und hinterher an die falschen Leute geraten... 'Nunja, auch wenn es sonst nicht meine Art ist... aber macht schnell.' Er streckte dem Nord die Hand hin und zog ihn mit einem Ruck hoch. Unsicher stand der Nord auf seinen Füßen und musste sich die wenigen Schritte bis zum Pferd des Kaiserlichen auf dessen Schulter stützen. Du bist schwer, stinkst und hast auch sonst nichts angenehmes an dir... Ein Zombie aus deiner Leiche würde der Welt mehr Nutzen bringen. Fast schon eine Verschwendung, dass ich deinen Körper nicht tot aufgefunden habe... Mit einer letzten Anstrengung zog er den Nord vor sich auf den Rücken seines Rotfuchses. Das arme Tier. Aber warte nur ab. Man trifft sich immer zweimal im Leben. Da zweite Mal wirst du nicht überleben... solltest du dann nicht schon tot sein... Mit dem Druck der Sporen in den Seiten bäumte sich der Rotfuchs einmal auf und jagte die Straße richtung Skingrad entlang.

In der Nacht erreicht sie das Osttor von Skingrad. Völlig ausgezehrt kam der Hengst vor den Mauern zum Stehen. Die Wachen hoben ihre Fackeln und leuchteten in die Dunkelheit hinaus. 'Wer da?' 'Ich habe einen Verwundeten auf dem Weg hierher gefunden. Ich weiss nicht was ihm wiederfahren ist. Er benötigt schnellstmöglich medizinische Hilfe.' 'Na gut, aber macht uns keine Schwirigkeiten, ihr könnt sogleich passieren.' Froh darüber die sonstigen Kontrollen übergangen zu haben, ritt Arranges im Trab durch das Tor, stieg ab und wartete, bis die Wachen hinzu kamen. 'Dieser Nord hier ist verwundet. Ich bin kein Heiler und weiss nicht was ihm genau fehlt, aber ich habe ihn so auf der Goldstraße gefunden.' 'Nun gut, wir werden sogleich nach ein paar Medizinkundigen schicken. Von euch wollen wir nun noch den Pass sehen und dann könnt ihr euren Geschäften nachgehen.' Erleichtert, dass es sich nur um eine simple Kontrolle ohne Durchsuchung und dergelichen handelte, zückte Arranges seinen Pass und reichte ihn dem Wachmann. Dieser warf einen kurzen Blick darauf und gab ihn dann zurück. 'Gut, ich danke im Nahmen von Skingrad dafür, dass ihr diesen Wanderer gefunden und hergebracht habt.' 'Man kann nie genug Freunde haben... wer weiss, vielleicht kann er mirs später vergelten.' Sagte Arranges. Als er sein Reittier in guten Händen wusste schritt er in die Straßen der Stadt davon um sich ein Zimmer in der Herberge 'Zur Westebene' zu nehmen. Die Besitzerin dort kannte ihn flüchtig und wusste schon, dass er dasselbe Zimmer wie immer nahm. Nachdem der Kaiserliche sich seiner Sachen bis auf die Beinkleider entledigt hatte und auf dem Bett lag schlief er auch sogleich ein.