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Ritter
Als ihr Gegenüber geendet hatte, begann Tantchen ihre Erklärungen, die sie ruhig und selbstsicher vortrug:" Ich habe Euch bereits erzählt dass ich untot bin. Vor einigen Jahren, ich war selbst noch ein Kind, lebte in der Nähe meines Heimatdorfes ein Nekromant namens Ararchron. Meine Eltern schätzten ihn als gewöhnlichen Magier ein und schickten mich so mit sieben Jahren zu ihm in die Lehre. Ararchron hasste mich. Ich war ihm ein Klotz am Bein, der ihn an der Ausübung seiner Interessen hinderte.
Eines Abends wurde ein Fest im Dorf gefeiert, auch er war anwesend. Zu den Feierlichkeiten war ein großes Feuer entzündet worden, aber niemand hatte mit dem Wind gerechnet. Einige Funken schlugen auf eines der Häuser über, das in der Nähe des unseren satnd.
Da es spät Abends war, schlief ich in meinem Zimmer. Das Feuer griff rasch auf die anderen Häuser über und bald auch auf meines. Ararchron "rettete" mich damals. Aber nicht, um mir zu helfen, sondern vielmehr, in der Annahme, dass ich tot sei, erstickt, um mich in sein Heim zu verschleppen und dort diverse Experimente mit mir durchzuführen.
Dummer Weise lebte ich noch. Obgleich Nekromantie am lebenden Wesen schwer zu benutzen ist, verwandte er mir unbekannte Techniken, wodurch dieser Fluch auf mich überging.
Ich war die ganze Zeit in einer Wach-Starre gefangen gewesen, doch eines Abends wachte ich auf und wollte nach Hause rennen. Ararchron fand mich auf halben Wege und wollte mich töten, damit ich nichts erzählen konnte. Ich wurde mehrfach erdrosselt und ertränkt, aber wirklich sterben konnte ich nicht. Ich fiel meist nur für sehr lange Zeit in Ohnmacht.
Das heißt nicht, dass ich sonderlich mächtig wäre. Angriffe mit Schwertern oder Magie können mich leicht töten, aber Angriffe, die nur einen bestimmten Teil des Körpers lahm legen, behindern mich nur, wenn das auch für Monate oder Jahre.
So konnte ich zwei Jahre nach seinem Angriff nicht mehr laufen, anscheinend hatte mein Gehirn Schaden genommen.
Ararchron sperrte mich in seinem Haus ein, versorgte mich aber, denn auch ich kann verhungern oder verdursten.
Ich wuchs ungewöhnlich schnell, wurde früh erwachsen. Als ich achtzehn war, zog ich mit ihm durch die Gegend, er brachte mir sehr eigenartige Dinge bei, Dinge, die kein anderer Nekromant kennt, wie auch das Mittel, welches Ihr bereits kennt.
Und er erzählt mir von diesem Kloster. Er hasste die Heiler. Wie ich.
Irgendwann, ich war 19, wurde er bei einem Überfall marodierender Legionäre getötet, unschuldig.
Ich muss gestehen..." sie lief rot an "ich habe ihm lange nachgetrauert. Wir waren uns nicht direkt näher gekommen, aber uns verband ein sehr unseliges Band. Und es verbindet uns immer noch. Manchmal, wenn ich schlafe, kann ich ihn hören.
Als Untote kann ich mit anderen kommunizieren. Nur kurz und nicht besonders effektiv. Aber ich kann es. Nun, das ist mein Leben. Ich weiß nicht, wie lange ich leben werde. Und wie. Aber...Ararchron lebt mit mir.
Ich verlange nicht, dass Ihr alles versteht. Oder meine Ansichten teilt. Aber seht mich...als ein Leben aus Nekromantie an. Ein sehr schwaches, leicht verletzliches."
Sie seufzte. Es war schwer gewesen, das alles zu erzählen, aber nun ging es ihr besser.
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