Arranges wachte am frühen Morgen mit einem steifen Nacken und Kopfschmerzen auf. Ich weiss eigentlich gar nicht, warum ich mir jedes Mal dieses höchst unbequeme Bett zumute, wenn ich in Skingrad nächtige. Um den Nacken zu entspannen ließ er einmal den den Kopf auf den Schultern herumrollen. Dabei knackte es zweimal laut und sogleich wichen auch die Schmerzen aus dem Hinterkopf. Um auch seinen Rücken etwas leichter zu machen stand er auf und streckte sich. Nun noch die Magie etwas in Schwingung bringen... Arranges murmelte einige seltsame Worte vor sich hin und hielt dabei die ausgestreckte Hand mit der Innenfläche nach oben vor sich. Augenblicke später fing die Luft statisch an zu knistern und es wurde für ein paar Sekunden sehr warm in dem Zimmer. Dann war es auch schon wieder vorbei. Was für eine schöne Zauberformel um das Gedächtnis auf Touren zu bringen. Danach kleidete er sich an. Erst die normale Kleidung, Arme und Beine wurden von einer Lederrüstung geschütz, dann kam das Mitrilhemd über den Oberkörper. Als dann begann er damit seine Habseligkeiten, wie er es immer machte, wenn er ohne Pferd unterwegs war, an seinen Gürtel zu schnallen und binden. Zum Schluss wurde alles wieder sorgfältig mit dem Umhang abgedeckt.

Er verließ das Zimmer, sperrte die Tür hinter sich ab und ging die Treppe in den Schankraum hinunter. Ein paar Gäste waren zu dieser frühen Stunde schon dort und aßen ein paar Bissen. Der Kaiserliche trat an den Tresen und sprach die Dame dahinter an: 'Einen guten Morgen wünsche ich. Ihr wisst nicht zufällig, ob jemand hier etwas für mich abgegeben hat?' 'Nein, aber zur sehr späten Stunde heut Nacht, lange nach euch, kam eine ältere Frau hier an um noch etwas zu essen. Sie erkundigte sich nach euch, so glaube ich zumindest.' 'Wie hat sie ausgesehen, oder wisst ihr zufällig ihren Namen?' Fragte Arranges in der Hoffnung, dass es die ist, von der er noch etwas benötigte. 'Sie ist schon älter soweit ich das beurteilen kann und hat einige Narben im Gesicht.' 'Achja?' Fragte der Kaiserliche erstaunt, da er sogleich auf die Frau tippte, die den Nord auf der Straße liegen ließ. Sie muss schon ein sehr schlechtes Pferd gehabt haben, wenn ich sie sogar noch mit einer solchen Last überholt habe... 'Nun, ich muss dringend noch jemanden hier in Skingrad treffen, wenn ihr mich entschuldigt...' 'Halt wartet, sie hat Andeutungen gemacht mit euch reden zu wollen, jedenfalls denke ich so. Ich sagte ihr sie solle bis morgen, als heute früh, warten.' 'Mein Treffen ist mir sehr wichtig, doch könnt ihr der Frau ausrichten lassen, dass ich bis zur Mittagsstunde noch eimal hier her kommen werde.' Und ohne eine Antwort der Wirtin ab zu warten, verließ Arranges das Gebäude.

Er ging die Straße entlang richtung Osttor und betrat das geschäft des einzigen Alchemisten in Skingrad. 'Seid gegrüßt, was macht das Geschäft?' Begrüßte Arranges die Dunmerin mittleren Alters hinter dem Tresen auf welchem zahlreiche Apparaturen aufgestellt waren. 'Nun, wenn eine solche Gestalt wie ihr es eine seid, sich hier aufhalten haben die Kunden noch mehr Angst als sonst.' Sagte die Dunmerin mit einem Grinsen. 'Es ist schön euch zu sehen, habt ihr worum ich euch gebeten habe?' Sagte Arranges. 'Mir bereitet es auch Freude euch nach so langer Zeit wieder zu sehen. Nunja, ich hade zwar die Schriftrolle, aber den Folianten konnte ich nicht besorgen. Es tut mir wirklich leid, aber ich werde sehen was ich tun kann, bei deinem nächsten Besuch darfst du das Buch in Händen halten. Ich verspreche es.' 'Zwar bin ich auch nicht sehr erfreut darüber, aber du kannst in so einem Falle nichts dafür,' sogleich hellte sich die etwas traurige Mine der Dunmerin auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, 'ich werde dir aber trotzdem schonmal die Hälfte für deine Anstrengungen bezahlen.' Die junge Frau kam hinter dem Tresen hervor und trat sehr nahe an den Kaiserlichen, der nur wenig größer war als sie, heran. Sie nahm die Augen nicht von den seinen und drückte ihm die Papierrolle wie nebenbei in die Hände. Arranges nahm sie zögernd entgegen, dann machte die Dunkelelfe Anstalten ihn zu umarmen, doch Arranges gebot dem Einhalt und ließ sie nur für einen kurzen Moment die Arme um seinen Körper legen, danach drückte er sie sanft von sich weg. 'Entschuldige, aber ich habe heute Nacht eine sehr schwere Last heben müssen und daher schmerzt mir der Rücken.' Versuchte sich Arranges heraus zu reden. Sogleich machte die Dunmern wieder ein etwas betrübtes Gesicht. 'Nein nein, du hast mir nicht weh getan, aber ich möchte mögliche Schmerzen doch verhindern.' Sagte der junge Moryn und lächelte seinerseits, was in seinem Gesicht ein eher seltener Ausdruck war. 'Lass mich wissen, wenn du noch etwas benötigst.' 'Oh ja, ich bräuchte noch einige Inkredientien.' Sagte Arranges, froh darüber, dass diese seltsame gedrückte Stimmung endlich verflogen war. Die Dunmerin verschwand wieder hinter die Theke und schaute fragend zu dem Kaiserlichen. 'Ich brauche so viele Zutaten, dass sie mir in unverarbeitetem Zustand lange für zwei Heiltränke halten. Ich würde ja gleich die fertigen Tränke kaufen, aber dann lerne ich es ja niemals.' 'Das stimmt. Ich werde dir alles so zusammenstellen, dass du auch mit deinen Apparaturen und Fähigkeiten auf dem Gebiet mühelos zwei der gewünschten Tränke herstellen kannst.' Sie drehte sich zu den Regalen hinter sich um und fing an verschiedenste Dinge zusammen zu packen. Als sie nach wenigen Augenblicken fertig war, drehte sie sich wieder zu ihm um und schob das Päckchen über die edel verzierte Holzfläche der Theke. Arranges wollte gerade die Septime in seinem Geldbeutel abzählen als die Dunekelelfe seine Hand nahm und das Päckchen mit den Alchemizutaten hineinlegte. 'Das bekommst du von mir.' 'Aber dein Geschäft läuft doch sowieso schon etwas schlechter als sonst, warum willst du mir dann auch noch etwas schenken?' Er wusste, dass sie ihn als mehr als nur einen sher guten Kunden sah, ja sogar als mehr als einen nahestehenden Freund. Aber er tat immer so als wäre ihm dies nicht klar, da Arranges kein Mensch war, der an Liebe und dergleichen glaubte. 'Aber für dich werde ich eine Ausnahme machen. Und jetzt nim es einfach als ein Geschenk.' 'Na gut, ich werds irgendwann wieder ausgleichen.' 'Nun, wohin gehst du denn, wenn du aller Wahrscheinlichkeit nach Heiltränke benötigst?' Fragte die Dunmerin mit dem Rücken zu ihm gewand etwas in den Regalen zu sortieren. 'Ich will mit jemandem aus einer kleinen Ordensgemeinschaft sprechen, der mich in Chorrol trffen wird.' Mit einem Ausdruck des Entsetztens im Gesicht drehte sich die Dunkelelfe zu dem Kaiserlichen um. 'Ihr wollt doch nicht etwa wieder mit dem kleinen Heilkloster aus dem Colovianischen Hochland Kontakt aufnehmen?' 'Doch, ich muss. Ich benötige eine Lektion. Und nur mir und ein paar wenigen anderen ist es vergönnt so mit diesen Leuten zu korrespondieren.' 'Ich bitte dich inständig: Pass auf dich auf! Diese Leute stehen jenseits von gut und böse, man kann bei ihnen nie wissen.' 'Mir wird schon nichts passieren. Aber tu du mir den Gefallen und hör auf Nachforschungen über Organisationen und Machenschaften zu führen, die dich von Grund auf in höchste Gefahr bringen könnten. Es reicht schon, dass du mit mir in Verbindung stehst und von mir über solche Dinge bescheid weisst. Ich will dich nicht verbieten sondern schützen.' Den Tränen nahe, weil sie wusste wohin Arranges ging und mit wem er es bald zu tun haben würde, sagte sie nur mit zitternder Stimme: 'Sie zu, dass du dich bald wieder hier sehen lassen wirst!' 'Aber natürlich, ich muss dir doch meine Fortschritte in der Kunst der Alchemie zeigen.' Sagte Arranges freundlich und etwas spaßig gelagert, um die Spannung aus dem Gespräch zu nehmen. 'Nun denn, leb wohl...' Und noch bevor sie ihre Worte des Abschieds entrichten konnte, stand er schon auf der Straße und schob die Tür hinter sich zu. Er machte das Päkchen neben seinem Schwert am Gürtel fest und ging wieder zur 'Westebene'.

Ich weiss nicht, was eine junge Dunmerin wie sie eine ist, mit einem wie mir anfangen will. Ihre Rasse wird um einiges älter als wir Menschen, außerdem bin ich ein Totenbeschwörer, was sie ja auch weiss. Sie ist Daedraanhänger. Uns verbindet bis auf die Tatsache, dass ich unter anderem auch Dremoras beschwören kann rein gar nichts. Sie kennt sich zwar aus in der Nekromantie, aber eigenhändig in dieser Richtung etwas getan hat sie auch noch nicht. Er zerbrach sich noch den ganzen Weg bis zum Hotel auf diese Weise den Kopf und stand dann vor der Tür zum Schankraum. Er atmete einmal durch um wieder seine standardmäßigen Manieren hoch zu holen. Dann öffnete er die Tür und trat ein.