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Ritter
Prinzipiell kann ein Spiel beides beinhalten, es gibt keinen Grund, daß ein Handbuch ein Tutorial ausschließt und umgekehrt.
Tutorials sind mMn die beste Möglichkeit den Spieler die Bedienung und die Grundlagen des Spiels beizubringen. Da der Spieler direkt "am Objekt" lernt, bleibt das ganze besser haften und macht mehr Spaß als stupides lesen längerer Textpassagen.
Im übrigen bin ich dafür Tutorials seperat im Hauptmenü oder ähnlich aufrufen zu können. Wird das Tutorial in den Spielfluss eingebettet ergeben sich zwei Probleme:
1. Überspringen
Wer das Spiel schon kennt will nicht zum xten Mal das Tutorial durchmachen, eine Skip-Funktion sollte also eingebaut werden, was es wiederrum unmöglich macht das Tutorial als solches als Teil der Handlung mitaufzunehmen.
2. Nachholen
Es mag aber auch passieren das jemand das Tutorial nochmal gerne durchmacht um seine Kentnisse aufzufrischen, zB wenn man das Spiel längere Zeit nicht angefasst hat, aber noch einen weiten Spielstand hat und somit nicht nochmal von vorne anfangen will.
Tiefergehende Analysen des Spielsystems oder lexikalische Auflistungen aller Monster/Items/etc.. gehören dagegen nicht in ein Tutorial, sondern eher in ein Handbuch.
Falls man ein Nachschlagewerk entwirft (zB Tastaturbelegungen bei größerem Einsatz des Tastenpatch oder genaue Wirkungsweise von Zaubern) sollte dies auch im Spiel direkt aufrufbar sein.
Die eigentliche Frage, die sich hier aber doch stellt ist, wo stehen die Makerspiele in diesem Zusammenhang?
Sofern kein Tastenpatch verwendet wird ist eine Erklärung der Steuerung überflüssig. Das man mit den Pfeiltasten steuert, mit Enter bestätigt und mit Esc das Menü aufruft ist so ziemlich DIE Standardbelegung überhaupt und daher wohl mit die erste Steuerung die der Spieler von sich aus auch ausprobiert.
Kampfsysteme und zusätzliche Sondersysteme wie ein gesondert geartetes Magie- oder Skillsystem können der Erklärung bedürfen und vertragen daher vielleicht ein Tutorial.
Insgesamt glaube ich aber, daß Makerspiele in den seltensten Fällen wirklich ein Tutorial brauchen. Letztlich vermittelt ein Tutorial einem ja nur das grundlegende Wissen, das man braucht um das Spiel zu spielen. Bei RPGs ist in der Regel das komplexeste was man zu anfang wissen muss das Regelwerk und sofern hier kein komplexes Regelwerk verwendet wird, ist ein Tutorial unnötig. Man darf nicht vergessen, Makerspiele bieten in der Regel nicht die Möglichkeit an den Spielcharakter selbst frei zu gestalten sondern verwenden vorgegebene Charaktere um eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Auch beschränkt sich das Wertesystem oft auf wenige und einfach zu verstehende Werte wie "Angriff" "Verteidigung" und ähnliches.
Ich habe zumindest noch kein Makerspiel gesehen wo mMn ein Tutorial zwingend notwendig war.
Auch wenn man glaubt ein Tutorial sei daher ein schönes Gimmick darf man nicht vergessen, daß ein Tutorial dem Gesamteindruck auch schaden kann. Erklärungen offensichtlicher Sachverhalte (wie zB die obens erwähnte Steuerung) erzeugen beim Spieler wohl ein Gefühl der Zeitverschwendung und Nerverei als das sie sich denken "das ist zwar überflüssig, aber der Autor hat sich ja Mühe gegeben und das ganze schön gemacht".
Es ist genauso wichtig überflüssige Dinge zu entfernen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren wie es ist wichtige Dinge zu identifizieren und einzubauen.
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