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Thema: Ein paar neue Gedichte

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  1. #1
    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Deine Inhalte zu Gewalt und Kapitalismuskritik sind übrigens keineswegs 12 jährig. Ich stimm den Inhalten zwar nicht zu, aber es gibt auch Professoren, die solche Ansichten vertreten und den Dämon des Werteverfalls beschwören.
    Vielleicht, weil ihr Weltbild auch eher dem von 12 Jährigen ähnelt? So mit Schwarz-Weiß gut -böse usw.

    Sorry, musste jetzt sein.

    Das Satirische Lied über den Terror fand ich ganz nett, auch wenn es nichts neues ist. Ansonsten ist mir die Thematik aber meistens zu einfach und plakativ dargestellt.
    Kapitalismus - Böse. Ungläubige - Böse. Sex zur Lustbefriedigung - Böse.

    Insgesammt gefällt mir eigentlich "verlassen" noch am besten, auch wenn die Messange typisch Emo-Depri-Teenager Artig ausfällt.
    Das hat aber immerhin noch eine erkennbare Reimstruktur und lässt sich flüssig lesen, das hat schon etwas fürsich.
    Aus der Diskussion um EPs Kommentar halte ich mich raus. Ich hab eigentlich nix gegen Verrisse, er hätte sich aber etwas mehr Mühe geben können, seinen Post amüsanter für die Lesenden zu gestalten

  2. #2

    DieHeiligeSandale Gast
    Na, hier wird ja heiß diskutiert.
    Ein Autor, der mit merkwürdigen Standpunkten und ... ähm ... gewöhnungsbedürftigen Gedichten auf sich aufmerksam gemacht und hier die Gemüter erregt, na, wenn das nicht ein Grund ist, mal wieder im Atelier zu posten.

    Aber, nun ja, was soll man noch sagen ... Das meiste ist schon gesagt. Also, ich finde deine Gedichte auch nicht gut. Inhaltlich belanglos, plakativ und teilweise regelrecht verwerflich ... und von der Form wollen wir gar nicht erst reden. Ich wüsste jetzt auch nicht viel Konstruktives zu erzählen. Ich habe weder Zeit noch Lust, mich jetzt so aufopferungsvoll wie EP über jedes einzelne deiner Gedichte zu setzen und zu korrigieren (und dafür, dass er das so sorgfältig tut solltest du ihm lieber dankbar sein, anstatt dich über ach so undifferenzierte Kommentare aufzuregen), zudem wäre es ja sinnlos, weil der Gute das schon ziemlich umfassend getan hat.
    Ich könnte dir Tipps für die Zukunft geben, die ich meine, geben zu können. Das wäre dann zum Beispiel, zunächst mal an klassischen Gedichtformen zu üben, also Silbengleichklang und AA BB oder AB AB Reime, bevor du expressionistisch mit allem brichst, was es da so gibt. So sehr nämlich "innovative" und freie Formen den Anschein machen, leichter zu schreiben zu sein als Lyrik, die sich an strenge äußere Vorgaben hält, so sehr handelt es sich dabei um einen Trugschluss. So lange man nicht die Form und die Sprache absolut sicher beherrscht, sollte man sich nicht weiter wagen, kommt nur Mist bei raus (und ich spreche aus Erfahrung ).
    Zudem könnte ich dir dazu raten, dich mit ein paar philosophischen Werken auseinander zu setzen (lies Nietzsche!! Und LaVey!), die religionskritisch sind. Vielleicht hast du das ja schon gemacht, weiß ich nicht, aber ernsthafte und interessierte Beschäftigung mit Denkweisen, die der eigenen fern sind, kann zu Horizonterweiterung (und wenn nicht dazu, dann doch zur Verbesserung der argumentativen Fähigkeiten und zur Festigung des eigenen Standpunktes) führen.
    Ich bezweifle aber, dass das viel bringt. Schließlich ist dies das Internet, wir kennen uns nicht, warum solltest du dir zu Herzen nehmen, was irgendein anonymer Internet-Depp da so schreibt?
    Schreib prinzipiell einfach weiter und gehe kritisch mit deinem Werk um. Viel lesen (und nicht nur die Bibel. Das Teil ist nichts weiter als ein uraltes Buch, tausendfach manipuliert und fehlerhaft übersetzt, inhaltlich zwischen abartig und poetisch, mit absoluter Sicherheit nichts, wonach man sein Leben richten kann!) und viel schreiben, dann wird man automatisch besser, glaube ich gerne. Wenn ich mal von mir ausgehe: Allein schon, wenn mir heute angucke, was ich vor nur einem Jahr so geschrieben habe könnte ich teilweise fast sterben vor Scham. Dir wird das sicherlich irgendwann ganz ähnlich gehen. Von vorne betrachtet sieht manches, das man mal für den Höhepunkt des eigenen Schaffens gehalten hat, ziemlich erbärmlich aus.

    Zu EPs Kritik habe ich ja weiter oben schon einmal kurz etwas gesagt, möchte das aber noch einmal etwas ausführlicher kommentieren: EP's Kritiken gehören meiner Meinung nach zu den wertvollsten, die man im Internet bekommen kann. Wie oft bekommt man von unqualifizierten Pseudo-Poeten absolut lächerliche und nicht ernst zu nehmende Kommentare! Ob die nun unbegründet negativ sind oder (was viel häufiger passiert) den schlimmsten Mist über den grünen Klee loben, sie sind dämlich und keinesfalls hilfreich, es sei denn, man braucht ein bisschen Seelenbalsam. Wenn man aber weiter kommen möchte braucht es fundierte Kommentare von Menschen, die Ahnung von dem haben, was sie sagen, und sich auch wirklich die Mühe machen, sich kritisch mit dem auseinander zu setzen, was da geschrieben wurde. Das tut EP, und zwar in absolut ungewöhnlichen Ausmaßen.
    Er war in diesem Fall vielleicht nicht wirklich nett. Kann ich aber gut verstehen, da er dir, JDR, schon mal ganz ähnliche Dinge geschrieben hat und ihr ja auch schon mal in Wertediskussionen aneinander geraten seid. So waren seine Kommentare hier teilweise tatsächlich boshaft. Allerdings ändert das nichts daran, dass er wieder einmal in ungewöhnlichem Umfang deine Texte auseinander genommen und in ihrer Form korrigiert hat. Den Inhalt hat er kommentiert und seine Standpunkte dargelegt. Was will man mehr erwarten? Es kann nicht immer nur Lob regnen, und wenn einen Kritiker etwas wirklich ärgert, kann er auch zynisch werden, und würde die kritisierte Kritik nur aus zynischen Bemerkungen bestehen, wäre der Sinn durchaus anzuzweifeln. In der Form, wie sie da steht ist sie allerdings eine sehr brauchbare Auseinandersetzung mit deinen Texten, die dich weiter bringen kann.

    So, genug davon. Mir ist da in deinem Liebesgedicht etwas Merkwürdiges aufgefallen. Ich war, ausgehend von dem, was ich an Postings von dir so alles oberflächlich überflogen habe, davon ausgegangen, dass du wohl Jungfrau (weil unverheiratet) bist. Aber ...

    Zitat Zitat
    Du gabst ihn mir, ich habe von deinem Honig gegessen,
    habe die Milch getrunken, bin von Liebe besessen,
    Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?

  3. #3
    Zitat Zitat von DieHeiligeSandale
    So, genug davon. Mir ist da in deinem Liebesgedicht etwas Merkwürdiges aufgefallen. Ich war, ausgehend von dem, was ich an Postings von dir so alles oberflächlich überflogen habe, davon ausgegangen, dass du wohl Jungfrau (weil unverheiratet) bist. Aber ...
    Das bin ich auch ...

    Die jungen Gazellen bis zur Nacht der Nächte verwahrt,
    Ein Geschmeide* den Kelche des Trunkes bewahrt,


    *bevor es wieder Missinterpretiert wird ... mit Geschmeide hier ist "Schwur" gemeint.

    Zitat Zitat von DieHeiligeSandale
    Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?
    ... Steht für das "Nicht mehr loskommen" von einer anderen Person. Heute würde man wohl sagen "Ich hab deine Droge genommen" ... Doch die meisten Metaphern im Gedicht sind aus dem "Hohelied der Liebe" (Ein Buch aus dem alten Testament) geklaut ... daher ...

    ( Übrigens auch die Sache mit den Gazellen ... einfach mal nachlesen ...)


    By the Way,:
    Das Gedicht bezieht sich nicht auf eine spezifische Person, sondern auf meine, (wahrscheinlich) noch nicht getroffene, zukünftige Ehefrau, von der ich aber gewiss bin, dass Gott sie mir eines Tages schenken wird.

    Geändert von Jerome Denis Andre (17.03.2009 um 22:15 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von DieHeiligeSandale Beitrag anzeigen
    Ich könnte dir Tipps für die Zukunft geben, die ich meine, geben zu können. Das wäre dann zum Beispiel, zunächst mal an klassischen Gedichtformen zu üben, also Silbengleichklang und AA BB oder AB AB Reime, bevor du expressionistisch mit allem brichst, was es da so gibt. So sehr nämlich "innovative" und freie Formen den Anschein machen, leichter zu schreiben zu sein als Lyrik, die sich an strenge äußere Vorgaben hält, so sehr handelt es sich dabei um einen Trugschluss. So lange man nicht die Form und die Sprache absolut sicher beherrscht, sollte man sich nicht weiter wagen, kommt nur Mist bei raus (und ich spreche aus Erfahrung ).
    Das geht nicht nur dem TO so, sondern sehr vielen Leuten, die meinen, sie malen jetzt Expressionismus, schreiben ein frei-rhythmisches modernes Gedicht oder ähnliches. Man muss die Regeln erstmal kennen, um sie dann bewusst zu brechen, sonst sieht es nicht gekonnt aus, und jeder, der etwas von der Materie versteht, erkennt den Amateur auf Anhieb.

    Zitat Zitat
    Zudem könnte ich dir dazu raten, dich mit ein paar philosophischen Werken auseinander zu setzen (lies Nietzsche!! Und LaVey!)

    Jerome, er hat recht. Auch wenn du LaVey vermutlich nicht lesen wollen wirst. Falls doch, melde dich, ich kann dich mit ein paar Texten versorgen.
    Niezsche willst du nicht lesen, das ist nicht halb so spannend, wie manch einer glaubt.

    Zitat Zitat
    Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?
    Ich dachte immer, das heißt Kaviar und Sekt

  5. #5
    Zitat Zitat von Freierfall
    Jerome, er hat recht. Auch wenn du LaVey vermutlich nicht lesen wollen wirst.
    Ist das nicht der begründer des modernen Satanismus ?
    ( Zumindest hatte ich schon ein paar Mal mit selbsterklärten "LaVey-Satanisten" zu tun --- mit Noctisten zum Glück erst ein mal und mit Crowley-Satanisten zum GROßEN Glück noch gar nicht [Der Noctist, der meinte er müsse mich jetzt eigentlich töten, weil ich Christ bin, war schon gruslig genug ...] )

    EDIT:
    (Wenn ich alles, was ich so bisher zu dem Thema gelesen habe, richtig verstand, glauben die LaVey Satanisten, ja nicht an den Satan als reales Wesen, sondern als "Prinzip" ... Die Noctisten und Crowley's hingegen, verehren Satan als reale Person ...)

    Zitat Zitat von Freierfall
    Falls doch, melde dich, ich kann dich mit ein paar Texten versorgen.
    Na, ich lese gerne alles durch was du mir schickst ... Auch die Gegenseite muss angehört werden ...

    Zitat Zitat von Freierfall
    Niezsche willst du nicht lesen, das ist nicht halb so spannend, wie manch einer glaubt.
    Oh ... da gibts schlimmeres ... Les mal Freud's "Der Mann Moses" - Das ist Krank ... XD

    Geändert von Jerome Denis Andre (17.03.2009 um 22:30 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat
    (Wenn ich alles, was ich so bisher zu dem Thema gelesen habe, richtig verstand, glauben die LaVey Satanisten, ja nicht an den Satan als reales Wesen, sondern als "Prinzip" ... Die Noctisten und Crowley's hingegen, verehren Satan als reale Person ...)
    Ja, so in etwa. Die ersten Kapitel der Satanischen Bibel sind auch noch ganz gut lesbar, bevor er mit seinem Ritual-Geschwafel anfängt.
    Im Kern sagt er aus, dass jeder Mensch sich selbst als Individuum ins Zentrum seines Handelns und Denken setzen und die von der Gesellschaft und (noch schlimmer!) der Religion auferlegten Grenzen abwerfen soll.
    Teilweise ist das aber auch mit viel Unsinn verbunden, der Mann hätte den Ethischer Egoismus besser Studieren sollen.
    Ich schicke dir mal eine PDF zu.

    Btw., Leute die allen ernstes Satan verehren, sind noch viel, viel lächerlicher als die allermeisten anderen Religionen. Pastafaris sind bei weitem ernstzunehmender.
    Du brauchst dich nicht vor selbsternannten Satanisten zu fürchten, die wollen sich bloß aufspielen.

  7. #7
    Wollte grad sagen, also ob das alles so viel weiter als die Bibel geht. Ich find Nietzsche letztendlich auch recht einseitig. Aber gut, wenn man beides gelesen hat, ist es natürlich wesentlich grundierter, sich einen eigenen Standpunkt zu basteln. Ich erinnere mich noch recht gut, dass unser Ethik-Lehrer uns Niezsche falsch erklärt hat, ich seine falsche Erklärung auch nochmal falsch verstanden habe und mir dann etwas für mein Leben rausgenommen hab, das Nietzsche wahrscheinlich niemals so gedacht hat. :whistle:
    Und so (oder so ähnlich) ging es mir mit viel "Philosophischem" Kram.

    Zitat Zitat
    Schreib prinzipiell einfach weiter und gehe kritisch mit deinem Werk um. Viel lesen
    Genau.
    Und nimm das ernst, was die Sandale gesagt hat. Selbst eine Kritik an der Grenze der Konstruktivität kann sinnvoll sein, wenn man sich zusammenreißt und die (hier sicherlich bewusst gewählte) Provokation und Beleidigung außen vorlässt.
    Ich bin trotzdem gegen diese Vorgehensweise (in diesem Ausmaß!), wie erwähnt, weil es dem Großteil der Autoren halt nichts bringt.
    It's still the Internet!

    Ich empfehle dir übrigens eher mal "Der kleine Prinz", "Der Steppenwolf" (Hesse), oder "Der Alchemist" (Coelho) als Nietzsche und Co. Wär ich früher mal nicht so pseudointelligent gewesen und hätte gleich angefangen, sowas zu lesen, hätt ich mir den ganzen philosophischen Schmuh auch sparen können.
    Denn der is am Ende immer noch intelektuell, und darin sehe ich ein eindeutiges Schimfwort. Meistens ist er außerdem lahm zu lesen. Genau wie die Bibel.

    Aber gut, da muss jeder seinen eigenen Weg finden.
    Offenheit kann nur niemandem schaden.

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