Ich muss aber mal ganz ehrlich behaupten, dass das mein abschließendes Urteil in etwa streift, so fies das jetzt klingen mag. Nahezu jede Zeile ist ein einziger stilistisch-grammatikalischer Fehler, keiner der Texte hat auch nur einen Hauch von Inhalt (bis auf die zwei, die ich außen vorgelassen hab, da mag ich mir kein Urteil drüber erlauben) und letztendlich könnte ich mich wirklich stundenlang über die falsch gesetzten, verfremdeten und gestelzten Inversionen auslassen, genauso wie über den Zwang, Kommata zu setzen, wo nicht mal symbolhaft welche hingehören dürften, und sie an den entscheidenden Stellen einfach mal zu streichen.
Mir ist klar, dass man nicht immer gute Sprachkenntnisse voraussetzen kann und ich sehe auch ein, dass man in dem einen oder anderen grammatikalischen Thema nicht so ganz bewandert ist, aber 90% der stilistischen Fauxpas müssten einem eigentlich in Leib und Seele fahren, vor allem, weil es da noch nicht aufhört:
Selbsternannte Metaphern und Verweise stellen sich spätestens im umliegenden Zeilengefüge als Halbwissen heraus, mein Gott, gerne darfst du dich der allgemeinen Symbolik und Kultur bedienen, dafür sind beide da, aber dann lass das doch nicht so unreflektiert und teilweise vollkommen missdeutet.
Warum ist Sex immer rein animalisch und besteht nur aus Geschlechtsverkehr, frage ich da mal ganz frech zurück.Zitat
Zugegeben, das habe ich missdeutet.Zitat
Also deckt sich das doch gar nicht mehr mit deiner Gefühlswelt, wie stehst du denn dann als Autor dahinter? Vor allem ist auch hier wieder alles unreflektiert, du lässt dem Leser keinen Zweifel daran, dass dein Leiden das größte und auswegsloseste ist - das ist sozialer Chauvinismus. Mal abgesehen davon hat es etwa den Effekt von diesen lustigen Youtube-Kurzgeschichten mit den schärfsten Schreibfehlern aller Zeiten, die immer damit enden, dass irgendwer von einem Engel von seinem hach so schrecklichen Leiden erlöst wird.Zitat
Wippen und Schaukeln?Zitat
Der Kapitalismus auf der Basis des freiheitlichen Systems bietet genug Auswege daraus (ja, ich weiß, dass die Realität ein bisschen anders aussieht, aber das kein dein Leser weißgott nicht aus den Zeilen entnehmen). Wir brauchen nunmal Fabrikarbeiter, aber ich persönlich dresche keinen davon gegen seinen Willen ans Fließband.Zitat
Die Anspielung habe ich schon erkannt, nur werfe ich dir in diesem Moment vor, dass du deine Leseerfahrung unreflektiert und vor allem ungar wiedergibst (und Disney bezog sich auf sowohl den Sprachstil, als auch diese Form der Versimplifizierung). Huxleys genormtes Glück steht im Widerspruch zu deinem knechtenden. Zugegebenermaßen könnte man deinen Interpretationsansatz noch irgendwo nachvollziehen (auch, wenn der herkömmliche Literaturlehrer das sicher anders sieht), allerdings kommt dann die tatsächlich fehlende Aussage des Textes zum Tragen, die sich hinter der platten Form und dem penibel entfremdeten Ausdruck nicht zu verstecken traut.Zitat
Ja, und ist durch Gesetze verboten.Zitat
Na dann schreib doch vielleicht nicht darüber, wie doof die alle sind, dass sie Gewalt so drollig finden, sondern ergründe die gesellschaftlichen Ursachen. Oder du gehst sogar noch einen Schritt weiter und kritisierst die geradezu urzuständliche Subgesellschaft in Schule und Jugend, ein aktuelles Beispiel gibts ja dazu auch (ad Winnenden).Zitat
Ich werfe dir vor, dass das grammatikalisch ein unmöglicher Schluss ist.Zitat
And still, du vergleichst die Dauer des Aufenthaltes eines Christen auf Erden mit dem Arbeitsverhältnis eines Gastarbeiters - kommt dir das nicht selber ein bisschen doof vor?Zitat
Also denken wir positiv, in dem wir nach Außen hin glücklich wirken? Oder wie kommst du sonst auf die Assoziation, das Innere des Menschen läge im Gesicht?Zitat
Es heißt übrigens Autosuggestion, aber das nur am Rande.
Ich gebe zu, dass ich wohl ein bisschen über meine Stränge und vor allem meine Kompetenzen geschlagen habe und entschuldige mich auch dafür. Nur, mit aller Vehemenz, die mir gegeben ist, aus den Texten hier ist ebenso wenig etwas zu machen, zu lesen oder gar Positives zu entnehmen, wie bei deinem letzten "Machwerk". Und eigentlich hätte man auch irgendwo gehofft, du hättest dir von selbigem noch irgendwas mitgenommen, beispielsweise die Lehre über Groß- und Kleinschreibung, oder ein aktives Sprachgefühl (nochmal: Inversionen kann man nicht überall vornehmen, vor allem nicht dort, wo es bescheuert klingt), oder vielleicht sogar die Erkenntnis, dass man mit Holzhacken keine Kunst schaffen kann.
Im Moment jedenfalls machst du den Eindruck, als wäre deine Weltsicht auf dem Stand eines 12Jährigen. Das ist ja nicht mal verwerflich, du hast weißgott andere Qualitäten, nur die Alternative zu gar nicht mehr schreiben ist in meinen Augen für dich nur, dass du deinen Tunnelblick mal ein bisschen öffnest (und ja, Bibel und Heiligengeschichten toll oder nicht, ein Buch und ein paar Überlieferungen von vor knapp 2000 Jahren sind nicht in der Lage, dir Sicht in die aufgeklärte Welt zu verschaffen, das ist schon rein physikalisch nicht möglich).