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Krieger
2 Gedichte
Elephas anopheles
Eine Mücke im Zimmer –!
Auf dass mein Jagdinstinkt erstark’!
Mit Badelatsch und Interjektion (ungefähr: „Iiiargh!“)
schlag ichs Getier zu Gequark – Chitintrümmer.
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Nächstmorgens sehn die Eltern den Fleck
und kriegen glatt ’nen Dekorschreck
(des Kulturschocks kleiner Bruder):
„Wo ist das Luder?!“
Aufgebracht reißt man mich aus meiner Träume Wirrungen.
„Das arme Insekt! Die schöne Tapete!
Verflucht sei die unglücksel’ge Gamete,
der du entsprungen!“
Ich will ihnen grad ihre Mitschuld auseinandersetzen –
Mendel greift nicht allein bei grün-gelben Erbsen und rot-braunen Ochsentieren –,
da sind sie schon am Rumhetzen:
am emsigen Tatortpräparieren.
Man nimmt Fingerabdrücke,
Muttern macht sich mit weißer Kreide ans Opferumranden.
Formentreue dezent abhanden:
der Umriss gleicht eher ’nem Elefanden
als ’ner Mücke.
Yü-Gung
Für den Exzentriker von Welt,
der auf sein wertes Selbst gestellt,
mag folg’ndes von Int’resse sein:
die Anschaffung ’nes Papagein,
einem genehm in Form und Färbung.
Der Zweck nun dieser Neuwerwerbung
erschließt sich bei der Namensgebung:
Selbstbestätigung(sbestrebung).
Erreicht wie folgt: man richtets so,
dass der Vogel E-g-o
getauft wird; jetzt mit der Option,
(mit Keksstücken und Plätzchensplittern)
sein höchsteig’nes Egó zu füttern.
Geändert von wequila (18.07.2003 um 21:32 Uhr)
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