Lumino schritt durch das leere Dorf, alle wurden sie getötet. Zerfleischt von den Bestien.
Er war dreckig, in der einen Hand eine Flasche voller Fusel, in der anderen der Dolch aus seinem Gehstock.

Er hörte sich die Rede von Mivey an, wahre Worte die er dort sprach.

"Scheiß Viecher sind das, wir hätten das Dorf abfackeln sollen als die kamen."

Lumino atmete durch, ihm war übel. Die Leiche von Niniel brannte sich in sein Hirn, so zerfetzt und aufgerissen, die Werke der Monster wurdenmit jeder Leiche brutaler und blutiger.

"Ich bin kein Werwolf, ich komm aus der Stadt, da leben keine von den Viechern. Ich bin hier in der Hölle, der Wald ist so dicht wie der Bart meines Vaters, und zu undurchdringlich wie die Logik meiner Mutter. Dann diese Missgeburten von Wölfen.
Ich hab mich am Abend in meine Hütte verzogen und gesoffen, wie soll ich sonst noch schlafen?
Ich hab mich früher wenig eingemischt, aber auch nur weil ich das Leid nicht mit ansehen konnte. Ich hatte Angst vor den Wölfen und ich dachte, dass wenn ich sowenig wie möglich sage und so wenig wie möglich verdächtige, desto besser stehen meine Chance am Leben zu bleiben.
Wie ihr seht, hats geklappt. Ich lebe, aber zu welchem Preis? Ich bin kaputt, ein Wrack. Mein Körper konnte schon vorher nichts und jetzt?"

Er atmete nochmal tief durch, der Würgereiz wurde stärker.

"Was auch immer kommt, ich bin mit Seldara einer Meinung..., ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass ein Mann das Dorf kontrolliert. Tut mir Leid Mivey wenn ich euch damit vor Kopf stoße, aber Demokratie find ich besser, Diktatur ist nichts für mich.
Übrigens..."

Lumino packte den Dolch fester, die Klinge schimmerte im Licht der Sonne

"...wenn ihr einen Beweis wollt...das ist Silber..."

Lumino stellte seine Flasche auf dem Boden ab und rammte sich den Dolch in 3 Mal in seine Hand. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.

"...wenn ich ein Wolf wäre, dann müsste ich doch verbrennen oder wie wild zucken...aber wie ihr seht, es tut zwar weh, aber genauso wird es jedem von euch gehen. Ich bin kein verdammter Wolf und ich hoffe ihr glaubt mir. Mehr als meine Hoffnung habe ich nicht mehr."

Das Blut tropfte von der einen Hand, während die andere vor seinem Mund lag und den Schwall von Magensäure zurückhielt. Schnell rannte er weg, er wollte nicht mitten auf dem Platz seinen Magen entleeren.