"Verzeiht mir Raknar, ihr habt Recht. Ihr habt euch beteiligt, damit gehört meine vorläufige Sammlung an Gedanken, Fakten usw. geändert. Eure Schuld, die Schuld des Versteckens wäre damit weggewischt. Doch für die anderen ändert sich nichts."
"Verzeiht mir Raknar, ihr habt Recht. Ihr habt euch beteiligt, damit gehört meine vorläufige Sammlung an Gedanken, Fakten usw. geändert. Eure Schuld, die Schuld des Versteckens wäre damit weggewischt. Doch für die anderen ändert sich nichts."
Mivey war heute morgen aufgestanden hatte wieder alles bereit gemacht was gegessen und sein Haus verlassen. Nachdem in der Taverne war um zu schauen ob alles in Ordnung ist ging er zum Dorfplatz und lauschte Gendrek und Raknar.
Er dachte eine Weile nach über was sie sagten und sprach dann.
"Ihr beide beschuldigt mich weil ich unauffällig bin? Ich melde mich zu Wort und war an jeder Hinrichtung bei der Diskussion dabei, daher schätze ich mal ihr meint nich das ich mich verstecke sondern das ich einfach glaubwürdig bin. Und das macht mich unglaubwürdig?" Er muss kurz lachen hatte sich aber gleich im Griff. "Ihr wisst das falls wir einen falschen erwischen, das unser Ende bedeutet. Das was ihr da äußert ist kein Verdacht sondern schierer Wahnsinn. Ihr habt nichts gegen mich, gar nichts und trotzdem bin ich für euch ein Wolf? Falls ihr mich hängen solltet so wisset eines: ihr werdet untergehen denn ich bin ein Dorfbewohner. An meinen Händen klebt das Blut von allen unschuldigen die wir gehängt haben aber euch an den euren, von daher wäre mein Tod nicht weiter von Bedeutung ABER ... dieses Mal ist das letze mal hängt mich und ihr seid des Todes."
Das hatte er zu seiner Verteidung zu sagen, es interessierte ihn auch nicht wirklich was die anderen zu sagen hatten. Sie würden ihn hängen obwohl der einzige Grund schierer Wahnsinn ist. Auf der anderen Seite würde er an ihrer Stelle vermutlich dasselbe machen, ganz klar. Dennoch hatte er das Recht sein Leben zu verteidigen.
Es traf ihn dennoch sehr, mag man die ewige Ruhe nur im Tod finden, trotzdem ist das Leben wertvoll. Er wollte nicht sterben, er hatte Angst. Aber er konnte seine Angst nicht zeigen, die letzen Tage und das ständige Töten hatten ihn vielleicht ausgehärtet, doch langsam ersetze blanker Hass die Angst.
Er sagte noch wen er verächtigen würde:
"Wen verdächtige ich ? Seldara? Nein, sie ist eine von uns das spüre ich. Niniel? Vllt, aber er hatte sich bis jetzt nichts zu Schulden kommen lassen. Lumino? Er ist schon ein seltsamer Kauz und ich verdächtige ihn schon allein schon weil er sich erst seit einpaar Tagen wieder wirklich meldet. Mein Verdacht aber beruht auf Raknar! Er ist mir am unsympahtischen, das mag ein sehr dummer Grund sein, aber wonach soll ein einfacher Mann wie ich denn sonst entscheiden? Ich bin kein großer Denker, wie es Ineluki, möge er in Frieden ruhen, war als er lebte. Meine Entscheidung ist einfach und simpel aber mir es egal wie ihr über mich richtet, ich kann so sowieso nicht mehr Leben, diese ständige Angst. Aber vergesst meine Worte nicht: Tötet mich und eurer Schicksal ist besiegelt.
Nur noch ein Wunder vermag euch dann zu helfen"
Es war ein warmer Tag, der erste wirklich schöne seit so langer Zeit. Die Sonne hatte ihren Zenitstand zwar bereits verlassen, aber ihr Licht wärmte die Umgebung dennoch sehr. Die ersten Knospen zeigten sich bereits an den Bäumen, die Blumen fingen an zu blühen und die warme Luft war vom Zwitschern der Vögel erfüllt. Ab und zu wehte eine angenehme Brise und brachte die Schilder der verschiedenen Läden und der Taverne in Bewegung. Einzig die traurigen Mienen der Dorfbewohner störten das friedliche, frühlingshafte Gesamtbild.
Seldara begab sich auf den Dorfplatz zu den verbliebenen Männern. Unter ihnen musste noch mindestens eines der Biester sein. Der Gelehrte Tarrox hatte sich schließlich nicht selbst geköpft.
Den ganzen Morgen lang hatte sie in ihrem Garten gearbeitet und die Pflanzen, die in letzter Zeit so vernachlässigt worden waren, gepflegt und Unkraut gejätet. Es war eine anstrengende Arbeit, die zwar die Hände, aber nicht den Kopf beschäftigte, und ihre Gedanken hatten sich immer wieder um die Verbliebenen gedreht.
Wie man es auch hält, dreht und wendet, es muss eine Entscheidung getroffen werden. Und unser aller Schicksal hängt momentan am seidenen Faden. Hängen wir heute erneut einen Dorfbewohner, sind wir wohl endgültig verloren. Die Wölfe werden in der Nacht wieder einen von uns holen, und die Übrigen dann durch ihre Stimmüberlegenheit auch am Tage töten.
Sie ließ sich ins Gras auf dem Dorfplatz fallen, das nicht nur trocken, sondern auch warm war, strich einige Male nervös und unsicher über ihre weiße Bluse und ihren Rock, die deutliche Spuren ihrer Gartenarbeit aufwiesen, und fing dann an, zu sprechen:
"Ich nehme mir an euch ein Beispiel und gehe ebenfalls alle Namen durch.
Lumino." Sie wandte sich an genannten und fuhr fort: "Du warst ebenfalls nicht wirklich auffällig, hast insgesamt wenig gesprochen, versuchst dich jetzt aber mehr zu beteiligen. Liegt es daran, dass du versuchst, uns deine Unschuld zu beweisen, oder daran, dass du fürchtest, aufgrund deines Schweigens und deiner Zurückhaltung als Wolf identifiziert zu werden? Theoretisch gesehen müssten die Werwölfe ja nichts mehr tun, als jeglichen Verdacht von sich abzulenken, und auf einen Fehlschlag unsererseits zu hoffen, der durchaus wahrscheinlich ist.
Raknar." Erneut wandte sie sich um. "Du hast dich am Dorfleben, soweit ich das beurteilen kann, fast immer beteiligt und deine Meinung ausgesprochen. Auch wenn du keine großen Reden gehalten hast wie Ineluki - möge er in Frieden ruhen - und dich nie stark aus der Masse hervorgehoben hast, wusste man doch, dass du wirklich da warst und dich nicht verstecktest.
Mivey. Du hast zu allem immer etwas zu sagen gehabt, hast deine Gedanken geäußert und dich nicht gescheut, den Anfang bei den Vorschlägen der zu Hängenden zu machen. Dennoch wurdest du das ein oder andere Mal sehr von deinem Temperament beeinflusst. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich dich beurteilen soll, aber natürlich könnte ein Wolf sich alles so zurechtbiegen, dass er es als Beweis oder Indiz verwenden könnte.
Niniel. Nun, ehrlich gesagt erinnert mich unser Mönch seit der kurzen Zeit, in der er das Amt des Hauptmannes inne hat, irgendwie an Daen, und zwar im Sinne der Ansprachen. Seine letzte größere Rede zeigte einen Stolz und eine Sicherheit in die Dörfler, die ich mir nur erträumen könnte. Ich weiß nicht, wo er das alles hernimmt, aber es scheint mir doch suspekt, dass er ausgerechnet jetzt so übermütig ist. Vielleicht weil er weiß, dass die Wölfe sich bereits als Sieger sehen, und er einer von ihnen ist?
Tja, und zu guter Letzt bin da ja noch ich. Ich weiß nicht, wie mich andere sehen, und versuche natürlich deutlich zu machen, was ich bin. Die ordinäre, langweilige, eigentlich völlig unwichtige normale Dorfbewohnerin." Dazu zuckte sie mit den Schultern und murmelte leise etwas vor sich hin, zu leise, dass es jemand verstehen könnte. Einzig die Wörter "Situation" und "verflucht" waren deutlich.
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Niniel lachte.
"Übermut? Wer hat denn vorgeschlagen, das Dorf niederzubrennen? Ihr wart das! Nein, ich bin nicht übermütig, aber zurzeit befinden wir uns in einer schwierigeren Situation, als zu anfangs... Leider befinden wir uns aber ins einer ebenso ratlosen Situation wie am Anfang... wir können nur raten. Den Glauben in das Dorf habe ich nie verloren, wieso sonst hätte ich die gefährliche Reise auf der Suche nach einem Gegenmittel auf mich nehmen sollen? (ooc: abgesehen davon, dass ich eine Woche in Urlaub war xD)
Es mag sein, dass meine Reden sich etwas gewandelt haben, mehr Ausdruck haben, als die kargen Reden von einst, aber ist der Grund dafür nicht offensichtlich? Der Hauptmann ist der Führer des Dorfes und meines Wissens eine Respektsperson. Er motiviert sein Dorf in schwierigen Situationen. Wenn er schon keine Aussichten mehr sieht, steigt die Moral der Dorfbewohner sicherlich nicht dadurch!"
Er atmete tief durch.
"Ich weiß, dass wir in einer fast aussichtslosen Situation sind, aber wir haben noch eine Chance! (ooc: sonst wär das Spiel schon beendet worden :P) Wir brauchen die Moral weiterzukämpfen, sonst sind wir wirklich dem Untergang geweiht... auch wenn das bedeutet ins Blaue hinein raten zu müssen..."
--。。。ロボットで世界を征服するぜ!!! >:]
Hauptmann Niniel hatte eine ziemlich kleine Rede gehalten. Aber ihre Größe passte zur Größe der verbliebenen Bewohner.
Es war eine seltsame Stimmung im Dorf, so unwirklich und falsch. Der Duft von Tod war ganz deutlich zu spüren. Und an vielen Stellen und Häusern gab es Blutspuren und seltsame Abdrücke, allerdings zu verwischt um zu sagen woher sie kamen und gingen.
Mivey erinnerte sich auch an die nächtlichen Geräusche, das Knurren die lauten Schritte und vorallem dieses alles durchdringende Heulen. Mivey hasste und fürchtete diese Biester gleichermassen. Aber er scheute sich seine Angst offen zu zeigen, das war unter seiner Würde, er musste sich zusammenreißen.
Er verscheuchte diese Gedanken fürs erste aus seinem Kopf und ging auf Niniels Worte ein.
"Was anderes als Raten können wir im Moment nicht, seit der ganzen Zeit haben wir nur geratet, einige wenige Male richtig und leider sehr oft falsch. Aber nun wäre es wichtig das wir den Richtigen wählen, ich habe mein Urteil schon verkündet und sehe im Moment keinen Grund mehr an der Diskussion teilzunehmen. Ehrlich gesagt verliere ich langsam die Hoffnung das wir noch gewinnen können. Ich stelle mir nur die Frage: Was ist besser? Von den Werwölfen zerfleischt zu werden, oder einen schnellen Tod durch den Strang zu sterben?" Der Tod als Erlösung, er musste kurz lachen, aber es war ein zynisches Lachen er drehte sich um und entfernte sich in ruhigen Schritten.
Er ging zum Laden und sah nach dem Rechten, es war alles in Ordnung. Er musst noch etwas erledigen bevor er wieder zurück zum Dorfplatz gehen konnte. "Verdammt, wo habe ich das alte Pergamentpapier liegen lassen?" Er schaute hinter den Regalen aber da war nichts, schlieslich fand er es unter einem Stappel von alten Büchern. Schreibzeug hatte er auch gefunden, so begann er in seinem Laden seinen letzen Willen aufzuschreiben (ooc: werde ich dann bei meinen tod, wann auch immer das sein mag posten, wird nur RP auswirkungen haben)
"Bah. Ich hasse diese Situation wirklich! Ich habe absolut keine Ahnung, wem ich vertrauen soll, und wenn ich das ausschlaggebende Gewicht an der Waage bin, das einen Dorfbewohner zum Tode verurteilt, dann soll mich doch der Teufel, oder eher der Werwolf holen!
So. Da ich ahnungslos bin, rate ich jetzt einfach. Es wird schon sehr bald dunkel werden, und wir müssen endlich eine Entscheidung fällen."
Seldara holte tief Luft, seufzte und sagte nur ein Wort, beziehungsweise einen Namen: "Raknar."
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"Wir sind fünf stimmberechtigte Personen, das macht insgesamt sechs Stimmen. Vier habt Ihr nun gegen Euch, Raknar. Es ist vielleicht etwas makaber, aber es sieht so aus, als sollt Ihr unsere... naja... Glücksfee(?) sein. Möglicherweise entscheidet diese Wahl über Leben und Verderben des gesamten Dorfes. Nehmt es mir nicht übel, aber ich hoffe inständig, dass Ihr eine der Bestien seid... für uns alle..."
--。。。ロボットで世界を征服するぜ!!! >:]
Da ihr, wie ihr selbst sagt, nur noch 5 stimmberechtigte seid, würde ich gerne dieses Mal von jedem eine Stimme haben, also wäre es schön, wenn ich bis spätestens heute Abend euch alle entschieden habt! (So wie ich das sehe, hat Lumino noch keine Stimme abgegeben). Also hopp hopp! (Auch wenn es nichts mehr ändert)
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"Ihr wollt wirklich Raknar hängen? Ich glaube nicht, dass er ein Werwolf ist. Zumindest nicht mehr. Ich halte Mivey für einen Werwolf und deshalb soll er auch am Galgen hängen! Nicht Raknar.
Aber wenn ich das richtig sehe, ist meine Stimme sowieso wertlos, ich habt euch ja bereits entschieden."
Lumino schüttelte den Kopf und ging vom Platz, zurück zu seiner beschaulichen Hütte.
Die Entscheidung ist gefallen: Mit 4:2 Stimmen entscheidet das Dorf (kann man es überhaupt noch so nennen?), dass Raknar an den Galgen gehängt werden soll.
Ich bitte jetzt Raknar seinen Tod und seine "Enthüllung" zu posten. Danach schauen wir mal, ob und wie es weiter geht![]()
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Nun.. ich wollte es spannend machen. Aber da Raknar noch nicht gepostet hat, und ich es nicht noch länger hinauszögern möchte, mache ich hier mal weiter.
Mit Raknar stirbt ein weiterer normaler Dorfbewohner.
Entmutigt gehen die restlichen Bewohner schlafen, nicht wissend, wen sie am nächsten Morgen noch wieder sehen werden...
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(ooc:Sorry für das späte und kurze Todesposting, ich hatte bis gerade keine Möglichkeit ins Internet zu kommen und jetzt habe ich auch nur kurz Zeit...)
Wie aus einer anderen Welt drangen die Rufe an sein Ohr, die seinen Tod forderten.
"Also gut", sagte er, "wenn ihr unbedingt mich hängen wollt... wenn ihr unbedingt in euer Verderben laufen wollt..."
Er stand langsam auf, seinen Hammer, den er zur Demonstration seiner Stärke immer sich hatte, auf den Boden fallen lassend, wo er mit einem dumpfen Geräusch auffiel.
Langsam schritt er auf den Galgen zu, die, die ihn dorthin führten, stieß er ab, und ging von selber dort hin.
"Eigentlich habe ich es ja auch verdient... auf gewisse Weise...", dachte er.
Seltsamerweise belustigte ihn dieser Gedanke. Er hatte auch, wie ihm auffiel, gar keine Angst.
Im Vorbei gehen bemerkte er Lumino und nickte ihm zu.
"Danke für dein Vertrauen", sagte er, "auch wenn es nichts gebracht hat."
Dann sah er zu den anderen Gesichtern, die ihn teils voll Hass und Zorn, teils voll Angst ansahen.
"Ihr anderen habt euch blenden lassen von den Lügen eines Werwolfs. Mivey sollte jetzt an meiner Stelle sein, und das wisst ihr. Auch wenn ihr es nicht sagen wollt."
Dann trat er wortlos seinen weiteren Gang in den Tod an und sagte nichts mehr, bis die Schwärze ihn umhüllte, ihn, den einfachen Hufschmied und Bewohner des Dorfes, das jetzt auf einige wenige verzweifelte Menschen und mindestens einen Werwolf zusammengeschrumpft war.
Die verbliebenen Dorfbewohner nahmen Raknar vom Galgen herunter und er lag dann am Bodern. Irgendwer sollte ihn wohl beerdigen.
Aber das kümmerte keinen mehr, zumindest Mivey nicht. (wobei es auch daran lag das sowas nicht in seinen Aufgaben fiel) Sie waren dem Ende nah, es waren kaum mehr als eine handvoll von ihnen am Leben. Diese verdammten Wölfe hatten das Dorf zugrunde gerichtet. Fast alle Häuser standen leer und mehr als die hälfte waren teilweise zerstört und blutverschmiert. Einige von ihnen hat zwar versucht zumindest das Blut wegzuwischen aber es kammen viel schneller neue hinzu sodass das ganze Dorf mit vertrockneten Blutlachen voll war. Sie erinnerten an das was geschehen war.
Die Sonne war bereist untergegangen, dennoch war es noch nicht kalt es war eine schwüle Sommernacht man hörte vom Wald das Zirpen der Grillen.
Früher mochte Mivey denn Wald, er sah in ihm einen Schutz vor der Welt da draußen und den Kriegen und was sonst noch für Gefahren auf einen Lauern können. Doch seit den Geschehnissen im Dorf und den Alpträumen begann er den Wald zu fürchten, Mivey sah in ihm einen Käfig der sich nicht öffnen würde bis der letze unter ihnen tot war. Ein unüberwindbares Hinderniss.
Er wandte seinen Blick ab vom Wald und machte sich auf den Heimweg, er schaute noch kurz bei der Taverne vorbei und half Fyx dabei die Tagesausrechnung zu machen, er hatte seine Schwierigkeiten mit Addition und Subtraktion, gab ihm dann seinen Lohn und ging dann zum Laden.
Er fragte sich wieso er ihn überhaupt noch bertrieb. Es kaufte sowieso keiner mehr ein, doch dann dachte er an den Ladenschild und sah in seinem "Allzweckladen zum Toten Wolf" eine letze Bastion gegen die Werwöfe. Selbst wenn er sterben würde dieses Schild würde fortbestehen.
"Vielleicht ist noch nicht alle Hoffnung verloren.", sagte er zu sich.
Er trat ein und ging zu Bett.
Niniel war schwer erschüttert darüber, dass schon wieder ein unschuldiger getötet wurde. Und das wiedermal mit seiner Zustimmung...
"Wie soll es denn nur weitergehen? WIE? So sagt es mir doch..."
Die verbliebenen Dörfler starrten ihn erstaunt an, aber das war ihm egal. So langsam war ihm alles egal... Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte er sich um und ging Richtung Hütte, die Nacht brach herein.
Es wurde schließlich dunkel, nur der Vollmond spendete ein wenig Licht.
Niniel lag in seinem Bett. Er war zu niedergeschlagen, um noch irgendetwas anderes tun zu können. Allerdings schlief er nicht. Er schaute unruhig auf das helle Mondlicht, das durch die schiefen Wandbretter hindurch schien. Nein! So durfte es nicht enden. Es musste doch einen Weg geben, um den oder die verbliebenen Wölfe zu identifizieren.
Leise zündete er sich eine Kerze an und nam sich sein altes Buch zur Hand, ein Erinnerungsstück aus dem Kloster. Der Inhalt war unverständlich geschrieben und machte eher keinen Sinn. Zumindest sah er bis dato keinen in den Schriften. Niniel kritzelte ein wenig darin rum, während er die Seiten, die er doch schon so oft studiert hatte, in Gedanken versunken überflog.
Plötzlich sprang er auf:
"HEUREKA! Ich hab’s! So sollte es uns möglich sein, die Bestien zu identifizieren! Aber etwas fehlt noch... ich muss etwas überprüfen!"
Er zog sich rasch seine Kutte über, steckte das Buch ein und wagte sich raus in die eiskalte und sternenklare Nacht. Er rannte Richtung Wald, wobei er versuchte, möglichst leise zu sein. Es gelang ihm, sich unbemerkt aus dem Dorf zu schleichen. Nur wenige Minuten später erreichte er den dichten Wald, der im kalten Licht des Mondes nun noch um einiges bedrohlicher aussah, als am Tage. Er betrat ihn und sofort kam es ihm so vor, als habe er die Orientierung gänzlich verloren, dabei hatte er den Wald seit seiner Reise vor ein paar Tagen noch sehr gut in Erinnerung. Trotz des dichten Baumwuchses war der Himmel klar zwischen dem Geäst erkennbar.
Des Mondes Rund faszinierte den Mönch. Er starrte hinauf in die unerreichbare Ferne und verharrte einen Augenblick an Ort und Stelle.
Plötzlich fuhr Niniel zusammen, als ein markerschütterndes Heulen aus der Ferne drang.
Es kam näher.
Das Laub unter seinen Füßen raschelte, als er durch den Wald rannte. Ja, er hatte sich verlaufen, aber er hoffte das Dorf zu finden. Das Heulen kam näher, es rannte förmlich auf ihn zu. Die Bestie schien ihn gewittert zu haben. Endlich erreichte er den Waldrand und er konnte das Dorf im Mondlicht sehen. Er sammelte ein Stück Holz auf, das ihm im Notfall als Waffe dienlich sein sollte, als eine Bestie aus dem Gehölz hervorbrach.
"Das ist... ich erkenne es. Ich erkenne EUCH!"
Unter tosendem Gebrüll stieß der Wolf vor, als Niniel prompt das Stück Holz packte und Richtung Wolf warf. Es verfehlte sein Ziel nicht und traf das Ungeheuer am Schädel, worauf dieses knurrend zu Boden ging.
"Ich könnte es töten, hätte ich eine silberne Waffe... VERFLUCHT!"
In Panik rannte er Richtung Dorf. Er wollte die anderen warnen, ihnen sagen, wen er soeben erkannte. Er erreichte das Dorf.
"HEDA, WACHT AUF, HÖRT HER! EINER DER WÖLFE IST..."
Ein furchbarer Prankenhieb streckte ihn zu Boden. Er erkannte nicht, ob es der soeben k.o.-gegangene oder ein anderer Wolf war. Er wusste nur ein: Die Bestie war im Dorf und im Begriff ihn zu töten. Schwer verwundet von dem Hieb, konnte er sich kaum mehr bewegen, als die Bestie zu einem weiteren Schlag ausholte.
"Nein... bitte..."
Der Wolf verrichtete seine Arbeit, ohne auch nur eine Sekunde dabei gezögert zu haben. Der Hautmann war tot. Während sein lebloser Körper zu Boden ging, fiel das eingesteckte Buch aus seiner Kutte. Das Buch mit den wirren Notizen, Texten und Kritzeleien.
Der Wolf schnappte nach dem Buch und verschwand in der Dunkelheit. Was der Bestie allerdings entgangen war, war ein unscheinbarer Brief, der aus dem Buch gefallen war. Der Brief, den Hauptmann Niniel vorsorglich nach seinem Amtsantritt geschrieben und in dem Buch versteckt hatte. Er hatte selber nicht mehr daran gedacht, als er es einsteckte, doch nun lag er dort im Staub. Die verbliebenen Dorfbewohner würden ihn finden und lesen, so war es gewollt. Aus ihm würden sie erfahren, dass Mivey wohl den Posten des Hauptmanns übernehmen müsse:
"In der Hoffnung die richtige Entscheidung getroffen zu haben: Möge Er mehr Glück bei seinen haben. Er würde es brauchen.
Hauptmann, solltet Ihr dennoch wider Erwarten zu den Bestien gehören... fahrt zur Hölle!"
Mit Hauptmann Niniel starb ein weiterer einfacher Dorfbewohner. Sein Nachfolger soll Mivey sein.
Und so bricht der zehnte Tag nach Ausbrechen der Werwolfs"plage" an. Das Dorf ist mittlerweile auf vier Bewohner (davon 3 stimmberechtigt) dezimiert worden.
Was werden sie unternehmen?
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Der Morgen brach an und Mivey machte sich bereit, öffntete den Laden, eigentlich nur symbolisch schlieslich würden von den 3 anderen Bewohnern wohl keiner heute etwas kaufen.
Dann ging er zum Dorfplatz aber fand ihn leer vor. Er hörte einigen Lärm von Niniels Hütte. Er rannte sofort hin und begriff noch bevor er ankam was wohl geschehen war.
"SIE HABEN SICH NINIEL GESCHNAPPT! VERDAMMTE WÖLFE", schrie er ducht das Dorf.
Er war als erster am Unglücksort aber er konnte nichts mehr für den Armen tun. Als er sich Aufmachen wollte um die übrigen zu Rufen, sah er etwas weißes auf dem sonst graubraunen Boden. Ein Brief. Er las ihn durch.
"Also ist es jetzt meine Verantwortung die Bestien auszurotten."
Die anderen waren inzwischen angekommen. Mivey dachte eine kleine Rede wäre angebracht.
"Wieder haben sich die Biester einen von uns geschnappt. Wieder hat ein unschuldiger sein Leben verloren. Doch heute wird das enden, heute muss es enden. Ich bin überzeugt das nur noch einer von den Biestern übrig ist. Es muss einer von uns dreien sein.
Mir , Seldara oder Gendrek,schließlich wird wohl niemand den Dorfdeppen beschuldigen.
Ich denke es wäre noch in Ordnung wenn jeder etwas zu seiner Verteidigung sagt weswegen er oder sie gerade kein Wolf sein kann. Danach, so habe ich es vor, stimmen wir ab. Das ist nur ein Vorschlag. Natürlich können wir auch gleich jemanden hängen lassen. "
Er machte eine kleine Pause.
"Ich mache dann den Anfang: Weswegen kann ich keiner der Biester sein? Ich bin nun schon mein ganzes Leben in diesem Dorf und arbeite in meinen Laden seit mein alter Herr, Gott hab ihn selig, von uns gegangen ist.Ich hatte einige gute Freunde in diesem Dorf, zumindest bis diese verfluchten Kreaturen sie auf grauenhafte art und weise zerfleischt haben.
Meinen Hass auf diese Bestien kann jeder von euch sehen der seine Augen auf das äußere meines Ladens richtet.(Der Ladenschild ist geimeint)
Auch die Tatsache das meine Einahmen vom Laden in den letzen Tagen gegen Null liegen ist die Schuld dieser Bestien. Wenn ich ein Wolf wäre wieso sollte ich mich selbst in den Bankrott treiben?
Ich habe bei JEDER Diskussion wen wir hängen, so oder so Annteilnahme gehabt, war ich anfangs auch noch ängstlich das wir einen Unschuldigen hängen so muss ich jetzt traurig sagen das ich wohl abgehärtet bin. Allerdings habe ich diesesmal einen eindeutigen Verdächtigen doch selbst ihn möchte ich noch zu Wort kommen lassen. Nicht weil ich diesem dreckigen Wolf zuhören möchte sondern weil es richtig ist das er zu Wort kommt. Ich bin ein Dorfbewohner und der Hauptmann dieses Dorfes, das ist wohl klar"
Er wartete darauf was die anderen sagen würden.
Lumino schritt durch das leere Dorf, alle wurden sie getötet. Zerfleischt von den Bestien.
Er war dreckig, in der einen Hand eine Flasche voller Fusel, in der anderen der Dolch aus seinem Gehstock.
Er hörte sich die Rede von Mivey an, wahre Worte die er dort sprach.
"Scheiß Viecher sind das, wir hätten das Dorf abfackeln sollen als die kamen."
Lumino atmete durch, ihm war übel. Die Leiche von Niniel brannte sich in sein Hirn, so zerfetzt und aufgerissen, die Werke der Monster wurdenmit jeder Leiche brutaler und blutiger.
"Ich bin kein Werwolf, ich komm aus der Stadt, da leben keine von den Viechern. Ich bin hier in der Hölle, der Wald ist so dicht wie der Bart meines Vaters, und zu undurchdringlich wie die Logik meiner Mutter. Dann diese Missgeburten von Wölfen.
Ich hab mich am Abend in meine Hütte verzogen und gesoffen, wie soll ich sonst noch schlafen?
Ich hab mich früher wenig eingemischt, aber auch nur weil ich das Leid nicht mit ansehen konnte. Ich hatte Angst vor den Wölfen und ich dachte, dass wenn ich sowenig wie möglich sage und so wenig wie möglich verdächtige, desto besser stehen meine Chance am Leben zu bleiben.
Wie ihr seht, hats geklappt. Ich lebe, aber zu welchem Preis? Ich bin kaputt, ein Wrack. Mein Körper konnte schon vorher nichts und jetzt?"
Er atmete nochmal tief durch, der Würgereiz wurde stärker.
"Was auch immer kommt, ich bin mit Seldara einer Meinung..., ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass ein Mann das Dorf kontrolliert. Tut mir Leid Mivey wenn ich euch damit vor Kopf stoße, aber Demokratie find ich besser, Diktatur ist nichts für mich.
Übrigens..."
Lumino packte den Dolch fester, die Klinge schimmerte im Licht der Sonne
"...wenn ihr einen Beweis wollt...das ist Silber..."
Lumino stellte seine Flasche auf dem Boden ab und rammte sich den Dolch in 3 Mal in seine Hand. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
"...wenn ich ein Wolf wäre, dann müsste ich doch verbrennen oder wie wild zucken...aber wie ihr seht, es tut zwar weh, aber genauso wird es jedem von euch gehen. Ich bin kein verdammter Wolf und ich hoffe ihr glaubt mir. Mehr als meine Hoffnung habe ich nicht mehr."
Das Blut tropfte von der einen Hand, während die andere vor seinem Mund lag und den Schwall von Magensäure zurückhielt. Schnell rannte er weg, er wollte nicht mitten auf dem Platz seinen Magen entleeren.
"Dikatur? Habe ich etwa die Rolle des Hauptmannes erfunden oder gar bestimmt das ich sie bekomme? Die Tradition des Hauptmannes oder früher auch des Dorfältesten ist uralt und besteht vermutlich seit der Errichtung dieses Dorfes. Er oder Sie wurde immer dann rangezogen wenn große Not im Dorf herschte. Es mag sein damit Risiken verbunden sind doch wie es unseren Ahnen geholfen hat so wird aus auch uns helfen, zumindest denen die zu uns gehören."
Mivey war erstaunt von Luminos Reaktion. Er hatte wirklich nicht geglaubt das er den Mum hatte sich einen Dolch in die Hand zu rammen. Er hatte behauptet es wäre Silber und tatsächlich passte die Farbe der Klinge. Aber vielleicht klappte das ja nur bei verwandelten Werwölfen. Es überzeugte ihn nicht. Gut möglich das das irgendein Trick war.
Er wartete noch auf Seldara deren Antwort auch wichtig war.
Lumino wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
"Ich habe nichts dagegen wenn man den Hauptmann noch überstimmen kann, aber so? Egal was Seldara und sich sagen. Ihr entscheidet in Wahrheit. Wir können doch nichts mehr gegen eure Stimme ausrichten. Das meine ich mit Diktatur. Aber mit meinen Ansichten bin ich ja schon desöfteren angeeckt."
"Wie gesagt ich habs nicht erfunden. Ich bin mir der Verantwortung bewusst. Deswegen frage ich euch noch eurer Verteidigung. Ich bin nur ein Mensch. Absolute Objektivität ist für mich nich möglich, nich nach den Schrecken der letzen Tage und auch davor wohl nicht. Ich würde je nach Logik entscheiden aber die letzen Tage haben mich gelehrt das was auch immer wie sagen wir doch nur die Wirklichkeit zurecht zu legen versuchen, es ändert nichts daran wer ein Dorfbewohner ist und wer nicht. Am Ende entscheiden wir doch nur nach Affekten. Ich gebe es zu ich frage euch nur um mein Gewissen zu erleichtern. Ich gebe euch auch Recht das es nur meine Stimme ist die zählt doch sagt würdet ihr diese Macht nich ausnützen wenn ihr an meiner Stelle wärt? Würdet ihr nicht denjenigen hängen lassen von dem ihr am ehesten glaubt zu wissen das er ein Wolf ist?
Ich sage es nochmal, ich habe all dieses Leid nicht hervorgerufen, das so vielen von uns das Leben nahm doch eines weiß ich mit Sicherheit: ich werde es beenden, heute hier und jetzt."