Obwohl Quod Miveys Seitenhieb auf ihn selbst zu verstehen wusste, schritt er ersteinmal nicht ein. Still hatte er sich unter die Anwesenden gemischt. Wichtig war es für ihn in erster Linie Präsenz zu zeigen, vorschnelles Handeln hielt er weiterhin für verfehlt. Der Tod der alten Frau bedrückte ihn nicht so stark, wie er es wohl sollte. Zuviel war in den letzten Tagen vorgefallen, langsam schien es zu einer traurigen Gewohnheit zu werden, dass die Biester sich jede Nacht einen Unschuldigen holten. In erster Linie war jetzt das eigenes Überleben sein wichtigstes Ziel.
Beiläufig schnappte er Luminos Worte auf. Er musste ihm zustimmen.
"Mein verehrter Mivey, Eure Absichten in Ehren, nur an was wollt ihr das festmachen. Nur weil sich jemand nicht an einer durchaus überlebenswichtigen Diskussion beteiligt, ist er in Euren Augen also schon ein Werwolf und damit ein Todgeweihter? Denkt doch ein wenig weiter. Es gibt viele Gründe für ein Nichterscheinen. Es kann die panische Angst sein, sich selbst verdächtig zu machen und/oder den Werwölfen zum Opfer zu fallen, obwohl man sich nichts zu Schulden hat kommen lassen und vollkommen Frei von jeglicher Sünde ist. Aber das weiss natürlich nur jeder für sich selbst. Auch ich bin mir ja nicht sicher, ob sich jetzt nicht sogar unter den hier Versammelten eines dieser grauenvollen Geschöpfe aufhält. Es kann auch was ganz anderes sein, wie das Verrichten von profanen Arbeiten. Ja, ich halte es auch für bedenklich, wenn man sich Tagelang in seinem Haus verschanzt, und ihr, äh wir, hatten Glück die letzten beiden Tagen. Aber dieses Glück wird auch endlich sein und nicht ewig halten. Was ist, wenn wir einen Unschuldigen treffen, dessen einziges Verbrechen es war zu Schweigen? Auch ich halte es im Moment noch etwas verfrüht, Anschuldigungen gegen Aurelia auszusprechen. Aber hier haben wir im Moment wenigstens so etwas wie Anhaltspunkte und die müssten wir bei Anderen erst noch Suchen und vor allem Finden.