Dipl. User mit summa cum laude
Ineluki erwachte in seinem Bett. Dolch und Silberstaub waren noch an ihrem Platz, das Laudanum war noch im Schrank und er lebte. Alles in allem also eine gute Nacht. Ineluki kleidete sich an und beschloss, dass es an der Zeit sei, ein paar Worte mit Margery zu wechseln, unter vier Augen. Dass sie den Hauptmann beschuldigt hatte, gefiel ihm gar nicht. Vielleicht hatte sie wirklich etwas gesehen, wobei dann das Dorf in grosser Gefahr schweben wuerde, oder sie konnte dem Druck einfach nicht mehr stand halten und begann zu phantasieren, was nicht weniger gefaehrlich war. Schliesslich hatte sich der wuetende Mop dazu entschlossen, jeden Tag jemanden hinzurichten, bis der Spuk endlich zu Ende war. So oder so.
So entriegelte Ineluki wie ueblich seine Tuer, nahm Handschuhe, Zylinder und Gehstock und ging hinueber zu Margerys Taverne in der Hoffnung, sie allein anzutreffen.
Noch bevor er die Tuere oeffnen konnte, hoerte er bereits ihr Schluchzen und fand sie schliesslich auf dem Boden kauernd, den Kopf in ihre traenenbenetzten Haende gebettet. Auf die Frage, was denn passiert sei, deutete sie nur hinaus aus dem Haus in Richtung Wald. Bereits schlimmes Ahnend stuerzte Ineluki aus der Tuer in Richtung Wald, fand die Blutspur und folgte ihr zum Ort des Grauens.
Hier lagen sie. Alle beide. Auf der einen Seite der Werwolf, dem noch die Reste eines Kettenhemdes um den Nacken hingen, auf der anderen Seite, Eissceda, die Flinte neben sich. Sonst war niemand zu sehen. Unbehagen beschlich Ineluki. Konnte dies wirklich Daen Wallace sein ? Er brauchte Gewissheit.
Ineluki rannte zurueck ins Dort direkt zur Huette von Daen Wallace. Die Tuer stand offen und die Blutspur fand in ihr ihren graesslichen Anfang. Ineluki betrat die Huette. Das Bett war von Blut getraenkt. Hier musste also Eissceda den toetlichen Schuss abgegeben haben, als Daen schlief. Dieser verwandelte sich darauf hin, rasend vor Schmerz in eine wilde Bestie und verfolgte den armen Eissceda schliesslich bis zu dem Baum, an dem beide ihr schreckliches Ende fanden.
Trotz allem war es ein schwerer Schlag fuer Ineluki seinen Freund Daen Wallace zu verlieren. Nun ja .. sie kannten sich nicht so gut, doch hatten sie oft miteinander geredet, und Daen war wohl das geworden, was einem Freund am naechsten kam. Es war schrecklich, ihn an die Werwoelfe zu verlieren, vor allem in dieser Weise. Gestern war er noch mit dem Hauptmann einer Meinung gewesen, und nun stellte sich heraus, dass Daen auf der Seite der Werwoelfe gestanden hatte. Er hatte ihn getaeuscht. Oder war es vielleicht gar nicht so ? Hatte Daen vielleicht gar nicht gewusst, was er war ? Hatte er vielleicht in bestem Treu und Glauben gehandelt ? Ja, genau. Das musste es sein. Daran wollte er glauben. Die Bestien wussten bei Tage nichts von ihrer animalischen Natur, und wenn, dann nur auf eine unterbewusste Art und Weise, die sie nicht selbst steuern konnten. Das wuerde alles erklaehren.
Langsam wischte sich Ineluki eine Traene aus dem Gesicht. Sein Freund war tot. Nun hatte er die Aufgabe, es den anderen Doerflern zu sagen, auch wenn ihn das sowohl verdaechtig als auch zur Zielscheibe der Woelfe machen konnte. Er stand auf, nahm Daens Schwert, ein Meisterwerk. das er wie seinen Augapfel gehuetet hatte, von seinem Ruheplatz am Bett und trat in das Sonnenlicht des Dorfplatzes. Dann schritt er hinueber zur Alarmglocke, erhob das Schwert ueber seinen Kopf und laeutete kraeftig und ausdauernd.
"EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... "