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Kämpfer
Ein schrilles, durchdringendes Klingeln weckte Seldara aus ihrem Schlummer. Eindeutig das Geräusch der Alarmglocke. Sobald ihr verschlafener Verstand begriff, was das Läuten bedeutete, warf sie die Decke zurück und zog das erstbeste Kleidungsstück an, das sie in die Hände bekam. Es war ein weißes Kleid, ein Geschenk ihrer Mutter. Dann machte sie sich eilig auf den Weg zum Dorfplatz, wo sie Ineluki, den Gelehrten, stehen sah, der immer wieder dieselben Worte wiederholt.
Also hatte Margery recht... Der Hauptmann war wirklich eine der Bestien. Und durch reines Glück hat sie die Nacht überlebt. Verflixt, was machen wir denn jetzt? Wir brauchen schon wieder einen neuen Hauptmann.. und diesmal keine von den Biestern.
Sie gesellte sich zu dem Gelehrten und der Wirtin, Margery, die sie neben ihm stehen sah. Irgendwie wirkte sie ... traurig.
Natürlich ist sie traurig. Daen war ein netter Kerl gewesen, aber nichtsdestotrotz einer der Werwölfe, und wir dürfen nicht vergessen, dass diese Viecher uns allesamt töten wollen. In dieser schweren Zeit muss man damit rechnen, dass jeder mit der Krankheit infiziert worden sein könnte. Langjährige Beziehungen zählen nicht mehr. Umso größer ist aber dennoch der Schock, dass jemand, dem man immer vertraut hat, einer der Wölfe ist.
Jemand sollte sich darum kümmern, dass Eissceda ein anständiges Begräbnis und eine Andacht bekommt. Ich sollte wohl den Priester Nerys verständigen, damit er sich darum kümmert. Mit Sicherheit wird ja für den Toten keine Autopsie notwendig sein, da er ja eindeutig durch Daen getötet wurde. Sollte der Gelehrte dennoch den Körper obduzieren wollen, sollte er das mit Nerys klären.
Sie seufzte tief, und lief dann los, um den Priester zu wecken, der wohl angesichts des Lärms der Glocken einen tiefen Schlaf haben musste.
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