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Thema: Die Werwölfe vom MMX – Das Forenspiel

  1. #221
    Ein neuer Morgen bricht an und das Dorf hat an diesem Tage direkt zwei Leichen zu beklagen:

    Zum einen eissceda, zerfetzt von den Werwölfen, und zum anderen Daen Wallace, den Schmied und ehemaligen Hauptmann, in seinem Wolfspelz, welcher von eisceda mit in den Tod genommen wurde.

    Wie ihr im Anmerkungen Thread lesen könnt, möchte Daen denjenigen zum Nachfolger für den Hauptmannsposten erklären, der einen Rollenspielpost verfasst, in dem sein Haus durchsucht wird. Wenn sich mehrere daran beteiligen, wird Daen einen aussuchen.

  2. #222
    Mit einem Ruck erwachte Margery aus ihrem tiefen Schlaf. Sie saß immer noch auf dem Sessel und stöhnte leise, als sie bemerkte, dass ihre Arme aufgrund der unbequemen Position eingeschlafen waren. Die Wirtin streckte sich, gähnte... und riss plötzlich die Augen auf. "Ich... ich lebe..." ,stammelte sie fassungslos. Hektisch furh sie sich durchs Haar, das ihr vom Schlafen ein wenig zu Berge stand, und strich sich die Kleidung ein wenig glatt.
    "Wenn ich lebe... dann ist vielleicht alles gut!" ,dachte sie, und ihr Herz klopfte. Sie wusste zwar um das Geheimnis des Hauptmanns, doch wenn die Wölfe sie nicht getötet hatten... vielleicht hatte er es geschafft, diese dunkle Seite unter Kontrolle zu halten.
    Eiligen Schrittes ging sie zur Tür, schwang sie auf und stürmte in Richtung Hauptmannshaus.

    Je näher sie kam, desto fester hämmerte ihr Herz gegen ihre Brust, und obwohl sie bald schnaufte, weil ihre Kondition ziemlich schlecht war, verlangsamte sie ihre Schritte nicht.
    Das Haus erschien friedlich im Morgenlicht, doch auf dem Boden bahnte sich eine nicht zu übersehende rote Spur ihren Weg Richtung Wald. Maergerys Aufgregung wandelte sich sofort in Ungehagen, und auch wenn sie sich dagegen wehren wollte, folgten ihre Beinde ganz wie von selbst der Spur.

    Sie sah drei Körper. Nur einer von ihnen schien sich zu bewegen; zitterte unter leisem Schluchzen. Eissceda lehnte am Baum, eindeutig übel zugerichtet, jedoch mit einem gewissen Stolz in seinen letzten Gesichtszügen. Den pelzigen Körper, bei dem Auratus kauerte, sah die Wirtin nur einen Augenblick lang an, dann überkam sie eine Verzweiflung, die sie selten zuvor gespürt hatte, und rannte zurück in die Taverne.

    "Es ist am besten so. Ich wollte es doch selbst... ich hätte ihn gestern noch hängen lassen..." ,redete sich im Rennen ein, doch sobald sie die Tür der Kneipe hinter sich zugeknallt hatte, sank sie auf dem Boden zusammen und ihre Augen wurden feucht. Sie wollte es zurückhalten und nicht zulassen, wegen einem Wolf zu weinen, doch schon spürte sie, wie die heißen Tränen unaufhörlich über ihre Wangen liefen. Nach einiger Zeit hatte Maergery keine Kraft mehr, sich ihrem Herzen zu widersetzen, ließ den Verstand beiseite und weinte laut über den Verlust, von dem sie nicht gewusst hatte, dass er sie so schmerzen würde.


    (ooc: ich beteilige mich erst mal nicht an dem Gerangel ums Hauptmann-sein Und sorry eissceda, dein Tod wird von mir beklagt, wenn ich später wieder jemanden zum Hängen vorschlage^^)

  3. #223

    Katii Gast
    Nach einer unruhig zugebrachten Nacht hatte die junge Seidenweberin es nur schwer geschafft sich aus dem Bett zu erheben. Von dem Lärm in der Schmiede hatte sie offenbar kaum etwas mitbekommen, auch wenn das Gebäude recht nah zu der Webstube lag, war ihr Schlafgemach auf der gegenüberliegenden Seite, dem Osten zugewandt, so dass sie morgens immer von der Sonne gegrüßt wurde. Der Tag begann recht langsam für sie, sie schien erschöpft und hatte tiefe Augenringe, zum Glück, dachte sie, zum Glück war Wochenende, so dass sie nicht arbeiten musste. Dementsprechend ließ sie sich auch Zeit mit dem Frühstück. Doch endlich etwa zwei Stunden nachdem sie aufgestanden war verließ sie ihr Haus, nahm sie die Knoblauchknollen von ihrer Haustür und brachte sie zurück in den Keller, bevor sie sich schließlich wohlgekleidet auf dem Weg zum Dorfplatz machte.

    Neugierde war es, die sie antrieb, ihre Schritte in Richtung des Platzes lenkte, wo sie hoffte zu erfahren, was ihre Nachbarn zu berichten hatten. Doch ihre Schritte führten sie auch an der Schmiede vorbei und schon auf einige Entfernung erblickte sie die blutige Spur, die in den ihr so vertrauten Wald führte. Jegliche Farbe schoß aus ihrem Gesicht, hatten sich die Monster des Hauptmannes entledigt? Sie beschleunigte ihre Schritte, ihr Blick fiel in die Schmiede, doch verfolgte sie die blutige Spur um sich Gewissheit zu verschaffen. Durch die Blutspur alarmiert scherte sie sich nicht darum, ob ihr Kleid nun dreckig wurde oder nicht, zwar raffte sie es hoch, doch wo sie hintrat beachtete sie nicht. Bald schon erreichte sie den Ort der Tat, und die Überraschung, der Schock trieb sie dazu ihr Gesicht gleich wieder abzuwenden. "Mord...", war das einzige Wort, dass ihrer Kehle entfuhr und sofort machte sie kehrt. Sie musste dem Gelehrtem davon erzählen, sie vertraute in ihn, mehr als in jeden anderen, und sie dachte er hatte die ihr fehlende Weisheit um zu ergründen was nun zu tun sei. So rannte sie so schnell sie ihre Füße nur trugen zu Inelukis Wohnstätte, wo sie an die Tür hämmerte in der Hoffnung, dass er sie hören würde: "Ein weiterer Mord ist geschehen.... Der Hauptmann ist tot... Der Hauptmann war ein Monster", rief sie immer und immer wieder panisch, während sie an der Tür klopfte.

    Was sie dermaßen in Panik versetzte mochte von außen nicht leicht zu ergründen sein. Beim gestrigen Mord hatte sie sich eher neutral verhalten. Vielleicht war es, dass sich in dieser Nacht die Wahrheit über den Schmied und Hauptmann offenbart hatte und sie sich nun nicht mehr sicher war, wen sie noch trauen konnte. Da war es nur bezeichnend, dass sie gerade an die Tür des Gelehrten hämmerte, war er doch der einzige, dem sie noch traute.

  4. #224
    Ineluki erwachte in seinem Bett. Dolch und Silberstaub waren noch an ihrem Platz, das Laudanum war noch im Schrank und er lebte. Alles in allem also eine gute Nacht. Ineluki kleidete sich an und beschloss, dass es an der Zeit sei, ein paar Worte mit Margery zu wechseln, unter vier Augen. Dass sie den Hauptmann beschuldigt hatte, gefiel ihm gar nicht. Vielleicht hatte sie wirklich etwas gesehen, wobei dann das Dorf in grosser Gefahr schweben wuerde, oder sie konnte dem Druck einfach nicht mehr stand halten und begann zu phantasieren, was nicht weniger gefaehrlich war. Schliesslich hatte sich der wuetende Mop dazu entschlossen, jeden Tag jemanden hinzurichten, bis der Spuk endlich zu Ende war. So oder so.

    So entriegelte Ineluki wie ueblich seine Tuer, nahm Handschuhe, Zylinder und Gehstock und ging hinueber zu Margerys Taverne in der Hoffnung, sie allein anzutreffen.

    Noch bevor er die Tuere oeffnen konnte, hoerte er bereits ihr Schluchzen und fand sie schliesslich auf dem Boden kauernd, den Kopf in ihre traenenbenetzten Haende gebettet. Auf die Frage, was denn passiert sei, deutete sie nur hinaus aus dem Haus in Richtung Wald. Bereits schlimmes Ahnend stuerzte Ineluki aus der Tuer in Richtung Wald, fand die Blutspur und folgte ihr zum Ort des Grauens.

    Hier lagen sie. Alle beide. Auf der einen Seite der Werwolf, dem noch die Reste eines Kettenhemdes um den Nacken hingen, auf der anderen Seite, Eissceda, die Flinte neben sich. Sonst war niemand zu sehen. Unbehagen beschlich Ineluki. Konnte dies wirklich Daen Wallace sein ? Er brauchte Gewissheit.

    Ineluki rannte zurueck ins Dort direkt zur Huette von Daen Wallace. Die Tuer stand offen und die Blutspur fand in ihr ihren graesslichen Anfang. Ineluki betrat die Huette. Das Bett war von Blut getraenkt. Hier musste also Eissceda den toetlichen Schuss abgegeben haben, als Daen schlief. Dieser verwandelte sich darauf hin, rasend vor Schmerz in eine wilde Bestie und verfolgte den armen Eissceda schliesslich bis zu dem Baum, an dem beide ihr schreckliches Ende fanden.

    Trotz allem war es ein schwerer Schlag fuer Ineluki seinen Freund Daen Wallace zu verlieren. Nun ja .. sie kannten sich nicht so gut, doch hatten sie oft miteinander geredet, und Daen war wohl das geworden, was einem Freund am naechsten kam. Es war schrecklich, ihn an die Werwoelfe zu verlieren, vor allem in dieser Weise. Gestern war er noch mit dem Hauptmann einer Meinung gewesen, und nun stellte sich heraus, dass Daen auf der Seite der Werwoelfe gestanden hatte. Er hatte ihn getaeuscht. Oder war es vielleicht gar nicht so ? Hatte Daen vielleicht gar nicht gewusst, was er war ? Hatte er vielleicht in bestem Treu und Glauben gehandelt ? Ja, genau. Das musste es sein. Daran wollte er glauben. Die Bestien wussten bei Tage nichts von ihrer animalischen Natur, und wenn, dann nur auf eine unterbewusste Art und Weise, die sie nicht selbst steuern konnten. Das wuerde alles erklaehren.

    Langsam wischte sich Ineluki eine Traene aus dem Gesicht. Sein Freund war tot. Nun hatte er die Aufgabe, es den anderen Doerflern zu sagen, auch wenn ihn das sowohl verdaechtig als auch zur Zielscheibe der Woelfe machen konnte. Er stand auf, nahm Daens Schwert, ein Meisterwerk. das er wie seinen Augapfel gehuetet hatte, von seinem Ruheplatz am Bett und trat in das Sonnenlicht des Dorfplatzes. Dann schritt er hinueber zur Alarmglocke, erhob das Schwert ueber seinen Kopf und laeutete kraeftig und ausdauernd.

    "EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... EISSCEDA UND HAUPTMANN DAEN WALLACE SIND TOT. DAEN WALLACE WAR EIN WERWOLF. EISSCEDA HAT IHN ERSCHOSSEN ... "

  5. #225
    Raknar konnte es erst gar nicht realisieren. Nicht nur, dass Eissceda, jener merkwürdige Kerl in dieser Nacht von den Werwölfen getötet wurde - nein anscheinend war auch Daen Wallace, sein geschätzter Kollege, eines dieser Biester. Gewesen. "Verdammt", murmelte er, aber es klang nicht annähernd so kraftvoll wie gewohnt. Eine Träne glitzerte auf seiner Wange, die erste seit vielen Jahren. Jeglicher Übermut, der ihn am letzten Abend so erfasst hatte, und in welchem er Zappy's Aufhängung verteidigte, war von ihm gewichen. "Verdammt", wiederholte er noch einmal, in dem Wissen, dass er nun niemandem mehr vertrauen könnte.
    "Eissceda...", dachte er, "woher zum Teufel wusstet Ihr es? Und warum habt Ihr so lange geschwiegen? Warum habt Ihr nicht verhindert, dass er Hauptmann wurde?"
    Aber so sehr er auch nachdachte, er kam zu keiner Antwort. Eisscada war tot. Daen war tot - zum Glück, in diesem Fall. Und er hatte das Gefühl, dass das Sterben noch lange nicht vorbei war.

    Geändert von Raknar (06.03.2009 um 18:21 Uhr)

  6. #226
    Das Schrillen der Alarmglocke weckte Mivey. Im ersten Moment dachte er hätte einen Traum und würde die Erlebnisse von Gestern wiedererleben doch dann hörte er auch noch die Stimme von Ineluki und was sie verkündete.
    "Das kann nicht sein", sagte er zu sich selbst.
    Er stand augenblicklich auf, zog sich an und rannte zuerst in Richtung der Alarmglocke folgte aber dann der Masse die in Richtung des Waldes lief.
    "Wie letztesmal", dachte er. Doch es war an einer anderen Stelle und viel tiefer im Wald.
    Dort waren Eissceda und Dean Wallace zu sehen. Dieser ein Werwolf mit tötlicher Wunde und jener zerfleischt, vermutlich von selbigem Werwolf. Der Boden war getränkt von Blut und es stank bereits nach Verwesung. Ein süßlicher Geruch.

    Die Erkenntnis das Daen einer von den Bestien war traf ihn schwer. Er hatte ihm vertraut. Er wusste das man niemanden mehr trauen konnte. Niemanden.
    Er stand einige Zeit am Schauplatz, bei der Menge und wartete das etwas passierte.

    Geändert von Mivey (06.03.2009 um 13:51 Uhr)

  7. #227
    Die Alarmglocke rüttelte Maergery schlagartig aus ihrer Trauer. Urplötzlich schien ihr wieder einzufallen, was real und wichtig war - jemand, der Dorfbewohner tötete, war umgekommen. Und es durfte eigentlich keinen Grund geben, sich davon beeinträchtigen zu lassen.
    Die Wirtin ignorierte das Gefühl der Trauer, das sie wie einen Stich in ihrem Herzen fühlte, stand auf und wischte sich übers nasse Gesicht. Sie war wie Eissceda bereit gewesen, für das Wohl des Dorfes zu sterben, doch mit ihren spärlichen Fähigkeiten hätte sie nicht so viel ausrichten können, wie der tapfere Jäger. Er war ein Held, und nun fühlte sie sich mehr als je zuvor verantwortlich, den Wölfen Einhalt zu gebieten, egal wie weit sie gehen musste.

    Entschlossenen Schrittes stapfte sie zum Dorfplatz. Ineluki läutete die Glocke immer noch, und die Wirtin zögerte ein wenig. Er hatte sie in einem schwachen Moment gesehen, und sie schämte sich furchtbar dafür. Außerdem trug er Daens Schwert, das ihnen allen immer ein Gefühl von Sicherheit an seiner Seite gegeben hatte. Die Erinnerung an diese Tage musste sie mit großer Überwindung beiseite schieben.
    Etwas unsicher stellte Margery sich neben Ineluki und wartete, dass die restlichen Bewohner auf den Platz kamen. Nachdem der Gelehrte alles nötige gesagt haben würde, würde sie ihn bitten, ihr Wort auch an die Menschen des Dorfes richten zu dürfen.

  8. #228

    Examinierter Senfautomat
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    Schmerzhaft klangen die Klänge der Alramglocke an Bithors Ohren, was einen gellenden Kopfschmerzanfall bei ihm auslöste. "Bäh, ich hätte den letzten Absacker letzten Abend lieber weglassen sollen." Langsam tastete er sich zum Fenster vor und öffnete die Laden. "Meister Ineluki, es ist zwar schön, dass ihr dem ganzen Dorf die Ereignisse der letzten Nacht vorbetet, aber schraubt bitte eure Lautstärke herunter. Es gibt hier immer noch Leute in meinem Alter, die schlafen wollen." Nachdem er seinem Unmut über die frühe Störung Luft gemacht hatte, setzte er sich auf seinen Schemel und dachte über die Ereignisse nach. Sie hatten also einen zweiten Werwolf ausfindig gemacht und es musste ausgerechnet der Hauptmann sein. Immerhin konnte er frühzeitig ausgeschaltet werden, bevor Daen in seiner Position noch mehr Schaden anrichten konnte.

    Bithor erhob sich, nahm seinen Stab und wanderte zum Dorfplatz. Der Tumult schien nach den Ereignissen der letzten Nacht noch zugenommen haben. "Muhääh. Wir haben also zwei von den niedlichen Schoßhündchen erledigt, aber da müssen noch mehr unter uns sein. Wenn sie schon solche Positionen wie die des Hauptmanns besetzen können, müssen wir uns extrem in Acht nehmen. Sie sind unter uns und bedrohen uns. Wir dürfen nicht eher Ruhe geben, bis wir auch das letzte Viech erwischt haben. Und meine kleinen Elfenfreunde werden uns sicherlich bei der Suche behilflich sein. Muhäääh."

  9. #229
    Ein schrilles, durchdringendes Klingeln weckte Seldara aus ihrem Schlummer. Eindeutig das Geräusch der Alarmglocke. Sobald ihr verschlafener Verstand begriff, was das Läuten bedeutete, warf sie die Decke zurück und zog das erstbeste Kleidungsstück an, das sie in die Hände bekam. Es war ein weißes Kleid, ein Geschenk ihrer Mutter. Dann machte sie sich eilig auf den Weg zum Dorfplatz, wo sie Ineluki, den Gelehrten, stehen sah, der immer wieder dieselben Worte wiederholt.
    Also hatte Margery recht... Der Hauptmann war wirklich eine der Bestien. Und durch reines Glück hat sie die Nacht überlebt. Verflixt, was machen wir denn jetzt? Wir brauchen schon wieder einen neuen Hauptmann.. und diesmal keine von den Biestern.
    Sie gesellte sich zu dem Gelehrten und der Wirtin, Margery, die sie neben ihm stehen sah. Irgendwie wirkte sie ... traurig.
    Natürlich ist sie traurig. Daen war ein netter Kerl gewesen, aber nichtsdestotrotz einer der Werwölfe, und wir dürfen nicht vergessen, dass diese Viecher uns allesamt töten wollen. In dieser schweren Zeit muss man damit rechnen, dass jeder mit der Krankheit infiziert worden sein könnte. Langjährige Beziehungen zählen nicht mehr. Umso größer ist aber dennoch der Schock, dass jemand, dem man immer vertraut hat, einer der Wölfe ist.

    Jemand sollte sich darum kümmern, dass Eissceda ein anständiges Begräbnis und eine Andacht bekommt. Ich sollte wohl den Priester Nerys verständigen, damit er sich darum kümmert. Mit Sicherheit wird ja für den Toten keine Autopsie notwendig sein, da er ja eindeutig durch Daen getötet wurde. Sollte der Gelehrte dennoch den Körper obduzieren wollen, sollte er das mit Nerys klären.

    Sie seufzte tief, und lief dann los, um den Priester zu wecken, der wohl angesichts des Lärms der Glocken einen tiefen Schlaf haben musste.

  10. #230
    Durch die Alarmglocke wachte Yukari,die kaum geschlafen hat, auf. Sie konnte kaum glauben, das Eissceda tot ist und Hauptmann Daen ein Werwolf war. "Ohje wir können niemanden mehr trauen, wenn wir wieder einen Hauptmann wählen, ist dieser am Ende wieder einer von den Bestien"

  11. #231
    Ich verkünde hiermit offiziell auch noch einmal in diesem Thread, dass Ineluki von Daen zum neuen Hauptmann ernannt wurde (siehe Anmerkungen-Thread).

  12. #232
    Nachdem das schrille Klingeln der Alarmglocke verhallt war, welches zusammen mit Inelukis Geschrei so laut gewesen war, dass selbst sie es mit ihren schwerhörigen Ohren nicht überhören konnte, verließ auch die alte Olma ihre Hütte um sich den traurig herumstehenden Dörflern anzuschließen. Doch sie hatte den Trauenden wenig an Mitgefühl oder Trost anzubieten: "Hähä, ich habe in meinem langen langen Leben schon so viel Tod gesehen, dass ich schon keine Träne mehr wegen den beiden heute Nacht getöteten vergießen kann... Obwohl ich eissceda ja immer sympathisch fand, so hilfsbereit und höflich - aber solche Leute sind mit der Zeit dutzendweise an mir vorbei gezogen, einer wie der andere. Und dass Daen der Schmied ein Werwolf war, wundert mich kaum, schon gar nicht, nachdem Margery ihn verdächtigt hat. Seine Reizbarkeit und seine rohen Manieren hatten ja schon immer etwas von einem Tier. Nur gut, dass Daens hinterhältiges Doppelspiel aufgeflogen ist, bevor er uns in seiner Funktion als Hauptmann noch tiefer ins Unheil führen konnte; das ist eisscedas großer Verdienst. Aber die Art, wie wir unseren neuen Hauptmann ernannt haben, scheint mir doch etwas stupide, nach dem Motto, der mit dem größten, ähm, Schwert wird Anführer... Und dass es auch noch dieser Ineluki geworden ist, der ja von Anfang an den Anschein hatte, als würde er sich prima mit unserem Ex-Häuptling und Teilzeit-Wolf verstehen, ist mir verdächtig. Naja, viel schlimmer als Daen kann er zumindest nicht sein, wenigstens scheint er etwas bessere Manieren und einen kühleren Kopf zu haben...."
    Nach Beendigung ihrer skeptischen Reflexion in mitten der versammelten Dorfbewohner begab sich Olma wieder zu ihrem Stammplatz - dem Schaukelstuhl auf dem Dorfplatz - und begann, zu stricken. Nach jahrzehntelanger Übung ging ihr das Stricken auch mit ihren knorrigen Fingern noch leicht von der Hand. Ihr neuestes Projekt: Ein dunkelroter Strickpullover mit dem Motiv eines schwarzen Wolfes auf der Vorderseite und darunter der Text "Home sweet home"...

    [ooc] [/ooc]

  13. #233
    Margery hatte also Recht!
    "Doch wurde der neue Hauptmann wirklich so unwillkürlich gewählt, wie man meinen müsste?", fragte sich Spitfire...

  14. #234
    Nachdem das halbe Dorf schon gesagt was es von den Geschehnissen hielt, wobei sie allesamt ein und daselbe sagten "Wir können niemanden trauen","Margery hatte Recht" "Die Biester sind überall" "Ich habe es schon immer gewusst das er ein Werwolf war" "[Hier paranoides Geschwafel einsetzen]".

    "Was sollen wir jetz tun Hauptmann Ineluki? Einer von uns ist gestorben und 2 von ihnen, doch was jetz? Ihr seid unser Anführer unser Schicksal liegt wohl oder übel in eurer Hand oder eurem Verstand" sagte Mivey und schaute Richtung Ineluki.

  15. #235
    Er hatte einen guten Tod gehabt. Zwar keinen angenehmen aber immerhin einen Guten. Er war im Duell Mann gegen Mann, äh Werwolf gefallen und hatte seinen Gegner auch noch mitgenommen, was für einen Söldner ein guter Tod war, anders als von Gewehrkugeln durchsiebt langsam auf den Schlachtfeld auszubluten oder von Pferden niedergetrampelt zu werden. Und er hatte einen Werwolf erlegt, eine Leistung der sich nur wenige Jäger rühmen konnten.
    Sein Plan aus den Schatten heraus zu beobachten hatte allerdings nicht funktioniert und viele der Dorfbewohner schienen blind zu sein. Er konnte nur hoffen das auch andere sehen würden. Und das sie bereit sein würden zu handeln. Mehr konnte er nicht tun. Und bevor der Priester irgendetwas Dummes anstellen konnte verließ er die Welt. Er wollte nicht mit ansehen wie sein Leichnam mit irgendwelchen Ölen beträufelt wurde und dann verschart wurde. Ob er in den Himmel oder Hölle ging würde er bald genug erfahren.

  16. #236
    "HAUPTMANN DAEN WALLACEUND EISSCEDA SIND TOT!", waren die ersten Worte, die Vater Nerys an diesem Tag zu hören bekam. Der Tag hätte besser beginnen können.

    Eilig kleidete er sich an, doch seine Kutte hing schief: Er hatte wahrlich nicht gut geschlafen. "VERFLUCHT!", entglitt es ihm. Sein Atem stockte. Vergib mir Herr, dass ich fluchte... und so rann er hinaus und folgte der Blutspur, die ihm nicht entgehen konnte. Dunkles, schweres Blut hatte sich mit jungem vermischt und schien den gleichen Krieg zu führen wie ihre verstorbenen Besitzer... Eilig schritt er weiter: Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.

    Dann sah er sie. Eissceda, den guten Gehilfen, halb zerfleischt klebte er am Baum. Was für eine Bestie...?! Dann eine Gestalt, die sich an ... konnte das sein? eine tote Bestie kuschelte? KUSCHELTE? Er sah genauer hin. Der Wolf, der Mord: Es ist Daen gewesen. Daen. Harter Grimm und Zorn spiegelten sich auf seinem Gesicht und ließen Nerys das Ausmaß der Situation endlich bewusst werden. Verraten.
    Nun erhob sich die Gestalt, die eben noch... sie erhob sich. Auratus.
    "Du weißt es?", entfuhr es ihm heiser. Auratus nickte verwirrt. Tränen rannen ihr über das Gesicht, Daens Tochter. "Seit heute morgen.", meinte sie. Nur mit Mühe konnte sie ihre Stimme bändigen.
    Dann geschahen einige Dinge, die Nerys sich vorher nie zugetraut hätte: "Verzeih mir, dass ich es dir nicht eher sagte." Er sah betreten zu Boden. "Er beichtete es mir kurz nach deiner Geburt. Ich durfte es dir vor seinem T... vorher nicht sagen." Die Worte klangen wie die eines Fremden, doch sie sprudelten einfach aus ihm heraus. Eine einzelne heiße Träne entsprang seinem Auge, rann über seine Wange und fand den Tod in Auratus Hand. Nerys blickte sie an und umarmte sie. Egal, ob sie ein Bastard war, egal, ob auch sie ein Werwolf sein könnte, egal, wer ihr Vater war: Er umarmte sie.
    Nur was er war, hatte Daen mir verschwiegen.
    Nach kurzen Augenblicken, die noch kürzer und dennoch lang und erholsam schienen, ließ er sie los. "Ich muss ... sie begraben." Und obwohl er sonst faul war und die Arbeit früher nie selbst erledigt hätte, trug er Eisscedas Leichnahm in die Kirche, holte eine Schaufel und grub, wo Daen gestorben war, sein Grab. Als er fertig war, ließ er kurz die Dorfbewohner holen, die Daens Beerdigung beiwohnen wollten, obwohl er ein Werwolf war. Doch Nerys musste ihn begraben - für Auratus und für sich, da er Daen zu Lebzeiten stets geschätzt hatte. Er sah um sich, mit Dreck und Blut beschmiert, die Kutte unordentlich und schief, und begann zu reden:
    "Er mag ein Wolf gewesen sein, vielleicht der schlimmste unter ihnen. Er mag ein Lügner, ein Verräter gewesen sein, vielleicht der schlimmste Lügner unter uns. Doch er war auch Daen, der uns beschützen wollte, der unter uns weilte und uns bereicherte, der half wo er nur konnte. Und an diesen Daen gedenke ich mich zu erinnern. Margery: Rum, zum Anstoßen auf diesen Kerl und diese Bestie: Auf Daen!", sagte er halb grimmig und zornig, halb feierlich und vergebend. Ob Daens Geist die Rede wohl vernommen hatte?
    Danach trank er ordentlich vom Rum und begrub Daen unter der Erde, auf der er gestorben war.


    Nach dieser eher außerkirchlichen Beerdigung brauchte er erstmal etwas Erholung. Doch obwohl er früher mit Sicherheit Hähnchenschenkel gegessen hätte, reichte ihm nun etwas Brot und Käse in seiner Stube. Viel Zeit hatte er nicht, denn Nerys wollte den heldenhaften Toten, der wohl schon die ganze Nacht draußen gelegen hatte, bald die Ehre zukommen lassen, die ihm gebührte. So kümmerte er sich abermals um ein Grab und rief die Dorfbewohner erneut zusammen. Ich hoffe nur, dass das bald ein Ende nimmt. Ich möchte Hochzeiten feiern, nicht Tag für Tag meine Freunde begraben. Doch Nerys begann zu Reden, in der Hoffnung, dass Eisscedas Geist seine Grabesrede noch hören könne:
    "Einen schweren Verlust haben wir zu beklagen. Heute Nacht ist der tapferste Mann von uns gegangen, ein Mann, dessen Verstand so scharf wie seine Klinge war, so gefährlich wie sein Gewehr, dessen Mut ihn weit überragte und dessen Liebe und Selbstlosigkeit uns beschützte, ja, uns noch heute umgibt. Als er noch lebte, schuftete er in der Taverne für unser aller Wohlsein und half stets, wo er konnte. Tief bedauern wir, ihm und Margery nicht eher geglaubt zu haben. Ich bitte um Vergebung, auch wenn Worte nicht vermögen, die Zeit zurückzudrehen. Und auch wenn Worte nie zeigen können, wie dankbar ich, nein, wir alle sind, so möchte ich dennoch danken für das Opfer, dass er bereit war zu geben.
    Möge seine Seele ihre Flügel spannen und nach Hause kehren, in das Reich des Herrn, denn er starb totesmutig für unser aller Wohl. Lasst uns ihn auf ewig gedenken, so bald werden wir keinen treffen, der ihm gliche. Stoßt mit mir auf Eissceda an, Held von Düsterwald!
    "


    Ehe die Sonne den Zenit erreicht hatte, waren zwei der Dorfbewohner, einer Held, einer Verräter, unter der Erde. Trotz des Erfolgs, schon zwei der Bestien erwischt zu haben, war es deprimierend. Aber es war ein neuer Tag, und Nerys spürte, dass Daen nicht der letzte Werwolf war.
    Plötzlich hörte er ein schrilles Läuten. Die Alarmglocke! Er lief zu Ineluki, Margery, Bithor, Mivey, Olman, Spitfire und den anderen.
    Ineluki hielt Daens Schwert in Händen. Das konnte wohl nur bedeuten, dass Ineluki der neue Hauptmann war. Nerys kniff seine Augen zusammen. Ausgerechnet Ineluki. Doch als sein Blick auf Margery fiel, kam ihm die Taschenuhr wieder in den Sinn. Es ging wohl nicht anders. Nerys schritt zu Margery und sagte leise zu ihr:
    "Seid gegrüßt, Margery. Der Herr sei mit euch. Diese Taschenuhr fand ich bei Schlaftablettes Asche. Ich vermute, dass ein Werwolf sie dort verlor, doch kann ich den Namen des Inhabers nicht erkennen, meine Augen sind so schlecht geworden. Ich kann nur drei (bzw. vier) Buchstaben darauf erkennen.
    Naja, der Grund, weshalb ich euch das erzähle: Ihr habt, neben Auratus, die besten Augen im Dorf, die lesen können, und Auratus wollte ich nicht bitten. Also, Margery, sagt mir bitte, was in diese Taschenuhr eingraviert ist."



    [occ: Sorry für die Länge des Posts, aber ich wollte alles unterbringen und nicht etliche Posts daraus machen. Ich hab versucht, es durch Absätze und Unterstreichungen überschaubarer zu machen und schreibe noch eine Zusammenfassung im Anmerkungenthread.]

    Geändert von daenerys (06.03.2009 um 18:11 Uhr)

  17. #237
    Margery bemerkte ganz in Gedanken erst gar nicht, dass der Priester mit ihr sprach, und ignorierte ihn. Als das leise Zischen neben ihrem Ohr jedoch nicht aufhörte, drehte sie sich zur Seite und sah den Mann, der ihr etwas verstohlen eine Taschenuhr zeigte. Die Buchstaben darauf waren nur schwer zu übersehen, und die Wirtin bezweifelte ein wenig, dass der Priester die wirklich nicht entziffern konnte. Stumm sprach sie den eingravierten Namen aus.

    Nerys hatte ihr dieses Fundstück in dem Wissen gezeigt, dass man ihr vertrauen konnte. Weil sie mit Daen recht gehabt hatte. Und jetzt würde man ihr wenigstens zuhören, wenn sie jemanden beschuldigte, schließlich hatte sie bewiesen, dass sie eine Unschuldige war.
    Margery wandte sich wieder an den Priester und flüsterte leise: "Ich denke, diese Uhr hat Fyx (DFYX) gehört. Wir müssen wohl annehmen, dass er einer der Werwölfe sein könnte."

  18. #238
    Nerys war halb erleichtert und halb verbittert. Er hatte wohl richtig gelesen.
    Da er aber ([ooc]seltsamerweise [/ooc]) merkte, dass Margery noch etwas zu sagen hatte, trat er lieber in den Hintergrund und wartete, was sie zu sagen hätte.

  19. #239
    Lars trat langsam vor das frische Grab von Daen Wallace und drehte sich anschließend zur aufgebrachten Menge.
    "Nun, da scheidet unser frisch gewählter Hauptmann also dahin. Sagt nicht, ich hätte es euch nicht gleich gesagt. Ihr hättet lieber mich wählen sollen. Mir war von Anfang an klar, dass es sich bei dem ach so guten Daen nur um einen Werwolf handeln konnte. Auf meinen Reisen habe ich genug Erfahrungen sammeln können mit diesen Viechern. Ja, einmal hab ich sogar einen Werwolf mit bloßen Händen erlegt.
    Ihr wollt Ineluki als neuen Hauptmann ? Gut, damit finde ich mich ab.
    Aber NIEMALS werde ich mich hier hinstellen und um Daen Wallace trauern.
    Denkt hier vielleicht irgendwer an die armen eisceda und Schlaftablette ?
    Und wer weiß, wieviele von uns noch dran glauben müssen. Diese Abartigkeiten der Natur haben es nicht verdient, dass wir um sie trauern. "

    Kaum hatte Lars seine Ansprache beendet, spuckte er auf das Grab und verschwand in der Taverne, um über seine eigenen Ermittlungen nachzudenken.

  20. #240
    Da der neue Hauptmann nach dem kleinen Auftritt von Lars das Wort noch nicht ergriffen hatte, nutzte Margery die Aufmerksamkeit, um ein weiteres Mal ihre wahren Gedanken und Verdächtigungen mit den anderen zu teilen.

    "Ich weiß nicht wie viele Werwölfe noch unter uns sind, aber noch ist diese Sache sicher nicht vorbei, vor allem weil es hier einige Personen gibt, die sich verdächtig verhalten haben. Für euch mögen es nur Kleinigkeiten sein, aber ich werde versuchen, euch mit meinen Argumenten auf den rechten Weg zu weisen. Und ihr wisst inzwischen, dass man mir vertrauen kann." Sie atmete einmal tief durch, dachte an Zappy und Daen. Zwischen den beiden hatte es einen essentiellen Unterschied gegeben: Zappy war stolz gewesen, ein Werwolf zu sein, er hatte es als seine wahre Bestimmung angesehen. Daen hingegen hatte so gewirkt, als hätte er seine menschliche Seite gerne ausgelebt. Vielleicht war es auch für manche Werwölfe besser, getötet zu werden, sie konnte sich vorstellen, dass ein paar von ihnen das Monster in sich vielleicht hassten.

    "Bei Schlaftablettes Leiche wurde eine Uhr gefunden. Wahrscheinlich hat sie der verloren, der unseren lieben Mitbürger auch brutal ermordet hat. Fyx wäre als Besitzer der Taschenuhr demnach für dieses Verbrechen verantwortlich zu machen, und würde sich wohl gut auf unserem Galgen machen. Allerdings ist diese Uhr das einzige Indiz, das wir gegen ihn haben, deshalb sollten wir die Entscheidung genau überdenken.

    Weiters beschuldige ich Mivey, ein Werwolf zu sein. Wir alle haben unseren alten Hauptmann Daen geschätzt, und ich habe immer verstanden, dass niemand glauben wollte, dass er keiner von uns ist. Aber Mivey hat Daen mehr verteidigt, als jeder andere, und hat immer wieder versucht, meine Argumente als gegenstandslos hinzustellen. Er hat nicht locker gelassen. Mit Daen war er nie verwandt oder besonders gut befreundet - trotzdem hat er ihn vehement als Unschuldigen hingestellt. Heute Morgen jedoch... schien er nicht besonders überrascht über die wahre Identität des alten Hauptmanns. Erinnert ihr euch, wie er reagiert hat? Da war der Versuch, ein wenig entsetzt zu wirken, aber irgendwie war er bei der ganzen Sache ziemlich teilnahmslos...obwohl er Daen doch so hartnäckig verteidigt hatte... Das einzige, was man ihm zugute halten kann, ist, dass er schon relativ früh für Zappys Tod war.

    Nun komme ich aber zum entscheidenden Punkt in dieser Rede.
    Mivey hat sich, obwohl er doch eigentlich enttäuscht sein sollte, dass er Daen zu unrecht vertraut hatte, sofort an den neuen Hauptmann gewendet. Vertraue niemandem, sollte unsere neue Devise eigentlich sein. Doch Mivey weiß vielleicht längst, wem er vertrauen kann.
    Der neue Hauptmann Ineluki war mit Daen Wallace von Anfang an immer einer Meinung, zum Beispiel wollte er Zappy erst nicht hängen. Und als ich Daen verdächtigte, sagte er wortwörtlich: "Denn die Logik unserer verehrten Wirtin ist brüchig wie alter Käse." Ich denke es dürfte inzwischen klar sein, dass ich in dieser Sache mehr Logik als manch anderer Bewiesen habe.

    Nun kann es allerdings sein, dass Inelukis Wahrnehmung getrübt waren, durch die freundschaftliche Bindung, die er mit dem Schmied hatte. Vielleicht war sogar Ineluki der, der die Initiative in mancher Situation ergriffen hat, und Daen hat es ihm nachgemacht, um nicht aufzufallen.
    Beim neuen Hauptmann bin ich mir noch unsicher, deshalb schlage ich folgendes vor:

    Wir hängen Fyx oder Mivey. Ihr selbst müsst euch überlegen, wen von beiden ihr mehr verdächtigt, welche Argumente euch logischer erscheinen. Wir werden sehen, was der neue Hauptmann dazu sagt. Wenn er eine Stimme abgibt - gut, allerdings könnte er immer noch für den stimmen, von dem er weiß, dass er kein Wolf ist. Wenn er sich weigert, ist es verdächtig. Wenn er einen von beiden unbedingt verschonen will, ist es verdächtig. Wir werden sehen.
    Ich weiß, ich bin nicht der Hauptmann, und ihr müsst nicht auf mich hören. Aber denkt darüber nach, bitte.

    Daen sagte einmal, dass ich inzwischen schon das halbe Dorf verdächtige, aber ich habe immer nur drei ganze bestimmte Leute mit meinen Vorwürfen angesprochen: ihn selbst, Mivey und Ineluki. Meine Meinung war nie irrational, ich hatte immer meine Gründe, und das hat sich nicht geändert."

    Die Wirtin bemühte sich dann, nicht zwangsmäßig in eine bestimmte Richtung zu sehen, schon gar nicht in die des neuen Hauptmanns, als sie entschlossen hinzufügte:
    "Nehmt euch in Acht, ihr Wölfe. Wenn ihr mich tötet, gesteht ihr euch ein, dass ich eine Gefahr für euch bin. Das gesamte Dorf wird wissen, dass ich recht hatte und wird euch jagen. Lasst ihr mich Leben, werde ich euch einen nach dem anderen enttarnen, das verspreche ich euch."

    Geändert von Lynx (06.03.2009 um 20:05 Uhr)

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