Ein trauriger Blick lag auf Seldaras Gesicht, als sie die Worte Zappys vernahm.
Also sind es noch mehr Wölfe... die Gefahr ist nicht gebannt, im Gegenteil, sie hat sogar noch zugenommen. Wie um Himmels willen sollen wir alle ausfindig machen? Solange sich nicht alle dieser Bestien so tölpelhaft aufführen, sind wir auf unseren Instinkt und auf unser Glück angewiesen.
Was wäre, wenn Zappy tatsächlich nur ein normaler Dorfbewohner gewesen wäre? Unglaublich, wie töricht ich mich doch verhalten habe. Erst jetzt wird mir bewusst, was wir da eigentlich getan haben. Ich muss unbedingt achtsamer sein.
Aber noch immer sind nicht alle Fragen dieses Tages geklärt. Was ist mit Margery, die den Hauptmann beschuldigt hat? Hat sie recht oder nicht? Werden sie die Bestien als nächstes Opfer auswählen, oder ist sie selbst eine von ihnen und muss sterben, damit ihre Theorie unterstrichen wird?
Aber nein - das wäre ja absurd. Warum sollten die Werwölfe einen aus ihren Reihen opfern, um eine These zu bestätigen, an die ohnehin momentan fast niemand glaubt?

Todmüde verbarg sie einen Moment das Gesicht in den Händen und schwankte etwas, bevor sie wieder die Kontrolle über sich gewann. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, und es wurde Zeit, sich zu Bett zu begeben. Gähnend verabschiedete sie sich von den Umstehenden, zu müde, um noch viele Worte zu sagen, und machte sich auf den Weg zu ihrem Haus, wo sie sich ein weißes Nachthemd anzog und sich schlafen legte. Der letzte Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, bevor sie einschlief, war, ob sie wohl am nächsten Morgen noch aufwachen würde.