Dipl. User mit summa cum laude
Das Schrillen der Alarmglocke riss Ineluki aus einem tiefen traumlosen Schlaf. Er lag noch immer in seinem Bett, sein Nachthemd war intakt, ebenso der Silberkreis um sein Bett. Anscheinend hatte er sich ueber Nacht nicht in einen Werwolf verwandelt. Zumidnest einer, dem man trauen konnte.
Hastig schwang er die Beine aus dem Bett, ueberschritt vorsichtig den Silberkreis und beeilte sich mit dem Ankleiden. Gehrock, Weste, Mantel, Zylinder, Handschuhe, Gehstock. Das musste reichen. Er holte behende den Schluessel vom Schrank, entfernte Schloss, Kette und Eichenbalken und trat hinaus in die kalte Morgenluft. Spaetestens jetzt, war er froh darueber, in der Nacht nicht zum Laudanum gegriffen zu haben, denn sein Kopf war klar. Doch wenn das Leuten das Verkuendete, was er vermutete, so war er sich nicht sicher, ob er spaeter noch ueber einen klaren Kopf froh sein wuerde.
Ineluki eilte so schnell es nur ging in die Richtung, in die bereits das halbe Dorf unterwegs war und aus der bereits das Fluchen von Hauptmann Daen klang. Rasch draengelte er sich zwischen den anderen hindurch und warf unvorbereitet einen Blick auf den Quacksalber, der mit aufgerissener Kehle und ausgeweidetem Brustkorb in einer angefrohrenen Blutlache auf dem Boden lag. Jetzt war er auch froh, dass er noch nichts gegessen hatte.
"Bei ... allen ... Heiligen ..." wuergte Ineluki hervor, bevor er sich langsam fing. "Ich habe ja schon einige Leichen gesehen, aber DAS ..." Er holte erst einmal tief Luft, bevor er weiter sprach.
"Zuerst einmal: Wer hat ihn gefunden und wann ?
Zweitens: Was hat er ueberhaupt hier draussen mitten in der Nacht getrieben ? Dem angefrohrenem Blut und der aktuellen Wetterlage zufolge muss er hier schon ein paar Stunden liegen. Ich wuerde den Tod auf schaetzungsweise halb Zwei datieren, vielleicht auch eher.
Das bringt mich zu Drittens: Wir muessen eine Autopsie vornehmen. Da unser Arzt hier vor uns liegt, und damit wohl ich der qualifizierteste fuer diese Aufgabe bin, werde ich das wohl uebernehmen muessen.
Viertens: Da wir nicht wissen, was er hier draussen trotz Ausgangssperre zu suchen hatte, sollten wir sein Haus gruendlich unter die Lupe nehmen. Vielleicht hatte er ja etwas rausgefunden und wollte dieser Spur auf eigene Faust nachgehen. Auch hierzu brauchen wir einige Freiwillige.
Und um Herrgottswillen, kann mal jemand ein Leichentuch holen ? Ich will nicht, dass am Ende noch unsere Kinder traumatisiert werden und Alptraeume kriegen, wenn sie das hier sehen ..."