Die junge Tisa hatte ihren Schal beobachtet als er sich langsam auf das Haupt des rau wirkenden Schmiedes niedergelassen hatte, dementsprechend hatte sie ihm durch diesen Schicksalswink angespornt ihre Stimme übergeben. Hauptmann, das war wirklich Männersache, sie hatte keine Ahnung von der Politik und sie interessierte sich auch nicht wirklich dafür. Einzig und allein für ihre Seidenweberei interessierte sie sich, Seide dieser so lebendig glänzende Stoff, der immer wirkte als lege ein Feuer in ihm, selbst wenn er nicht brannte. Es war ihr Leben und auch der Orange-gelbe Schal, welcher bestimmt hatte wem sie ihre Stimme gab war aus diesem wertvollen Stoff. Allerdings war dies auch das einzige Kleidungsstück, dass sie aus diesem Stoff besaß, denn selbst wenn sie die Seidentücher selbst webte konnte sie es sich nicht leisten Kleider aus eben jenen zu besitzen. Ach wenn sie doch nur wohlhabend wäre.... Ein leichter Seufzer war ihrer Kehle entfahren als sie sich in der Menge umsah, während ihr widerspenstiges Haar Strähnchenweise über ihr Gesicht fiel.

Dann sah sie ihn... und es traf sie wie ein Blitz. Wenn man ihn aus den falschen Blickwinkel betrachtete so mochte er Ähnlichkeit mit den Tod höchstpersönlich haben, so kränklich bleich war er, doch in ihren Augen erstrahlte seine Gestalt, so dass sie über ihn hinauswuchs und ihre Sinne vernebelte. Jeder der sie betrachtete würde offenkundig sehen wie verträumt sie war, als ihre Augen bewundern auf Ineluki ruhten, ihre kleinen Augen schienen dabei beinahe doppelt so groß wie sie waren, während ihre breite und ein wenig hakenartige Nase leicht hochgezogen war. Verträumt beobachtete sie ihn wie er sprach und sich gestikulierte, auch wenn sie nicht wirklich auf das hörte was er sprach und verträumt sah sie ihm auch nach als er sich auf den Weg nach Hause machte. Ein Seufzer entfloh ihrer Kehle schließlich als er in seinem Haus verschwand und sie sich endlich aus ihren Träumereien reißen konnte, zumindest für diesen Tag.

Es wurde spät und sie machte sich Sorgen, schließlich musste sie vor ihren Mann, einem Tuchhändler, der momentan auf Handelsreisen war, geheimhalten, dass ihr Herz einen anderen begehrte. So schritt sie eilig zu ihrem Heim und war sich sicher, dass ihr Gatte zwar alles fressen konnte, aber nicht alles wissen musste.