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Ritter
Vielen Dank, Streicher.
Cassy sah ihn fassungslos an. „Was ist? Du wolltest doch laufen, oder? Dann geh.“ Teds Blick blieb hart, schien sie in die Knie zu zwingen.
„Und du gehst mit!“ Es war nicht Cassy gewesen, die ihn so anschrie. Er drehte sich um und blickte in ein vertrautes Gesicht. Shrashh. „Du hast mir erst recht nichts zu sagen!“ „Ich weiß. Und trotzdem wirst du auf mich hören. Du hilfst ihr jetzt raus. Da vorne ist eine meiner Schwestern am toben. Sie kommt da nicht alleine durch.“ sagte Shrashh sehr ruhig. „Dann stirbt sie eben!“ Ted wurde immer lauter. Nach ein paar Minuten erwiderte das Mädchen: „Das wird sie jetzt sowieso.“ „Was, warum?“ „Weil sie weg gerannt ist. Du gefühlloses Monster.“
Die Schwarzhaarige rannte. Einige der Wandbehänge standen in Flammen. Doch sie sah nur ein helles Leuchten.
Cassy weinte nicht oft, hatte es mit der Zeit verlernt. Ihr Vater hatte ihre Mutter oft geschlagen, sodass sie bald davongelaufen war. Irgendwann schien es ihr wie Fazzo zu gehen, die Tränendrüsen waren einfach leer.
Doch nun weinte sie wie ein kleines Kind, das man verprügelt hatte. Und so fühlte sie sich auch. Geschlagen. Getreten. Über fünf Jahre hinweg war der Blutkopf einer ihrer engsten Vertrauten gewesen. Ein Freund. Doch nun musste sie wieder die unmenschliche Kreatur in ihm sehen, vor der er sie gewarnt hatte, deren Existenz sie leugnen wollte.
Sie stoppte erst wieder, als sie fast in das Zentrum der Flammen gerannt war. Einer der Aspekte stand direkt vor ihr.
Er war wie die Anderen ein kleines Mädchen, hatte aber keinen Unterleib, noch nicht einmal den eines Schädlings. Seine Haut war verkohlt, Ruß fiel von diesem ab. In seinen Händen hielt er irgendetwas, doch was genau es war, konnte Cassy nicht erkennen.
Die vertrockneten Augen fixierten die Frau, die ängstlich zurückwich. „Ich bin das Mädchen mit den Zündhölzern, hi, hi.“ er lachte albern. „Und ich spiele so gerne…“ der Gegenstand entpuppte sich als Streichholzbox „mit dem Feuer!“ Er entzündete eines der Hölzer. Es flackerte ungewöhnlich hoch.
Auf einmal hörte Cassy eine Stimme: „Meine Güte, seid ihr da immer noch drinnen? Macht dass ihr da raus kommt!“
Der Aspekt drehte sich um und gab so den Blick auf eine schemenhafte Gestalt frei. Obwohl das Knistern des Feuers ihr Gehirn zu beanspruchen schien, erkannte sie die Stimme.
Der Aspekt lächelte den Zombie an. „Zeit für deine Einäscherung, mein Freund!“ Die Kreatur holte mit dem Holz weit aus und wie ein Peitschenschlag traf das Feuer den Zombie mitten ins Gesicht.
Man hätte erwarten können, dass Fazzo anfing herum zuspringen und zu schreien. Man hätte erwarten können, dass von ihm nur ein Häufchen Asche übrig blieb.
Doch es war still, nur die Flammen knisterten weiter. Cassy schwitzte und bekam kaum Luft.
Dann wurde die über dem Boden schwebende Kreatur einfach zur Seite geschleudert. Fazzo kam auf Cassy zu. Er lief auf allen Vieren und zunächst fürchtete Cassy, dass er wieder verrückt geworden war, doch als sie sein breites Grinsen sah, atmete sie erleichtert aus.
„Entweder bin ich mal wieder total unlogisch oder ich habe das Form Aldehyd mit der Sonnencreme verwechselt. Wo ist Ted?“ Cassy sah ihn traurig an. „Er kommt nicht…er will hier bleiben…er…“ Sie fing wieder an zu weinen.
„Dann komm. Wir gehen.“ Fazzo stand in Flammen, doch sie schienen den Leib nur zu umgeben, tanzten über die Haut, versengten sie ein bisschen, aber ansonsten geschah nichts. Nur die Kleidung fiel langsam ab, was Cassy dazu bewegte, etwas schneller zu rennen.
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