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Ritter
Auf einmal war alles klar. Nicht nur Cassy Kopf, der unter dem Alkohol gelitten hatte, sondern auch alles, was die Aspekte betraf.
Sie hatten sich anscheinend bei den Stürtzs eingenistet und so erfahren, dass Ted auch am Ball teilnehmen würde. Dann übernahmen sie die Kontrolle über diese und schmuggelten sich so in die Oper ein.
Dann wurde ihr das ganze Ausmaß der Katastrophe klar. Sie hatten keine Stunde mehr. Nur noch fünf wenige Minuten. Jedes Jahr verschob sich der Tag-Nacht-Wechsel um eine Stunde. Letztes Jahr konnten sie nicht zum Ball gehen, weil Fazzos Großmutter gestorben war. So hatten sie vergessen, eine Stunde abzuziehen, ein kleiner Rechenfehler mit großen Auswirkungen.
Die Saaldiener öffneten bereits die Tür, als Cassy sich von ihrem Entsetzen losriss und den Stürtzs hinterher sprintete.
Als auch endlich sie im Saal ankam, rannte sie die Leute einfach um, die ihr im Weg standen. In diesen Momenten war sie froh, dass sie kein Kleid trug, dass sie am laufen behindert hätte.
Sie ignorierte die langsam trabenden Stürtzs und rannte stattdessen direkt auf Ted zu.
Kurz vor ihren beiden Freunden stoppte sie und krächzte heiser, noch vom Rennen erschöpft: „Die Stürtzs sind da! Aber, huh, sie transportieren die Aspekte!“ „Na, na, jetzt beruhig dich mal.“ Ted, der ein Schnittchen in der Hand hielt klopfte ihr auf den Rücken. Er war in sichtlich besserer Stimmung. „Bist du dir ganz sicher?“ „Ja, Herrgott! Sie haben dasselbe Geschwür wie du auf den Rücken, alle Acht!“ „Ich frage mich immer noch, wie man so viele Kinder haben kann. Und hör mal. Selbst wenn, wir haben noch Zeit. Es sind noch…“ Cassy unterbrach ihn energisch: „Nein, wir haben eben keine Zeit mehr! Wir haben uns verzählt! Seht doch mal nach draußen!“
Es wurde dunkel. Kein Mond und kein Stern war mehr zusehen, nur das künstliche Licht der Stadt erhellte die Straßen und Gebäude. Außerhalb konnte man wahrscheinlich schon rein gar nichts mehr sehen, falls man keine leistungsstarke Lampe dabei hatte.
Plötzlich schepperte irgendetwas. Als die Drei sich umdrehten, sahen sie, wie die Leute langsam aber sich aus der Mitte des Saales, wo sie eben noch getanzt hatten zurück drängten. Nur noch eine Kellnerin stand dort, sie hatte ihr Tablett fallen gelassen und starrte nun auf den Boden.
Dort lagen, mit gebärenden Rücken, die Stürtzs. Es war alles still, nur das unablässige Pulsieren der Geschwüre hallte nun wie Trommelschläge durch die Hallen.
EDIT: Ich merke gerade, dass dies jetzt schon die 13. Seite ist. Ich glaube, dass ist bis jetzt der größte zusammenhängende Text, den ich je geschrieben und veröffentlicht habe (abgesehen von "True Saints" aber der wurde ja "verboten")
Geändert von Lobstercookie (27.02.2009 um 10:52 Uhr)
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