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Ritter
„Du bringst deine eigenen Kinder um?“ jetzt schien sogar Fazzo die Fassung zu verlieren. „Wie krank ist das denn?“
„Nur einmal. Er ist gleich aggressiv geworden, als ich ihm klar gemacht habe, dass ich nichts mit ihm zutun haben will. Du willst nicht wissen, wie schwer es ist gegen etwas zu kämpfen, dass früher mal zu deinem Körper gehörte.“ Sagte Ted leise und wischte sich Tränen aus den Augenwinkeln. „Und das wird sie auch. Sie werden alle aggressiv. Egal wie intelligent sie sind. Egal, ob sie sich Namen geben oder nicht. Sie bestehen aus materiellen Hormonen. Da bleibt so etwas nicht aus. Bis jetzt ist jeder von ihnen dadurch umgekommen, dass er sich mit den Falschen angelegt hat. Und es ist auch nicht gerade einfach für mich, die zerfetzten Leichen von irgendetwas zu finden, dass mir aus dem Rücken gekrochen ist. Aber ich habe keine Lust, irgendwelche fadenscheinigen Ausreden zu finden. Ich habe das schon seit Jahren so gemacht. Und es geht euch nichts an. Nur…haltet euch vor ihnen fern. Ich will nicht dass…euch etwas passiert.“ schloss er leise. Dann verschwand er in seinem Zimmer. Fazzo und Cassy hörten nur noch das Klicken der Verrieglung.
Als alles still war meinte die Schwarzhaarige, die Hände in die Hüften gestützt: „Wie erbärmlich. Etwas umzubringen, dass man selbst geboren hat.“ „Na ja, so wirklich freundlich sah sie nicht aus. Vielleicht hat er Recht und sie werden mit der Zeit tatsächlich gefährlich. Ich will ihr nicht nachts begegnen. Aber es wundert mich, dass er sich auch Sorgen um mich gemacht hat.“
„Um mal auf was Anderes zu kommen…morgen ist doch dieser komische Ball zu denen uns die Stürtzs schon vor zwei Wochen eingeladen haben. In der Stadtoper. Ich will zwar jetzt nicht mehr so gerne da hin gehen, nach allem, was passiert ist, aber ich habe es ihnen versprochen. Was meinst du?“ setzte sie nach. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich glaube nicht, dass Ted mit will. Aber von mir aus…ich halte es hier nicht mehr aus. Immer in dieser Wohnung zu sitzen, mit diesem Miesmacher im Nacken.“ Fazzo wäre beinahe im stehen eingeschlafen.
„Ted muss mit. Den lass ich nicht hier allein. Ansonsten spuckt er womöglich noch ein später heimatloses Kind aus. Aber in einer Hinsicht muss ich ihm zustimmen: Ich geh auch ins Bett.“
„Mhhm.“ der Zombie döset bereits vor sich hin. „Schlaf gut…“ er schlurfte in Richtung Bad davon.
Mitten in der Nacht fiel etwas auf Cassys großes, mit giftig grünen Bezügen bedecktes Bett. Sie schrak auf und knipste fast reflexartig das Licht an. Das deformierte Gesicht Shrashhs sah sie sorgenvoll an. Eigentlich hatte sie schreien wollen, dann besann sie sich jedoch eines Besseren und flüsterte nur leise: „Was machst du denn hier? Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“ Shrashh kam auf sie zugeschleimt. „Ich wandle durch die Materie…wie Ted so schön erklärt hat, bestehe ich aus vielen kleinen Hormonen, die sich jederzeit wieder aufteilen können. Aber…ich muss dir was erzählen. Sag nicht, dass du es von mir weißt. Obwohl ich gestern meinen Vater am liebsten erschlagen hätte, möchte ich euch drei dennoch helfen. Ihr dürft nicht auf diesen Ball gehen! Jemand wird meine Schwestern mit sich führen. Diese haben sich gruppiert und nennen sich ‚Die Aspekte’. Wer auch immer sie mitbringt, muss ihnen erzählt haben, dass auch mein Vater anwesend sein wird und steht nun unter ihrer Kontrolle. Sie werden auf Ted nicht allzu gut zu sprechen sein.
Ich selbst weiß nur durch Zufall, dass sie erscheinen werden. Wenn ihr trotzdem hingehen solltet, nehmt euch in Acht. Bis der End-Tag-Nachtwechsel eintreten wird, sind sie unscheinbar. Es ist die Zeit, die ihr die ‚Dunkle’ nennt. Eine Woche nur Nacht und Kälte, wenn Troktura aufhört sich zu drehen. Das wird doch auch gefeiert, nicht wahr?
Diese Nacht verändert alles. Wir nennen es PM to PM. Post Meridian zu Post Mortem.
Ich kann euch nicht abhalten, nur helfen. Ted weiß, dass sie dort sind. Er fühlt es. Und er wird es als Absolution ansehen, sie endgültig aus der Welt zuschaffen. Aber lasst euch Beide da nicht mit rein ziehen. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns vielleicht wieder.“ Dann kroch sie langsam auf die Bettkante zu und ließ sich fallen. Als Cassy nachsah, war sie bereits wieder weg. Sie hatte kaum ein Wort verstanden.
So, jetzt ist es der richtige Text. (Für Information siehe meinen unteren Post).
Geändert von Lobstercookie (25.02.2009 um 18:08 Uhr)
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