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Ritter
„Aber, aber…Ted hat gesagt, du würdest nicht wieder kommen!“ Cassy kroch auf allen Vieren von der Kreatur weg. „Er kann uns nicht immer verstoßen. Und nicht für immer.“ Das kleine Monstrum wirkte nun sichtlich verärgert. „Oh Gott, verschließt die Türen, sie spricht in der dritten Person von sich selbst! Sie ist garantiert abgrundtief böse.“ Der Untote lachte. „Du Volltrottel, glaubst du, ich bin die erste Abspaltung?“ Die Stacheln klackten wütend aufeinander. „Ich will jetzt zu meinem Vater.“ Sie verschwand zwischen den Beiden, eine Schleimspur hinter sich her ziehend, in die Wohnung.
Kurz darauf schrie jemand wie ein Wahnsinniger. Als Cassy und Fazzo hinzukamen, sahen sie, wie Ted sich an die Wohnzimmerwand gepresst hatte und entsetzt auf die Kreatur blickte.
„Ist das wirklich mein Vater?“ sie blickte ihn erstaunt an. Der Zombie lief zu ihr hin, kniet sich neben sie und sagt höflich: „ Ja, der hysterische Mann da vorne ist dein Vater. Und der kreischt immer so.“ Die Halb-Made drehte sich zu ihm um. „Gut, dann hab ich noch ne Frage. Ist es schlimm, sich dafür zu schämen?“
Fazzos Gelächter wurde prompt von Ted unterbrochen, der ihm gegen sein Kinn trat.
„Was tust du hier? Warum bist du nicht wie die Anderen gegangen?“ der Blutkopf schüttelte verzweifelt seinen Kopf. Er war sichtlich mit der Situation überfordert. Ted konnte keine Vatergefühle entwickeln. Wenn ihn etwas Angst machte, dann war es, Verantwortung übernehmen zu müssen.
Er fühlte sich schrecklich, als er auf sie hinab sah, die Kreatur, die eben nicht sein Fleisch und Blut, sonder nur ein Nebenprodukt seine Körpers war. Wie sollte er so etwas…lieben können?
Mit der Liebe hatte Ted es sowieso nicht sonderlich. Nun gut, Cassy war da etwas Anderes. Aber auch nur, weil sie ihn beherbergte und für ihn da war. Von sich aus liebte er eigentlich nicht.
„Ich bin Shrashh. Ich bin die Quintessenz deiner Ausgestoßenen. Außerdem ist es normal, dass Kinder irgendwann zu ihren Eltern zurückkehren. Auch wenn diese nur aus einer Person bestehen. Um es einfacher zu sagen: Ich will einfach nur bei meinem Vater sein. Ist das so schlimm?“ „Ich bin NICHT dein Vater! Du bist nur ein abgestorbener Teil von mir! Du dürftest noch nicht einmal intelligent sein!“
„Und du dürftest nicht mein Vater sein!“ schrie Shrashh und glitt weinend in den Flur. Als Cassy ihr folgen wollte, war sie wie vom Erdboden verschluckt. Weder im Treppenhaus noch in der Wohnung war sie auffindbar.
„Na toll, du hast es geschafft, deine eigene Tochter zu vergraulen!“ die Frau war sichtlich wütend über Teds unverantwortliches Verhalten.
„Sie ist nicht meine Tochter. Verdammt ich halt das nicht mehr aus. Das ist mir schon mal passiert, das einer zurückgekommen ist…aber ich kann sie doch nicht alle umbringen!“ Ted stützte schluchzend seine Stirn in die Hände.
Ich hoffe das schnelle Auftauchen und Verschwinden stört euch nicht. Es hat Methodik, Shrashh wird noch an anderer Stelle gebraucht, dient jetzt aber erstmal als Überleitung.
Obwohl sie erst sehr wenig charakterisiert worden ist, würde ich gerne wissen, was ihr von ihr haltet (bzw. der Idee).
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Ritter
„Du bringst deine eigenen Kinder um?“ jetzt schien sogar Fazzo die Fassung zu verlieren. „Wie krank ist das denn?“
„Nur einmal. Er ist gleich aggressiv geworden, als ich ihm klar gemacht habe, dass ich nichts mit ihm zutun haben will. Du willst nicht wissen, wie schwer es ist gegen etwas zu kämpfen, dass früher mal zu deinem Körper gehörte.“ Sagte Ted leise und wischte sich Tränen aus den Augenwinkeln. „Und das wird sie auch. Sie werden alle aggressiv. Egal wie intelligent sie sind. Egal, ob sie sich Namen geben oder nicht. Sie bestehen aus materiellen Hormonen. Da bleibt so etwas nicht aus. Bis jetzt ist jeder von ihnen dadurch umgekommen, dass er sich mit den Falschen angelegt hat. Und es ist auch nicht gerade einfach für mich, die zerfetzten Leichen von irgendetwas zu finden, dass mir aus dem Rücken gekrochen ist. Aber ich habe keine Lust, irgendwelche fadenscheinigen Ausreden zu finden. Ich habe das schon seit Jahren so gemacht. Und es geht euch nichts an. Nur…haltet euch vor ihnen fern. Ich will nicht dass…euch etwas passiert.“ schloss er leise. Dann verschwand er in seinem Zimmer. Fazzo und Cassy hörten nur noch das Klicken der Verrieglung.
Als alles still war meinte die Schwarzhaarige, die Hände in die Hüften gestützt: „Wie erbärmlich. Etwas umzubringen, dass man selbst geboren hat.“ „Na ja, so wirklich freundlich sah sie nicht aus. Vielleicht hat er Recht und sie werden mit der Zeit tatsächlich gefährlich. Ich will ihr nicht nachts begegnen. Aber es wundert mich, dass er sich auch Sorgen um mich gemacht hat.“
„Um mal auf was Anderes zu kommen…morgen ist doch dieser komische Ball zu denen uns die Stürtzs schon vor zwei Wochen eingeladen haben. In der Stadtoper. Ich will zwar jetzt nicht mehr so gerne da hin gehen, nach allem, was passiert ist, aber ich habe es ihnen versprochen. Was meinst du?“ setzte sie nach. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich glaube nicht, dass Ted mit will. Aber von mir aus…ich halte es hier nicht mehr aus. Immer in dieser Wohnung zu sitzen, mit diesem Miesmacher im Nacken.“ Fazzo wäre beinahe im stehen eingeschlafen.
„Ted muss mit. Den lass ich nicht hier allein. Ansonsten spuckt er womöglich noch ein später heimatloses Kind aus. Aber in einer Hinsicht muss ich ihm zustimmen: Ich geh auch ins Bett.“
„Mhhm.“ der Zombie döset bereits vor sich hin. „Schlaf gut…“ er schlurfte in Richtung Bad davon.
Mitten in der Nacht fiel etwas auf Cassys großes, mit giftig grünen Bezügen bedecktes Bett. Sie schrak auf und knipste fast reflexartig das Licht an. Das deformierte Gesicht Shrashhs sah sie sorgenvoll an. Eigentlich hatte sie schreien wollen, dann besann sie sich jedoch eines Besseren und flüsterte nur leise: „Was machst du denn hier? Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“ Shrashh kam auf sie zugeschleimt. „Ich wandle durch die Materie…wie Ted so schön erklärt hat, bestehe ich aus vielen kleinen Hormonen, die sich jederzeit wieder aufteilen können. Aber…ich muss dir was erzählen. Sag nicht, dass du es von mir weißt. Obwohl ich gestern meinen Vater am liebsten erschlagen hätte, möchte ich euch drei dennoch helfen. Ihr dürft nicht auf diesen Ball gehen! Jemand wird meine Schwestern mit sich führen. Diese haben sich gruppiert und nennen sich ‚Die Aspekte’. Wer auch immer sie mitbringt, muss ihnen erzählt haben, dass auch mein Vater anwesend sein wird und steht nun unter ihrer Kontrolle. Sie werden auf Ted nicht allzu gut zu sprechen sein.
Ich selbst weiß nur durch Zufall, dass sie erscheinen werden. Wenn ihr trotzdem hingehen solltet, nehmt euch in Acht. Bis der End-Tag-Nachtwechsel eintreten wird, sind sie unscheinbar. Es ist die Zeit, die ihr die ‚Dunkle’ nennt. Eine Woche nur Nacht und Kälte, wenn Troktura aufhört sich zu drehen. Das wird doch auch gefeiert, nicht wahr?
Diese Nacht verändert alles. Wir nennen es PM to PM. Post Meridian zu Post Mortem.
Ich kann euch nicht abhalten, nur helfen. Ted weiß, dass sie dort sind. Er fühlt es. Und er wird es als Absolution ansehen, sie endgültig aus der Welt zuschaffen. Aber lasst euch Beide da nicht mit rein ziehen. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns vielleicht wieder.“ Dann kroch sie langsam auf die Bettkante zu und ließ sich fallen. Als Cassy nachsah, war sie bereits wieder weg. Sie hatte kaum ein Wort verstanden.
So, jetzt ist es der richtige Text. (Für Information siehe meinen unteren Post).
Geändert von Lobstercookie (25.02.2009 um 18:08 Uhr)
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Held
Gefällt mir. Und der kurze Auftritt von Shrashh ist auch nicht schlimm. Das mit den "Aspekten" interessiert mich jetzt aber besonders. Da will ich jetzt mehr lesen. ^__^
Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum diese Aspekte Shrashh gesagt haben, sie solle dieses Geheimnis jemandem erzählen, das klingt für mich irgendwie ein wenig, als ob dir da jetzt nichts passendes eingefallen wäre. Vielleicht klärst du das aber noch später auf ... ich kanns nicht wissen. ^^
Streicher
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Ritter
Danke für den Hinweis. Ich habe tatsächlich einen falschen Text kopiert. Die Aspekte sind schon richtig, aber der Rest gehört eigentlich in meinen Groteska-Zyklus ^^'.
Ich werde den alten Text austauschen.
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Held
Ah gut, jetzt ist es klar.
Streicher
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Ritter
Da ich mir gerade drei Rückenwirbel verrenkt habe, kann ich heute nicht mehr weiter schreiben. Deshalb rufe ich erneut zur Bewertung auf, vielleicht mit einer Punkteverteilung von 1-10, wobei 10 das Höchste ist.
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Fossil
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Ritter
Da ich immernoch nicht ganz auf der Höhe bin, dauert es mit dem Text noch etwas. Daher noch ein Bild, diesmal von Shrashh. Der Original-Ted geniert sich, Modell zustehen.
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Ritter
„Und du glaubst dem kleinen Drecksvieh einfach?“ Noch in der Nacht hatte Cassy Ted und Fazzo geweckt und wurde nun von Ersteren zusammen geschrieen. „Selbst wenn sie dort sind, gehen sie mich nichts an. Außerdem können sie mich noch nicht einmal umbringen.“ „Kann es sein, dass du jetzt einfach aus Trotz dorthin gehen willst? Denk mal dran, dass wir auch Probleme bekommen könnten.“ wandte Fazzo ein, während er misstrauisch die Kaffeemaschine bediente. „Verdammt, der End-Tag-Nacht-Wechsel ist ein alljährliches Phänomen. Selbst wenn sich meine Ausgeburten dadurch verändern, was sollen sie uns antun? Mir solange Vorwürfe machen, bis ich meine Ohren verliere?“ antwortete Ted gelangweilt. „Shrashh hat gesagt, dass sie wirklich GEFÄHRLICH wären.“ Gab Cassy, die allerdings bereits die Hoffnung auf eine Gesinnungswandel Teds verloren hatte, zu bedenken. „Außerdem ist sie recht menschlich. Du solltest sie nicht als Drecksvieh beschimpfen.“
„Kinder übertreiben. Sie können nicht gefährlich sein. Außerdem hört es sich albern an, wenn du das Wort so betonst. Und dann ist sie eben eine Drecks••••••••. Gefällt dir das besser? Wir sind schließlich eingeladen worden. Also müssen wir wohl hin.“ „Ja, natürlich. Aber wenn sie wirklich aggressiv werden, helfe ich dir nicht. Wie sieht’s mit dir aus Fazzo?“ jetzt war die Frau an der Reihe, trotzig zu sein. „Was? Ach so…ne. Ich nich.“ Bei dem Zombie schien der Kaffee nicht zu wirken, so war er bereits wieder dabei, einzuschlafen. „Garantiert wird ich dann wieder zerfleischt. Ich erinnere euch nur ungern an das Rudel Hunde letztes Jahr, als wir auf dem privat Gelände der Zahnbürstenfirma nach Teds Geldbeutel gesucht haben.“
Der Blutkopf seufzte. „Ich mach euch einen Vorschlag. Wir fahren hin und gehen wieder, bevor der Wechsel stattfindet. Ich will mich eben auch profilieren. Außerdem habe ich immer das Gefühl, dass sich die Stürtzs sich über uns auslassen, wenn wir nicht dabei sind. Wenn euch was zustößt, werde ich mich darum kümmern.“ „Na dann. Für die Ehre eines Einzelnen.“ Cassy seufzte. „Dafür gehst du mit uns nächste Woche Essen.“
„Mich fragt natürlich wieder keiner.“ motzte Fazzo. „Er hat doch gesagt, dass er auf uns ‚aufpasst’. Wenn er das nicht tut, wird mir schon was einfallen, um ihn schmerzvoll daran zu erinnern.“ „Ach, das meinte ich doch nicht. Aber wer sagt, dass ich mit DEM an einem Tisch in der Öffentlichkeit sitzen will ?“
Sorry, dass es so wenig ist, aber wie gesagt, mir geht's immer noch nicht gut.
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Ritter
Alle Drei waren, auf ihre Art und Weise, fein angezogen, als sie ins Auto stiegen. Cassy trug einen dunkelbraunen Hosenanzug und hochhackige Schuhe, was sie für gewöhnlich nicht tat, da sie von ihrer Geburt an schwache Knöchel hatte. Fazzo hatte sich einen schwarzen Nadelstreifenanzug geborgt, der ihm nicht wirklich passte, weshalb das ganze wie ein überdimensionaler Leichensack wirkte. Der Blutkopf sah nicht viel anders aus als sonst, nur dass er als Accessoire und als Wärmespender für seinen kahlen Schädel einen Hut trug.
Um dem Konflikt mit dem Autoradio aus dem Weg zu gehen, hatte die Schwarzhaarige Ted nach hinten verfrachtet, zu Fazzo, der nicht vorne sitzen durfte, da er sich bei einer solchen Gelegenheit bereits schon zweimal übergeben hatte.
Dieser saß mit Nadel und Faden da und nähte seine Blase. Da er seit seinem Unfall mit der Kaffeemaschine nicht mehr auf der Toilette war, hatte er sich zwei Minuten vor der Fahrt daran gemacht, sie zu reparieren.
Dabei wurde er von dem zweiten Mann missmutig beobachtet, der sich alle Mühe gab, nicht dem Radio zuzuhören.
Fazzo war gerade fertig mit Nähen, als darin eines der Lieder kam, dass Ted überhaupt nicht leiden konnte.
Deshalb beugte er sich zu Cassy vor und bat sie: „Schalt doch mal lauter. Das findet Ted doch immer so toll.“
Sein daraus resultierendes Problem war, dass er sein frisch zusammengenähtes Organ zu nah an den total Entnervten heran hielt.
Zwei Sekunden später ertönte ein Knall, wodurch die Fahrerin beinahe gegen eine Straßenlaterne gefahren wäre, was sie nur dadurch verhinderte, dass sie noch schneller raste. „Was zur Hölle war das denn?“ sie richtete den Rückspiegel so, dass sie nach hinten schauen konnte.
Fazzo hielt seine erneut geplatzte Blase in der Hand. „Ich find das nicht lustig. Soll ich mal eines deiner Organe aufblasen und dann platzen lassen?“
Geändert von Lobstercookie (27.02.2009 um 10:12 Uhr)
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Kämpfer
Ich meld mich jetzt auch mal zu Worte...
Ich weiß nicht, ob dus beabsichtigst, aber teilweise sind deine Texte so absolut urkomisch... vor allem der Kommentar von Fazzo wegen seiner Blase. Selten so gelacht!
Und dennoch gelingt dir immer wieder die schmale Gratwanderung zwischen Spannung, Humor, Horror und Fantasy. Ich weiß nicht, wie du es machst, aber aus meiner Sicht bist du immer genau ... (ach, das ist so schwer zu formulieren!) auf der Linie, sagen wir mal.
Außerdem möchte ich dir gerne eine gute Besserung wünschen, auf dass du bald wieder vollkommen gesund bist und weiterhin so großartige Werke kreieren kannst. (Das ist jetzt aber recht gut gelungen, find ich)
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Ritter
Ja, das mit dem Humor ist beabsichtigt. Da ich die beiden Originale unter unserer Wohnung sitzen habe, fühlen die sich allerdings manchmal ziemlich beleidigt....
Es geht mir schon wieder etwas besser, schreiben geht jetzt einiger Maßen, nur mit der Konzentration...
Ich werde aber auf jeden Fall weiterschreiben.
Das mit dieser Gratwanderung ist wirklich nicht sehr einfach, viele Leute können es nicht leiden, wenn etwas von der Gewohnheit abweicht. Deswegen wurde ich auch oft beschimpft (und meine Seit ein halbes Jahr wegen "gewaltverherlichender Texte" gesperrt...waren das noch Zeiten, als "True Saints" noch existierte...)
Welche Werke meintest du jetzt? Die Texte, die Bilder oder Beides?
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