Und weiter gehts:


Zwar gab es in der Stadt zig Einkaufsmärkte, aber Cassy war mit keinem zu frieden. Entweder wurde nicht der richtige Kaffee verkauft, man wartete an den Kassen zu lange oder die Mitarbeiter waren unhöflich. Meistens konnte man sich das Fragen sowieso sparen, denn die Mehrheit von ihnen wusste eh nichts.
Im Troktura-Einkaufszentrum war die Situation zwar keine Andere, aber Cassy liebte diese große Einkaufsstraße.
Das lag vor allem daran, dass sie unter normalen Umständen nicht gerne Einkaufen ging. Die Geschäfte lagen nah beieinander, wodurch man sich dort nicht allzu lange aufhalten musste.
Das Zentrum bestand aus mehreren Hallen, die unterschiedliche Geschäftstypen beherbergten, im Osten die Kleidergeschäfte, im Westen die Lebensmittel -und Drogeriemärkte, nördlich Bücher und Spielwaren und südlich…na ja, die Geschäfte für „besondere Bedürfnisse“.
Die Mitte war überkuppelt und wurde von einer Statue des Gründers eingenommen. Dort standen die Drei jetzt, jeder mit einem Einkaufswagen im Anschlag und stritten sich um die Verteilung der Einkäufe.
„Warum muss ich immer die Lebensmittel hohlen? Die Frauen hinter der Fleischwarentheke starren mich immer so komisch an.“ Fazzo lehnte auf der Schiebstange seines Einkaufswagens. „Na ja, vielleicht mögen sie dich. Und eine Metzgerin wäre doch auch nicht das schlechteste für dich. Natürlich nur in Hinsicht auf ihre Resistenz gegenüber toten Fleisches. Außerdem ist es für mich viel unangenehmer, von den Leuten beobachtet zu werden, wenn ich für meinen Beruf einkaufen gehe. Wenn man nur in südlich Richtung geht, schauen die einem schon hinterher, als wäre man eine abscheuliche Kreatur.“ „Wir können ja schlecht für dich die…nu…Kleidung anprobieren. Und wenn es dich stört, dass dich die Leute ansehen, dürftest du so einen Beruf gar nicht ausüben.“
Cassy studierte, bereits jetzt schon gestresst, ihren Einkaufszettel. „Ich würde sagen, wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier, wie immer.“
Eine dreiviertel Stunde verging und Fazzo und Cassy, die bereits mit ihren Einkäufen fertig waren, warteten immer noch.
„Ist der in irgendeinem Lederteil stecken geblieben oder wurde er von einem Stapel Reitpeitschen erschlagen?“ fragte der Untote gelangweilt. „Wenn der in irgendwelchen Klamotten stecken bleibt, mache ich mir Sorgen um mein Gewicht. Außer seine Knochen haben sich irgendwo verkantet.“
Sie warteten noch weitere fünf Minuten, dann machten sie sich auf, Ted zu suchen. Auf dem Weg, den südlichen Gang entlang, kamen sie zu einer Gruppe Leute, die einen Kreis um etwas auf dem Boden Liegenden gebildet hatten. Es war Ted. Sein Körper zitterte in Krämpfen, sein Gesicht war angespannt und er schwitzte Blut.
Cassy musste sich durch die Leute schieben, die anstelle dem leidenden Mann zu helfen, sich unterhielten oder einfach nur glotzten. „Was ist denn los? Geht es dir nicht gut?“ „Die Frage ist ja so…unnötig. Glaubst du, ich würde hier liegen, wenn es mir gut ginge? Ich muss…raus.“ Ted stammelte, etwas, was sie von ihm überhaupt nicht gewöhnt war. Sie half ihm langsam auf, er stürzte mehrmals zu Boden, doch die Leute rührten sich immer noch nicht. Erst, als sie den Blutkopf, dessen Arm sie über ihre Schultern gelegt hatte, durch die Menge hindurch schleppte, drehten sie sich wie hypnotisiert um. „Glotzt sie nicht so an!“ schrie Fazzo, während er seinen und Cassy Einkaufswagen hinter sich her zog und den Beiden folgte.




Wenn euch irgendetwas gefällt/bzw. nicht gefällt, könnt ihr mir auch jederzeit eine PN schreiben .